Dr. Gunnar Beck ist rechtspolitischer Sprecher der AfD-Delegation im EU-Parlament. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender der ID-Fraktion. Beck verschickte aktuell eine Pressemeldung zum „Aktionsplan für Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz 2023–2024“ der EU-Kommission. Sein Kommentar an die Adresse der EU-Kommission:
„In ihrem Aktionsplan für Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz 2023–2024 verpflichtet sich die Europäische Kommission wörtlich, ,Mitarbeiter ethnischer Minderheiten effektiver anzuwerben, besser zu unterstützen und noch besser in ihre Arbeit einzubeziehen, damit unsere eigene Belegschaft die Gesellschaften, denen wir dienen, besser widerspiegelt' und ,ein integratives Umfeld zu fördern' - für alle Religionen und Glaubensrichtungen.“
Der AfD-Politiker hatte außerdem bei der Kommission die Anfrage eingereicht, wie viele Muslime und Menschen nicht-europäischer Herkunft die Kommission bezogen auf ihre Gesamtbelegschaft beschäftigt.
Mit der Antwort war Beck alles andere als zufrieden:
„In ihrer nichtssagenden Antwort verweigert die Kommission jede Auskunft.“
Die Begründung, die Beck von der EU-Kommission erhalten hatte, fasst er gegenüber den Medien so zusammen: Man hätte ihm mitgeteilt, dass die Weitergabe solcher Informationen gegen die EU-Datenschutzbestimmungen verstoße, „so dass die Kommission selbst diese Daten gar nicht erhebe“.
Jetzt fragt sich der Politiker allerdings:
„Wenn dem wirklich so ist, woher will dann die Kommission überhaupt wissen, dass Muslime und Personen nicht-europäischer Herkunft in ihren Reihen unterrepräsentiert sind? Und außerdem: Wie soll der Erfolg des Aktionsplans überhaupt beurteilt werden können, wenn der Anteil von ethnischen Minderheiten an der Gesamtbelegschaft gar nicht gemessen werden kann?“
Becks Fazit geht dann so:
„Mit anderen Worten: Die Kommission will mehr Vielfalt, will sie aber nicht messen. Hier werden entweder wichtige Informationen verheimlicht, oder die Kommission verfolgt woke ideologische Ziele, ohne zu wissen warum oder zu welchem Zwecke. Nach eigener Mitteilung ist die Kommission überhaupt nicht in der Lage festzustellen, wann ihre Ziele erreicht wären."
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Kommentar von Wolfgang Roth
Wie schafft man es, dass friedliebende und tolerante Menschen zu Ausländerhassern werden?
Genau so.
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
@R-S ... ich gehe davon aus, genau deswegen bringt Herr Wallasch die Nachricht. Hier wird eine neo-feudale Gesellschaft aufgemacht, in der wieder Minderheiten aufgrund ihrer Identität privilegiert werden. Ich warte nur drauf, wann diese charakterlichen Schließmuskel wieder einen Kaiser installieren.
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Kommentar von R-S
Es ist ja lieb und nett mit der Vielfalt hier und da. Was aber ist mit der Qualifikation? Bei potenziellen Mitarbeitern ist doch wichtig ,was kann wer.Und nicht, welche Haarfarbe oder Neigungen hat der Mensch. Neigungen in bestimmten Sparten sind eh eher Privat .Ich geb doch keine Bewerbung ab in der ich mein Sexleben ausbreite. Wenn sich jemand als Vögelchen fühlt aber gute Arbeit leistet,dann ist das doch völlig egal.Sind bestimmte Menschen unterrepresentiert,liegt vielleichts am Bildungsstand.
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
Warum schicken wir nicht alle unsere Beamten nach Afrika & dieselbe Menge erhalten wir dann aus Afrika zurück, fair oder? Dasselbe könnte man dann auch mit den Politiker & Mandatsträgern machen. Und in Brüssel dann dieselbe Nummer.
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Kommentar von Karl Eduard
Die beste Lösung wäre doch wenn man sich neben dem Geschlecht künftig auch noch die Hautfarbe wünschen kann. Dann gäbe es keine Minderheiten mehr und die Grünen hätten nichts mehr zu jammern und wären somit überflüssig.
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Kommentar von F. Lo
Grundsätzlich: Alle Bemühungen, Minderheiten – „ ethnische, religiöse, sexuelle (Queer-Community), auch kranke/behinderte Menschen natürlich, „fair“ zu berücksichtigen, funktionieren nur, wenn man von vornherein systematisch abfragt:
Welchen migrantischen Hintergrund haben Sie (1. Generation, 2. Generation, 3. Generation), sind Sie weiß, PoC/schwarz, welche Hautfarbe haben ihre Eltern? Gehören Sie einer Religionsgemeinschaft an, und, wenn ja, welcher? Sind Sie lesbisch/schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell, asexuell, nonbinär ...? Unter welcher Behinderung/Krankheit leiden Sie? a) Die meisten Merkmale sieht man den Leuten ja nicht an der Nasenspitze an. b) Und nicht alle Zugehörigkeiten dürften sich zweifelsfrei nachweisen lassen, der Arbeitgeber muss also das ein oder andere schlicht glauben, was der potenzielle Mitarbeiter (m/w/d) angibt. In Zeiten, in denen „Geflüchtete“ ohne Pass einreisen, dürfte sich deren familiäre Geschichte manchmal schwer erschließen. Und was, wenn der ursprünglich heterosexuelle Mann nach der Einstellung seine Vorliebe für Männer entdeckt und fortan unter die Homosexuellen-Quote fiele und die Vielfalt erhöhte?
Eine präzise Abfrage dürfte in der Tat datenschutzrechtlich problematisch sein. Man erhält sogar Informationen von Bewerbern, die man letztendlich dann gar nicht einstellt.
Generell sind Quoten jedweder Art eine Absage an das alte Leistungsprinzip, bei dem die Ausbildung, berufliche Erfahrung und das professionelle Können ausschlaggebend waren.
Sollte hinter dem Wunsch nach Vielfalt und Inklusion das Modell stecken, die Repräsentation verschiedener Ethnien und Herkunftsländer irgendwie an der Bevölkerungsstatistik auszurichten (eine um sich greifende Idee), ergäbe sich der Automatismus: Je mehr Zuwanderung von Flüchtlingen und Migranten in die EU, desto mehr Stellen stünden Zuwanderern zu. Die Migration entscheidet dann über die Zusammensetzung des EU-Personals (und des Personals anderer Institutionen) mit. Je mehr Seenotgerettete aus Afrika, die bleiben, desto mehr dunkelhäutige Beschäftigte in Brüssel.