Grüne Ukraine: Nur die Knarre löst die Starre

Frieden pervers mit Katrin Göring-Eckardt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 18)

„Das bedeutet natürlich für uns Waffenlieferungen ...“© Quelle: X / GoeringEckardt, Screenshot

Die Alt-Grüne Katrin Göring-Eckardt lieferte gerade per X-Video den nächsten Lackmustest frei Haus, wer noch bei Verstand und wer schon ideologisch irre gemacht wurde. Tipp: Aufsteigende Übelkeit ist hier der sichere Beweis für den gesunden Menschenverstand.

Welche Funktion hat eigentlich die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt in ihrer Partei, welche über den Abgeordnetenstatus hinausgeht?

Als Vize hat Göring-Eckardt für sich einen Altersruhesitz ergattert, der den Bundestag nach außen vertritt. Wolfgang Kubicki ist in gleicher Position beschäftigt. Der FDP-Politiker ist allerdings auch Parteivize der FDP und in dieser Funktion explizit aufgefordert, Tagespolitik zu kommentieren und mitzugestalten.

Göring-Eckardt ist ähnlich häufig auf Sendung wie ihr grüner Parteifreund Robert Habeck. Der veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit Ansprachen an die Nation, zuletzt gab es vom Wirtschaftsminister zu Ostern was auf die heißen Ohren. Die sozialen Netzwerke ermöglichen es prinzipiell jedem x-beliebigen Politiker, sich staatstragend aufzustellen und Bundes-, Europa- oder sogar Weltpolitik zu kommentieren.

Man kann über den Sinn und Zweck solcher inoffiziellen Auftritte von Politikern der Regierungsparteien streiten. Darüber beispielsweise, ob hier intern Machtansprüche angemeldet werden. Oder darüber, ob diese Kanäle genutzt werden, um, wie im Falle von Göring-Eckardt, Positionen auszutesten, welche die Regierung offiziell noch nicht selbst kommunizieren will.

Man kann auch auf die Idee kommen, dass Göring-Eckardt ein Agent provocateur ist: Denn ganz gleich, ob es um die illegale Massenzuwanderung, das Corona-Regime oder den Ukrainekrieg geht, Göring-Eckardts Wortmeldungen wirken immer wieder zynisch und übergriffig, als wolle sie den politischen Gegner bewusst provozieren. Die Inhalte sind auf eine Weise vom gesunden Menschenverstand abgekoppelt, dass man auf die Idee kommen kann, dahinter stecke ein gezielter Störauftrag, um das gesellschaftliche Miteinander und den friedlichen Wettstreit der Ideen bewusst ideologisch zu torpedieren. Der Volksmund spricht in so einem Fall von einer Giftspritze.

Die aktuelle Wortmeldung der bald 58-jährigen gebürtigen Thüringerin aus Friedrichroda brennt noch einmal mehr in den Ohren als die üblichen Giftmischungen der Alt-Grünen sowieso schon.

Auch optisch hat Göring-Eckardt einiges zu bieten: In Wohnzimmeratmosphäre am Fenster zwischen Grünpflanzen sitzt Göring-Eckardt in akkurat gebügelter dunkelblauer Nadelstreifenbluse und schaut in die Kamera, als könne sie kein Wässerchen trüben. Reinstes Biedermeier, man hört bald das Grammophon kratzen.

Diese vermeintliche Harmlosigkeit wird allerdings nicht nur vom gesprochenen Wort ad absurdum geführt, auch eine ganze Reihe von Schnitten in dem kaum zwei Minuten langen Videoschnipsel zeigen an, dass dieser vermeintlichen Zwanglosigkeit aus der Sofa-Ecke am Fenster eine akribische Inszenierung voranging.

Was will sie? Katrin Göring-Eckardt wendet sich an die Bürger, um über „Frieden“ zu reden. Als das vor Jahrzehnten schon einmal ein Grüner auf diese zynische Art und Weise versucht hatte, wie es Göring-Eckardt hier macht, bekam Joschka Fischer auf einem Parteitag der Grünen einen Farbbeutel an den Kopf geschleudert, der symbolisch das sich der grünen Realpolitik anschließende große Blutvergießen vorwegnahm.

So eine wirkmächtige Ansage bleibt hier aus, Göring-Eckardt sitzt alleine zu Hause zwischen ihren Grünpflanzen. Aber möglicherweise wäre sie 2024 auch auf einem grünen Parteitag gut aufgehoben. Nein, die Grünen sind keine Partei des Friedens mehr.

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Heute schmieden sie Pflugscharen zu Schwertern und wünschen sich immer wirkmächtigere deutsche Waffensysteme an die ukrainisch-russische Front. Tief ins russische Hinterland soll „Made in Germany“ mit todbringender Wirkung Angst und Schrecken verbreiten. „Nie wieder Krieg" soll mit dem totalen Krieg erzwungen werden, Diplomatie beginnt für die Grünen erst dort, wo Aggressor Putin die bedingungslose Kapitulation oder was auch immer mit seinem eigenen Blut unterzeichnen soll.

Ironie der Geschichte: Die Grünen, die sich immer gegen Gen-Technik ausgesprochen hatten, haben sich selbst ihre Friedens-DNA verändert und die Argumente der Gegenseite zu eigen gemacht, die in vorangehenden Jahrzehnten friedensbewegte Menschen verhöhnt und verspottet hat, wenn diese frei nach Brecht noch beseelt von der Osterbotschaft skandierte: „Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin!“

Hier der transkribierte Originaltext, vorgetragen von Katrin Göring-Eckardt in einem Kanzelsprech, als säße sie einem Zwangsstuhlkreis vor und spräche zu sedierten Menschen, die eben gerade chemisch vorbereitet wurden, die nächste Dosis Ideologie in die leeren Hirnschalen verdampft zu bekommen. Aber lesen Sie selbst:

„Wir müssen reden über Frieden. Wir müssen reden über Frieden, weil es gerade sehr, sehr viele Menschen bei uns umtreibt. Ich bekomme viele Briefe, es gibt viele Gespräche darüber. Es geht um den Krieg gegen die Ukraine. Wenn wir Frieden wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann. Weil dann kann ernsthaft und echt über einen dauerhaften Frieden verhandelt werden. Nicht nochmal Minsk, bitte nicht nochmal Einfrieren eines Konfliktes, was kein Einfrieren ist, sondern was nur wieder zu Terror, Vergewaltigungen und brutaler Situation von so vielen Menschen führt.
Das bedeutet natürlich für uns Waffenlieferungen. Es bedeutet für uns auch, dass wir dafür sorgen, dass es Geld für Wiederaufbau gibt, dass wir helfen, dass wir Solidarität zeigen, dass wir die Menschen, die hier bei uns inzwischen leben, unterstützen. Ja, das ist hart. Aber wenn wir es ernst meinen mit der Demokratie und mit der Freiheit und mit der Sicherheit, dann müssen wir genau das tun. Immer darüber diskutieren, was wir richtig machen, was wir falsch machen, über Alternativen reden. Ja, natürlich und selbstverständlich. Immer darüber reden, welche Wege zum Frieden es gibt und darüber reden, wie wir die Situation von denjenigen, die in der katastrophalen Situation sind, verbessern. Auch durch diplomatische Initiativen.“

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