Die Werteunion äußerte sich aktuell auf ihrem offiziellen X-Kanal zum Begriff „Premiumpartner“. Die Klarstellung vom gestrigen späten Nachmittag ist eindeutig: Wir kommen aus der CDU. Aber die CDU in ihrer jetzigen politischen Ausrichtung kann kein Partner sein. Die AfD kann ein Partner sein, wenn es um eine gemeinsame Politikwende geht.
Zeigt die Werteunion hier nachvollziehbar an, dass sie auch unter Feuer zur Selbstreflexion und zur Korrektur fähig ist? Auch eine Entschuldigung wird geäußert:
„Bei denjenigen, die durch den erst vor wenigen Wochen eingeführten Begriff aufgeschreckt wurden, möchten wir uns aufrichtig entschuldigen.“
Hier der Text zum Nachlesen in ungekürzter Länge:
Auf vielfachen Wunsch eine Antwort auf die Frage, warum wir uns zu Koalitionswünschen überhaupt geäußert haben, bzw. was ist jetzt mit dieser Rede vom "Premiumpartner"?
Wissen Sie, was als erstes passiert, wenn man sagt, dass man Brandmauern als undemokratisch ablehnt? Dann kommt die aufgeschreckte Frage, ob man mit denen da drüben denn etwa koalieren möchte? (Und was ist überhaupt mit diesem schrecklichen Höcke, ist dann die nächste Frage, würde man mit dem etwa auch?)
Diese Frage ist uns in den letzten Monaten tausendfach und reflexartig gestellt worden. Unsere Antwort war dabei immer: klar, wenn es inhaltlich und personell passt. Es hat nie jemand gefragt, ob wir auch mit der CDU würden, immer nur die Frage nach der AfD und diese Frage wurde unendlich oft beantwortet und zwar im Grundsatz positiv.
Die jetzige CDU jedoch ist in neosozialistisches und zum Teil antideutsches Fahrwasser geraten und wird auf absehbare Zeit wohl nicht zurück zu „kapern“ sein. Deshalb haben wir ja ein Beiboot WerteUnion bestiegen und sind mit diesem in die freiheitliche und konservative Fahrrinne zurück gefahren. Dort spricht und arbeitet man mit jedem, wenn es dem Land und seinen Menschen dient.
Das ändert jedoch nichts daran, dass die sich auf Irrfahrt befindliche CDU Fleisch von unserm Fleische ist und unsere Hand in ihre Richtung prinzipiell ausgesteckt bleiben wird. Im selbstverständlichen Wissen, dass es auf der anderen Seite aktuell nicht präferiert wird. Wir glauben, dass es sich dabei um einen langen Prozess handeln wird, soweit er überhaupt auf absehbare Zeit reversibel ist, und so lange kann das Land nicht mehr warten. Die Probleme und die Verzweiflung sind zu drängend.
Bei denjenigen, die durch den erst vor wenigen Wochen eingeführten Begriff aufgeschreckt wurden, möchten wir uns aufrichtig entschuldigen. An diejenigen, die dieses Erschrecken für Ihre eigenen politischen Zwecke missbrauchen: Schämen Sie sich, so mit den Gefühlen und Hoffnungen der Leute zu taktieren.
Sie können sicher sein: Wir fahren mit unserem Schlepper weiter Richtung Politikwende und wir werden alle mitnehmen, die das unterstützen, auch die AfD.
Ahoi!
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Kommentar von w. brecht
Wer es so lange mit der CDU ausgehalten hat, dem ist auch zukünftig nicht zu trauen!
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Kommentar von Tanja
Was der WU aus meiner Sicht nur noch helfen könnte: den Krall zurück holen, Verhandlungen führen und versöhnen. Aus Fehlern lernen, Zusagen einhalten und den Krall offiziell für Wirtschaftsfragen mit ins Boot nehmen. Krall hat zwar Fehler gemacht. Schaden trägt am Ende allerdings eher die WU.
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Kommentar von Palmström
Nun die AfD besteht in dem Sinne auch aus dem „Fleisch“ der CDU (siehe einzelne Biografien). Allerdings gibt es hier keine Anmache seitens der Gegangenen.
Wie will die WU Leute aus der CDU vom Dampfer ins Beiboot bringen?
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Kommentar von Alfonso Kerner
Die Devise heisst nach wie vor: Glaube keinem Politiker.
Und wenn Maaßen darauf hinweist, das "dass die ...... CDU Fleisch von unserm Fleische ist".
Kann er denn noch deutlicher sagen, dass die Werteunion ein Teil der CDU ist?
Wer das jetzt immer. Noch nicht kapiert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
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Kommentar von .TS.
Schön und gut daß man sich jetzt so klar äußert, aber warum hat man dann den Begriff "Premiumpartner" erst ins Spiel gebracht?
Wer damit so klar sagt wen er für 1. Wahl hält deklariert damit alle anderen zur 2. Wahl - inklusive aller die eher an einer Wende interessiert sind als der insgeheim wohl nach wie vor hauptattraktive "Premiumpartner".
Am Ende bleibt nur der Eindruck den Judith Panter in ihrem Beitrag treffend beschrieben hat.
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Kommentar von Lieschen Müller
Da ging sie dahin, meine Hoffnung, dass mit der WerteUnion eine konservative, vernunftbasierte Partei entstanden sei, mit der eine politische Wende möglich wäre. Aber mit diversen Aussagen, die von der Führungsspitze getätigt wurden, hatte sich die WU mMn schon wenige Stunden nach Gründung selbst ins Aus geschossen. Extrem enttäuscht bin ich vor allem von H-G Maaßen wegen des „Premium-Partners CDU“. Er versucht zu beschwichtigen, dass diese „Premium-Partnerschaft“ nur gelten würde, wenn sich die CDU zurück zu alten Werten wandeln würde. Warum sollte man dann aber noch die WU wählen, die nichts anderes wäre als eine CDU2.0?
Da mag man im Nachhinein noch so viel zu beschönigen versuchen, für mich ist diese Partei unglaubwürdig und somit nicht wählbar. Punkt.
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Kommentar von Bernhard Rossi
#Judith Panters Schlusssatz fasst den Status Quo zusammen! Danke!
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Kommentar von Sigrid Leonhard
@Awbero X, "Spiegel online hat einen kurzen Beitrag veröffentlicht, den ich als verfrühten Aprilscherz einordne."
Nicht, dass ich den Spiegel-Artikel gelesen hätte.
Verfrühter Aprilscherz, sehr wahrscheinlich.
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Kommentar von Awbero X
War diese ganze Werte Union ein riesengroßer Bluff?
Spiegel online hat einen kurzen Beitrag veröffentlicht, den ich als verfrühten Aprilscherz einordne. Sollte da auch nur ein Fünkchen Wahrheit drin stecken, dürfte die politische Karriere von HGM ab sofort beendet sein.
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Kommentar von Kornelia Köhler
Die Premiumpartner-Aussage war definitiv ein großer Fehler und damit
ein denkbar schlechter Start für die neue Partei.
Aber wollten Otte und Krall der Werteunion mit ihrem öffentlichen Statement zusätzlich schaden? Diese Angelegenheit hätte man auch intern regeln können und müssen. Nachtreten oder Streit in aller Öffentlichkeit auszutragen finde ich persönlich niemals stilvoll. Das hätte ich wiederum Herrn Otte und Herrn Krall nicht zugetraut und bin enttäuscht von diesen beiden.
Otte und Krall haben in vielerlei Hinsicht extrem libertäre Ansichten. Damit kann man keine große Wählerschaft mobilisieren, eher
abschrecken.
Die Zielgruppe der Werteunion sind
doch die bisherigen enttäuschten Wähler der CDU, die nicht zur AfD
wechseln wollen und frustrierte
Nichtwähler.
Das Zeitfenster zur Möglichkeit einer Politikwende schließt sich mit jedem Tag weiter.
Von daher wird dringend ein Koalitionspartner für die AfD gesucht. Auch im Hinblick auf ein mögliches Parteiverbot der AfD. Schon mal überlegt, was wäre wenn? Welche
bürgerlich konservative Partei könnte
man dann noch wählen? - Eben, keine.
Von daher, Herr Maaßen hat sich entschuldigt und den Fehler eingestanden. Ansonsten bin ich immer noch der Ansicht, dass Maaßen einer von den sehr seltenen seriösen Politikern in Deutschland ist.
Fehler macht jeder Mensch. Vor allem
in Zeiten des persönlichen Umbruchs
und des beruflichen Neuanfangs. Jeder Anfang ist schwer. Das weiß jeder, der
selbst schon einmal etwas Neues auf die Beine gestellt hat.
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Kommentar von Lupine
Die WU hätte sehr wichtig werden können. Ich hatte echte Hoffnung, daß mit ihr eine Politikwende möglich sein könnte.
Nach dem Abgang von Prof. Otte und Dr. Krall und der Äußerung, die CDU sei Premiumpartner habe ich diese Hoffnung nicht mehr. Es scheint so, als ob alte Männer (überwiegend), die es in den letzten Jahren als Mitglieder der Werteunion nie auf einen Posten innerhalb der Merkel-/Merz-CDU geschafft haben, nun ihre (letzte) Chance wittern.
Zudem halte ich eine begrenzte, vielleicht handverlesene Auswahl an Teilnehmern bei der Gründungsveranstaltung für undemokratisch. Klar, dass sich manche nicht Eingeladene ausgegrenzt und demotiviert fühlen.
Parteivorsitzende sollten in erster Linie unterschiedliche Meinungen und verschiedene Charaktere integrieren. Das scheint Herr Dr. Maassen nicht zu wollen oder zu können.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
« Bei denjenigen, die durch den erst vor wenigen Wochen eingeführten Begriff aufgeschreckt wurden, möchten wir uns aufrichtig entschuldigen. An diejenigen, die dieses Erschrecken für Ihre eigenen politischen Zwecke missbrauchen: Schämen Sie sich, so mit den Gefühlen und Hoffnungen der Leute zu taktieren. »
Wenn diejenigen rückgefragt hätten, hätte der Schrecken ein schnelles Ende gefunden. Da werden wohl einige schon vorher nicht mehr miteinander geredet haben…
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Kommentar von Judith Panther
Nee, liebe WU:
Euer verschwurbeltes "wenn-dann" - vor allem nicht ohne nochmals zu erwähnen,
daß Ihr nach wie vor "Fleisch vom Fleische der CDU" seid! - überzeugt nicht nur nicht, sondern wirkt infantil, dilettantisch und ändert auch nichts am fatalen Signal durch den Abgang von (mehrheits-)fähigen Leuten wie Krall und Otte.
Trotz Entschuldigung kann man Eure Sehnsucht nach einer Rückkehr in den Schoß der CDU geradezu riechen! Es mieft nach „verschwitzten Socken“ ...
Was unsereins jetzt nur noch hören will sind kristallklare Statements, wie:
"Da sämtliche Parteien einschließlich der Opposition so schändlich versagt haben, Besserung und Umkehr nicht in Sicht sind und wir mit dem Programm der AfD noch die größte Schnittmenge haben kommt als Koalitionspartner einzig und allein diese Partei für uns infrage“.
Stattdessen wird auch in diesem offenen Brief immer noch im Ungefähren, im nebulösen Konjunktiv herumdeliriert, daß es einem die Zehennägel aufrollt!
Wahrscheinlich wollt Ihr garnicht wirklich regieren, sonst würdet Ihr die Geduld der Wähler nicht so strapazieren, würde ihm nicht, wie einem Esel immer wieder die Möhre „Koalition mit der AfD nicht ausgeschlossen" vor die Nase halten, dann aber im gleichen Atemzug klarmachen, daß ein kleiner Wink der CDU genügen würde, um Euch wieder zurück in ihre Arme zu treiben.
Thank God gerade noch rechtzeitig, um potentiell willigen WU-Wähler die Augen zu öffnen.
Liebe WU: Wer die CDU will, wählt das Original und mit Gaunern, Lobbyisten, Maskendealern, Landesverrätern, korruptem Gesindel und Demokratiezerstörern geht man nicht ins Bett.
Basta.