Einer Krise, die genauer betrachet die Fortsetzung der ersten großen Zuwanderungskrise mit noch günstigeren Zuwanderungschancen für jedermann ist.
Es ist gespenstisch. Denn so sympathisch, so authentisch und wahrhaftig die Kritik der Sportlerin auf dem CDU-Grundsatzkonvent war, so schwach war sie letztlich inhaltlich, wenn sie nur wiederholt, was in dutzenden Debatten von wechselnden Protagonisten immer wieder neu erfolglos debattiert wird:
Warum werden jene nicht abgeschoben, die kein Asyl bekommen haben?
Die Antwort ist so einfach, wie sie seit 2015 auf verstörende Art und Weise liegengelassen wird. Warum? Weil niemand von den etablierten Parteien einschließlich der CDU seit der merkelschen Verweigerung die deutschen Außengrenzen zu schließen, ein Interesse daran hat.
Friedrich Merz ist ein Untoter, der sich aus der Politik längst verabschiedet und sich in den Augen vieler dem Bösen selbst verschrieben hatte – die „Welt“ fragte 2018: Ist Blackrock böse – oder nur gefährlich? – um dann plötzlich wie ein Phönix aus der Asche wieder auf der politischen Bühne als potentielle Ablösung von Angela Merkel aufzutauchen, die ihm einst alle weiteren Aufstiegschancen versagt hatte.
Wer hatte Merz damals wieder in die Medien gedrückt? War das Wolfgang Schäuble? Wohl unter anderem auch der.
Friedrich Merz erklärt heute den öffentlich-rechtlichen Medien, er fände die Rede von Frau Pechstein „brillant“. Aber Merz fand den Auftritt vor allem deshalb brillant, weil niemand aus seinem Umfeld und am wenigsten er selbst später auf die Aussagen von Pechstein festgenagelt werden kann.
Abgesehen von einem mittels einer Polizeiuniform erzeugten Sturm im Wasserglas ist schlicht nichts passiert, dass später satisfaktionsfähig wäre. Frau Pechstein bekleidet bei der CDU selbstredend kein relevantes Amt. Es hätte jeder dort sprechen können, um der CDU für den Moment ein irgendwie der Massenzuwanderung gegenüber kritisches Gewand überzustülpen – nein, einen Tarnanzug.
Und dort hat auch nicht Hans-Georg Maaßen gesprochen als Vorsitzender der WerteUnion in der CDU. Aber warum eigentlich nicht, wenn es bei diesem Termin doch um ein CDU-Programmkonvent gegangen ist?
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Laut ZDF hatte Pechstein in ihrer kurzen Ansprache gefordert, abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. Das sorge für mehr Sicherheit im Alltag. Und weiter:
„Öffentliche Verkehrsmittel ohne ängstliche Blicke" nutzen zu können, gehöre zu Problemen, die besonders Ältere und Frauen belasteten. Verbesserungen dort sollten wichtiger sein, "als darüber nachzudenken, ob wir ein Gendersternchen setzen oder ob ein Konzert noch deutscher Liederabend heißen darf oder ob es noch erlaubt ist, ein Zigeunerschnitzel zu bestellen". Pechstein sprach sich auch für ein traditionelles Familienbild aus, Kinder wollten "Mama und Papa".
Strenggenommen sind das strunznormale und unspektakuläre traditionelle Forderungen der CDU, die allerdings längst nichts mehr mit den Wünschen und dem Wollen der versammelten CDU-Führung zu tun haben. Merz und Co haben aber angesichts der wachsenden Zustimmung für die AfD verstanden, dass mal wieder jemand auf einem CDU-Event so tun muss, als gäbe es diese Werte noch.
Und nun wird’s kniffelig: Weil diese traditionellen Werte von der CDU-Führung und dort von jedem einzelnen Funktionär mit Blick auf die AfD als Nazikram identifiziert wurden, kann man sich zu diesen Werten längst nicht mehr bekennen, ohne sein Gesicht zu verlieren oder für einen WerteUnion-Sympathisanten gehalten zu werden.
Und da kommt nun Claudia Pechstein gleichzeitig als Bauernopfer wie als vermeintliche Bestätigung traditioneller CDU-Positionen in der Partei daher. Was passiert daraufhin? Das ZDF will in kürzester Zeit im Netz recherchiert haben, dass „viele Nutzer Pechstein rechtspopulistisches Gedankengut und Hetze“ vorwerfen.
Und Friedrich Merz hält sich selbst für einen furchtbar Gerissenen und spielt den Naiven. Aber mal ernsthaft, was soll der Mann auch gegenüber einem Theo Koll bei „Berlin direkt“ des ZDF zu befürchten haben? Nichts.
Merz verweist darauf, dass man 16 Jahre in der Regierung gewesen sei und nun erst 16 Monate in der Opposition. Was der CDU-Chef hier allerdings vergisst, sind die Geschwindigkeit der Vorhaben der Ampelregierung und, noch schlimmer, die grotesken Zustimmungen der Union zu diesen Vorhaben. Hier ist niemand in Wartestellung, sondern vielmehr in Warteschleife geparkt, dass man mit den Grünen bald mal mitregieren darf.
Die CDU sei auf dem Weg, „noch einmal ihre Positionen zu überprüfen, noch einmal wirklich durchzulüften“, sagt Merz. Und es klingt nicht nur wie Geschwätz aus der Vorhölle des Gagameters, es ist exakt das.
Die CDU hat tatsächlich nur noch die eine letzte Möglichkeit auszulüften oder besser auszumisten: Sie muss gnadenlos und ohne jede Rückversicherung endlich die Merkel-Porträts aus der Parteizentrale räumen und Pechsteins berechtigte Kritik an den Folgen einer anhaltenden Massenzuwanderung mit der dafür Hauptverantwortlichen zusammenbringen.
Merz spricht von 16 Jahren CDU-Regierung. Aber das waren eben auch 16 Jahre einer wachsenden Pöstchenmaschinerie und einer unheilvollen Vernetzung mit linken Nichtregierungsorganisationen und dem gesamten radikalen Vorfeld der Grünen und der SPD.
Merz hätte hier sogar die Chance gehabt, aufzuräumen, er kam ja aus dem Off dazu, aber diese Chance hat er wissentlich liegenlassen und sich, zu faul zum Aufräumen, einfach innerhalb der CDU auf diesen Merkelmisthaufen gesetzt, dort, wo die Kanzlerin ihren Abdruck im Sitzpolster hinterlassen hat.
Frau Pechstein kann einem wirklich leidtun, so einem Blender aufgesessen zu sein, und womöglich noch anzunehmen, an diesem Mann sei irgendetwas gut für Deutschland. Pechstein ist gut für Merz. Und es wird die Polizistin und Sportlerin leider einiges kosten. Hoffen wir für sie, dass sie wenigstens dahinterkommt.
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Kommentar von Bernd Neumann
Hallo Herr Wallasch, bezüglich Ihrer Rückfrage: Aus meiner Sicht war Pechsteins Auftritt wohlkalkuliert, ein Spiel über Bande, um wankelmütigen Wählern zu signalisieren: „wechselt nicht zur AfD, wir haben noch Konservative“ Schaut man sich den Hintergrund der Person Pechstein an, so erkennt man aus meiner Sucht, daß die Öffentlichkeit hier zum Narren gehalten werden sollte. Und es klappte: Die Medien berichteten nur darüber.
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Kommentar von Miriam Rechner
"Als Polizistin bei der Letzten Generation
Aktivismus und Staatsdienst, geht das zusammen? Hauptkommissarin Chiara Malz unterstützt die Letzte Generation. Für sie "hat sich nie etwas richtiger angefühlt".
Artikel hinter ZEIT+, aber alleine die Überschrift reicht um zu erkennen, dass hier wie immer mit zweierlei Maß gemessen wird, und die typische Doppelmoral zum Vorschein kommt. Oder gibt es irgendeinen Aufschrei darüber, dass eine Polizistin zur Aktivistin wird? Natürlich nicht, es handelt sich ja um die Guten, die nur das Beste wollen, klar.
Der kurze Auftritt von Pechstein ist ein Witz dagegen, aber die linke Blase (zu der auch die ZEIT gehört) konnte wieder ihre Moralkeule schwingen.
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Kommentar von Bernd Neumann
Claudia Pechstein als Hoffnung der CDU? Das ist so verlogen wie diese ganze Partei.
Pechnstein und ihr Partner Michael Große vermieten für viel Geld an den Staat Immobilien, in denen Armutseinwanderer (im offiziellen Sprech „Flüchtlinge") untergebracht werden.
Und diese Dame regt sich darüber auf, dass wir nicht mehr sicher mit dem Bus fahren können.
Nein, lieber Herr Wallasch. Claudia Pechstein bringt die „alte" CDU so wenig zurück wie es Julian Reichelt kann.
Follow the money. Alte Journalisten-Regel.
Antwort von Alexander Wallasch
Verstehe ihren Kommentar nicht. Was habe ich Positives zu Pechstein gesagt?
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Kommentar von Emsfranke
Parteipolitik in der Uniform der Bundespolizei?
Wie war das nochmal mit dem Polizisten in Uniform, der in Berlin auf der Anti-Corona-Politik Demo aufgetreten ist.
Mit diesem Auftritt hat sie den Polizeibeamten keinen Gefallen getan. Wo bleibt hier die Pflicht zur politischen Neutralität?
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Kommentar von Brainchip
Fein ausgearbeiteter Kommentar! Der letzte Absatz besonders. Ich selber denke, dass dieser charakterlose Merz einer der schlimmsten fünf „Unsäglichsten“ im deutschen Parlament ist. Ein widerlicher Hetzer. So einer kann niemals ein liberaler Demokrat sein. Der muss einfach geschasst werden. Und die Union braucht ehrliche Typen wie Maassen. Der könnte die Partei wieder auf die Schienen setzen, natürlich ohne Grüne und rote Sozialisten. Wirklich wahr: Es gibt für die Deutschen nur eine Alternative. Die AfD!!!
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Kommentar von H. Hoffmeister
Sehr treffende Beschreibung für die "Vera........." von Frau Pechstein. Da schickt der feige Merz die Frau vor, um ein paar Wähler von der Schwefelpartei fernzuhalten. Wie grotesk.
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Kommentar von Fragender01123
Merz, der Merz der im Auftrag von Black Rock und Vanguard den Ausverkauf Deutschlands nach der Abwahl der Grünen weiterführen soll/muss? Was erwartet ihr von dem?
PS,
weshalb schenken wir unsere 7000 Mj.-Euro Sparguthaben nicht einfach dem US Imperium?
Wieviele Kriege, Pandemien und Hetze in den Medien könnte man dadurch der Menschheit ersparen?
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Kommentar von HA
„In den sozialen Netzwerken werfen viele Nutzer Pechstein rechtspopulistisches Gedankengut und Hetze vor.“ Auf einer Nachrichtenseite einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt sollte man eigentlich mit seriösen Umfragen und Prozentwerten für oder gegen etwas aufwarten. Wahrscheinlich geben ja auch viele Nutzer in den sozialen Netzwerken Frau Pechstein inhaltlich eher Recht? Was sind schon soziale Netzwerke als Gradmesser für die öffentliche Meinung. Und ausgerechnet den Sozialdemokraten Sebastian Fiedler (Polizist), der bei Twitter nur seine „persönliche Meinung“ sagt, aber doch klar als SPD firmiert, und von „Geschwurbel“ spricht, für eine Gegenrede zu nutzen, scheint mir auch nicht sonderlich sinnvoll.
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Kommentar von Peter Löcke
Merz als Oppositionsführer erinnert mich an Scholz als Kanzlerkandidat. Der gewann das damalige Schneckenrennen auch nur, weil seine Kontrahenten Baerbock und Laschet regelmäßig und zuverlässig Eigentore schossen. Was unser Kanzler über die Zeit des Bundestagswahlkampfs durchzog, zieht Merz nun eine ganze Legislatur durch. Methode "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" plus Füße still halten.
Bisschen Kritik hier und da, aber nicht zu sehr. Schließlich ist die Medienlandschaft grün lackiert, da darf man es mit seiner Oppositionsrolle nicht übertreiben, um nicht AfD-like an den Pranger gestellt zu werden. Von der AfD muss man sich abgrenzen. Alle zwei Tage muss man sich von dieser Schwefelpartei abgrenzen. Das gibt mediale Fleissskärtchen. Die kritisierten Regierungsparteien hingegen sind potenzielle Koalitionspartner für Merz. Schließlich ist es der Lebenstraum von Prinz Charles Merz Kanzler zu werden nach dem politischen Ableben von Queen Angela. Ergo?
Krieg? Ja, aber 10 Gramm mehr davon. Klimaschutz? Auf jeden Fall, nur etwas anders als die Grünen. Migration? So gehts wirklich nicht weiter, wirklich nicht, aber das Thema auch nicht zu heiß kochen, denn ansonsten erinnert sich der Wähler daran, dass es die Merkel-CDU war, die Deutschland in die Sackgasse gebracht hat. Energiepolitik? Dito. Genderwahnsinn? Da darf man noch am kritischten sein, um nicht umgehend der Heuchelei überführt zu werden.
Claudia Pechstein? Cleverer Schachzug. An der kann sich Wokeistan nun abarbeiten. Merz selbst bleibt einigermaßen unbeschadet, gleichzeitig wird damit der konservative CDU-Wähler, der noch an die konservative Verpackung glaubt, glücklich gestellt. Ansonsten wird der Merkelianer und Posterboy Wüst aus NRW mal eben von Merz in den Senkel gestellt. Die innerparteiliche Konkurrenz wird kleingehalten.
Und so wartet Merz bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 und hört BlackRock Metal dabei. Die CDU profitiert nicht wirklich, müsste eigentlich angesichts der desaströsen Politik der Ampel bei 35 oder mehr Prozent liegen? So what. Selbst wenn der Höhenflug der AfD weitergeht, die CDU stagniert oder gar abfällt - bedeutungslos. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die AfD trotz starker medialer Diffamierung und Verbotsversuche 2025 stärkste Partei Deutschlands wird - bedeutungslos. Sie wird dann nicht den Kanzler stellen, denn das ist nur ein ungeschriebenes Gesetz. Keiner wird mit der AfD koalieren. Und wer wird dann Kanzler in einer wie auch immer gearteten Koalition? Merz. Der wird mit jedem ins Bett gehen. Bloß kein Beischlaf mit der AfD.
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Kommentar von WF Beck
Bravo Frau Pechstein, gute Rede. Leider hat die linksgruene Führung ihrer Partei, längst entschieden sich weiter in den Anus der Grünen einzuschleichen. Merz, ist eine Marionette von Blackrock. CDU = Chaotische Denkbehinderten Union. Nicht wählbar. Auch auf Kommunaler Ebene nicht. Gerade hier zeigt sich
das Anbiedern, an den grünen kranken sektenartigen Zeitgeist.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Zivil bekleidet und mit Ihrem fünf Goldmedaillen um den Hals und einer freien Rede wäre diese erfolgreiche Sportlerin gefeiert worden. Jeder im Saale wusste, dass Beamte der Neutralitätspflicht verpflichtet sind. Und keiner hat Ihr von der Uniform abgeraten? Wurde hier eine Mitbewerberin um Parteiämter und Mandate von parteiinternen Konkurrenten vorsätzlich diskreditiert?
Es ist zusätzlich reine Ablenkung von Ihren gewählten Worten, welche medial überhaupt seit Samstag nicht mehr diskutiert werden!
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Kommentar von Eddy Nova 3122
Keine Ahnung ob die Information hilfreich ist oder nicht - die Schlittschuh laufende Polizistin hatte vor Jahren große Probleme da der Rotfunk "ermittelt" hatte das ihr damaliger Freund ein bekannter Rechtsaussen sei ...wochenlang das Topic und heute auch noch abrufbar !
***
Wird sicher dank Twitter und Co wieder hochgekocht ...hilfreich wäre es sicher wenn das für Merz ein weiterer KO Tropfen ist - Aber wird er das ? Oder war das bereits einkalkuliert ...
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Kommentar von Eugen Karl
Eine Frau mit Krawatte, dazu paßt ein Mann auf High Heels.
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Kommentar von Alfons Hagenau
In Polizeiuniform auf Parteiveranstaltungen auftreten, darf die das? Ich erinnere mich noch gut daran, daß Polizeibeamte, die in zivil (!) auf Demonstrationen für das Grundgesetz (!!) auftraten, vom Dienst suspendiert wurden. Ist noch nicht so lange her!