Wagenknecht fragt sich, was dieser „irrsinnige Wirtschaftskrieg“ soll, „der den Krieg in der Ukraine nicht beendet und das Leben bei uns immer teurer macht“.
Und Lafontaine beschäftigt sich mit „außenpolitischen Experten“ der Ampel, die seiner Auffassung nach nicht begreifen wollen, „dass man an der Grenze Russlands keine Raketen aufstellen kann, die die militärische und politische Führung Moskaus enthaupten können“.
Hier im Folgenden beide Kommentare in der Reihenfolge ihres Erscheinens.
Oskar Lafontaine schreibt:
Ihre Unterstützung zählt
„Sicherheitsgarantien für Russland!
Kurzstreckendenker gefährden den Weltfrieden
Jetzt hat der französische Präsident Emmanuel Macron mal wieder etwas Selbstverständliches gesagt: Auch das in der westlichen Propagandawelt verteufelte Russland braucht Sicherheitsgarantien. Ohne Sicherheitsgarantien für Russland wird es kein Ende des Mordens in der Ukraine geben. Noch einfacher: Wie jedes andere Land der Welt will Moskau keine US-Atomraketen an seinen Grenzen, die die Zentren der politischen und militärischen Führung Russlands ohne Vorwarnzeiten zerstören können.
Verheerend die Reaktion der „außenpolitischen Experten“ Deutschlands. Beginnen wir mal mit der „Opposition“, die in der Frage des Ukraine-Krieges ihre Aufgaben nicht erfüllt, sondern mit ihren Rufen nach immer mehr Waffenlieferungen zu einer Ausweitung des Krieges auffordert. Außenexperte Jürgen Hardt (CDU): „Es gibt keine Alternative zum militärischen Erfolg der Ukraine außer Waffenstillstand und Truppenrückzug durch Russland.
Noch hellsichtiger äußert sich SPD-Außenpolitiker Nils Schmid. Er zeigt sich verwundert, über die Forderung Macrons. Die NATO habe zu keinem Zeitpunkt Russland bedroht. Auf diese Idee muss man nach dem Jugoslawien-Krieg, der Verwüstung des Vorderen Orients und der Zerstörung Libyens erst mal kommen.
Nicht ganz so ahnungslos klingt da FDP-Außenpolitiker Graf Lambsdorff, der die selbstverständliche Forderung Macrons für „nicht hilfreich“ hält. Womit er sicherlich im Hinblick auf den Wunsch der Biden-Administration, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, um Russland zu besiegen, Recht hat.
Besonders witzig klingt der Grünen-Außenexperte Bütikofer, ehemaliger Maoist und KBWler. Er nannte die Forderung nach Sicherheitsgarantien eine „merkwürdige Idee“. „Gegen wen eigentlich? Gegen Polen und die baltischen Länder? Oder gegen China? Und wer sollte diese Garantien geben? Die NATO vielleicht? Oder die Grande Nation höchstselbst?“ Dass es US-Atomraketen gibt, hat im Gegensatz zu Bütikofer doch schon Mao gewusst.
Diese außenpolitischen Experten wollen nicht begreifen, dass man an der Grenze Russlands keine Raketen aufstellen kann, die die militärische und politische Führung Moskaus enthaupten können. Vielleicht müssen doch einmal russische oder chinesische Raketen in der Nähe der US-Grenzen auftauchen, wie einst in Kuba, um diese Kurzstreckendenker mit der Gefahr von Kurzstreckenraketen vertraut zu machen.
Man sieht Kurzstreckendenker sind für den Weltfrieden gefährlich. Sie dürfen nicht darüber entscheiden, wo Kurzstreckenraketen aufgestellt werden.
Sahra Wagenknecht schreibt wenige Stunden später:
„Als hätten die vorangegangenen Sanktionspakete noch nicht genug fatale Folgen für den Geldbeutel der Menschen, tritt heute mit dem Ölembargo und dem angeblichen Preisdeckel für russisches Öl ein weiteres Sanktionspaket in Kraft. Ich finde diese Politik nur noch zynisch:
Während es der Ampel kaum gelingt, die Folgen des bisherigen Sanktionskrieges abzufedern, obwohl sie dafür hunderte Milliarden öffentlicher Mittel verheizt, riskiert sie nun ein weiteres Mal Preiserhöhungen bei Erdöl und Sprit sowie die Vernichtung von Arbeitsplätzen vor allem in Ostdeutschland.
Dabei ist längst klar, dass diese Sanktionen sich auf die russische Fähigkeit zur Kriegsführung nicht auswirken, da Russland sein Öl auch woanders verkaufen kann. Und selbst wenn Russland infolge des Preisdeckels die Produktion einschränkt, würden vor allem die Länder des Südens und die normale Bevölkerung unter den Preissteigerungen leiden.
Was soll also dieser irrsinnige Wirtschaftskrieg, er den Krieg in der Ukraine nicht beendet und das Leben bei uns immer teurer macht? Ich finde: Statt durch unsinnige Maßnahmen uns selbst immer mehr zu schaden, sollte die Bundesregierung dem Beispiel von Ungarn, Tschechien oder der Slowakei folgen, die auch weiterhin russisches Pipeline-Öl beziehen wollen.“
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Kommentar von Fr.Spiegel
Sehr geehrter Herr Dringenberg, ich bin ganz Ihrer Meinung und es stimmt Deutschland ist total zerlegt. Ich habe als Ostdeutsche nie verstanden warum sich Frau Merkel so lange an der Macht halten konnte. Meine Vermutung ist sie wurde "gehalten".
Ihr Fazit mit Frau Wagenknecht klingt gut, aber Dekadenz, Unwissenheit und Naivität des Souverän in diesem Land wird das nicht hergeben. Selbst im Osten ist man sich nicht wirklich der schwingenden( diesmal endgültigen) Abrissbirne bewusst, denn es ging ja nicht ALLES den Bach runter. Die Gehirnwäsche hat geklappt!!!
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Kommentar von Gunter Dringenberg
@ARo61 - Du hast wohl nichts verstanden. Erstens ist die "Hoffnung" für euch Deutsche längst aufgebraucht. Und zweitens ist es richtig (wie AW schreibt), die CDU mit ihrer Stasiliebhaberin Merkel hat Deutschland komplett in alle Einzelteile zerlegt, die nie mehr zusammengebaut werden können.
Und zu Wagenknecht, ja - sie ist eine Linke wie Lafontaine auch, aber die beiden haben einen gesunden Menschenverstand (bekommen). Mein Reden ist es seit langem, dass das Parteiensystem in D. verändert werden muss.
Die AfD nehmen nur freie, informierte Wähler an, die anderen lassen sich von der Verteufelung dieser Partei in allen möglichen Situationen beeinflussen. Sie trauen sich nicht, sich zur AfD zu bekennen oder zu wählen. Leider ist die AfD damit zu schwach, um das System zu verändern. Man kann Wagenknecht nur den guten Rat geben: Ja - gründen Sie eine neue Partei, aber holen Sie sich kluge Leute mit ins Boot, die aus der konservativen, liberalen Ecke kommen und nutzen Sie die 15% der AfD-Wähler. Und holen sie die 40% Nichtwähler ab, dann könnte so eine "Koalition" Erfolg haben und diese unsäglichen, verlogenen Machthaber dieser Einheitspartei ablösen. Wenn Sie es alleine versuchen, werden Sie auch nur 15% bekommen und damit ist der Systemwechsel gescheitert. Das bringt überhaupt nichts. Und als erste gut überlegte Tat sollte dann sein: Austritt aus der EU und keinerlei Zahlungen mehr an diese korrupte Organisation.
DENN: Wie kann es sein, dass Menschen Parteien wie SPD, CDU, CSU, FDP und Grüne wählen und dabei noch auf ein schönes, sorgenfreies Leben und sich einen sicheren Arbeitsplatz wünschen? Wie gleichgültig muss man da sein?
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Kommentar von Lili Moon
Ja - die CDU hat in jeder Hinsicht den Boden bereitet für das, was aktuell passiert. SPD und Grüne sind aber die willigen Vollstrecker und Handlanger, die mit dem "letzten Spatenstich" hier alles beerdigen ...
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Kommentar von ARo61
Ein kleiner Rat von mir an Alexander. Setz Deine Hoffnung nie auf linke Politiker. Es endet letztlich immer gleich und nie gut. Und jede Hoffnung auf den nächsten, dann erfolgreichen Versuch ist immer vergebens gewesen und wird es immer sein. Enden tut es mit vielen Toten.
Antwort von Alexander Wallasch
Ich hoffe da eher wenig. Aber vergessen Sie bitte nicht: Nicht die SPD oder die Grünen haben diesen Land an die Wand gefahren, es war die CDU unter Merkel