Sicher sollte man Politik und Privates auch bei Sahra Wagenknecht nicht vermischen. Aber wenn ihr Ehemann, der Ex-SPD- und Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine, ohne Teil des Bündnisses Sarah Wagenknecht (BSW) zu sein, für dieses Partei ergreift und dafür die Reichweite der sozialen Medien nutzt, dann muss diese Nähe thematisiert werden.
Ein Wettstreit unter Eheleuten? Aktuell steht es 2:2. Die Gattin hat ebenfalls zwei Parteivorsitze hingelegt und mit der politischen Anomalie des Gatten gleichgezogen. Aber zählbar wird es erst sein, wenn die BSW tatsächlich in den Bundestag eingezogen ist. Bei diesem Unentschieden wird es bleiben am Kartentisch von Wagenknecht und Lafontaine im saarländischen Merzig.
Welche Fäden Lafontaine in der Hand hat, ließ er im November gegenüber dem Tagesspiegel ein Stück weit durchblicken, als er sich als eine Art Strippenzieher in zweiter Reihe inszenierte.
Wer die Rochaden des Politprofis kennt, der hat eine Idee davon, dass hier nichts dem Zufall überlassen wird. Diesen Eindruck verstärkt ein Eingreifen von Oskar Lafontaine in der kniffeligen „AfD-Frage“. Man muss es dem Ehepaar bescheinigen: Sie sind auf Samtpfoten in den Hühnerstall eingedrungen, haben ein paar von der blauen Henne angebrütete Eier eingesteckt und dabei keinen einzigen Kratzer abbekommen bisher.
Das kann sich jetzt ändern, wenn es um die Friedensinitiative der AfD geht. Auf Abgeordnetenwatch steht die Antwort auf die Frage eines Peter R. noch aus. Der wollte von Sahra Wagenknecht wissen, warum die neuen Mitglieder des BSW (noch für die Linken im Bundestag) bei der Abstimmung zur Friedensinitiative der AfD dagegen gestimmt und sich nicht wenigstens der Stimme enthalten haben. Peter R. formuliert stellvertretend, was sich auch viele potenzielle Neuwähler der BSW ebenfalls gefragt haben:
Ich bin persönlich sehr enttäuscht, dass alle Mitglieder des BSW im Bundestag bei der namentlichen Abstimmung zur Friedensinitiative der AfD dagegen gestimmt haben. Wenn man sich von der AfD distanzieren wollte, hätte man sich auch enthalten können. Durch die Ablehnung der Friedensinitiative, welche sich im Inhalt für Verhandlungen zur Lösung des Ukrainekonfliktes einsetzt, widersprechen Sie nicht nur Ihren diversen persönlichen Aussagen, die eine Verhandlungslösung propagieren. Außerdem steht die Ablehnung auch im Widerspruch zu dem Programm des BSW, wo klar formuliert wird: „Die Lösung von militärischen Mitteln lehnen wir grundsätzlich ab.“ Wie erklären Sie diese politische Entscheidung für Neuwähler, die sich für den BSW engagieren wollen, weil die Partei sich für den Frieden einsetzt, aber in der politischen Realität dann das Gegenteil macht? Diese Entscheidung zerstört die politische Glaubwürdigkeit schon am Anfang.
Jetzt kommt Lafontaine zum Zug. Der hat schnell erkannt, dass die Hütte am Eingang Feuer gefangen hat, die Sandschaufel gegriffen und ordentlich was verstreut, um Kritiker einzuschläfern. Wer liest, was Lafontaine sich unter der Überschrift „Die AfD ist keine Friedenspartei“ in 6 Punkten zusammengeschrieben hat, der weiß es jetzt ein für alle Mal: Nein, es wird keine Koalition der BSW mit der AfD geben!
Der weiß dann auch: Sahra Wagenknecht ist koalitionsstrategisch als neue FDP angetreten. Sie will Zünglein an der Waage sein. Lafontaine und Wagenknecht bauen hier sogar auf die Brandmauern der Ampel und der Union gegenüber der AfD. Die Statik des BSW wurde gerade von Lafontaine an der Brandmauer gegen die AfD ausgerichtet.
Machtpolitiker Oskar Lafontaine hat den kritischen Moment instinktiv gesehen und den ersten größeren Stolperstein abgeräumt. So naiv ist niemand, hier nicht zu glauben, dass Wagenknecht jede Zeile vorher in Augenschein genommen und freigegeben hat. Wenn AfD-Chef Tino Chrupalla sagt, die AfD sei eine Friedenspartei, entgegnet ihm Lafontaine jetzt, die AfD sei aber eine Kriegspartei. Und wie er das macht, fernab jedweder Dialogfähigkeit, ist erschütternd in seiner perfiden Art der Argumentation. Ein Fehdehandschuh!
Wo die AfD auch abweichende innerparteiliche Standpunkte präsentiert, wählt Lafontaine sich zielsicher jenen aus, der ihm gerade in den Kram passt, ohne sich nur ansatzweise die Mühe zu machen, nachzuforschen, wie mehrheitsfähig bestimmte Haltungen innerhalb der AfD sind.
Es ist fast schon absurd in seiner ganzen Durchsichtigkeit. Das BSW hat sich heute über einen „in zweiter Reihe“ aufgestellten Lafontaine der Ampel und der Union feilgeboten: Das BSW ist bereit, mitzuregieren!
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Über ein Kuscheln mit dem polit-medialen Komplex muss hier gar nicht gesprochen werden, die Wagenknechtpartei wäre ohne die enge Bindung an die Mainstream-Medien noch meilenweit entfernt von der Rolle, die sie heute einnimmt. Ganz zu schweigen von jener, die sie in Zukunft spielen will.
Wer glaubt, das BSW stehe für einen Politikwechsel, der weiß spätestens jetzt, dass es hier lediglich um einen Wechsel der Protagonisten geht: Wagenknecht will der nächste Habeck sein oder der nächste Lindner. Um Deutschland geht es ihr nicht.
Und hier nun die Unvereinbarkeitserklärung der BSW an die Adresse der AfD, aufgeschrieben vom Gatten der Parteichefin höchstselbst:
Die AfD tritt richtigerweise für gute Beziehungen Deutschlands mit Russland ein. Sie steht mit dieser Forderung in der Tradition einer deutschen Außenpolitik, die mit den Namen Bismarck, Rathenau und Brandt verbunden ist.
Weil die AfD für gute Beziehungen zu Russland eintritt, bezeichnet die Mehrheit der deutschen Journalisten diese langjährige Tradition der deutschen Außenpolitik als AfD-nah. Der AfD-Vorsitzende Chrupalla sagte in diesem Zusammenhang, die AfD sei eine Friedenspartei. Das ist eine große Irreführung. Wie die Ampel-Parteien, die CDU/CSU und die große Mehrheit der deutschen Journalisten befürwortet auch die AfD Aufrüstung und Krieg.
1. Die AfD ist für die NATO. In ihrem Programm steht dazu: "Die Mitgliedschaft in der Nato entspricht den außen- und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands, soweit sich die NATO auf ihre Aufgabe als Verteidigungsbündnis beschränkt." Diese Passage ist mehr als naiv. Die NATO hat sich von einem Verteidigungsbündnis in ein Aggressionsbündnis gewandelt. Solange die USA die Entscheidungen der NATO bestimmen – die USA haben seit 1991 nach der Feststellung des US-Kongresses 251 Militärinterventionen durchgeführt –, sind Deutschland und Europa über die militärische Infrastruktur in alle völkerrechtswidrigen Angriffskriege der USA (NATO) verwickelt.
2. Die AfD ist für die NATO-Erweiterung. Am 8. Juli 2022 stimmte sie im Bundestag der Aufnahme Schwedens und Finnlands in die NATO zu. Die AfD zeigt damit bedauerlicherweise, dass sie nicht verstanden hat, dass der "Ukraine-Krieg" eine Folge der NATO-Osterweiterung und ein geostrategischer Krieg der USA ist.
3. Die AfD ist für eine "privilegierte EU-Partnerschaft für die Ukraine". Das ist absurd. Die Ukraine wäre in die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU eingebunden, einschließlich der daraus folgenden Militärmanöver und erhielte viele Milliarden Euro aus dem EU-Topf. Entscheidend aber ist die Feststellung von Arno Klarsfeld, Sohn der Nazijäger Beate und Serge Klarsfeld: „Ein Land, in dem Verbrecher, die zehntausende von Juden ermordet haben, als Helden verehrt werden, hat in der EU nichts zu suchen.“
4. Die AfD ist für Aufrüstung. Sie befürwortet das 2-Prozent-Ziel der NATO, und ihre Verteidigungspolitiker fordern darüber hinausgehend zusätzliches Geld für die Bundeswehr, um sie zu einer schlagkräftigen Armee zu machen.
5. Die AfD befürwortet Interventionskriege, wenn sie im Interesse Deutschlands sind. Seit die Freiheit Deutschlands am Hindukusch, im Vorderen Orient und in der Sahelzone verteidigt wird, wissen wir, dass deutsche Interessen im Hinblick auf Handelswege und Rohstoffe von der Bundestagsmehrheit großzügig definiert werden.
6. Wie keine andere Partei im Deutschen Bundestag unterstützt die AfD den auf das Massaker der Hamas folgenden Massenmord der rechtradikalen Netanjahu-Regierung im Gazastreifen und Waffenlieferungen an Israel. Mittlerweile sind mehr als 25.000 Palästinenser diesem Krieg zum Opfer gefallen, zwei Drittel davon Frauen und Kinder. Dem verteidigungspolitischen Sprecher und mit der Rüstungsindustrie verbandelten Oberst a.D. Lucassen fällt dazu nur ein: "Volle Rückendeckung während der Antiterror-Operation der nächsten Wochen und Monate - auch wenn es zu unschönen Bildern kommt." Unschöne Bilder?
Auch die Außenpolitik der AfD beweist: Es gibt auf dem Globus keine rechte Partei, die gegen Krieg und Aufrüstung ist.
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Kommentar von Claus Diem
Man könnte auch noch aufführen:
Fabio de Masi auf Twitter: "Ich habe die Verteidigung der Ukraine durch Asow mit keiner Silbe kritisiert. Es wird sich kein einziges Zitat von mir finden wo ich dies tue - im Gegenteil. Ich bin ja froh wenn sich Rechtsextreme auch mal nützlich machen."
Muss man aber nicht, weder bei de Masi noch bei der AfD. Man kann auch einfach feststellen, dass sowohl BSW wie auch AfD wie auch Herr Trump den Krieg möglichst schnell beenden wollen - und zwar nicht mit einem "Endsieg des Westens".
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Kommentar von Karl Eduard
Wagenknecht steht nicht wirklich in Konkurrenz mit der AFD. Ich glaube oder hoffe dass die bisherigen AFD Wähler und Sympathisanten an der AFD festhalten oder im schlimmsten Fall teilweise zu Maaßen überlaufen. BSW wird überwiegend Stimmen von der SED und den anderen Blockparteien abziehen. Im Endeffekt ändert sich im linken Lager nur die Namensgebung. Sollte nun plötzlich nach der unsäglichen Propagandakampagne die AFD massiv verlieren sollte jedem klar sein, dass das nichts anderes ist als der von der Stasi 2.0 erdachte Plan zur Zersetzung der AFD Wählerschaft. Letztlich wird nicht Wagenknecht sondern Maaßen das Zünglein an der Waage sein.
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Kommentar von Tim Spieker
Sehr geehrter Herr Wallasch,
Ich möchte doch in einigen Punkten Ihren Ausführungen widersprechen:
Zitat:
Hatte Sahra Wagenknecht nicht eine neue Politik versus dieser notorischen Abgrenzung versprochen?
Zitat Ende
Frau Wagenknecht hat meines Wissens immer, und es wurde ja oft versucht sie bzgl. ihrer Migrationsbegrenzungsaussagen in die AfD-konforme Ecke zu stellen, immer glaubhaft machen können, dass BSW und AfD unvereinbare politische Vorstellungen haben. Sie sagte wiederholt, dass ihre Zustimmung zu einzelnen treffenden Feststellungen der AfD zu politischen Themen wie Migationspolitik etc., keine Übereinstimmung mit deren Lösungsansätzen bedeute.
Ihre Meinung Herr Wallasch, dass BSW eine irgendwie gelagerte Zusammenarbeit mit der AfD zustanden bringen könnte, ist m. E. nicht realistisch.
--
Zitat:
Sie sind auf Samtpfoten in den Hühnerstall eingedrungen, haben ein paar von der blauen Henne angebrütete Eier eingesteckt und dabei keinen einzigen Kratzer abbekommen bisher.
Zitat Ende
Sehr schön formuliert! Dem stimme ich ausdrücklich zu!
--
Betr.: Friedensinitiative der AfD im Bundestag
Nun, die Sache ist wohl doch etwas komplexer als hier im Artikel dargestellt, warum es zur ablehnden Haltung der BSW-Leute bei der Abstimmung kam.
Siehe dazu auf den Nachdenkseiten:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=109873
Leider baut Ihr Conclusio auf die, mit Verlaub, unterkomplexe Darstellung auf und läuft somit leider ins Leere, Herrn Lafontaine und seine Aussagen betreffend.
Aber mal Grundsätzlich:
Frau Wagenknecht macht klassische SPD-Politik. Auskömmliche Löhne, Friedenspolitik, gerechte Besteuerung, etc. pp. Alles das was die SPD mit Schröder und folgende (A-)Sozialdemokraten abgeräumt haben, vertritt Sahra Wagenknecht. Und bzgl. der Migrationsmassen argumentiert sie immer sehr sachbezogen, Massenmigration verschärt den Wohnungsmangel und führt daher zu hohen Mieten, Massenmigration drückt die Löhne, Masenmigration verschärft die Lage der Sozialkassen usw.
Da ist sie sehr klug in ihrer Argumentation und vermeidet es stringent irgendwie ins völkisch-nationale abzudriften. Bestimmt weiß sie, dass das politisch ein Ritt auf der Rasierklinge ist. Aber sie kann's. Das muss man mal neidlos anerkennen.
Und mal ehrlich, Oskar Lafontaine war und ist immer noch ein alter SPDler. Den Umweg mit WASG und DIE LINKE musste er nehmen, da seine sozialdemokratischen Positionen in der SPD seit Schröder nicht mehr gewünscht wurden.
Daher sind seine Abgrenzungen zur AfD für mich nur logisch.
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Kommentar von Eugen Karl
"Nein, es wird keine Koalition der BSW mit der AfD geben!" Sorry, aber das anzunehmen, war doch immer kompletter Nonsense. Wie soll es eine "Koalition" zwischen Freiheit und Sozialismus geben? Niemals war es auch nur denkbar, daß BSW und AfD ein solches Bündnis eingehen könnten. "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" - solche Ideen sind naives Denken.
Man muß aber seine Positionen in einzelnen Sachfragen vertreten, egal wer sie sonst vertritt. Dadurch daß das BSW das nicht getan hat, macht es sich mit den Etablierten gemein; denn wer sein Abstimmungsverhalten an anderen Parteien/Personen mißt und nicht an der Sache, gehört zu dem großen Infantilitätsblock der deutschen Parteienlandschaft, unter dem wir Erwachsenen alle schon lange leiden. Ausgerechnet Oskar Lafontaine hat einmal dazu das Bonmot geprägt: "Wenn die AfD sagt, es regnet, und es regnet, dann regnet's". Und das gilt auch hier: Selbst wenn die AfD all das wäre, was Lafontaine ihr zuschreibt, führt das niemals logisch-sachlich dazu, daß man eine ihrer Friedensinitiativen ablehnen muß, wenn man doch selbst für Verhandlungen ist.
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Kommentar von Palmström
Die Partei „BSW“ funktioniert doch bis jetzt auf Basis von Personenkult. Was O.L. schreibt ist nichts anderes als bei der „Links- Partei“. Wenn eine Partei taktisch erfolgreich sein will macht das zusammen mit den anderen hinter der Brandmauer kein Sinn. Hacken dran gemacht und fertig.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Es bleibt die eine nicht beantwortete Frage: Was treibt Wagenknecht an?
Geld hat sie genug durch Diäten, Vorträge und Bücher verdient! Das kann es nicht sein.
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Kommentar von Sandra Richter
Der Weg der Wagenknecht-Partei was ja schon lange vorgezeichnet, ohne Brandmauer gegen die AfD keine Wahlkampfbühnen für Wagenknecht in den Propaganda-Shows vom Zwangsgebührenfunk. Dabei wird es auch die nächsten Jahre bleiben, egal wie machtgierig Wagenknecht auch sein mag, da ihre Loyalität ihren Wegbereitern gilt. Somit ist eine Stimme für BSW genausoviel wert wie eine Stimme für die CDU/CSU oder FDP, auch wenn Wagenknecht vielleicht nicht ganz so opportunistisch den Steigbügelhalter und Erfüllungsgehilfen von SPD und Grünen geben wird wie Schwarz-Gelb.
Lafontaines Ausführungen sind zwar auf der einen Seite in fast allen Punkten verlogen, weil man den Spiess auch genauso umdrehen kann: Es gibt auf dem Globus keine linke Partei, die gegen Krieg und Aufrüstung ist. Beides ist richtig wie falsch.
Auf der anderen Seite stimmen aber seine aufgezählten Fakten und die sind darin begründet, dass die Menschen im Osten aufgrund der Besatzungszeit eine engere Beziehung zu Russland haben als im Westen, der mehrheitlich den USA zugeneigt ist. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Meinungen dazu innerhalb der AfD, wie auch in den meisten anderen Parteien. Dass man beides vernünftig zusammenbringen muss, gebietet die Realpolitik und deshalb kommt es auch bei den Abstimmungen zu den vermeintlichen Widersprüchen.
Weder die AfD noch eine andere Partei kann jedoch verhindern, dass Russlands Angriffskrieg weiter eskaliert, das zeigen die Ausweitungen der Präventivschläge der Ukraine auf russisches Gebiet.
Hier kann nur ein Wahlsieg Trumps die Eskalation beenden, da die Verteidigung der Ukraine praktisch allein von den USA abhängt. Unter Trump wäre es auch nie zu Putins Überfall gekommen, da er der Ukraine klar gemacht hätte, dass sie von ihren Natobeitrittsbemühungen ablassen muss, wenn sie nicht von Russland überrannt werden wollen. Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist wird es natürlich jetzt viel schwerer, eine für beide Seiten erträgliche Lösung zu finden. Aber daran trägt neben dem hauptschuldigen Agressor Putin eben auch Biden und Selenski eine Mitverantwortung, mal ganz davon abgesehen von der linksschwarzen Regierung, die Putin für seine Annexion der Krim 2014 mit dem Bau von Nord Stream 2 belohnt und ihn so erst zu seiner "Spezialoperation" ermutigt hat.
Überhaupt war das Entsetzen über Putins Überfall von allen Seiten völlig verlogen, da in den Jahren davor alle Autokraten und Diktatoren genauso brutal vorgegangen sind einschliessich Putin selbst beispielsweise in Georgien oder Tschetschenien und Deutschland kein Problem damit hat, die blutverschmierten Hände dieser Kriegstreiber zu schütteln, wenn die Kriege nur weit genug weg sind und nicht die persönliche Einflusssphäre berühren.
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Kommentar von Carl Peter
Er hätte ehrlicherweise sagen müssen: Meine Frau weist Stimmen, die von der AfD kommen, mit aller Entschiedenheit zurück!
Ich kann Herrn Lafontaine gut verstehen. Ich hätte an seiner Stelle bei der augenblicklichen medial verbreiteten Stimmungslage auch Angst um meine Frau.
Und diese Stimmung ist: Die AfDler gehören ins KZ, getötet oder sonstwie beiseite geschafft - ganz egal, Hauptsache weg.
Wann war das eigentlich, als das Volk so geschwächt war, daß skrupellose Politiker an dessen niedrigste Instinkte appellieren konnten?
Ich war glücklicherweise noch nicht geboren, aber ich hätte mir später nur schwer vorstellen können, dass man dieses quasi aus Trümmern entstandene Volk jemals wieder in die Trümmer zurückscheuchen könnte.
Wenn man schon die Vorstellung hat, als Deutscher könne man nur schuldig geboren werden, sollte man wenigstens die Einwanderer damit nicht konfrontieren und seine wohl in dieser Hinsicht angeborenen niedrigsten Instinkte nicht dermaßen vorführen.
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Kommentar von Judith Panther
Unvereinbarkeitserklärung?
Früher hieß das "Antifaschistischer Schutzwall".
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Kommentar von .TS.
Mit diesem Schrieb hat sich die Fontäne den Verdienststern als Kremlversteher redlich verdient.
War das jetzt eine plump polemische Aussage? Sicherlich, genau passend zur Qualität seiner Argumente.
Als FDP-Ersatz haben sich die Wagenknechter damit disqualifiziert, denn dazu müssten sie linientreu transatlantisch sein.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Auch Wagenknecht hat nicht das Volk, das sie für ihre Vorstellungen braucht.
Ideologien sind im Kopf entstandene Lebens- und Gesellschaftskonstruktionen, von denen geglaubt wird, dass die Menschen und die ganze Menschheit damit glücklich wird.
Ich glaube etwas anderes: Ideologen haben die Natur des Menschen nicht begriffen. Es gilt, sie zu erkennen, nicht zu konstruieren. Verkennen führt auch zur Verkennung von sich selbst. Je ideologischer ein Politiker, desto mehr geht es ihm um Selbstverwirklichung.