Einer dieser vielen Wikipedia-Autoren – dahinter stecken mutmaßlich überproportional oft Redakteure der Mainstreammedien – fühlte sich bemüßigt, mein Portal alexander-wallasch.de „AfD-nah“ zu nennen mit der Begründung, dass hätte doch mal ein „Erziehungswissenschaftler“ über Alexander Wallasch geschrieben.
Aber gut, warum aufregen? Es hätte auch viel schlimmer kommen können. Wesentlich schlimmer wäre es nämlich, als Grünen-nah, SPD-nah, FDP-nah oder CDU-nah zu gelten. Wobei es für einen Journalisten grundsätzlich ungünstig sein sollte, mit Parteibuch im Kopf zu schreiben.
Warum sollte AfD-Nähe weniger schlimm sein? Weil die AfD im Bundestag als einzige Partei konsequent oppositionell gegenüber der Ampelregierung auftritt, Damit ist dann die AfD-Nähe für einen Journalisten die natürlichste Nähe, die man als Vertreter der so genannten „Vierten Gewalt“ einnimmt, wenn man sich zu einem Journalismus bekennt, der diese Bezeichnung auch verdient.
Zur Erklärung: Die grundsätzlich kritische Haltung der Vierten Gewalt wird vom Grundgesetz explizit geschützt und wurde aus gutem Grund von den Verfassungsvätern mit Sonderrechten ausgestattet. Diese Vierte Gewalt ist die vierte Säule der Gewaltenteilung. Sie übt eine Kontrollfunktion über die drei Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Judikative aus. Von der Vierten Gewalt muss man erwarten dürfen, dass sie Machtmissbrauch anprangert, um ihn zu verhindern.
"Stern" und "Spiegel" als ehemalige Schlachtschiffe der Vierten Gewalt sind nicht AfD-nah. Das macht sie allerdings für ihre Leser hochgradig verdächtig. Denn die beiden Magazine sind Ampel-nah. Und sie beweisen es vortrefflich mit ihren aktuellen Titelstorys.
Der "Stern" titelt: „Heizen, Dämmen, Sparen – Alle Tipps – So nutzen Sie die neuen Gesetze für Ihre persönliche Energiewende“. Angesichts der breiten Diskussion um die Ampel-Gesetze zur Energiewende und die Debatte um eine Enteignung auf Raten ist das reinste Regierungspropaganda und eine echte Schande für den "Stern". Keine Frage: Auch Gründer Henry Nannen würde sich im Grab herumdrehen.
Und der "Spiegel" titelt aktuell „Schaffen wir das nochmal?“ Und streicht damit in der Asyldebatte gleich mal die Frage, ob wir es überhaupt geschafft haben, was Angela Merkel über Europa gebracht, was Großbritannien aus der EU getrieben und was jetzt zum Desaster für Deutschland geworden ist.
Der Merkel-nahe, der Ampel-nahe, der Grünen-nahe, der FDP-nahe "Spiegel" bestreitet mit seiner Headline zudem, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen 2015 und 2023. Das ist ein Politikum, ein Totalversagen eines ehemals relevanten Teilnehmers der Vierten Gewalt.
Für den einzelnen Bürger, der nicht journalistisch tätig ist, bedeutet das übrigens auch etwas. Denn wenn der überzeugte "Spiegel" oder "Stern"-Leser von nebenan ihm zukünftig vorwirft, AfD-nah zu sein, dann heißt das nichts anderes, als dass ihm damit bestätigt wird, ein unverzichtbarer und auf besondere Weise notweniger Teil der demokratischen Meinungsbildung zu sein.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Bei einbrechenden Umsätzen aus Anzeigengeschäft, täglichen Print-Verkäufen muss die Frage gestellt werden, an wen sich diese Verlage verkauft haben?
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Kommentar von John Kelsh
Die MainStreamMedien sind doch die Huren der LinksGrünVersifften Politiker. Für jede Story die Umsatz bringt, machen die die Beine breit oder halten den Arsch hin.