Umfragen innerhalb der Unionsfraktion gibt es nicht, inwieweit so eine schwarz-blaue Koalition eine Option für den einzelnen Abgeordneten wäre. Der muss sich derweil in seinem Wahlkreis den Angriffen der regierungsnahen linksextremen Schlägertruppen stellen, die zuletzt schon seine Büros besprüht und ihn persönlich angegriffen haben.
Was wäre die Konsequenz einer Kenia-Koalition aus Union, SPD und Grünen? Die Grünen kämpfen aktuell darum, unbedingt an der SPD vorbeizuziehen. Denn das würde ihnen in dieser Dreier-Koalition den Vize-Kanzler und ein damit verbundenes wichtiges Amt sichern. Entweder den Außenminister oder den Wirtschaftsminister. Letzteres wäre wahrscheinlicher, da Robert Habeck als amtierender Wirtschaftsminister auch Kanzlerkandidat der Grünen ist. Das Nachsehen hätte Außenministerin Annalena Baerbock, die ihren Posten räumen müsste.
Wie sehe das Kabinett aus? Die CDU besetzt mutmaßlich 8 Ministerien, die SPD 5 und die Grünen 3.
Finanzminister könnte Carsten Linnemann (CDU) werden, der bisherige CDU-Generalsekretär. Er hatte sich Anfang 2024 vergebens bemüht, Angela Merkel für den Wahlkampf von Friedrich Merz zu gewinnen. Das Außenministerium wäre eine Option für Norbert Röttgen (CDU), der seit Beginn des Ukrainekrieges als bedingungsloser Vertreter der Politik Kiews aufgefallen ist.
Bleiben die Grünen hinter der SPD, dann verlören Robert Habeck und Annalena Baerbock ihre Posten als Wirtschafts- und Außenminister. Habeck wäre nicht mehr Vize-Kanzler. Und mutmaßlich wären beide Spitzenpolitiker der Grünen nicht mehr Teil des Kabinetts, der Fall wäre einfach zu tief.
Den Grünen bleiben drei Ministerien, die eher ihrer Kernklientel entsprächen: Umwelt, Familie und Ernährung. Steffi Lemke bliebe Umweltministerin. Lisa Paus Familienministerin und damit weiterhin Herrin über die hunderte von Millionen schweren „Demokratie leben!“-Töpfe, welche für die subventionierten grün-gefärbten NGOs eine enorme Bedeutung haben. Und Anton Hofreiter verliert seine vielleicht letzte Chance, endlich einen Ministerposten zu bekommen, denn Cem Özdemir sitzt fest im Sattel des Landwirtschaftsministeriums. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass sich die Grünen mit diesen eher läppischen Pöstchen zufrieden geben?
Um das Innenministerium stritten Thorsten Frei (CDU) mit der amtierenden Ministerin Nancy Faeser (SPD). Wahrscheinlicher ist Frei, denn dann stiege die Chance, dass Boris Pistorius (SPD) weiter Verteidigungsminister bleiben könnte. Seine Beliebtheitswerte sind in Umfragen besonders hoch. Er wäre zudem auch ein adäquater Kandidat für den Posten des Vize-Kanzlers.
Hubertus Heil (SPD) behielte das Arbeitsministerium. Und auch Karl Lauterbach (SPD) könnte weiter Gesundheitsminister bleiben. Bildungsministerin könnte Karin Priem (CDU) vom Linksaußenflügel der Union werden, sie hatte zuletzt die CDU als Antifa-Partei etikettiert.
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Die CSU ließe sich allerdings auch nicht mit kleineren Ministerien abspeisen, Alexander Dobrindt schaut möglicherweise Richtung Innenministerium.
Kurz gesagt: Eine Kenia-Koalition wäre ein ziemliches Gerangel, das nicht von heute auf morgen gestrickt wäre. Diese unzureichenden Gedanken zu den Personalüberlegungen und -rochaden sollte sich allerdings auch jeder Wähler machen, um zu verstehen, was ihm möglicherweise nach dem 23. Februar blüht.
Unter einer schwarz-blauen Regierung, angeführt von einem Kanzler Friedrich Merz (CDU) wäre Alice Weidel (AfD) Vize-Kanzlerin und mutmaßlich Wirtschaftsministerin. Aber was dann? Wer besetzt die weiteren womöglich sechs Ministerien unter AfD-Führung? Darüber sollten sich jene Gedanken machen, die von einer schwarz-blauen Koalition sprechen. Wie sähe das Kompetenzteam der AfD aus?
Innenminister Gottfried Curio? Verteidigungsminister Rüdiger Lucassen? Letzterer nimmt mit seiner Haltung zum Ukrainekrieg ein Außenseiterrolle in der AfD ein. Kurz gesagt: Wer hier mögliche Planspiele durchgeht, der muss auch über die Personalie Alice Weidel hinausdenken und Posten besetzen.
Aber schnell kommt man hier an seine Grenzen: Die konsequente Ausgrenzung der AfD durch die etablierten Parteien hat die Profilierungsmöglichkeiten einzelner Gesichter stark eingeschränkt. So wird der AfD etwa der Posten eines Vize-Bundestagspräsidenten seit 2017 verwehrt. Er wäre eine Möglichkeit der Profilierung einer AfD-Personalie geworden.
Sicher ist wohl nur, dass es keine Bundesminister Höcke oder Krah geben wird. Wahrscheinlich wäre allenfalls ein Martin Sichert auf dem Posten des Gesundheitsministers. Und sonst? Die AfD wäre im Vorfeld gut beraten gewesen, selbstbewusst ein „Kompetenzteam“ aufzustellen. Oder wäre das kontraproduktiv geworden?
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Kommentar von .TS.
Im Bestwesten nichts Neues.
Es bleibt dabei, aktuell wäre der beste Ausgang einer wie in Österreich: Ein Einheizparteikartell daß sich in denkverbotskonstruierter Mehrheit nur noch selbst blockiert bis es schließlich selbstverschuldet geschwächt noch vor Regierungsbildung scheitert.
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Kommentar von Joly Joker
Das ist für mich ein guter Tipp. Bei den Pflaumen die wir aktuell als Minister:innen haben, kann nichts schlimmeres von der AFD kommen.
Was sie nicht erwähnt haben, ist das Zusammenlegen oder wegrationalisieren von Ministerien. Das der Entwicklungshilfe wurde diesbezüglich bereits mehrfach genannt. Wir hatten auch schon einmal einen Superminister für Wirtschaft und Finanzen. Dann ist noch das Ausdünnen von Ministerien denkbar. Klimagedöns brauchen wir nicht. Atomkraftwerke schon. Kulturministerium wäre momentan besser ohne Ministerin als mit. Ach ja und es gibt ja noch parteilose Experten, die solch einem Ministerium vorstehen könnten. Und Merz hätte ja noch die Möglichkeit als Kanzler die Richtung vorzugeben. Ich denke mal, dass es da noch viele Möglichkeiten gäbe passende Gewichtungen bei den Ministerien vorzunehmen. Denken wir mal an Argentinien. Wie viele Ministerien sind da momentan noch vorhanden?
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Kommentar von Alfonso Kerner
"Aktueller Stand: Merz muss mit SPD und Grünen regieren"
Merz "muss" doch nicht, denn er wollte noch nie etwas anderes.
Außerdem bestand noch nie die Chance, dass wir nach der Bundestagswahl eine andere Regierung als ein gemeinsame Regierung aus diesen links-grünen Parteien bekommen könnten.
Habeck & Co. werden in der neuen Regierung eine noch viel stärkere Rolle spielen, als sie es bisher taten.
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Kommentar von Dr. Klaus Rocholl
1. MÜSSEN ... muß der "Herr" März gar nichts.
... aber WOLLEN will er anscheint (... wenn er nicht wieder mal umfällt!)
2. Soll er machen - umso eher ist diese totalitäre linke Schei.... mitsamt der ganzen Gestalten inclusive "Bettvorleger" März da, wo sie hingehören: Im Mülleimer der Geschichte!
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Kommentar von Dieter Fusz
Hallo und guten Tag Herr Wallasch ,
Ich hätte da zu der Frage , wer von der AFD für ein Ministeramt zur Verfügung stünde noch Vorschläge .
Einen besseren Finanzexperten für das Amt des Finanzministers als Peter Boehringer kann ich mir kaum vorstellen ( da war Lindner eine ganz kleine Leuchte dagegen ) . Zum Amt des Justizministers oder als Innenminister fällt mir spontan der Ex- Polizist Martin Hess ein . Also wenn man kurz nachdenkt fällt einem der ein oder andere mit Bildung ( anders als bei der Grünen Sekte ) schon ein . SCHWARZ - BLAU würde Deutschland jedenfalls mehr nutzen als dieser Linksgrüne Trümmerhaufen . Zumindest meine Meinung
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Kommentar von Red Marut Jr.
Mal einen Schritt weiter geunkt.
Man stelle sich vor, die GRÜNEN werden die drittstärkste Partei. Dank Briefwahl und alledem. Sie ziehen noch an der SPD vorbei. GRÜNE und SPD zusammen bekommen, na, sagen wir mal 4 bis 5 % mehr Wählerstimmen als die CDU.
Und jetzt wird der Hund in der Pfanne verrückt … GRÜNE und SPD überzeugen die CDU, dass eine Kenia-Koalition nur mit Habeck als Kanzler drin liegt.
Was dann. Neuwahlen? Die völlige Ignorierung des Wählerwillen mit einem Sonnenkanzler Habeck? Oder ... ?
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Kommentar von Ego Cogito
Sie beschreiben unerträgliche und hanebüchene Konstellationen. Wenn es so kommen sollte, wird ein ganzes Volk endgültig neurotisch, krank und hoffnungslos. Dann wird die Zerstörung Deutschlands noch schneller weitergehen und wir werden als Bürger für den Entzug unserer Existenzgrundlagen bitter bezahlen. Auch die, die heute glauben, sie würden zu den Gewinnern gehören, werden dann verdienterweise früher oder später an die Wand gespielt. Was das für die Vollversorgten dann bedeutet, das können sich diese noch nicht ausmalen, denn dann fällt kein Manna mehr vom „Himmel".