Auf einem weiten Platz mitten im schönen Dresden mit Blick auf den Zwinger schiebt ein mittelalter Mann sein weißes modernes Fahrrad. Mit einer Hand schiebt er das Rad, in der anderen hält er das Grundgesetz. Er hat zwar nicht beide Hände am Lenker, aber er fährt ja auch nicht. Stattdessen rezitiert er mit lauter kräftiger Stimme aus dem Grundgesetz – beispielsweise Artikel 37: „In keinem Fall darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.“
Der Vorleser wird dabei von einem weiteren Herrn mit professioneller Kameraausstattung gefilmt, vereinzelte Passanten applaudieren der Vorlesung, ein Polizeiwagen kommt ins Bild. An keiner Stelle dieser Vorführung könnte bis zu dem Zeitpunkt der Eindruck entstehen, hier wären etwa irgendwelche Corona-Maßnahmen unterlaufen worden.
Dann folgt ein Schnitt.
Im Hintergrund hört man jetzt Sprechchöre, irgendwo entfernt scheint eine Versammlung stattzufinden. Der Vorleser hat offensichtlich seine Lesung beendet, was inzwischen passiert ist, bleibt für den Zuschauer unklar. Hat sich der Mann etwa der Feststellung der Personalien entzogen? Alles Spekulation. Jedenfalls schwingt er sich auf sein Rad und will davonfahren. Darauf allerdings scheint die Polizei im Hintergrund gewartet zu haben. Im Moment des Losfahrens – der rechte Fuß setzt gerade auf die Pedale auf – wird der Mann von einem heranspringenden Polizisten in Einsatzmontur auf brutale Art und Weise von hinten herbeieilend in den Schwitzkasten genommen, ein zweiter Polizist verstellt den Weg von vorne kommend.
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Ein Fahrradfahrer, der nur wenige Meter vom Geschehen entfernt ist, will dem Mann zur Hilfe eilen, fast reflexartig sehen seine Bemühungen aus. Ihm eilen zwei weitere Beamten entgegen und halten diesen von was auch immer ab. Der vom Fahrrad gerissene Vorleser wird bäuchlings auf das Kopfsteinpflaster gedrückt, die Knie der Beamten landen fixierenden im Rücken.
Während dieser unverhältnismäßig wirkenden Prozedur leistete der Mann keinerlei Widerstand. Es ist nicht ersichtlich, was diese Vorgehensweise der Polizeibeamten auch nur ansatzweise hätte rechtfertigen/erklären können. Tatsächlich könnte hier der Eindruck entstehen, die Beamten wissen um die Aufnahme dieser Szene und erhoffen sich durch die Verbreitung eine Abschreckung zu erreichen.
Am Boden liegender Vorleser: "Wenn Sie so weiter machen, kriege ich keine Luft mehr" - Auf ihm knieender Polizist: "Egal, passt schon!"
Alle in die Szene verwickelten Polizeibeamten tragen auf ihrem Rücken die Buchstaben NRW und die Ziffern 31233, NRW hat über 40.000 Polizisten, möglicherweise hat Dresden um Unterstützung gebeten. Die Kollegen der Bereitschaftshundertschaft sind aus Köln, jedenfalls, wenn man ihre Abzeichen richtig gelesen hat. Über diese Kollegen gibt es sonst nichts Negatives zu recherchieren, um so verstörender deshalb die im Video sichtbare Aktion dieser Polizeibeamten.
Weitere Beamte kommen hinzu und bilden das schon aus vergleichbaren Videos bekannte sichernde Rund um die Szene. Der am Boden Liegende bittet darum seinen Arm nicht so fest zu verdrehen, „Wollen sie ihn brechen?“ Zeitweilig sind drei Polizisten über dem Mann tätig. Für den Laien jede Sekunde unverständlich, warum das so lange dauern muss und weshalb über Minuten die Knie der Beamten im Rücken fixieren. Auch stehend am Wagen werden Maßnahmen am Körper des Mannes fortgeführt. Mehr als ein Dutzend Polizisten sichern weitere Minuten rund um den Mann am Fahrzeug. Aber sichern gegen wen, oder was? Der Mann wird schließlich in das Fahrzeug verfrachtet.
Hier das Video so, wie es im Netz anzuschauen ist:
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Kommentar von pelo pelo
Ich dachte bei diesem Video eher an Russland. Aber anscheinend geben wir die im deutschen Grundgesetz gerantierte Freiheiten des Bürgers mit der Wahl von Terroristen ab. Ich werde gegen die im Video gezeiten Polizisten eine online Strafanzeige stellen und rate es allen, die dierses Video sehen auch zu tun. Es könnte D i c h schon morgen genauso treffen, beim Plausch auf dem Marktplätz zb. Wenn ich dieses Video sehe fällt mir dazu das Wort Terrorismus ein.