Ich habe eine Frage.
(Achtung, längerer aber nötiger Beitrag.)
Ich war selbst 10 Jahre in der AfD. Ich habe aus Angst vor Angriffen nie allein Plakate aufgehängt. War immer happy, wenn ich einer Gruppe zugeteilt wurde, in der auch ein Polizist war. Neben jedem Wahlkampfstand parkte (wegen erfolgter Übergriffe) ein Polizeiauto. Zeitweise fuhr jede Stunde ein Polizeiauto an meinem Haus vorbei, weil eine konkrete Bedrohungslage bestand. Auftritte gingen nie ohne Polizeischutz. Bei Parteitagen wurde grossräumig abgesperrt, Bombenhunde im Einsatz, in Köln war quasi ein ganzes Viertel zu unserem Schutz zu. Wir bekamen Mails, in denen wir gebeten wurden, nicht alleine zum Parteitag zu laufen und keine sichtbaren Parteizeichen zu tragen - es sei zu gefährlich.
Und trotzdem gab es regelmäßig Übergriffe auf Delegierte und Verletzte. Trotzdem gab es Überfälle auf Wahlkampfstände. Autos wurden angezündet, Häuser beschmiert, Bitumen in Hauseingänge geschüttet, Privatadressen per interaktiver Karte ins Netz gestellt, leicht zu finden für Google Maps. Schon Prof. Lucke musste 2015 aus einem Zug flüchten.
Wieso waren damals alle „Demokraten“ still?
Wieso gab es keine Demos?
Wo war die Solidarität der Kollegen?
Gerade als es Lokalpolitiker getroffen hat? Wenn diese dann aus Angst vor Übergriffen ihre Tätigkeit eingestellt haben? Wenn Vermieter aus Angst vor Vandalismus nicht mehr an die AfD vermietet haben?
Ich bin aus sehr gutem Grund aus der #AfD ausgetreten und kritisiere die Partei dort, wo es meiner Meinung nach definitiv nötig ist. Aber als Demokrat finde ich das, was zur Zeit an Doppelmoral und Scheinheiligkeit von Parteien und Presse zelebriert wird, zum Kotzen.
Würden es all diese Demo-Teilnehmer, diese Artikel-Schreiber, Moderatoren etc. ernst mit der #Demokratie und der Freiheit meinen, sie hätten schon vor Jahren den Mund aufgemacht. Nichts war. Schweigen.
Bei so manchem Übergriff konnte man stattdessen sogar Schadenfreude rauslesen, frei nach dem Motto: Trifft ja die Richtigen.
Das alles hatte nichts mit Demokratie zu tun!
Jetzt, wo es die anderen Parteien trifft, jetzt soll es zu Maßnahmen kommen, um Demokratie und vor allem Lokalpolitiker zu schützen. Jetzt.
Und Übergriffe auf Politiker sollen nun härter bestraft werden als auf „einfache“ Bürger. Warum eigentlich? Sind wir mehr wert? Sollten nicht alle Menschen in diesem Land sicher sein?
Es widert mich nur noch an.
Entweder wird sind Demokraten und verteidigen die #Freiheit gegen all ihre Feinde und verurteilen alle Übergriffe auf alle Politiker und alle Parteien (egal, was wir von ihnen halten) oder wir schenken uns diese Demokratie-Verteidigungs-Simulations-Hysterie.
Herzlichen Dank.
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Kommentar von Henry Lion
Es gibt sie noch, die durch und durch aufrichtigen und aufrechten Politiker. Allergrößte Hochachtung! Sie zeigen Courage, Frau Cotar! Man lese einmal nach, welche eigentlichen Gründe sie anführte, warum sie der AfD im Nov. 22 den Rücken kehrte.
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Kommentar von .TS.
Man kann dem Schrieben Cotars nur zustimmen. Schade daß sie wie die meisten Abtrünnigen wohl absehbar ebenfalls in der Unbekanntnheit verschwinden dürfte.
Und die sich als Teil der selbstherrlich selbsternannten "Demokraten" sollte sich die C-Partei warm anziehen, denn nach dem was mir von mehreren derer Parteimitgliedern zugetragen wurde sind sie bei den roten Straßenrandalierern ähnlich verhasst wie die Blauen, und wenn letztere nicht zugegen sind das nächste erstbeste Ziel der Gesinnungsgewalttäter wenn es darum geht Plakate, Wahlwerbestände oder auch Fahrzeuge bis hin zu Fahrrädern zu attackieren.
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Kommentar von Perry Moppins
Korrektur: seinem Buch
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Kommentar von Perry Moppins
Borr, das ganze Gehampel um den trojanischen Begriff "Demokratie", jedesmal wieder. Das beweist, wie absichtlich verzerrte (verfälschte) Begriffe immer wieder zu falschen Vorstellungen und zu falschen Debatten führen.
Zitat Rainer Mausfeld (aus einem Buch 'Angst und Macht: Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien'):
"Die jeweils Machtausübenden wollen jedoch auf das Wort »Demokratie« und die Vorteile einer geeignet gestalteten »Demokratie« nicht verzichten, weil sie eine besonders wirksame und vergleichsweise kostengünstige Form der Revolutionsprophylaxe darstellt. Wenn »die Kosten von Repression zu hoch sind und die Versprechen von Zugeständnissen nicht glaubwürdig sind, können Eliten gezwungen sein, Demokratie zu schaffen".
Mein ganzer Kommentar dazu steht hier:
https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/die-wahrheit-wird-gefaehrlich
Das Interessante an all diesen Konstrukten eines sogenannten 'Verstande' besteht darin, daß all dieser Bockmist niemals dazu geführt hat, daß die Menschen frei von den Vorgaben der Machteliten leben konnten.
Und das ist der einzige, wirklich der einzige Prüfstein, den man bei all dem Geklapper um "Demokratie", "Politik", "Wissenschaft" und die ganzen anderen absichtlich verdrehten Märchen anwenden muß, um klar zu sehen: wo und wann ist denn tatsächlich mal eine grundlegende Verbesserung der Lebensumstände für die Normalbevölkerung eingetreten? Diese Probe aufs Exempel kann man an jede, aber auch wirklich jede "Wahl" der letzten 70, ach was, hundert Jahre anlegen, und die Latte wird gerissen werden wenn man genauer hinsieht.
Also, hören wir doch bitte auf, mit trojanischen Fantasie- und Märchenbegriffen zu argumentieren.
Es mag "Demokratie" geben, aber das hat nie, niemals in der Geschichte des "Demokratie"-Märchens bedeutet daß die über jeder Verfassung stehende Bevölkerung auch in den politischen realen Entscheidungen einen Rang über der Verfassung und über der Regierung innehatte. Und - tadaaa - genau um den Fortbestand der Lenkung durch kleine Kartelle von Machtinteressen zu gewährleisten, wurde jede Form von Illusionstheater geschaffen, damit die Menschen im Glauben daran (nicht in der konkreten Probe durch das tägliche Leben) von solchem Gesabbel hypnotisiert werden.
Wir brauchen ein Ende des falschen Gesabbels mit falschen und verdrehten Begriffen. Mit verdrehten Begrifflichkeiten kommt man weder zu klarem Denken noch zur Wahrheit. Beides muß aber die Grundbedingung für eine ehrliche Debatte sein, sonst führt es alles zu nichts.
Die EU ist ja auch nicht Europa. Man muß schon klar denken können, und klare Begriffe verwenden.
"Demokratie" bedeutet eben gerade nicht eine angemessene Beteiligung des sogenannten 'Souveräns', sondern die die Aushebelung seiner angeblich gewahrten Interessen durch Machtkartelle und deren Netzwerke. Wir können den Begriff "Demokratie" also echt mal streichen als komplette Verar--hung.
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Kommentar von Sven Korte
Ein echter, ein überzeugter Demokrat, würden nie auf die Idee kommen, Menschen, die eine andere Meinung als er selbst haben, auszugrenzen, zu diffamieren und mit allen Mitteln zu bekämpfen und sich selbst dabei auch noch für moralisch überlegen zu halten.
Die links-grün-woken Gut- und Bessermenschen sind in ihren Überzeugungen zutiefst totalitär, denn sie denken, sie und nur sie, seien im alleinigen Besitz der Wahrheit und betrachten alle, die anders denken als sie selbst, für die schiere Inkarnation des Bösen. Ironischerweise schließt sich damit der Kreis zwischen den „echten“ Nationalsozialisten von vor über 79 Jahren und jenen, die heute vorgeben, die „Nazis“ zu bekämpfen. Und sie merken dabei nicht einmal, wie nahe sie von der Geisteshaltung her eben jenem System von damals stehen.
Die Politiker der Altparteien laufen hinter Schildern und Plakaten her, auf denen steht „AfDler töten!“, werfen der Alternative jedoch gleichzeitig vor, „geistiger Brandstifter der Gewalt“ zu sein.
Mit normaler Logik ist dieses Verhalten nicht mehr nachvollziehbar, aber es zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise, wie gefährlich so eine ideologische Verblendung ist und wie es damals zu dem kommen konnte, wie wir es heute in den Geschichtsbüchern nachlesen können.
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Kommentar von Enthor Grundbacken
Ganz ehrlichen Respekt, sehr geehrte Frau Cotar! Direkte Frage: haben Sie Polizeischutz?
Warum frage ich das? Sie stechen mit ihren Aussagen mitten in das Wespennest der demokratischen Scheinheiligkeit im Bundestag. Es wird sich nun sicher eine NGO berufen fühlen, Ihnen das Leben mindestens unangenehmen, wenn nicht sogar abspenstig zu machen. Im Zweifel bleiben dann die Bluthunde der Antifa für das Grobe übrig.
Passen Sie auf sich auf! Es grüßt Sie ein überzeugter Demokrat mit Herzblut und Rückgrat.
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Kommentar von Hans Krüger
Frau Cotar legt den Finger in diese tiefe Wunde der Doppelmoral, im besten Buntland das je gab. Bleibt spannend wie es mit den nach den Wahlen weiter geht und der AFD ,besonders im Osten. Was wird den Altparteien und ihren Kartellmedien noch einfallen um die AFD aus den Entscheidungsprozessen rauszuhaltenden ?
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Kommentar von Henry Lion
Schon Kurt Tucholsky befand einst: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“
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Kommentar von Sandra Richter
Die Doppelmoral des politmedialen Kartells ist widerlich, keine Frage. Aber man muss diesen selbsternannten Demokraten in diesem Fall auch Bösartigkeit unterstellen, da es hier nicht nur um antidemokratische Ausgrenzungen geht, sondern um gewalttätige Übergriffe auf Politiker einer demokratisch legitimierten Partei und deren Familien. Das wissen die auch ganz genau, sonst würden ARD & ZDF nicht extra Fake-Statistiken erstellen lassen, um die brutale Wirklichkeit im "besten Deutschland, das wir jemals hatten" zu leugnen.
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Kommentar von Siggi S.
Joana Cotar hat meinen absoluten Respekt für diese wahren Worte. Ich danke Joana Cotar und Alexander Wallasch für diesen Artikel. Ist schon pervers was gerade im besten Deutschland aller Zeiten abläuft.