Ihre Waffen sind ein oppositionelles Grundverständnis und ihr messerscharfer politischer Sachverstand

Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine gegen den Rest der (westlichen) Welt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

"Was soll also dieser irrsinnige Wirtschaftskrieg, der den Krieg in der Ukraine nicht beendet und das Leben bei uns immer teurer macht?"© Quelle: Grafik Alexander Wallasch

Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben sich am heutigen Montag nur um wenige Stunden verpasst, als beide bei Facebook den anhaltenden Krieg in der Ukraine kommentierten.

Wagenknecht fragt sich, was dieser „irrsinnige Wirtschaftskrieg“ soll, „der den Krieg in der Ukraine nicht beendet und das Leben bei uns immer teurer macht“.

Und Lafontaine beschäftigt sich mit „außenpolitischen Experten“ der Ampel, die seiner Auffassung nach nicht begreifen wollen, „dass man an der Grenze Russlands keine Raketen aufstellen kann, die die militärische und politische Führung Moskaus enthaupten können“.

Hier im Folgenden beide Kommentare in der Reihenfolge ihres Erscheinens.

Oskar Lafontaine schreibt:

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„Sicherheitsgarantien für Russland!
Kurzstreckendenker gefährden den Weltfrieden

Jetzt hat der französische Präsident Emmanuel Macron mal wieder etwas Selbstverständliches gesagt: Auch das in der westlichen Propagandawelt verteufelte Russland braucht Sicherheitsgarantien. Ohne Sicherheitsgarantien für Russland wird es kein Ende des Mordens in der Ukraine geben. Noch einfacher: Wie jedes andere Land der Welt will Moskau keine US-Atomraketen an seinen Grenzen, die die Zentren der politischen und militärischen Führung Russlands ohne Vorwarnzeiten zerstören können.

Verheerend die Reaktion der „außenpolitischen Experten“ Deutschlands. Beginnen wir mal mit der „Opposition“, die in der Frage des Ukraine-Krieges ihre Aufgaben nicht erfüllt, sondern mit ihren Rufen nach immer mehr Waffenlieferungen zu einer Ausweitung des Krieges auffordert. Außenexperte Jürgen Hardt (CDU): „Es gibt keine Alternative zum militärischen Erfolg der Ukraine außer Waffenstillstand und Truppenrückzug durch Russland.

Noch hellsichtiger äußert sich SPD-Außenpolitiker Nils Schmid. Er zeigt sich verwundert, über die Forderung Macrons. Die NATO habe zu keinem Zeitpunkt Russland bedroht. Auf diese Idee muss man nach dem Jugoslawien-Krieg, der Verwüstung des Vorderen Orients und der Zerstörung Libyens erst mal kommen.
Nicht ganz so ahnungslos klingt da FDP-Außenpolitiker Graf Lambsdorff, der die selbstverständliche Forderung Macrons für „nicht hilfreich“ hält. Womit er sicherlich im Hinblick auf den Wunsch der Biden-Administration, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, um Russland zu besiegen, Recht hat.

Besonders witzig klingt der Grünen-Außenexperte Bütikofer, ehemaliger Maoist und KBWler. Er nannte die Forderung nach Sicherheitsgarantien eine „merkwürdige Idee“. „Gegen wen eigentlich? Gegen Polen und die baltischen Länder? Oder gegen China? Und wer sollte diese Garantien geben? Die NATO vielleicht? Oder die Grande Nation höchstselbst?“ Dass es US-Atomraketen gibt, hat im Gegensatz zu Bütikofer doch schon Mao gewusst.

Diese außenpolitischen Experten wollen nicht begreifen, dass man an der Grenze Russlands keine Raketen aufstellen kann, die die militärische und politische Führung Moskaus enthaupten können. Vielleicht müssen doch einmal russische oder chinesische Raketen in der Nähe der US-Grenzen auftauchen, wie einst in Kuba, um diese Kurzstreckendenker mit der Gefahr von Kurzstreckenraketen vertraut zu machen.

Man sieht Kurzstreckendenker sind für den Weltfrieden gefährlich. Sie dürfen nicht darüber entscheiden, wo Kurzstreckenraketen aufgestellt werden.

Sahra Wagenknecht schreibt wenige Stunden später:

„Als hätten die vorangegangenen Sanktionspakete noch nicht genug fatale Folgen für den Geldbeutel der Menschen, tritt heute mit dem Ölembargo und dem angeblichen Preisdeckel für russisches Öl ein weiteres Sanktionspaket in Kraft. Ich finde diese Politik nur noch zynisch:

Während es der Ampel kaum gelingt, die Folgen des bisherigen Sanktionskrieges abzufedern, obwohl sie dafür hunderte Milliarden öffentlicher Mittel verheizt, riskiert sie nun ein weiteres Mal Preiserhöhungen bei Erdöl und Sprit sowie die Vernichtung von Arbeitsplätzen vor allem in Ostdeutschland.

Dabei ist längst klar, dass diese Sanktionen sich auf die russische Fähigkeit zur Kriegsführung nicht auswirken, da Russland sein Öl auch woanders verkaufen kann. Und selbst wenn Russland infolge des Preisdeckels die Produktion einschränkt, würden vor allem die Länder des Südens und die normale Bevölkerung unter den Preissteigerungen leiden.

Was soll also dieser irrsinnige Wirtschaftskrieg, er den Krieg in der Ukraine nicht beendet und das Leben bei uns immer teurer macht? Ich finde: Statt durch unsinnige Maßnahmen uns selbst immer mehr zu schaden, sollte die Bundesregierung dem Beispiel von Ungarn, Tschechien oder der Slowakei folgen, die auch weiterhin russisches Pipeline-Öl beziehen wollen.“

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