In der Kriminalliteratur nennt man solches Verhalten „Dramadreieck“

Täter-Retter-Syndrom: Göring-Eckardt will jetzt Engel der mRNA-Geschädigten sein

von Alexander Wallasch (Kommentare: 13)

Die Verantwortlichen des Corona-Regimes tun gerade kampagnenartig alles dafür, mRNA-Injektionsschäden als Long-Covid-Schäden zu deklarieren.© Quelle: Youtube / Maischberger

Die Reaktionen in den sozialen Medien sind ziemlich einhellig:  Vielen Menschen kommt es verlogen und durchsichtig vor, was Katrin Göring-Eckardt aktuell um ihre einwöchige Tournee zu mRNA-Opfern herum inszeniert.

So schnell lässt sich nämlich nicht unter den Teppich kehren, dass die grüne Bundestagsvizepräsidentin nicht einfach nur eine kritisch reflektierende Zeitzeugin des Corona-Regimes, sondern eine unmittelbar Beteiligte ist. Eine Komplizin.

Fast schon vergessen wurde: Schon bevor die Ampel die Regierungsmacht übernahm, forderte Göring-Eckardt lautstark von der Merkel-Regierung schärfere Corona-Maßnahmen, Grundrechtseinschränkungen und eine allgemeine Impfpflicht.

Unter großem Getrommel und mit gewohnt hohem Selbstvermarktungseinsatz – zuvor war Frau Göring-Eckardt schon mit einem Sky-Team für „Her Story“ unterwegs – reiste die Grüne jetzt für ein paar Tage zu Long-Covid-Erkrankten bzw. mRNA-Geschädigten.

Long-Covid allerdings lässt sich bisher allenfalls im Ausschlussverfahren bei Patienten ohne mRNA-Injektion gegenüber Post-Vac abgrenzen.

Bei allen anderen Long-Covid-Erkrankten besteht grundsätzlich der Verdacht einer umetikettierten Post-Vac-Erkrankung – möglicherweise überlappen sich auch beide Krankheitsbilder. Die aktuellen Aussagen von Göring-Eckardt oder auch von Minister Lauterbach zu Long-Covid und Post-Vac klingen schwammig und unpräzise.

Göring-Eckardt gab T-Online ein Interview im Anschluss an ihre Long-Covid/Post-Vac-Reise. Das Portal schrieb folgendes Intro zum Gespräch:

„Jeder Zehnte ist nach einer Corona-Infektion von Spätfolgen betroffen. Viele fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Ähnlich geht es Impfgeschädigten. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat Betroffene besucht – und verspricht Hilfe.“

Weiter heißt es da:

„Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Konzentrationsschwäche oder Angstzustände sind einige der Symptome, unter denen manche Menschen nach einer Corona-Infektion oder nach einer Impfung leiden.“

Schon in ihrer ersten Antwort lässt die grüne Impfzwang-Befürworterin Post-Vac allerdings unter den Tisch fallen. Ihr Interview wirkt absatzweise wie ein zähes Ringen um die Vermeidung, von Post-Vac zu sprechen (Mehr zu Göring-Eckardts Corona-Regime-Engagement im Anhang in einer Zitatsammlung).

Hier bleibt der Eindruck zurück, dass die Verantwortlichen des Corona-Regimes gerade kampagnenartig alles dafür tun, mRNA-Injektionsschäden als Long-Covid-Schäden zu deklarieren.

Die Grüne mahnt: „Wir müssen diese Krankheiten sichtbarer machen.“ Darum allerdings bemühen sich mRNA-Kritiker schon seit Beginn der mRNA-Injektionen und es wurde vielfach vor mRNA-Schäden gewarnt. Die Warner wurden dafür reihenweise von Politik, Medien und Wissenschaft diffamiert, ausgegrenzt und zu „Covidioten“ abgestempelt.

Es findet sich bei Göring-Eckardt keinerlei Verantwortungsgefühl, keine Reue, keine Buße und schon gar kein Angebot einer Wiedergutmachung.

Dr. Hans-Georg Maaßen fasste in diesem Kontext im Interview mit alexander-wallasch.de gestern zusammen, um was es tatsächlich gehen müsste:

„Wir sind hier im Bereich von schweren Menschenrechtsverletzungen. Und eine Entschuldigung ist in diesem Bereich die völlig falsche Reaktion. Es geht hier um Schuld und Sühne und um Wiedergutmachung. Und es geht um eine komplette strafrechtliche Aufarbeitung dessen, was in den vergangenen Jahren geschehen ist. Deshalb bedarf es aus meiner Sicht einer intensiven juristischen Aufarbeitung mit Aktenstudium und Vernehmungen der maßgeblichen Personen.“

Das ist schon skandalös, was Göring-Eckardt über die Finanzierung der Behandlung solcher Patienten erzählt. Die Pharmaindustrie soll bitte einen freiwilligen Beitrag zahlen. Man werde sie zwar juristisch nicht verpflichten können, sagt die Grüne, aber die Pharmaindustrie hätte doch so gut daran verdient, dann „sollten sie sich auch an den Folgekosten beteiligen“.

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Warum das skandalös ist? Weil die Haftungen von der Bundesregierung explizit ausgeschlossen wurden und die obszönen Preise für die mRNA-Stoffe bereitwillig von der Regierung bezahlt wurden – ungeachtet dessen, wie viele hunderte Millionen Euro Fördermittel Sahin und Co zuvor vom Steuerzahler erhalten hatten.

Für all das trägt auch Katrin Göring-Eckardt eine Mitverantwortung, der sie sich zu stellen hat. Und um das Maß voll zu machen, fällt Göring-Eckardt zu Karl Lauterbach nur Folgendes ein: „Sein Engagement ist glaubwürdig.“ Offensichtlich haben beide einen pervertierten Begriff von Glaubwürdigkeit. Aber das ist in diesem ganzen Beritt eines der geringeren Probleme.

Denn wie wenig glaubwürdig – nein, wie verlogen – die Kehre von Katrin Göring-Eckardt tatsächlich ist, steht auf diesem Frage-Antwort-Kärtchen bei T-Online:

„Die Impfkampagne war ein großes politisches Projekt. Gibt es jetzt in der Politik auch deshalb einen Abwehrreflex, Folgeschäden von Impfungen anzuerkennen? Nein. Ich bleibe dabei: Die Impfung war der zentrale Weg aus dem Dauerlockdown heraus, deshalb war es richtig, das politisch zu pushen. Um es nochmal ganz klar zu sagen: Ich halte die Impfungen gegen Covid nach wie vor für absolut richtig. Sonst würden wir noch über viel mehr Folgeschäden sprechen. Genauso richtig ist es aber jetzt, diejenigen nicht im Stich zu lassen, die unter Long Covid leiden oder mit Impfschäden kämpfen. Aber nicht so, wie die AfD es tut.“

Demgegenüber soll hier im Folgenden eine unvollständige Zusammenfassung der Corona-Regime-Beiträge der grünen Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt den Gesamteindruck vervollständigen:

Über das Demonstrationsrecht von Querdenkern sagte die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt im November 2020:

„Wir können die Pandemie (…) nur mit Zusammenhalt und Solidarität bekämpfen, nicht mit egoistischer Verantwortungslosigkeit.“

Im Frühjahr 2021 forderte Göring-Eckardt die Merkel-Regierung und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, für einen Kinderimpfstoff zu sorgen. Sie forderte, „dass das Forschungsministerium, dass die Bundesregierung, Druck macht, damit der Impfstoff für Kinder bald kommt“.

Damals plädierte die Grüne ebenfalls dafür, die Impfkampagne auf alle Milieus und Bereiche auszuweiten. „Wir müssen dafür sorgen, dass in allen Sprachen, in allen Stadtteilen für das Impfen geworben wird.“ Dies sei wichtig, damit die Kinder durch die sogenannte Herdenimmunität mit geschützt sind.

Solange kein Impfstoff für Kinder vorhanden sei, müsse dafür gesorgt werden, dass täglich getestet wird – „sowohl an den Schulen als auch dort, wo man gegebenenfalls seine Zeit oder Freizeit mit Kindern und Familie verbringen will“, berichtete Phoenix.

Im Bundestag forderte Katrin Göring-Eckardt im Vorfeld der Abstimmung vehement den Impfzwang :

„Wir haben dieses eine scharfe Schwert noch in der Hand. Dieses eine scharfe Schwert ist die allgemeine Impfpflicht. Ich rufe Sie auf, mit uns dafür zu sorgen, dass wir in diesem Land die Freiheit zurückgewinnen. Denn genau darum geht es. (…) Aber inzwischen weiß jede und jeder, dass Impfen schützt.“

Und weiter sagte sie:

„Es gibt ja einige Ihnen besonders Nahestehende, für die die allgemeine Impfpflicht, das Impfen überhaupt, immer ein Riesenproblem war. Für die wird es jetzt ein bisschen einfacher. Da gibt es nämlich eine Anweisung, und dann muss man das machen. Damit, glaube ich, sind wir ganz gut aufgehoben.“

Und im Januar 2022 in einem weiteren Interview mit T-Online sagte Göring-Eckardt:

„Wir müssen eine Impfquote von weit über 90 Prozent erreichen. Natürlich nur von den Menschen, die sich impfen lassen können. Das ist inzwischen die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung – und ein guter Grund für die Impfpflicht. Anfangs dachten die Expertinnen und Experten ja, eine Herdenimmunität lasse sich mit rund 70 Prozent erreichen. Das ist mit den Mutationen leider utopisch geworden.“

Auf die Frage, ob das abgemilderte Omikron eine Impfpflicht nicht unnötig machen würde, erklärt die Grüne:

„Omikron ist milder, aber eben nicht mild. Da müssen wir aufpassen, dass die Menschen sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die Fachleute warnen ja gerade vor neuen Mutationen zum Herbst. Und über die Langzeitfolgen gerade bei Kindern wissen wir auch noch viel zu wenig. Wir dürfen die Welle also nicht einfach durchlaufen lassen.“

Und weiter:

„Wir wissen nicht, wie schwer eine mögliche nächste Mutation die Jüngeren trifft. Deshalb sind wir mit einer Impfpflicht ab 18 am besten für die Zukunft gerüstet. Das ist bei unseren guten Erfahrungen mit der Impfung sehr gut vertretbar, und auch einfach und verständlich zu kommunizieren.“

T-Online fragte damals auch, wie mit Menschen verfahren werden soll, die sich „vielen Corona-Regeln notorisch“ verweigern würden. Antwort Göring-Eckardt:

„Die bekommen ein Bußgeld. Das sollte so hoch sein, dass es schmerzhaft ist. (…) Man sollte sich nicht leicht freikaufen können, sondern müsste diesen Betrag im Zweifel immer wieder zahlen, wenn Fristen nicht eingehalten werden. Eine Erzwingungshaft wird es nicht brauchen, es gibt andere Möglichkeiten, ein Bußgeld einzutreiben.“

T-Online fragte nach: "Über die Pfändung des Gehalts beim Arbeitgeber?"

Antwort Göring-Eckardt: „Auch darüber können wir diskutieren.“

Noch im Juni 2022 twitterte Göring-Eckardt:

„Da muss mehr Drive rein. Die Kinder sind mir da besonders wichtig, das Impfen an den Schulen muss organisiert werden und auch die Impfzentren müssen zumindest Stand-by bleiben.“

Die Liste solcher Göring-Eckardt-Zitate ist noch viel länger, wer mag, bitte in den Kommentaren ergänzen.

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