Konkret handelt es sich dabei um eine „Erklärung der Teilnehmer der Studiengruppe Wissenschaft und Ethik des Glücks; Treffen in der Casina Pio IV, Vatikanstadt, 6. bis 7. Juni 2022“.
Die Bundestagsabgeordnete der Linken schreibt per Facebook :
„'Die Trommelschläge des Kriegs müssen Worten des Friedens weichen' - das fordern u.a. der US-Ökonom Jeffrey Sachs, der frühere italienische Ministerpräsident und EU-Kommissions-Präsident Romano Prodi sowie der ehemalige spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos in einer bemerkenswerten Erklärung, die der Frage nachgeht, wie man Russland und die Ukraine so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch bringen kann, um eine Verlängerung des Kriegs zu verhindern und 'einen Frieden mit Gerechtigkeit' zu erreichen.
Ihre Unterstützung zählt
Sie warnen darin vor einem Zermürbungskrieg mit vielen Opfern und zeichnen den Weg zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes: Die Neutralität der Ukraine; keine weitere NATO-Osterweiterung; keine schwere Bewaffnung der Ukraine; Beschränkungen für Militärmanöver und Militärbasen; eine russische De-facto-Kontrolle der Krim bei garantiertem Zugang sowohl der Ukraine als auch Russlands zu den Schwarzmeerhäfen beider Länder; die Autonomie der Regionen Lugansk und Donezk; die schrittweise Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Russland verknüpft mit dem Rückzug des russischen Militärs und nicht zuletzt die Sicherung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität der Ukraine – Das seien Schlüssel zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes.
Die Erklärung verurteilt den russischen Angriff, benennt aber auch die Versäumnisse des Westens: ‘Russlands Differenzen mit der Ukraine und mit der Nato hätten sicherlich durch friedliche Verhandlungen gelöst werden müssen. Doch als Russland 2021 versuchte, mit der Biden-Administration und der Nato über die Frage der Nato-Erweiterung zu verhandeln, antworteten die USA und die Nato, das Vorrecht der Ukraine, der Nato beizutreten, sei nicht verhandelbar. (...) Als Russland das Problem des Versagens der Ukraine bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen aufwarf, leisteten die europäischen Garantieländer keine Unterstützung.‘
Statt diese Bemühungen um eine diplomatische Beendigung des Krieges zu unterstützen, hat die Bundesregierung entschieden, erstmals Panzerhaubitzen an die Ukraine zu liefern - ein Tabubruch und schwerer Fehler. Damit lässt sich die Bundesregierung weiter in einen Krieg hineinziehen, der für ganz Europa gefährliche Folgen hat. Die Ampel muss endlich zur Vernunft kommen! Es braucht ernsthafte diplomatische Bemühungen für eine Verhandlungslösung, statt immer weitere Waffenexporte und einen Wirtschaftskrieg, der auf beiden Seiten nur Verlierer kennt.
Die Erklärung in deutscher Übersetzung findet sich hier:
https://www.karenina.de/leben/zivilgesellschaft/keine-angst-vor-friedensverhandlungen/?fbclid=IwAR27sBWSQ-MuwOnmuR4H7yCnSfnO6gMOUfoTNf940F5aYACmT47Lpzx1Rfs “
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Hildegard Hardt
@ Fritz Reek
Putin hat sehr wohl Verhandlungen angeboten, nur W. Selenskyj hat sie abgelehnt.
melden
Kommentar von Antonia
Trotzdem, hier noch eine Stimme der Vernunft.
Sucht diese Rede im Bundestag auf Youtube:
Deutsche Panzer gegen Russland. Das haben schon ihre Großväter
https://www.youtube.com/watch?v=QsP6Qmj7VtY
melden
Kommentar von Fritz Reek
Frau Hardt,
Putin will aber nicht verhandeln, haben Sie das nicht verstanden? Wie sollte zudem mit einem Lügner verhandelt werden? Wenn Deutschland und andere Länder keine Waffen an die Ukraine liefern, wird die Ukraine verlieren, als Territorium Russland einverleibt, die ukrainische Identität wird ausgelöst, wie bei den Uiguren in China. Danach ist die Moldau, Estland, Lettland, Litauen, Polen usw. an der Reihe. Der Russe war schon einmal 45 Jahre in Deutschland, schon vergessen? Das alles wollen Sie wirklich???
melden
Kommentar von Hildegard Hardt
Auch Ulrike Guérot forderte am 02.06.22 bei Markus Lanz vehement eine Rückkehr an den Verhandlungstisch; ebenso Noam Chomsky bei Telepolis am 08.06.22 und wies auf die gefährlichen Folgen von Waffenlieferungen an die Ukraine hin. Aber all diese Warnungen bleiben wirkungslos, weil der Westen die historischen Tatsachen ausblendet, die 2014 mit dem US-finanzierten Putsch in der Ukraine den Grundstein zum heutigen Kriegsgeschehen legten. -
Es muß nach der Westanbiederung durch Boris Jelzin die Eigenständigkeit Russlands unter Wladimir Putin verurteilt werden, der sich partout nicht unterordnen will und daher das Feindbild par excellence darstellt. - Unterstützen wir weiterhin den bisher eingeschlagenen Weg, so wird auch Deutschland demnächst zum Ziel russischer Attacken, die wir uns dann selbst zuzuschreiben haben.