Es sind ja nicht nur Macht- und Geldgeilheit. Hinzukommt eine abstoßende, eingebildete Unentbehrlichkeit als moralische Instanz.
Die „Zeit“ hat jetzt ein Gespräch geführt mit dem grünen Bundestagsabgeordneten und Ex-Minister Jürgen Trittin und mit dem Journalisten Paul Ronzheimer. Letzterer ist gewissermaßen als Bild-Reporter in der Kulisse zuständig für die Außenwette.
Das Gespräch bei der „Zeit“ führte zu einem denkwürdigen Bekenntnissturm der beiden Befragten. Nachdem Trittin der „Bild“ vorgeworfen hatte, einen Antisemitismus-Generalverdacht gegen Muslime zu bedienen, anstatt lieber auf Hans-Georg Maaßen zu schauen, wenn der von „Globalisten“ spreche, kam es zu diesem Wortwechsel zwischen Ronzheimer und Trittin:
„Ronzheimer: Ich gehöre bei Bild zu denen, die in der Flüchtlingsfrage sehr progressiv eingestellt waren, und habe oft Kollegen kritisiert, wenn wir einzelne Problemfälle aus der migrantischen Community generalisiert haben. Nun aber frage ich mich, ob ich falsch lag. Das Ausmaß von muslimischem Antisemitismus, das wir jetzt sehen, wollte ich nicht wahrhaben. Trittin: Ich gebe zu, dass mir das Problem in der vollen Dimension und Schärfe nicht klar war.“
Ronzheimer meint also, falsch gelegen zu haben in einer rundherum positiven Einschätzung muslimischer Einwanderer, und Trittin meint „das Problem“ sei ihm nicht umfänglich klar gewesen. Hier sind zwei Dinge bemerkenswert: Zum einen, dass auf diese Einsichten im Interview selbst keinerlei Korrekturen der eigenen Welcome-Refugees-Haltung folgen. Stattdessen wird der ehemalige Chef des Bundesverfassungsschutzes als verkappter Antisemit diffamiert.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Aussage von Trittin, dass ihm das Problem „nicht voll umfänglich“ klar gewesen sei. Also nur überwiegend oder ein bisschen? Nein, kein Stück weit! Oder sogar vollkommen und mit Freude erkannt. Und anstatt Dr. Maaßen und andere zu beleidigen und zu diffamieren, wäre ein Hinweis auf die eigenen Reihen zwingend gewesen. Denn natürlich gibt es Antisemitismus in Deutschland auch außerhalb muslimischer Communities. Nämlich bei den Grünen, bei der Grünen Jugend, bei der grünen Antifa und bei grünen Idolen wie Greta Thunberg.
Dazu von Trittin kein einziges Wort. Am 19. Februar 2019 veröffentlichte Trittin auf seiner Webseite einen Artikel mit der Schlagzeile: „Make the World Greta again!“ Hier schreibt der Dosenpfand-Bundesminister über die neue Ikone der Antisemiten: „Greta Thunberg geht für Ziele auf die Straße, die Sie in Paris unterschrieben haben. Sie muss auf die Straße gehen, weil Sie Ihre eigenen Ziele ignorieren!“ Greta hält 2023 dagegen: Make the World antisemitistischer again!
Anstatt sich öffentlich zu entschuldigen, persönliche Konsequenzen daraus zu ziehen, Ämter niederzulegen und sich endlich daran zu machen, die grüne Schuld an einer anhaltenden Zuwanderung aufzuarbeiten – Trittin soll das gleich in einem Abwasch zusammen mit Friedrich Merz machen –, empfiehlt der bald 70-Jährige gegenüber der „Zeit“ als Gegengift „mehr Demokratieprojekte“, spricht von einer Integrationspolitik, die versagt habe, und fabuliert irgendwas von „Schullehrplänen“.
Noch etwas fällt bei Trittin und auch bei Ronzheimer gleichermaßen auf, etwas, das jedem Deutschen, der diese Leute wählt bzw. diese Zeitungen liest, zu denken geben sollte: Die Genannten werden erst in dem Moment halbherzig selbstkritisch, wo es um zugewanderten muslimischen Antisemitismus geht, um eine illegale Massenzuwanderung, die „Bild“ als Medium (Refugees-Wecome-Kampagne) und die Grünen als Partei und Ideologen maßgeblich zu verantworten haben.
Als es etwa darum ging, eine explodierende Kriminalität von Zuwanderern zu kritisieren und zu bekämpfen, wurden stattdessen jene angegriffen, diffamiert, ausgegrenzt und zur Hetzjagd durch Linksextremisten freigegeben, die es wagten, auf diese fatalen Entwicklungen hinzuweisen. Das ist der eigentliche Skandal. Zudem wurden aus Analphabeten Facharbeiter und es wurden Frauen und Kinder erfunden, die gar nicht kamen.
Und wenn nun Trittin und Ronzheimer vorgeben, in Sachen muslimischem Antisemitismus Farbe zu bekennen, wenn Trittin sich bröckchenweise aus der Nase zieht, etwas falsch eingeschätzt zu haben, dann ist es höchste Zeit nachzudenken, wo das ebenfalls der Fall sein könnte. Nämlich von Maßnahmen in Sachen Klimakrise bis hin zu Transformation und Zeitenwende. Aber das darf Trittin im stillen Kämmerlein machen, in einer Besinnungsstube, und nicht weiter breitbeinig und in dieser rotzfrechen Herrenreiterpose in einer der regierungsnahen Talkshows des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Obwohl sie seit Jahren gemeinsam rudern, möchte Paul Ronzheimer an einer Stelle des Gesprächs mit der „Zeit“ trotzdem nicht mit Trittin in einem Boot sitzen, als er dem Grünen gegenüber Einspruch erhebt:
„Aber Herr Trittin, Sie können doch nicht behaupten, dass sich die Grünen seit Jahren um muslimischen Antisemitismus kümmern. Im Gegenteil: Wenn wir bei Bild darüber berichtet haben, gab es zuverlässig Empörungswellen von Grünen, die uns Rassismus vorgeworfen haben.“
Lassen wir mal beiseite, dass Springer und „Bild“ ebenso gegenüber den Neuen Medien agiert haben – offen oder subtiler – die Antwort von Jürgen Trittin ist deutlich gravierender!
„Es bringt wenig, uns gegenseitig blinde Flecken vorzuhalten. Halten wir fest: Antisemitismus musste nicht importiert werden. Bei seiner Bekämpfung, gerade wenn es um einen muslimischem Background geht, hat die deutsche Gesellschaft eklatante Defizite.“
Das muss man sich gegenseitig immer wieder vorlesen: Ein Spitzenpolitiker der illegalen Massenzuwanderung, ein Politiker einer Ampelpartei, die gerade die Einbürgerungen ein weiteres Mal erleichtert haben, erklärt jetzt, dass eben diese Einbürgerungen den muslimischen Antisemitismus zu einem deutschen Antisemitismus gemacht haben.
Nochmal ganz langsam: Die neuen Adhoc-Instant-Einbürgerungen bieten demnach den Vorteil, dass man den Vorwurf, antisemitisch zu sein, nicht mehr gegen muslimische Zuwanderer, sondern jetzt gegen Deutsche richten kann? Politisch geht es kaum dreckiger. Mehr Hass auf das Eigene aus einer Regierungspartei heraus ist kaum mehr möglich.
Ronzheimer fragt nach:
„Sind die Grünen bereit, über Abschiebungen zu reden?“
Trittin antwortet:
„Das ist ein Kurzschluss: Ein Großteil derjenigen, die in Duisburg oder Neukölln auf der Straße waren, sind Deutsche. Da kommen wir mit Abschiebungen nicht weit. Aber man muss das, was man androht, auch vollziehen können. Das ist bei Abschiebungen oft unmöglich und erzeugt erst recht ein Gefühl von Staatsversagen.“
Die Konstrukteure der illegalen Massenzuwanderung, die Importeure des Antisemitismus, die Co-Finanziers der Schleuser-Seenotrettung sprechen von einem „Gefühl von Staatsversagen“, als wäre die Einschätzung eines solchen auf der Gefühlsebene zu finden. Sie machen Abschiebungen unmöglich, sie sorgen erst dafür, dass das Asylsystem hunderttausendfach missbraucht wird, um anschließend zu sagen, ihnen seien die Hände gebunden.
Vielfach wurde von Rechtsextremismus gefaselt, wenn jemand in dem Zusammenhang von einer „Umvolkung“ sprach. Aber das ist nichts weiter als ein Begriffsangebot unter vielen, die jeder für sich ein identisches Problem beschrieben: Den Zerstörungswillen einer grünideologischen Elite gegen das eigene Land.
Eine antideutsche Bewegung, die sich Ampelregierung nennt und die sich mittlerweile mit hunderten Millionen Euro ein politisches Vorfeld finanziert, das auch nicht davor zurückschreckt, dem politischen Gegner linksextremistische Gewalttäter auf den Hals zu hetzen.
Ironie der Geschichte: Diejenigen, die diese Delegitimierung des Souveräns betrieben, haben verfügt, dass bestraft werden soll, wer eine „Delegitimierung des Staates“ betreibt. Der Verfassungsschutz müsste demnach in letzter Konsequenz gegen die Ampelregierung selbst ermitteln. Und theoretisch ist auch das möglich. Der Verfassungsschutz soll feststellen: Die Bundesregierung gilt als gesichert rechtsextrem. Aber dazu wird es nicht kommen.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Bernhard Rossi
Kurzschuss bei Trittin? Gab es das letzte Mal für Ihn bei einer Hausbesetzung in den 1970ern!
melden
Kommentar von Sigrid Leonhard
"Nachdem Trittin der „Bild“ vorgeworfen hatte, einen Antisemitismus-Generalverdacht gegen Muslime zu bedienen, anstatt lieber auf Hans-Georg Maaßen zu schauen, wenn der von „Globalisten“ spreche, "
Aha, wer von Globalisten spricht (für Trittin offensichtlich nicht positiv konnotiert), ist also nach Trittins Meinung ein Antisemit.
Das heißt: Trittin sieht einen Zusammenhang zwischen Globalisten und Semiten.
Das nenne ich mal antisemitisch, verehrter Herr Trittin.
melden
Kommentar von Gunter
Wenn Drei - wie Zeit, Ronzheimer und Trittin - zusammenkommen, was soll da Sinnvolles, gar Positives herauskommen? Reiche Sozialisten von vorn bis hinten, die den Dummen was vorgaukeln. Man muss sich schon zwingen, diesen Text zu lesen, denn wenn ich an die Stelle komme, wo Trittin den wirklichen Ehrenmann HG Maassen als "verkappten Antisemit diffamiert", hört bei mir alles auf. Was für eine widerliche Unverschämtheit. Trittin beisst meist wie eine bösartige, afrikanische Hyäne um sich, wenn er jemanden wahrnimmt, der nicht linksradikal ist.
Trittin war mir schon vor über 20 Jahren ein schreckliches grünrotes Tuch, ein selbstherrlicher geldgeiler Sozialist und Psychopath, der von anderleuts Steuergeldern lebt und selber nichts auf die Reihe bringt. Solche Leute wie dieser Nichtsnutz schwingen grosse Reden und die werden dann noch in diesen radikalen Blättern (wie Zeit) abgedruckt. Ich frage mich, wer diesen Müll eigentlich noch liest und glaubt? Und viel schlimmer: Wer dafür noch einen Cent bezahlt?
Und dieser Ronzi... da muss ich mich auch zurückhalten. Kriegsreporter... Hauptsache schöne Bilderchen machen, die so aussehen, als wäre er mittendrin im Kugelhagel. Wer weiss, wie Pressebilder gemacht werden, lacht über diesen Typen.