Zuletzt gab Verdi bekannt, dass, wenn die Ampel die Bürger nicht mehr entlastet – ja, dann aber! ...
Hier haben es die Newcomer im Gewerkschaftsgeschäft etwas leichter. Die müssen noch auf sich aufmerksam machen, so wie Marcel Luthe, der mit seiner Good Governance Gewerkschaft (GGG) jetzt mit einer Schar Gleichgesinnter aus der GGG vor den Bundestag gezogen ist.
Und damit die Protestaktion auch auffällt, hat Luthe einen großen Truck dabei, den er zuvor hat bedrucken lassen mit einer dystopischen Szene mit Maskenmenschen und der Textzeile:
„Bürger*innen, das Ziel ist bald erreicht. Stellt keine Fragen. Eure Bundesregierung“
Die Pressemeldung der GGG besteht aus einem Brief von Marcel Luthe, der seinem Schreiben einen Aufruf von Hans Böckler, dem Gründungsvorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes aus dem Jahr 1949 voranstellt.
Böckler sprach die Deutschen damals folgendermaßen an:
"Bürger, nicht Untertanen wollen wir sein! Wollen mitraten, mittaten und mitverantworten in allen wichtigen Dingen des Lebens der Gemeinschaft. Vor allem in den Angelegenheiten der Wirtschaft unseres Volkes."
Marcel Luthe überträgt diese Zeilen ins Jahr 2022 und kommentiert:
„Wenn Sie sich heute umschauen, ist davon nicht mehr viel übriggeblieben. Unter dem dröhnenden Schweigen der etablierten Gewerkschaften haben Bundes- und Landesregierungen über Jahre den Wirtschaftsstandort Deutschland beschädigt. Die Folgen einer von Ideologie statt Vernunft getriebenen Politik spüren wir alle, sei es durch eine massive Entwertung des Ersparten, mutwillige Teuerung der Energiekosten oder durch die noch nie dagewesenen Eingriffe in die Betriebe, in Arbeits- und Datenschutz am Arbeitsplatz oder gar in Ihr Privatleben im Zuge der sogenannten Corona-Politik.“
Ihre Unterstützung zählt
Der Neugewerkschaftler wirft der Bundesregierung den Handschuh hin, diese hätte „vernichtet, was unsere Eltern und Großeltern über Jahrzehnte aufgebaut haben“.
Seine GGG ruft dazu auf,
„die Grundlage unseres Staatswesens auch und gerade gegenüber einer Bundesregierung zu verteidigen, die entweder aus vollkommener Inkompetenz und ideologischem Wahn gezielt seit Jahren Arbeitsplätze vernichtet und immer weniger Nettosteuerzahler immer mehr finanzieren müssen“.
Die kleine Gewerkschaft reklamiert für sich, einem übergriffigen Staat entgegenzutreten, der den Menschen
„vorschreiben will, wie Sie zu leben haben. Und wie notwendig jedwede Art von Protest zu sein scheint, beweisen gerade die regierungsnahen Medien, die sich wieder nur darum bemühen, Bürgerproteste zu diffamieren:
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland findet beispielsweise nichts dabei, Verdi indirekt zu drohen, als Verdi ankündigte, bundesweit gegen die Ampel zu protestieren.
Das ist eigentlich für sich genommen schon eine erstaunliche Entwicklung und Ausfallbewegung, welche von besagtem Redaktionsnetzwerk gleich wieder mit der Nazi- und Extremistenkeule versucht wird einzufangen.
Die kommentieren die Ankündigung von verdi nämlich so: „Erst die Randparteien AfD und Linke, nun auch die Gewerkschaften …“
Marcel Luthe scheint also alles richtig gemacht zu haben:
Es geht in diesen Tagen um Aufmerksamkeit. Das ist die Währung unserer Zeit. Es geht darum, die zutiefst verunsicherten Bürger auf die Straße zu bringen, damit die Bürger dort auch physisch Masse zeigen und ihren Körper einsetzend anzuzeigen, dass die Demokratie nicht deshalb abstirbt, weil die Baerbocks und Hofreiters dieser Republik selbst nicht erkennen, dass sie den Nazis immer ähnlicher werden.
„Bürger*innen, das Ziel ist bald erreicht. Stellt keine Fragen. Eure Bundesregierung“, formuliert Marcel Luthe fast ein wenig kryptisch, sicher etwas zu sophisticated, aber in Verbindung mit dem dystopischen übergroßen Bild als Botschaft wirkt das maximal eindrücklich.
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Kommentare
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Kommentar von Alfonso Kerner
Ich finde es ja grundsätzlich gut, was der Herr Luthe da macht. Das Großplakat ist aber wohl ein Fehlschuss. Die meisten Leute, die das sehen und den Text lesen, verstehen das nicht als Kritik an der Regierung. Da Plakat kann auch als Eigenwerbung der Regierung verstanden werden, von Leuten, die nicht so genau hinschauen, zumal der Text nicht plakativ genug ist.
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Kommentar von Hildegard Hardt
So eindeutig ist die Botschaft leider nicht, wenigstens nicht für Otto-Normalleser! Der ist inzwischen so "einfach" gestrickt, daß er Spitzfindigkeiten nicht mehr begreift, denn Corona hat ihm das Hirn ziemlich vernebelt.
Und weil bei dem erwarteten und hoffentlich auch eintretenden Widerstand die Massen benötigt werden, müssen sie auch leicht verständlich angesprochen werden.
Entsprechende Vorschläge wird alexander-wallasch.de sicher gern weitergeben.