Aber das, was der Oberbürgermeister von Tübingen vor wenigen Tagen auf Facebook veröffentlichte, ist weniger eine geistige Meisterleistung, sondern eher der reinen Not geschuldet, die ihn und seine Kollegen auf dem Land und in den Städten in Form von Asylantenströmen tagtäglich überflutet. Dass dieser Wahnsinn am besten sofort beendet werden muss, kommt endlich an im Polit-Mainstream. Boris Palmers Fb-Post ist hierfür ein Beispiel. Aber lesen Sie selbst:
Boris Palmer am 23.9.2023 auf Facebook
Wir sind wieder am selben Punkt wie im Herbst 2015. Wer mit Bürgermeistern und Landräten spricht, erlebt überall nur noch Kopfschütteln. Ich kenne niemand mehr, der vor Ort Verantwortung trägt, und die ungesteuerte Zuwanderung für richtig und die Folgen für die Kommunen für tragbar hält.
OB Richard Arnold und Alt-Bundespräsident Gauck haben es im ZDF und im Spiegel in aller Klarheit gesagt: Die Zuwanderung muss wirksam begrenzt und gesteuert werden. Allein die Tatsache, dass nun auch die Leitmedien bereit sind, das zu veröffentlichen, ohne es durch moralisierende Durchhalteappelle oder diskreditierende Anmerkungen sofort zurückzuweisen, zeigt mir sehr deutlich, was die Stunde geschlagen hat. Auch denn härtesten Verteidigern offener Grenzen dämmert langsam, dass man nicht dauerhaft gegen zwei Drittel der eigenen Bevölkerung Politik machen kann.
Natürlich kann man auch weiterhin 300.000 Migranten oder mehr pro Jahr aufnehmen. Man muss dann nur der Bevölkerung sagen, was das bedeutet:
Im Wohnungsbau besteht keine Chance, mit dem Bedarf Schritt zuhalten. Bezahlbarer Wohnraum wird vorab an Migranten vergeben, für Menschen mit kleinem Geldbeutel, die dafür hart arbeiten, bleibt nichts übrig. Zeltstädte, Containerdörfer und belegte Turnhallen werden auch für die Migranten bald nicht mehr zu vermeiden sein.
In den Kitas gibt es keine freien Plätze und kein Personal. Solange Kinder von Migranten den gleichen Rechtsanspruch wie alle anderen auf Betreuung haben, heißt das: Langes Warten für viele berufstätige Eltern auf einen Platz und verkürzte Öffnungzeiten.
In den Schulen steigt der Anteil der Kinder, die kein Deutsch sprechen stark an. Dafür sinkt das Leistungsniveau immer weiter ab. Die Zahl der Abgänger ohne Abschluss hat sich in einem Jahrzehnt in BW fast verdoppelt. Je mehr Migrantenkinder in die Schulen kommen, um so weiter steigt die Überforderung, weil qualifiziertes Personal zur Förderung all dieser Sonderbedarfe nicht mehr zu finden ist.
In der Jugendhilfe verursachen die unbegleiteten Minderjährigen enorme Kosten, ein „Systemsprenger“ bis zu 50.000 Euro im Monat, der Stellenbedarf wächst gigantisch, auch hier kein Personal mehr zu finden. Aus traumatisierten jungen Männern werden ohne engmaschige Betreuung allzuoft Gewalttäter. Der Staat kann die Menschen davor nicht mehr schützen. Tödliche Messerattacken nehmen zu.
In den Haushalten der Kommunen sind tiefe Löcher absehbar. Die Kosten für Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten werden nach offiziellen Angaben 30 Milliarden Euro im Jahr 2023 erreichen. Die Kreisumlagen stehen vor einem dramatischen Sprung nach oben. In der Vergangenheit konnten alle Leistungen für Migration aus Überschüssen finanziert werden. Das ist vorbei, wir stehen vor tiefen Einschnitten in kommunale Leistungen, die alle spüren werden, nicht aber die Migranten, weil deren Ansprüche bundesrechtlich fixiert sind.
Es lässt sich gut argumentieren, dass das alles geringfügige Einschränkungen sind, im Vergleich zur Lebenslage der Menschen, die bei uns Asyl beantragen. Der Großteil der Welt ist sehr viel ärmer als Deutschland. Wer es zu uns schafft, hat ein besseres Leben. Man kann also die bisherige Politik fortsetzen, aber man muss dann auch über die Folgen sprechen und mit den Konsequenzen leben.
Ich bekenne offen: Ich bin nicht dazu bereit, diese Folgen zu tragen. Ich befürchte, dass sie unser Land so weit destabilisieren und in eine Abwärtsspirale zwingen würden, dass wir ohnehin keine Hilfe mehr leisten würden. Ich teile die Auffassung von Joachim Gauck, dass eine Begrenzung der Zuwanderung nicht verwerflich und politisch geboten ist.
Ich will zurück zum Wortlaut des Grundgesetzes. Wer politisch verfolgt ist, genießt Asyl. Wer über einen sicheren Drittstaat einreist, hat kein Anrecht auf Schutz in Deutschland. So steht es dort. Darüber hinaus können wir direkte Hilfe durch großzügige Kontingente für die Länder und Menschengruppen definieren, die Hilfe am dringendsten brauchen. Wir können nicht allen helfen.
Und wie man das realpolitisch erreichen kann? Die Mittelmeerroute wäre ganz schnell geschlossen, wenn die Marine alle Flüchtlinge rettet, so das dort niemand mehr ertrinkt, und wieder nach Afrika zurück bringt. Dort könnte Europa eine offene Unterbrinung aufbauen, in der man ernährt wird und jederzeit die Heimreise ins Herkunftsland antreten darf, sich also völlig frei bewegen kann.
Wenn Deutschland selbst handeln muss, weil Europa sich nicht einig wird, dann kann für alle Geflüchteten, die nicht anerkannt sind, das Sachleistungsprinzip eingeführt werden. Nur noch wenige Euro Taschengeld, Verpflegung, Kleidung und Unterkunft nur noch in von den Ländern betriebenen Einrichtungen ausreichender Größe. Das würde sofort auf alle wirken, die ohne Aussicht auf Anerkennung den Aufenthalt in Deutschland erreichen wollen.
Es ist nicht wahr, dass Europa und Deutschland gar nicht in der Lage sind, die Kontrolle über die Lage zurück gewinnen. Die Menschen machen sich auch nicht „einfach auf den Weg“, sondern sie wägen nüchtern ab, welches Risiko sie eingehen und welche Chancen sie haben. Diese Gleichung können wir beeinflussen. Und ich meine, wir müssen das nun auch tun.
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Kommentar von Hans Berthold
Man kann mit den Verursacher der Krise und Zerstörung des Landes die Ordnung nicht wieder herstellen sondern nur mit denjenigen die diese nicht verursacht haben.
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Kommentar von Palmström
Wie wärs mit einem Deal mit der UA. Dort sind doch gut 200T Männer verloren gegangen und ein paar Millionen auf reisen. Platz ist reichlich vorhanden. Wohnungen sind schnell und günstig gebaut, vegetarisches Essen gibt es auch genug.
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Kommentar von Schafokalypse bald
"Wenn Deutschland selbst handeln muss, weil Europa sich nicht einig wird" - finde den Fehler in dieser Aussage!
Die handelnden Entitäten heißen BRD und EU!
Und jetzt nochmal nachdenken, was das bedeutet, bitte!
Ich fasse zusammen: anti-deutsche Agenda schon im Kern.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das besiegte Deutschland vom militärischen Feind der USA zu deren beliebtesten Investitionsstandort. Auszug aus Werner Rügemers neuem Buch „Verhängnisvolle Freundschaft. Wie die USA Europa eroberten. Erste Stufe: Vom 1. zum 2. Weltkrieg“.
(multipolar Magazin)
Welche Stufe ist BRD, welche Stufe ist NordStream Sprengung, welche Stufe ist Scholz zu 80 Minuten Geheimbriefing antanzen lassen?
Der türkische Innenminister Soylu: "So etwas wie Europa gibt es nicht. Denken Sie darüber nach. Es gibt Amerika. Europa ist ein Waggon im US-Zug."
https://twitter.com/Iaempel/status/1651466749013884928
Und nun?
Warum weint denn das ZDF "Erdogan droht mit Abkehr von EU - warum?"
Weil kein Mensch bei Verstand auf ein totes Pferd springt, das in den Abgrund fällt, deshalb.
Die EU ist tot - sie will es nur noch nicht zugeben.
Und die BRD? Na, was wohl, dreimal dürft ihr raten!
Die Klugen brauchen weder Palmer, noch Wagenknecht oder Lafontaine und keine AfD, um zu sehen was los ist.
Die Dummen, Lügner und Korrupten wollen nichts sehen, egal was, und vor allem wollen sie keinerlei Verantwortung übernehmen und hoffen, daß sie damit durchkommen.
Na, solange ihr sie laßt!
Jeder von uns (euch) kennt solche Typen. Und die laufen immer noch fett grinsend mit großen Sprüchen durch die Gegend.
Finde den Fehler!
Jaja, die paar Männekens und Giftweiber sind "mehr" als Millionen Abstammungsdeutsche, ist schon klar... (gähn).
Das ist eben das Niveau, auf dem in Mathematik Grundschule beim PISA-Test versagt wird.
Ich habe fertig.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Hier spricht ein erfahrener Verwaltungschef für, Stand März 2023, 10.773 Gemeinden in Deutschland, davon 2.055 Städte und 299 Landkreise.
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Kommentar von Evmarie Naumann
außerdem:
Manipulierte Statistik: Wie das Faeser-Ministerium rechte Angriffe auf Flüchtlingsheime erfindet---
https://www.nius.de/politik/manipulierte-statistik-wie-das-faeser-ministerium-rechte-angriffe-auf-fluechtlingsheime-erfindet/c3be8502-7ac6-42ef-b285-a1ad0e4890e6
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Kommentar von .TS.
Palmer ist kein Querdenker sondern ein fanatischer Egomane:
Jemand der überall wildert solange es nur seinem eigenen Größenwahn paßt.
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Kommentar von Torsten Kandziora
Boris Palmer ist, so meine Meinung, der Kubicki der GRÜNEN. Punkt.
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Kommentar von Marcus Thiemann
Wir wollen nicht vergessen, was die Grünen vor der Wahl zum Thema Krieg gesagt haben... Du kannst ihnen nichts glauben. Der Kredit der Grünen ist verspielt. Das gilt auch für Palmer, auch wenn er zwischenzeitlich ausgetreten ist.
Erinnert sein in diesem Zusammenhang an die faschitioiden Denkmuster in seinem Kopf:
"Corona-Maßnahmen: Boris Palmer plädiert für „Beugehaft“ und Rentenkürzung für Ungeimpfte" Frankfurter Rundschau.
Palmer wendet seinen Hals gleich woher der Wind gerade weht.
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Kommentar von August Klose
In mindestens einem Punkt irrt der Herr Palmer: Die Zeltstädte und Containerdörfer werden zukünftig mehr und mehr für die "Alteingesessenen"(SPD) zur Verfügung stehen, weil sie aus ihren Wohnungen raussaniert werden und die dann anfallenden Hochmieten nur noch der Staat für die "Neuhinzugekommenen" (nochmal SPD, Mittestudie) vom Steuergeld der Rausgemieteten zahlen kann.
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Kommentar von Peter Löcke
Palmer ist kein Provokateur. Jede vermeintliche Provokation geschieht mit politischem Kalkül. Dass, was Palmer hier bei Facebook sagt, ist heute sagbar, war es vor vier Wochen noch nicht. Über Monate, wenn nicht Jahre, wurde jede Kritik an der Migrationspolitik als rechtsextrem und AfD-Sprech geframed, um der AfD zu schaden. Funktionierte nur nicht. Ganz im Gegenteil. Also versuchen nun alle etablierten Parteien das von der AfD besetzte Migrationshema zu übernehmen ohne allzu offensichtlich als heuchlerisch dazustehen.
Boris Palmer ist ein Pragmatiker. Wie war das nochmal mit der Impfung? Da kommt raus, dass es im eigenen Familien- und Bekanntenkreis vermeintliche Impfopfer gibt und er das auch so per mail kommunizierte. Gleichzeitig erinnern sich die Menschen daran, dass er im TV und öffentlichen Statements einer der größten Hetzer gegen Ungeimpfte war. Es wird also politisch eng für Boris Palmer. Was macht der Boris? Er eröffnet genau in diesem Moment einen Nebenkriegsschauplatz, indem er ohne Not mehrmals vor laufender Kamera das ach so böse N-Wort sagt. Das war mMn mit Kalkül. Es gab überall die erwartbare Schnappatmung, Palmer zieht sich daraufhin kreidefressend und temporär zurück, kehrt wieder und niemand erinnert sich mehr an den viel größeren Skandal. Der Mann ist nicht doof.