Nein, es waren nicht etwa Kanzler Schröder, Alice Schwarzer oder ein als Putinversteher beschimpfter AfD-Abgeordneter, die aktuell erneut ein Ende der Waffenlieferungen in die Ukraine forderten.
Der Schuss kam direkt aus dem Hinterhalt in den Rücken der Kriegstreiber. Friendly Fire: Ausgerechnet der neue linke Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva forderte heute Vormittag auf einer Pressekonferenz in Peking ein Ende der Waffenlieferungen.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, Lula hätte explizit von den USA ein Ende der militärischen Unterstützung gefordert.
Die Vereinigten Staaten müssen „aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden“, sagte Lula am Samstag bei seinem Besuch in Peking vor Journalisten. Auch die Europäische Union müsse „anfangen, über Frieden zu reden“, schreibt dpa.
Der im Wahlkampf gegen den als rechtsextrem diffamierten Präsidenten Jair Bolsonaro erfolgreiche Lula zeigt sich davon überzeugt, dass ein Ende der Waffenlieferungen die internationale Staatengemeinschaft in die Lage versetze, Russen und Ukrainer an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Das Nachrichtenportal GMX berichtet, dass nicht die USA, sondern China wichtigster Handelspartner Brasiliens sei. Lulas Besuch in Peking reiht sich in ein großes Defilee von Staatsführern, die derzeit in Peking vorsprechen. China hat es offenbar perfekt verstanden, zum rechten Zeitpunkt Anspruch auf eine Führungsrolle zu erheben. Nicht von ungefähr äußert Präsident Lula seine USA-Kritik von chinesischem Boden aus.
Die Deutsche Presse-Agentur kommentiert fast schüchtern, die Äußerungen „gelten als heikel“, denn Lula strebe auch engere Beziehungen zu den USA an.
Jetzt darf man getrost davon ausgehen, dass ein südamerikanischer linker Politiker nicht per se ein Freund der USA ist. Das tief in die DNA Südamerikas eingepflanzte Engagement der US-Amerikaner auf dem südamerikanischen Kontinent veranlasste den 2013 verstorbenen, ehemaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, einst dazu, den US-Präsidenten George W. Bush vor der UN-Vollversammlung als Teufel mit Schwefelgeruch zu bezeichnen. Chavez war ein Verbündeter von Lula, als der schon einmal Präsident von Brasilien war.
Brasilien ebenso wie China haben den Einmarsch russischer Truppen nie verurteilt und auch keine Sanktionen verhängt. Im Gegenteil: Präsident Lula kritisierte die Unterstützung Washingtons für Kiew von Anfang an.
Der Sender „ntv“ sieht das Pendel schon gegen die USA schwingen, das Nachrichtenportal erkennt dennoch fast widerstrebend an, dass der Spagat zwischen China und den USA für Lula ein „diplomatischer Balanceakt“ sei.
Man darf an der Stelle mit Erstaunen feststellen, was für einen Eiertanz deutsche Medien im Fall Lula aufführen. Wo sonst jede Aufforderung, die Waffenlieferungen in die Ukraine einzustellen, wie eine Sympathieerklärung für den Moskauer Teufel bewertet wird, äußern sich die regierungsnahen Medien hier durchaus verhalten.
Ntv kommentiert:
„Vor seiner China-Reise hatte Lula seinerseits die Bildung einer Gruppe von Staaten angeregt, die in dem Konflikt vermitteln sollen, und entsprechende Gespräche dazu mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping angekündigt. Zu deren etwaigen Ergebnissen äußerte sich Lula nicht, sagte aber nun, es sei ,wichtig, Geduld zu haben'. ,Vor allem aber müssen wir die Länder, die Waffen liefern und den Krieg unterstützen, davon überzeugen, damit aufzuhören.'“
Etwas konkreter wird die „Welt“, sie holt die deutsche Außenministerin mit ins Boot, um sie sogleich wieder von Bord zu schmeißen wie unnötigen Ballast:
„Zeitgleich mit Annalena Baerbock ist auch der brasilianische Präsident Lula zu Gast in der Volksrepublik. China-Experte Adrian Geiges sagt, Baerbock werde gar nicht groß beachtet. Die Medien konzentrierten sich auf den Besuch des brasilianischen Präsidenten. ,Das ist das, was China wirklich interessiert.'“
Noch etwas ist hier abschließend von besonderer Bedeutung: China und Brasilien wollen den US-Dollar aufgeben und ihren Handel in der chinesischen Währung fortsetzen. Das große Vorsprechen in China hat begonnen.
Die USA engagieren sich derweil in der Ukraine mit den untrennbar miteinander verknüpften Zielen, die russische Armee aus der Ukraine zu vertreiben und Putin zu stürzen, um anschließend die Beziehungen der USA zu Russland neu zu justieren.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Bernhard Rossi
Ohne einen einzigen Cent aus dem "Werte-Westen" wäre der Krieg am 1. März 2022 schon zu Ende gewesen, die russisch-sprachigen Gebiet vertraglich abgetrennt, die nachweislich korrupte Regierung in Kiew abgesetzt und eine neue Regierung der Restukraine gewählt worden!
melden
Kommentar von Karl Eduard
Damit sind die Systemmedien natürlich überfordert, gilt doch noch der Befehl aus dem Wahrheitsministerium das der linke Vogel ein "Guter" ist. Daran zeigt sich wieder mal das die Gleichschaltung der Medien perfekt funktioniert. Mir schleierhaft wie noch irgendjemand auch nur einen Cent für dieses Geschmiere ausgeben kann. Lula kümmert sich erst mal um sich selbst und wenn dann noch etwas für sein Land abfällt soll es ihm recht sein. Die deutschen "Politiker" tun alles um ihrem Land zu schaden, in jedem anderen Land der Welt würden solche Leute geteert und gefedert aus dem Land geworfen - aber nicht im besten Deutschland aller Zeiten. Nein, der "Deutsche" ist erst zufrieden wenn wirklich alles in Schutt und Asche liegt. Selbst die Franzosen merken mittlerweile dass der Wind sich dreht, die Mächtigen geben sich in Peking die Klinke in die Hand. Nur Flintenuschi und die Dümmste aller Zeiten entblöden sich nicht den neuen Herren der Welt zu beleidigen. Volle Kraft voraus in den Untergang - das können "wir" ja besonders gut. Wenn man dann bedenkt das der glorreiche Wertewesten durch seine Gier und die Auslagerung von know how und Millionen von Arbeitsplätzen seine Ablösung als Weltmacht selbst geschaffen hat sollte man sich eigentlich eine Tüte über den Kopf ziehen und einfach nur noch schweigen. Macht der Westen natürlich nicht sondern erfindet eine völlig absurde regelbasierte Werteordnung und glaubt ernsthaft die restlichen 6 Milliarden beugen sich diesem Schwachsinn. Man kann letztlich nur hoffen dass dieser Irrweg - dem Millionen von den angeblich gut ausgebildeten Wertewestlern auch noch folgen - nicht in einem 3. Weltkrieg endet.
melden
Kommentar von Frank Danton
Wie immer muß der deutsche Irrweg von aussen gestoppt werden. Da die USA diesmal Teil des Problems sind, müssen eben China und Südamerika den von Hitler angefangenen, und die von der ukrainischen, faschistischen Mafia bis zum bitteren Ende verteidigten Entrussifizierung beenden.
melden
Kommentar von heinrich benning
Lula war bei der Wahl genauso erfolgreich,wie Biden und beide Wahlen,ob in den USA oder Brasilien hatten einen bitteren Beigeschmack..
Wie Lula,der ja auch schon wegen Korruption im Knast gesessen hat,aktuell ,finde ich gut..Er vertritt die Interesen seines Landes,anstatt die Werte,wie es die Ampel zelebriert und die ganze Welt über unsere Außenpolitik lacht..
Lula scheint angstlos,geht seinen Weg und diesen auch mit Rückgrat..
Dass Baerbock ztum gleichen Zet
Lula ist so,wie es die Linen auch früher in Deutschland waren..Ein Kriegsgegner,der beide Seiten beleuchtet und Frieden will,anstatt für eine Partei auf Sieg setzt,
Das finde ich persönlich gut und deshalb respektiere ich Lula auch..
Dass Baerbock zum gleichem Zeitpunkt in China war,ist nur deutschen rotgrünen Leitmedien aufgefallen..In China und der restlichen Welt war der Besuch der Lebenslaufakrobatin nichts anders,als wenn in Peking in Sack Reis umgefallen wäre
melden
Kommentar von Exmalico
Ehe Herr da Silva hier zum Helden wird, sollte man z. B. nicht seine rigorose, aktuelle Corona-Politik vergessen, Zwangsimpfungen inklusive. Ich finde seine Rolle nach wie vor ausgesprochen dubios. Es bleibt abzuwarten, ob er sich schrittweise gegen die Neue Weltordnung stellt, sein Mäntelchen in den Wind hängt oder eine US-Marionette bleibt...