Nach dem durchsichtigen Versuch, irgendwelche Verdienste von Angela Merkel noch nachträglich ins Geschichtsbuch einzutragen, überließ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Ex-Bundeskanzlerin das Mikrofon. Merkel bedankt sich. Als sie ihre treuen Kanzleramtsminister der Reihe noch aufzählt, scheint es, zittert und hängt kurz ihre Stimme. Aber keine Sorge: Mutti zeigt hier keine Emotionen, sie ist nur erkältet.
Angela Merkels Dankesrede im Originalton:
„Niemand muss erschrecken. Ich habe in meiner Amtszeit gelernt, und die Regierungssprecher mussten es oft sagen, wenn wir gefragt wurden, was wir von dieser oder jener Ausführung des Bundespräsidenten halten, hieß es immer: Die Worte des Bundespräsidenten stehen für sich, und so ist es natürlich auch heute.
Ich möchte nur ,Danke' sagen dafür, dass ich heute hier sein darf, denn das hat etwas mit Ihrer Entscheidung zu tun. Ich möchte den Bundeskanzler Olaf Scholz danken, dass er sich Zeit genommen hat. Ich erinnere mich noch vage, dass Zeit ein knappes Gut ist, und in diesen Zeiten ganz besonders. Deshalb Dankeschön, weil es vielleicht auch etwas darüber sagt, dass wir immer versucht haben, auch bei Meinungsverschiedenheiten gut zusammenzuarbeiten.
Ich durfte heute einige Leute einladen, und die stehen natürlich nur Pars pro toto für so viele, die mir geholfen haben, das, was ich gearbeitet habe oder was ich erreichen wollte, auch zu erreichen, und die mich durch die Zeiten getragen haben. Dazu zählen die politischen Weggefährten.
Einer ist ein ganz früher, Rainer Eppelmann, denn er war mein Vorsitzender im Demokratischen Aufbruch. Wir sind durch die große Leidenszeit gegangen, dass unsere politischen Erwartungen bei der ersten freien Volkskammerwahl sich nicht ganz so erfüllt hatten, wie wir uns das vorgestellt haben, und deshalb danke, dass Du hier bist.
Ich möchte Ursula von der Leyen danken, dass sie sich Zeit genommen hat. Bei ihr ist es mit dem knappen Gut ungefähr genauso. Ursula von der Leyen und Annette Schavan, zwei Frauen, die mir geholfen haben, das, was als Frau noch nicht vorgeprägt war, in ganz unterschiedlicher Weise zu leben, durch dick und dünn, auch wieder mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften mir zu helfen und zur Seite zu stehen. Danke dafür.
Und ich habe, als ich vor der Qual der Wahl stand, aber gerne und aus voller Überzeugung die vier Männer eingeladen, die meine Kanzleramtsminister waren. Thomas de Maizière, der erste in der Riege, Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Helge Braun. Man kann sagen, keiner hat es länger als vier Jahre ausgehalten. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es ist ein Knüppeljob, und ich bedanke mich für unglaubliche Loyalität, für unglaublichen Einsatz, und es war immer gut, dass wir toll miteinander ausgekommen sind.
Ich hätte zwei weitere Personen gerne heute Abend hier begrüßt. Volker Kauder konnte aus zeitlichen Gründen nicht kommen. Er hat mich durch dick und dünn, auch was die Fraktion anbelangt, begleitet, und Franz Müntefering, dem ich gute Gesundheit wünsche, denn er war derjenige, der zu mir gesagt hat, als ich drei Tage von meiner Vereidigung als Bundeskanzlerin 2005 noch etwas zittrige Beine bekam und mulmiges Gefühl im Magen, das wird schon, und das hat mir geholfen.
Ich habe für die Berater, die mir so viele, so viel zur Seite standen, drei Menschen eingeladen, von denen eine, Beate Baumann, heute aus gesundheitlichen, aber wirklich nur Viren außerhalb von Corona toben sich im Augenblick in Deutschland aus. Sie kennen das alle, und ich habe es auch so ein bisschen, nicht dabei sein kann. Aus diesem Grunde aber Steffen Seibert und und Eva Christiansen sind hier. Drei aus sehr vielen, die geholfen haben. Aber diese drei standen in dick und dünn und Nacht und Wochenende und immer, so, dass man alles besprechen konnte, alles hin und her abwägen konnte, und dafür sage ich einfach aus voller Überzeugung ,Danke'.
Dann ist einer hier, Jürgen Klinsmann, der passt nicht so ganz ins Konzept, denn besonders sportlich bin ich nicht. Aber ganz früh, als man von mir glaubte, dass ich mich für Fußball nicht interessiere, und von ihm glaubte, dass er zu viel nach Kalifornien reist, sind wir zwei Unkonventionellen zusammengekommen und haben uns eigentlich nie wieder aus den Augen verloren. Er ist für mich der Mann, der zeigt, was man alles bewegen kann, und das Sommermärchen ohne Jürgen Klinsmann wäre nicht denkbar.
Natürlich möchte ich meiner Familie ganz herzlich danken. Schade, dass meine Eltern nicht mehr dabei sein können, das wäre schön gewesen, aber ich freue mich, dass mein Bruder, meine Schwester heute dabei sind und dass Daniel, Joachim Sauers Sohn, dabei ist.
Und dann möchte ich mich bei der Gelegenheit natürlich ganz herzlich bei meinem Mann bedanken, denn er hatte vieles auszuhalten, vieles durchzustehen, und glücklicherweise hat er seine eigene Leidenschaft, die Wissenschaft. Das hat manchmal geholfen, glaube ich.
Und damit ich nicht im eigenen Saft schmore, was vielleicht eine der größten Gefahren ist, wenn man Bundeskanzlerin ist und sich immer nur mit diesem Tunnelblick um die täglichen Ereignisse schert, freue ich mich, dass zwei aus der Wissenschaft, neben meinem Mann natürlich, dabei sind, Helmut Schwarz und Robert Schlögl, die mich so manchmal erscheinen lassen, als würde ich noch was verstehen von dem, was sie tun. Aber die Wissenschaft hat mich immer fasziniert, und das ist auch so geblieben.
Und es sind Menschen da, die mich in ganz andere Sphären entführt haben, was ich immer sehr genossen habe, Horst Bredekamp, Neil MacGregor, Ulrich Matthes und Alena Buyx, die mir einfach geholfen haben, mal auf über was anderes nachzudenken, was anderes schön zu finden, heute Zeit zu finden, mich mit der Renaissance zu beschäftigen, global zu denken, wie wir das mit dem Humboldt Forum vorhatten und vielleicht immer noch vorhaben, und vieles andere, was mich weiter leidenschaftlich interessiert hat, aber für das ich nicht genug Zeit habe.
In diesem Sinne stehen die jetzt vorgestellten Personen nicht nur für den heutigen Abend, sondern sie stehen dafür, dass ganz viele Menschen dazugehören, wenn man 16 Jahre Bundeskanzlerin ist. Bei denen kann ich mich jetzt nur auf diese Weise bedanken und einfach sagen, ich habe viele, sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es heißt ja immer, Politik sei so schlimm, und ich denke, ich wusste schon, was mir passiert. Ulrich Matthes habe ich natürlich als Schauspieler vergessen, der mir die Kunst des Sprechens immer ein bisschen beigebracht hat. Aber vielleicht hatte ich ihn sogar schon erwähnt hier.
Aber trotzdem, so, wie auch immer, es wird ja oft gesprochen, was für eine Schlangengrube Politik ist. Ich darf sagen, ich hätte es nicht überlebt, wenn es nicht auch die andere Seite der Politik gibt, und deshalb konnte es mir auch immer Freude machen. Danke schön, Herr Bundespräsident!"
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Kommentar von Lilly
Antworten, auch rechtsgültige, auf Angela Merkels vorsätzliches "Wir schaffen das!" lauten:
"Ich schaffe das nicht.", "Ich halte das nicht aus.", "Ich kann das nicht ertragen.", "Ich will das auch gar nicht.".
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Kommentar von Frau Holle
"Ich habe für die Berater, die mir so viele, so viel zur Seite standen, drei Menschen eingeladen, von denen eine, Beate Baumann, heute aus gesundheitlichen, aber wirklich nur Viren außerhalb von Corona toben sich im Augenblick in Deutschland aus. Sie kennen das alle, und ich habe es auch so ein bisschen, nicht dabei sein kann."
Wie man redet, so denkt man. Wie man denkt, so handelt man. Wenn ich DAS lese, wundert mich wirklich gar nichts mehr.
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Kommentar von SuperlogenRegierenDieWelt
"... dass mein Bruder, meine Schwester heute dabei sind und dass Daniel, Joachim Sauers Sohn, dabei ist. "
Würde man normalerweise nicht sagen: "und dass Daniel, der Sohn meines Mannes, dabei ist."?
Daraus spricht eine ziemliche bis maximale Distanz - das hätte nur noch duch das vorangestellte Wort 'Herr' getopped werden können.
Die schon mechanische Merkel-Dauerphrase 'zutiefst überzeugt', die m.E. als gespielte Emotionalität offenbar ihre notorische Emotions- und Empathielosigkeit (#merkelstreichelt) künstlich ausgleichen sollte, darf natürlich - hier in der Variante "aus voller Überzeugung" und damit genauso befremdlich, wie unpassend wirkend - nicht fehlen. Man darf wohl eher wenn auch nicht unbedingt vom Gegenteil, so aber zumindest von einer gewissen Gleichgültigkeit ausgehen dürfen.
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Kommentar von Katrin Damm
Einfach nur hohl und nichtssagend diese "Rede" ...halt wie immer, oder wollte sie einfach nur witzig sein...gut, auch das ist missglückt. Was waren die letzten Monate schön, nichts von ihr zu hören und zu sehen. Ich hoffe sie zieht sich wieder zurück , genießt ihren Ruhestand auf meine Kosten und verschont mich/uns mit ihren Ergüssen jeglicher Art.
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Kommentar von hans
… zur Erinnerung; wer seine politische Macht über das Grundgesetz stellt, dem kann beim Abspielen der Deutschen Nationalhymne – die an Amtseid und EINIGKEIT und RECHT und FREIHEIT für das deutsche Vaterland erinnert - schon mal das Zittern wie Espenlaub*) überkommen.
*) Das Laub der Espe oder Zitterpappel ist an langen Stielchen befestigt, so dass es beim leichtesten Luftzug in Bewegung gerät. Der Vergleich mit menschlichem Zittern ist seit dem Mittelalter schriftlich belegt. Diese biologische Eigenart hat zu verschiedenen sekundären Deutungen im Bereich der Legende angeregt. So soll die Espe etwa zittern, weil sie das Holz zum Kreuz Christi geliefert hat, oder auch deshalb, weil Judas sich an einer Espe erhängte.
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Kommentar von Helene
Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, ausgerechnet die Deutschland-Abschafferin ehren zu wollen?
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Kommentar von Bernhard Rossi
Die Gründung der AfD habe ich ganz vergessen: Hätte die FDP in der Griechenland-Krise dieser Kanzlerin Paroli geboten, wäre eine AfD niemals gegründet worden und die Freien Demokraten hätten heute 20% Zustimmung!
Diese Sozialistin hat die Hausaufgaben emotionslos erledigt, die Ihr von einer Handvoll Strippenzieher aufgetragen wurden. Bedauerlicherweise hat die Partei CDU das nicht einmal bemerkt.
Wegen Merkels im TV-Bild festgehaltenen Fahnenabräumen von Schwarz-Rot-Gold am Wahlabendsonntag 2012 hätte die CDU am nächsten Tag einen anderen Kandidaten als neuen Kanzler wählen können! Wählen müssen!
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Kommentar von Lilly
.. die Anjela Kazmierzak wurde schon als Kind missbraucht, um dann im Tavistock Institute zum ultimativen Werkzeug geformt zu werden. Das Stasi-Engagement als IM Erika war nur mehr Makulatur, wie auch die Kanzlerschaft von Henoch Kohns Mädchen.
Hoffnungsvollen Anschein hatte das Schütteltrauma zur deutschen Hymne, aber dem armen Ding wurde die Seele schon in Kindheitstagen aus dem Leib gefoltert und die kommt nimmer mehr zurück. Heile Angela ist passé.
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Kommentar von Lilly
Hey Alex, alles fit im Schritt?
Diese "Mutti" ist gar keine, denn die hatte nie Kinder.
Ich finde mich hier und ich finde mich gegangen und es ist mir egal, ob ich richtig liege:
https://www.youtube.com/watch?v=aNczZ99bMe8
Dich seh ich genauso. Ich seh dich, siehst gut aus.
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Kommentar von Elisabeth.I.S.
Wieder ein wunderschöner Aufreger zur Ablenkung.
Dank Merkel wieder ein verlorener Tag für die Wahrheit!
Vom 22.-28.5. werden die Regierungsgesundheitsgeschäfte offiziell an die WHO abgegeben,denn Impfen geht dann vor Essen,Heizen usw. Bis dahin wird mit Lametta geschmissen. Nun ja, goldige Zeiten brechen an. Es wir auch ohne Krieg bald recht dunkel und kalt werden.
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Kommentar von peter struwwel
Wie sich die Sitten und Gebräuche im Verlauf der Zeiten ändern. Früher wurden
die Täter geteert und gefedert. Heute werden sie ausgezeichnet. Ausgezeichnet.
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Kommentar von Ben
Sollte hier doch mal etwas aufgearbeit werden, sollte man sich all die Genannten merken und gut durchleuchten!
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Kommentar von peter struwwel
Wie mir scheint, besteht das Großkreuz mit der Frau Merkel darin,
daß sie immer gleich alles so persönlich nimmt.
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Kommentar von Peter Löcke
Merkel grüßt auch Rainer Eppelmann, ihren ersten Vorsitzenden im Demokratischen Aufbruch? Wie amüsant.
Wie antwortete Mutti M. 1991 der Journalistenlegende Günter Gaus auf die kritische Frage, warum sie sich erst so spät dieser Bewegung anschloss? U.a. mit solchen Formulierungen.
" (weil ich) ... irgendwo ein tiefes Misstrauen zu basisdemokratischen Gruppierungen habe und mich dort nicht wohl gefühlt habe."
"... vielleicht habe ich da ein autoritäres Verhalten in mir ...".
Sie sind zu bescheiden, Frau Merkel. Streichen Sie das Vielleicht.
https://youtu.be/YQBslPEZceI?t=1534
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Kommentar von Ich
Merkel ist eine Marionette von Klaus Schwab... Sie war eingesetzt Deutschland zu zerstören....
Agenda 2030.... NWO
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Kommentar von Claus-Peter Dr. Pfeffer from Sildonia
Schau an, Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx war auch dabei.
spiegel.de›politik/deutschland/corona…alena-buyx…
»Jede Dosis muss in einen Arm«: Die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx hat im SPIEGEL-Spitzengespräch eindringlich für Corona-Impfungen geworben.
Uebersterblichkeit nach Euromomo EU ziemlich genau 800.000 fuer 2021/22 in EU , den Jahren der Genspritzen.
Der Trend ist noch intakt.
Fuer D-Land ergeben sich rund 180.000 Tote fuer die zwei Jahre. Jeden Monat kommen mehr dazu.
Man kennt sich, und spielt sich die Baelle zu.
Eine saubere Gesellschaft.
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Kommentar von Ulrich Viebahn
Sehr gut, wie A.M. ihre Handlanger bloßgestellt hat.