Wer trägt das größere Risiko? Sicherlich Wagenknecht, denn sie steht hier ganz und gar zwischen den Stühlen. Nach der Sendung kann man sicher sagen, wo die Gründerin und Namensgeberin des BSW wirklich steht. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es kein Zugewinn für Wagenknecht sein.
Alice Weidel hingegen ist Kummer gewöhnt. Sie hat von den staatlichen und regierungsnahen Medien nichts mehr zu erwarten. Sicherlich wird sie dahingehend ein dickes Fell haben. Allerdings kann niemand erwarten, dass sich irgendjemand jemals an Diffamierungen, Ausgrenzungen und Beleidigungen gewöhnen kann.
Es gab zuletzt einmal eine Talkshow, da saßen Wagenknecht und Weidel gemeinsam. Und es wurde schnell deutlich, wo Wagenknecht steht. Als ein weiterer Diskutant Dr. Weidel und ihre Partei „Nazi“ schimpfte, intervenierte Wagenknecht kaum bzw. gar nicht.
Das BSW ist Teil des polit-medialen Komplexes und befürwortet diese Ausgrenzung und Diffamierung der AfD. Das weiß man spätestens, seit eine von der Wagenknechtpartei am Tag der deutschen Einheit organisierte „Friedensdemo“ explizit dazu aufgerufen hat, die AfD auszugrenzen und Deutschlandfahnen zu Hause zu lassen.
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Einer der verantwortlichen Veranstalter ist BSW-Mitglied. Und die Webseite der Demo nannte die Partei von Alice Weidel explizit rassistisch, antisemitisch, faschistisch und menschenfeindlich. Das ist auch deshalb auf eine bestimmte Weise tragisch, weil es mal einen Moment gab, da saß Sahra Wagenknecht neben Sigmar Gabriel in einer Talkshow. Und als der dickfällige Niedersachse bemerkte, dass ihm gegenüber der Sozialistin die Felle wegschwammen, schimpfte er Wagenknecht und die Linke Antisemiten. Wagenknecht war die Empörung darüber gut anzusehen.
Es gibt mehrere Gründe, warum Alice Weidel diesen Termin getrost verstreichen lassen könnte. Zum einen ist die Idee, ein „Duell“ zwischen den beiden Politikerinnen zu veranstalten, abwegig und für sich genommen eine politische Aussage. Denn viel interessanter wäre es doch, die Gemeinsamkeiten auszuloten.
Der Erfolg des BSW basiert auf besondere Weise darin, sich den Themen und Forderungen der AfD angenähert zu haben. Die drei Säulen des Erfolgs der beiden Parteien sind identisch: Corona-Maßnahmen- und Impfkritik, der Wunsch, diplomatisch auf ein Ende des Krieges hinzuarbeiten und drittens, die illegale Massenzuwanderung zu begrenzen. Aber wie ernst ist es Wagenknecht und dem BSW tatsächlich damit?
Zu befürchten steht, dass Sahra Wagenknecht diesen Termin nutzen wird, das Tischtuch endgültig zu zerschneiden. Dafür spricht, dass die "Welt" im Anschluss eine Diskussionsrunde anberaumt hat, an der ausgerechnet die AfD-Hasser Melanie Amann und Mariam Lau teilnehmen. Gegen so einen Unfug könnten sich die Diskutantinnen im Vorfeld verwahren.
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Kommentar von Ego Cogito
Die Welt! als Schiedsrichter, dann kann man auch Frank-Walter zum Chef-Refugee machen, um es mal mit dem Regenbogen-DFB zu sagen.
Linke, Kommunisten und grüne Faschisten sind nicht zu bekehren. Jede Diskussion ein R(h)einfall, größer als in Schaffhausen. Seit Karl-Marx nichts dazugelernt, vollkommen Resistent und verpeilt. Es wurde schon soviel rote Farbe vergossen und es war auch Blut dabei, viel Blut. Die rote la Fontaine hat nicht wirklich neues im Programm. Sie hängt immer noch fest bei Lenin und Konsorten. Also Alice alles vergebliche Mühe, leider.
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Kommentar von Antonius Baßendowski
Das Rededuell wird von welt.tv am Mittwoch, 09.10.2024, um 18.00h gesendet.
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Kommentar von Wolfgang Aust
Wenn ein Käsblatt wie die „Welt“ so etwas organisiert, dann kann man sicher sein, dass es ihm wohl eher nicht darum geht, der AfD in Sinne des Wettbewerbs der Ideen eine Plattform zu bieten.
Es wird wohl eher darum gehen, einen Catfight zu bieten, der hinsichtlich des Erscheinungsbilds und der medialen Unverbrauchtheit der Teilnehmerinnen etwas mehr herzumachen verspricht als ein „Duell“ zwischen Leuten, die niemand mehr weder sehen noch hören will, wie z.B. Saskia Esken und Strack-Zimmermann.
Nun gut - die beiden Damen sind ja auch nicht doof. Da draußen gibt es ein Stimmenpotential, in dem beide Parteien erstmal abgrasen können, ohne sich dabei gegenseitig ins Gehege zu kommen. Und: das könnte der „Welt“ und den Altparteien so passen, wenn sich ausgerechnet die beiden einzigen echten Oppositionsparteien gegenseitig zerfleischen. Also würde ich mich an Stelle der beiden mal diskret zusammensetzen und mal sehen, ob sich da nicht eine win-win-Situation machen ließe. Zum Beispiel würden doch beide davon profitieren, wenn sie gemeinschaftlich so Systemschranzen wie Melanie Amann und Miriam Lau zerlegen würden. Das Wunschergebnis würde dann etwa so aussehen, dass die „Welt“ es nicht mehr gerne veröffentlicht. Da müssten sich die beiden eben nur vorher einig sein.
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Kommentar von Henry Lion
Der Vorteil dürfte klar bei Sahra Wagenknecht liegen, natürlich nicht inhaltlich, aber allein vom Naturell her. Sie argumentiert unaufgeregter mit ruhigem Blick, das Zuhören strengt nicht an und Vielem, konkret 'Alltäglichem', kann auch ein Liberal-Konservativer sofort zustimmen. Alice Weidel spricht dagegen ganz anders, nimmt langen Anlauf, um die Sätze dann noch zu allem Überfluss kaugummiartig mit zu vielen, gezwungen wirkenden Satzfüllern und Sprechpausen in die Länge zu ziehen (wissen Sie - ähm ...) und gestikuliert wie eine Oberschullehrerin von oben herab. Da hat Frau Weidel ein riesen Problen, und offensichtlich hat ihr daa noch nie einer grsagt, weil sie das über Jahre nicht bessern konnte. Am Ende sticht Sympathie immer Inhalt. Deshalb wird der Sieg zur großen Freude der Medien an Sahra Wagenknecht gehen .... und die Union, ungeachtet ihres einstigen Unvereinbarkeitsbeschlusses mit den Ansichten einer Sahra Wagenknecht, in ihrer Entscheidung eher mit den neo-nationalsozialistischen Erz-Kommunisten zu koalieren bekräftigen (zu dem Attribut "neo-nationalsozialistisch" siehe auch den Beitrag "Wenn die Begriffe nicht mehr stimmen: Warum die AfD alles, aber keine “Nazi-Partei” ist" auf dem Blog "Ansage.org").
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Kommentar von Gert Friederichs
Wen wird eine solche Showveranstaltung schon nach links oder nach rechts ziehen?
Ich Träumer hatte nach 1990 gedacht, das Desaster staatlicher Volksfürsorge sei nun beerdigt. Aber fehlgedacht. Die wollen es immer wieder austesten: Bürger bleib stille, WIR planen das und ziehen es durch! Marx ist unsere Bibel!
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Kommentar von Corinne Henker
Ich halte es durchaus für eine gute Idee. Beide dürften intelligent genug sein, um sich nicht so anzugehen, wie es z.B. Frau Strack-Zimmermann bei Maischberger mit Herrn Lafontaine demonstriert hat. Frau Weidel bekommt selten genug Gelegenheit, ihre Ansichten vor dem Mainstream-Publikum zu präsentieren, es wäre dumm, diese Chance nicht zu nutzen. Und ich bin mir sicher, dass sie sie sehr geschickt nutzen wird. Wenn Frau Wagenknecht dabei als die Heuchlerin und Selbstdarstellerin entlarvt wird, die sie eigentlich ist - umso besser. Das BSW hat in Thüringen bereits begonnen, sich als Systempartei zu enttarnen, sollen sie doch damit weitermachen. Die AfD kann mit Frau Weidel an der Spitze nur gewinnen.
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Kommentar von andreas h
Interessant, die beiden Bilder so nebeneinander zu sehen ...
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Kommentar von F. Lo
Eher KEINE gute Idee, meine ich, wenn die Vertreterinnen von zwei Parteien, die als Protestparteien groß geworden sind, aufeinander einschlagen – und die restlichen Fraktionen entspannt zugucken, als ginge es sie nichts an, als seien sie nicht der Grund des Protests.
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Kommentar von Palmström
Frau Weidel hatte schon vor längerer Zeit gesagt das es keine gemeinsamen Ansichten gibt. Was auch nachvollziehbar ist. Trotzdem sollten Argumente ausgetauscht werden, damit auch außen stehende etwas verstehen.
Auf Grund der vorhandenen Bildung beiderseits sollte es durchaus interessant werden.
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Kommentar von Eugen Karl
"Gemeinsamkeiten ausloten" zwischen Freiheit und Sozialimus? Was soll dabei herumkommen? Das ist ungefähr das Langweiligste, das ich mir vor stellen kann. Nein, die Debatte wäre vielmehr gut und richtig, um den Träumern, die allen Ernstes glauben, es gäbe Potential für ein "Zusammengehen" von BSW und AfD, ein für alle mal den Stecker zu ziehen.
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Kommentar von Dieter Fritz
Auffallend, daß die politischen Diskussionen seit geraumer Zeit ausschließlich von zickigen Weibern bestritten werden, die Herren der Schöpfung halten sich bei dem Gezänk fein heraus.
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Kommentar von Joachim Datko
Es ist sicherlich eine gute Idee, da Frau Dr. Weidel wieder die Möglichkeit hat, die politischen Positionen der AfD in der Öffentlichkeit in aller Deutlichkeit zu präsentieren. Jedenfalls brauche ich nicht umzuschalten, wie bei Esken und Kühnert. Mit Frau Dr. Wagenknecht gibt es bestimmt eine geistreiche Diskussion.
Joachim Datko - Ingenieur, Physiker
Ich bin für die Festung Europa zum Schutz vor der massiven Einwanderung.
Ich bin für die Einstellung der finanziellen Anreize, in das deutsche Sozialsystem einzuwandern.