Neue „Ernährungsstrategie“ beschlossen

Die Lebensmittelkommissare der Ampel sitzen mit am Esstisch

von Alexander Wallasch (Kommentare: 15)

Wir hinterfragen, was wir essen, weil wir uns vieles nicht mehr leisten können.© Quelle: privat

Das Kabinett verabschiedete heute eine „Ernährungsstrategie“ mit dem Titel „Gutes Essen für Deutschland“. Das Papier ist insgesamt 68 Seiten lang und kommt federführend aus dem Ministerium des Grünen Cem Özdemir.

Eine solche Strategie zu entwickeln, hatten sich SPD, Grüne und FDP in ihren Koalitionsvertrag geschrieben, nun ist es soweit. Gebündelt werden auf diesen 68 Seiten laut Auskunft des Ministeriums „rund 90 geplante und bestehende ernährungspolitische Maßnahmen mit dem Ziel, gutes Essen für alle Menschen in Deutschland leichter zu machen.“

Gutes Essen hat 2024 sehr viel mit dem Geldbeutel zu tun. Nach den von der Ampelregierung verursachten bzw. nicht adäquat abgewendeten Krisen verteuerten sich Lebensmittel in den Discountern, die ihrerseits die Preise auch nach dem Wegfall vieler Mehrkosten nicht mehr senken wollen.

Cem Özdemir weiß, dass seine Regierung für die leeren Einkaufstüten verantwortlich ist. Das hindert ihn aber nicht daran, Sätze wie diesen hier zu verbreiten:

„Leckeres, gesundes und nachhaltiges Essen darf nicht vom Geldbeutel abhängen oder davon, aus welcher Familie man kommt. Mit der Ernährungsstrategie der Bundesregierung schaffen wir Angebote, die allen gutes Essen ermöglichen.“

Und sicherheitshalber angehängt: „Entscheiden muss sich dann jeder selbst, da hat niemand jemandem etwas vorzuschreiben.“

Und weil es noch keine mRNA-Impfung gegen Zuckerkrankheit gibt, aber mittlerweile jeder Zehnte daran erkranken soll, oder jedenfalls von der Pharmaindustrie entsprechende Medikamente angedient bekommt, sieht sich die Bundesregierung in der Pflicht, die Volksgesundheit herzustellen. Nicht Angebot und Nachfrage entscheiden zukünftig über das Sortiment in den Discounter-Regalen, das übernimmt Minister Özdemir persönlich:

„Als Politik ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie eine echte Wahl haben, denn das ist auch eine Frage der Chancengerechtigkeit.“

68 Seiten staatlich verordnete Ernährungsstrategie. Was steht drin?

Einleitend heißt es da, gute Ernährung sei „gleichzeitig auch gut für den Planeten“. Deshalb müsse „jede staatliche Initiative für gesündere Ernährung“ auch „die Bereitschaft der Menschen unterstützen, ihre individuellen Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen“.

Aber welche Menschen sind hier gemeint? Wer hinterfragt regelmäßig seine Ernährungsgewohnheiten? Eigentlich fast jeder, aber das hat weniger mit dem Zustand des Planeten zu tun als vielmehr mit einer desaströsen Ampelpolitik, welche dafür gesorgt hat, dass Lebensmittel immer unerschwinglicher werden. Wir hinterfragen, was wir essen, weil wir uns vieles nicht mehr leisten können.

Dieser Zusammenhang zeigt, wie bigott die Ampel agiert: Die Deutschen werden erst in eine Survival-Situation gebracht und dann bekommen sie Überlebenstipps.

Unsere Ernährungsweise sei Ausdruck „unserer Wertvorstellungen“, meint Cem Özdemir. Aber wie bringt er das mit einem Döner „mit Alles“ zusammen? Die Bundesregierung mahnt: Die durchschnittlichen Ernährungsgewohnheiten entsprächen nicht den aktuellen Empfehlungen!

Das Robert Koch-Institut hätte herausgefunden: Die Deutschen essen zu wenig Obst und Gemüse und zu viel Fett und Zucker. Wann aber in der Nachkriegsgeschichte war das schon einmal anders? Dieses Essverhalten ist ein Wohlstandsfolger und das überall auf der Welt.

Es ist alles ganz furchtbar mit der Völlerei, Özdemirs Ministerium malt ein Bild des Grauens:

„Eine unausgewogene Ernährung erhöht – gerade in Kombination mit fehlender Bewegung – das Risiko für Übergewicht und Adipositas6 und kann damit ernährungsmitbedingte Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Dies hat physische und z. T. psychische Folgen für den Einzelnen und führt zu Folgekosten für die Gesellschaft. Ein hoher Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch erhöht das Risiko, an Dickdarmkrebs, Brustkrebs oder Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken.“

„Physische und z. T. psychische Folgen“? Hier scheut man sich schon bald, die Debatte auf das Corona-Regime zu lenken, dann nämlich könnte man sich mal unterhalten über ein erhöhtes Risiko mit physischen und psychischen Folgen.

Natürlich ist gesunde Ernährung eine feine Sache. Aber sie war bisher fast uneingeschränkt eine Privatangelegenheit, das soll sich ändern. Özdemir zählt die Kosten für die Gesellschaft auf, die ungesundes Essen verursacht. Nun hat der Staat tatsächlich den Auftrag, die Gesundheit seiner Bürger im Auge zu behalten. Ältere werden sich etwa noch an die „Trimm Dich“-Bewegung der 1970er Jahre erinnern.

Auch damals nahm die Regierung viel Geld in die Hand, um die Bürger zu mehr Sport zu bewegen. Aber es wurde niemand gezwungen, Dicke mussten nicht mehr Krankenkasse bezahlen und es gab kein Punktesystem, das Sünden hin zu Sanktionen summierte. Soll das jetzt kommen? Es geht vorerst noch einfacher: Die Lebensmittelauswahl wird direkt über die Sortimentszusammenstellung im Discounter bestimmt. Die Verteuerung von Fleischprodukten ist direkte Folge der Politik der Ampel.

Aber es ist laut Ampel und Cem Özdemir alles noch viel schlimmer: Was sich bisher bei Aldi im Regal tummelt, ist Teil der Apokalypse! Wörtlich heißt es dazu in der jetzt vom Kabinett beschlossenen Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“:

„Das globale Ernährungssystem ist gemäß dem Weltklimarat grob geschätzt für 21-37 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich – und für etwa ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Das Ernährungssystem ist mitverursachend für das Artensterben und weltweit verantwortlich für 80 Prozent der Landnutzungsänderung. Das derzeitige Ernährungssystem stößt an planetare Belastungsgrenzen.“

Das muss man sich gegenseitig vorlesen. Ab jetzt kann man sich nicht mehr herausreden: Wer falsch einkauft, falsch isst oder gar gierig frisst, der mordet die Artenvielfalt, der ist für die Klimaerwärmung verantwortlich und der führt unseren Planeten an seine Belastungsgrenzen. Oder ganz kurz: Da soll einem doch der Bissen im Hals stecken bleiben und der Blitz beim Sitzen treffen.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Die Transformation muss zwingend vorangetrieben werden:

„Eine nachhaltigere und pflanzenbetonte Ernährung ist ein wichtiger Aspekt für die Transformation zu einem ressourcen- und klimaschonenden sowie nachhaltigen Wirtschaften.“

Im verabschiedeten Papier heißt es weiter:

„Krisen, wie die Covid-19-Pandemie oder der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, haben zu Preissteigerungen und Lieferengpässen geführt.“

Ist das so? Welche Rolle spielen hier falsche Maßnahmen und Sanktionen? Die Ampel warnt schon mal vor, dass alles noch schlimmer kommen könnte:

„Mittel- bis längerfristig können auch die Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise eine Verknappung des Angebots sowie steigende Produktionskosten nach sich ziehen und zu Preissteigerungen führen.“

So werden dann Satz für Satz katastrophale politische Entscheidungen entlang einer lebensfeindlichen grünen Ideologie zu Naturkatastrophen umgedeutet, die Ampel stiehlt sich aus der Verantwortung. Aber keine Sorge: Die Umweltpolizei steht schon in der Kantine und im privaten Esszimmer und verhindert das Schlimmste. Was für ein Glück: Der Brandstifter ist auch die Feuerwehr.

Seitenlanger Überredungssprech, das offene ehrliche Wort wurde abgeschafft. Jeder zweite Satz kommt verschachtelt von hintenherum. Das wiederum ist Indiz dafür, dass die Autoren der beschlossenen „Ernährungsstrategie“ durchaus wissen, was sie den Bürger da Giftiges unterrühren.

Die EU und die UN kommen ins Spiel, damit wird gleich angedeutet, dass Deutschland sowieso die Hände gebunden sind. Mitgehangen und mitgefangen für die Weltgesundheit, während Bill Gates in den USA fleißig Ackerflächen sammelt, wie früher der Opa die Briefmarken. Die Ampelregierung hat eine Science-Fiction-Vision, die Zufriedenheit der Menschen im Hier und jetzt ist uninteressant, es gilt den Planeten für die kommenden Generationen zu retten:

„Bis 2050 ist es für alle Menschen in Deutschland möglich und einfach, sich gut zu ernähren. Unser Ernährungssystem ist so verändert, dass sich alle gesund und nachhaltig ernähren können – unabhängig von Herkunft, Bildung und Einkommen. Im Fokus steht eine stärker pflanzenbetonte Ernährung mit möglichst ökologisch erzeugten, saisonal-regionalen Lebensmitteln und so wenig Lebensmittelabfällen wie möglich.“

Es gibt aber auch Erheiterndes in dem Papier. Auch die zugereisten Afghanen und Syrer bekommen ihr Fett weg – nein, schlimmer: weggenommen – wenn es da weiter heißt:

„Menschen mit Einwanderungsgeschichte nehmen wir in den Blick, da hier z. B. Kinder und Jugendliche verstärkt soziale und sprachliche Barrieren im Zugang zu Empfehlungen zu gesunder und nachhaltiger Ernährung erfahren können.“

Die staatlich bestelle Ernährungsberaterin spricht Farsi und kommt mit Tofu-Pröbchen in die Brennpunkte der Stadt, um dabei zu helfen, den neuen Menschen zu formen. Der bekommt mittlerweile statt Bargeld Essensmarken und kann sich entscheiden: Entweder ein Kilo Schweinskopf oder fünf Kilo Tofu mit Gemüsebeilage.

Oder im Wortlaut des Papiers:

„Diese Ziele wollen wir u. a. dadurch erreichen, indem wir die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten und den Nationalen Aktionsplan IN FORM für Ernährung und Bewegung weiterentwickeln, die EU-weit verpflichtende Einführung des Nutri-Score unterstützen und die an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt einschränken.“

„Ich mag keine Bohnen, ich mag keine Linsen“ war gestern, jetzt heißt es „Hülsenfrüchte“ als pflanzliche Ernährung? Drei Mal die Woche! Die Kichererbse dürfte dann auch zum besonderen Bindeglied zwischen den Einheimischen und Zugewanderten werden.

Wer masochistisch genug ist, noch ein paar weitere Seiten der „Ernährungsstrategie“ mit dem Titel „Gutes Essen für Deutschland“ zu lesen, der kann das gern hier machen und die schönsten Stilblüten in die Kommentare schreiben.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare