Aber Strack-Zimmermanns Kritik an Merz war absolut richtig

Die Kriegsbraut der FDP geht dem Blackrock-Mann an die Granaten

von Alexander Wallasch (Kommentare: 15)

Strack-Zimmermann über Merz: „Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als Sozialtourist. Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschul-Pascha."© Quelle: Youtube / Phoenix / Bunte, Montage Alexander Wallasch

Friedrich Merz weigert sich beharrlich, die Ära Merkel aufzuarbeiten. Warum? Weil die Ampel die Politik Merkels fortsetzt und Merz hier koalitionsfähig bleiben möchte. Merz will Kanzler unter den Grünen werden.

Die FDP leistet sich eine Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die in der Partei aktuell zwei Aufgabe zu haben scheint: Zum einen soll sie kundtun, dass die FDP noch da ist. Denn Parteichef Lindner hat sich irgendwo tief im Inneren des Finanzministeriums verschanzt - früher residierte hier das Reichsluftfahrtministerium - wohl in der Hoffnung, dass alle vergessen, dass es ihn überhaupt noch gibt.

Und zum anderen hat die Politikerin für die FDP die Aufgabe übernommen, den Grünen das Alleinstellungsmerkmal der Kriegstreiberei streitig zu machen.

Der Karnevalsauftritt von Strack-Zimmermann als Dracula - wahlweise als der kleine Vampir oder Schneewittchens Stiefmutter - ist ausreichend besprochen worden. Inklusive ihres ausgeprägten Männerhasses insbesondere gegen den Herrn Oppositionsführer.

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Hier zur Erinnerung, was die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Friedrich Merz in Aachen aus der Bütt in dessen Poesiealbum schrieb:

„Den wollte zwei Mal keiner haben, weil er nur schwerlich zu ertragen.
Noch so ein alter weißer Mann, der glaubt, dass er es besser kann.
Die Sitten, so moniert er voller Trauer, sind nicht mehr wie bei Adenauer.
Nach außen bürgerlicher Schein, im Herzen aber voll gemein.
Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als Sozialtourist.
(…)
Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschul-Pascha.
Und alle Klimaaktivisten sind für ihn nur noch Terroristen.
(...)
Beherzt er auf die Schwachen drischt, weil er so gern im Trüben fischt.
Grad die, die christlich selbst sich wähnen, sollten sich für ihn was schämen.“

Und über Merz hinweg drischt Strack-Zimmermann gleich auf alle Männer ein:

„Die, die so huren, stehlen, töten, tragen alle unten Klöten.
Kein Weib, das halbwegs talentiert, hat jemals sich so aufgeführt.“

Übrigens: Besagter Friedrich Merz war ganz auf Strack-Zimmermann-Kurs, als es um die Lieferung der Leopard-2-Panzer ging. Aber es schützt ihn nicht vor der Rache Draculas.

Aber irritierenderweise hat Strack-Zimmermann in zwei Dingen vollkommen Recht. Sie erledigt hier nämlich, was Merz seit seinem Wiedereinzug in den deutschen Bundestag verweigert: Sie geht ins Gefecht mit der Opposition, während Merz nur penibel darauf achtet, für die Grünen kompatibel zu bleiben, um doch noch irgendwann Kanzler zu werden mit grüner Hilfe. Merz wittert seine Chance, er weiß, dass es den Grünen vollkommen wurscht ist, ob nun Scholz, Laschet oder Merz unter ihnen Kanzler ist.

Und Strack-Zimmermann hat vollkommen recht mit ihren Angriffen gegen Merz, was dessen Kritik an „Sozialtourismus“ und „Grundschul-Paschas“ angeht. Warum? Weil der Oppositionsführer im Deutschen Bundestag andere Aufgaben hat, als dem aufgebrachten Bürger damit gefallen zu wollen, populistische Ressentiments aufzufrischen.

Es ist von Friedrich Merz besonders schäbig, Zuwanderer und Migranten so direkt anzugreifen. Warum macht er es dennoch? Weil er so vermeiden kann, die politisch Verantwortlichen direkt stellen zu müssen. Dieser Spagat von Merz muss – wir bleiben hier verbal bei Strack-Zimmermann – sprichwörtlich an den „Klöten“ weh tun, dieser Versuch, Opposition zu sein und sich gleichzeitig mit den potentiellen Koalitionspartnern in spe lieb Kind zu machen.

Denn das weiß auch Merz: Das Asylrecht schließt Armutsflucht, also Flucht aus wirtschaftlichen Gründen aus.

Aber welchem Familienvater, welcher Mutter, welchem jungen Mann, von woher auch immer, kann man es verübeln, dass er die Einladung der Merkel-Regierung und der ihr nachfolgenden Ampel-Regierung annimmt und mit Sack und Pack nach Deutschland kommt, um zu bleiben? Merz operiert hier auf Augenhöhe mit den Aktivisten der Identitären Bewegung, die vor Asylkasernen die Trommeln schlagen. Gleichzeitig schlägt Merz das Kreuz und wirft mit Knoblauch, wenn von Sellner und Co die Rede ist. Das ist allerdings komisch!

Friedrich Merz ist seit weit über einem Jahr Oppositionsführer für die Union und dennoch verweigert er sich bis heute, die Verwerfungen der Ära Merkel anzuprangern und aufzuarbeiten. Stattdessen ist er bereit, jeden vom Hof zu jagen, der im Konrad-Adenauer-Haus mal ausfegen will, wie Dr. Maaßen, der nur anmahnt, was Merz sich so beharrlich weigert zu erledigen.

Wenn der CDU-Chef sich der Ampel – sprich den Grünen – andient, dann steht er damit in der Tradition von Angela Merkel.

Und wenn die Rolle des Oppositionsführers aus demokratischer Sicht traditionell eine Pflicht zur Opposition bedeutet - was auch sonst! -, dann ist Friedrich Merz in seiner Verweigerung tatsächlich auf Kriegsfuß mit der Demokratie und mit diesem Land, dessen Werte nur auf dem Fundament einer funktionierenden Demokratie blühen können.

Anstatt nun, wie es die Aufgabe des Oppositionsführers verlangt, die Regierung in aller Schärfe dafür immer wieder anzugreifen, dass sie den millionenfachen Missbrauch der sozialen Sicherheitssysteme nicht nur duldet, sondern befördert, greift der Vorsitzende der CDU die Zuwanderer und Flüchtlinge direkt an und beschimpft Teile von ihnen als „Sozial-Touristen“.

Merz schürt hier eine Neiddebatte zwischen Einheimischen und Zuwanderern, anstatt sich direkt an die Vertreter der Ampel-Regierung zu wenden und in aller gebotenen Schärfe zu verlangen, endlich Lösungen zu präsentieren, den Sozial-Tourismus zu beenden. Denn natürlich gibt es den Sozial-Tourismus, die Flix-Busse Kiew-Berlin werden nicht selten mit Rückfahrkarte gebucht.

Über die Grundschul-Paschas von Friedrich Merz muss man gar nicht erst sprechen. Dass ist unterste Schublade. Was für niedrige Instinkte müssen hier wirken, so zu verfahren, anstatt schonungslos offenzulegen, dass die Ampel-Regierung mit ihrer Zuwanderungseinladung für weitere Millionen die Politik der CDU-Kanzlerin Angela Merkel nahtlos übernommen und noch intensiviert hat?

Wenn aber Merz nicht bereit ist, Merkel zu kritisieren, ist es ihm auch verstellt, die Politik der Ampel anzugreifen. Was macht er stattdessen? Er vergreift sich an Zuwanderern, als müsse er Wahlkampfslogans für die Republikaner oder gar die NPD entwerfen.

Und ausgerechnet Friedrich Merz will nun einen Hans-Georg Maaßen in die rechte Ecke stellen. Merz will mit den Linksradikalen koalieren und gibt dafür auf eine Weise den Rechtspopulisten, das Maaßen im selben Moment links von ihm eine glänzende Figur macht. Merz erschrickt darüber, wie jemand erschrickt, der warm duschen wollte, aber zwei Tropfen kaltes Wasser vom Vorduschenden auf den Rücken bekommt.

Und er macht es, wie er es gelernt hat: Er beißt seinen Kritikern in die Waden. Ein Wadenbeißer.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert Merz auf, sich was zu schämen, sich als Mann was zu schämen. Und obwohl das aus dem Mund dieses kriegstreiberischen alten weißen Mannweibes per se eine Unverschämtheit ist, hat die FDP-Sirene dennoch vollkommen Recht mit ihrer Merz-Kritik. Aber einen Orden bekommt sie dafür trotzdem nicht.

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