Nikolaus Blome steht kurz vor der 60 und hat vor einem Jahr das Rauchen aufgegeben. Bekannt wurde er in Print und TV als Sidekick des Spiegel-Erben Jakob Augstein. Letzterer ist schon fast in Vergessenheit geraten, seitdem er seine Spiegel-Kolumne aufgegeben hat und nur noch sein dauerdarbendes Magazin „Freitag“ bespielt.
Blome kämpft noch gegen das Vergessen an. Zwar leitet er seit August 2020 das Politikressort bei RTL und n-tv, aber trotz aller Bemühungen, dort mit einer woken Redaktionspolitik dem Mainstream gefallen zu wollen, wirkt es so, als sei er auch hier nur noch geduldet. Blome mimt den Ökosozialisten, den Volkserzieher, leider fehlt die Glaubwürdigkeit.
Aber was macht man, wenn die Kippen in der Schachtel bleiben, doch der Stress der täglichen Aufgaben nicht geringer wird? Man greift in die Haribo-Tüte oder hält morgens beim Gang ins Büro beim Bäcker und holt dort ein paar teigige Seelentröster ab. Oder kürzer: Es besteht die Gefahr, fett zu werden.
Alles eine Frage der inneren Disziplin, der Selbstkasteiung. Und wenn man mit fast sechzig irgendwas verstanden hat, dann sicher Folgendes: Älterwerden ist nichts für Feiglinge, alles wird weniger, wer jetzt doch das volle Programm Spaß hat, der hat das Glück, einen Partner zu haben, der einen wirklich liebt, oder ein erfüllendes Hobby.
Ist beides nicht vorhanden, dann wird’s eng, das ist die Stunde der Querulanten, der bissigen, am Leben versauerten Brüder und Schwestern. Dann beginnt neben der Phase der unvermeidbaren, körperlichen Selbstauflösung die Phase der Wut, der Enttäuschung, die sich gegen sich selbst richtet oder gegen alle anderen.
Nikolaus Blome hat sich für Letzteres entschieden. Was Blome jetzt in einer Spiegel-Kolumne geschrieben hat, ist richtig böse. Man könnte behaupten: Aufgeschrieben mit der Traurigkeit des verbotenen Griffs in die Haribo-Tüte und ohne die geliebte Marlboro light im heruntergefallenen Mundwinkel.
Böse ist es, von Rauchern und Dicken höhere Krankenkassenbeiträge zu fordern. Blomes Intro zu seiner aktuellen Spiegel-Kolumne geht dann so:
„Die Krankenkassen sind bald pleite. Höchste Zeit, dass die verhaltensblinde Solidargemeinschaft Strafpolicen für Übergewichtige und Trinker einführt.“
Jetzt weiß jeder, dass die Krankenkassen nicht pleitegehen, weil es etwa zu viel Dicke oder Raucher gibt. Das ist auch deshalb ein besonders großer Unsinn, weil sowohl die Zahlen der Dicken sowie die der Raucher kontinuierlich zurückgehen. Die Kassen wurden maßgeblich von den Folgen der staatlichen Coronapolitik belastet und werden es zunehmend von den Kosten der Massenzuwanderung und Fluchtbewegungen. Mehr Menschen sind mehr Kosten für die Kassen. Die Welt titelte dazu bereits 2016 im Zusammenhang mit der ersten großen Zuwanderungswelle: „Kassen entsteht durch Flüchtlinge ein Milliardendefizit“. 2023 ist die größtenteils illegale Massenzuwanderung auf einem neuen Allzeithoch angekommen.
Das alles weiß auch Blome. Aber wer beide Themen als Politchef großer Mainstream-Medienplattformen nicht mehr anfassen darf, weil er sonst den Shitstorm des politmedialen Komplexes erwarten muss, der hält entweder die Klappe wie Augstein oder macht es wie Blome und wird asozial:
„Wenn noch dazu den verhaltensblinden Krankenkassen sage und schreibe 17 Milliarden Euro jährlich fehlen, darf man über eine ,Sündenpolice' nachdenken. Also über eine persönliche Zusatzversicherung für Erkrankungen infolge gesundheitsgefährdender wiewohl vermeidbarer Verhaltensweisen. Es ist keineswegs automatisch illiberal, die Leute für bestimmte Sonderheiten ihres Lebenswandels haftbar zu machen. Eigenverantwortung, nennt man das, die Herzkammer liberalen Denkens.“
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Natürlich darf man über alles nachdenken. Man darf auch alles sagen, was nicht ungesetzlich ist. Aber man muss sich nicht wundern, wenn man dafür auf die Finger bekommt. Nikolaus Blome schreibt über die Verantwortung der Raucher und Adipösen der Gemeinschaft gegenüber. Es wird also Zeit, einmal über die Verantwortung der Medien und ihrer Leiter nachzudenken, die oft genug die Politik vor sich hertreiben, aber selbst nicht selten mit dem politischen Sachverstand von Jugendgruppenleitern evangelischer Kirchengruppen gesegnet sind.
Er würde das wahrscheinlich sogar unterschrieben: Dieser Nikolaus Blome gefällt sich in der Rolle des A*lochs. Das ist auch seine Aufgabe im Duett mit Jakob Augstein. Dieses Format lebt eigentlich davon, dass Augstein Blome regelmäßig nachweist, dass letzterer eines ist. Wer das witzig findet, der hat auch Sympathien für Annalena Baerbock oder ist bereit, Robert Habeck Kompetenz in Wirtschaftsfragen zu unterstellen.
Wie entsteht so ein gesellschaftsfeindlicher Unsinn? Darüber kann man nur spekulieren. Die Krankenkassen wissen, dass es unter Journalisten besonders viele Raucher gibt. Und Bewegungsmuffel. Das teuerste Fahrrad nutzt ja nichts, wenn man mit dem 911er zur Arbeit fährt, aber auch der ist mittlerweile so verpönt wie die Kippe, das Hefegebäck und das Stück Fleisch auf dem Grill.
Nikolaus Blome hat eine besondere Kompetenz: Er riecht Strömungen, er ahnt, wo sich der Mainstream hinbewegt, ergo, wo er sich hinbewegen muss, um von den Woken in Ruhe gelassen zu werden. Wäre Blome ein Ärmelkanalschwimmer, dann würde er bei Ebbe loslaufen, um noch ein paar Meter zu sparen, bevor er sich nass macht.
Aber man spürt in jedem Satz, wie Blome unter den woken Ökosozialisten leidet, denen gegenüber er sich ausgeliefert fühlt. Und jetzt sind nicht einmal mehr Kippen da und demnächst singen die Redaktionskollegen ein Ständchen und überreichen den Präsentkorb mit der goldenen Sechzig.
Das ist Rente, das ist nicht mehr nur der Herbst des Lebens, sondern schon Winteranfang. Es friert in unserem Nikolaus Blome. Also macht er, was er am besten kann: Er schulmeistert, er mansplaint seine Umgebung, er scheut sich nicht, unsympathisch zu sein. Aber dabei bleibt er woke und untertan. Ja, Blome ist der Untertan in Führungsposition. Diederich Heßling hat es geschafft. Er ist Politchef bei RTL und n-tv, er raucht nicht mehr und wird bald sechzig, herzlichen Glückwunsch.
Nikolaus Blome endet mit seiner Spiegel-Kolumne so:
„Gesamtgesellschaftlich auszuhandeln und auszuhalten, bliebe die Frage, was Sünde ist, was Moral und wo staatliche Übergriffigkeit beginnt. Nicht ganz leicht, aber auch nicht ganz neu: In Wahrheit praktizieren wir das inzwischen jeden Tag, weite Teile der Identitätspolitik handeln von nichts anderem. So sehr mich diese nabelpuhlende Selbstbesprechung ansonsten abstößt, hier könnte sie einen Beitrag leisten: Sollen alle Versicherten wirklich immerfort für die unbelehrbar Doofen und freiwillig Dicken bezahlen?“
Die Doofen und die Dicken. Blome gibt vor, an seinen Mitmenschen zu verzweifeln. Er möchte nicht mehr für die Sünden der anderen bezahlen. Aber auch dabei verheddert er sich schon wieder im woken Gespinst dessen, was sagbar ist und was nicht. Denn schon lange ist bekannt, dass es besonders oft auch in Migrantenfamilien viele Raucher und Adipöse gibt. Fettnäpfchen-Blome begibt sich also mit seiner anti-sozialen Forderung auch in den Bereich der Ausländerfeindlichkeit, Ironie der Geschichte, Ironie off.
Oder doch, eine spaßige Meldung dazu gibt es doch noch: Ausgerechnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach weist Blome in seine Schranken und twittert:
„Es sind oft ärmere Menschen, die Übergewicht haben, Rauchen, sich ungesund ernähren, gefährliche Berufe haben. Gesunde Beamte und Privatversicherte wären nicht betroffen. Das kann nicht richtig sein.“
Und PS.: Hier wurde noch gar nicht verhandelt, dass die durchaus positive Entwicklung, was Sport und Ernährung angeht, empfindlich durch die Lockdowns und die Politik des Corona-Regimes gestört wurde. Eine vorübergehende Zunahme der Dicken und auch der Raucher ist eine direkte Folge der Maßnahmen. Unvergessen übrigens Nikolaus Blomes Kommentar gegenüber Ungeimpften: "Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen." Damit hat er sich in die Geschichtsbücher eingeschrieben als einer der schlimmsten Hetzer in einer düsteren Zeit.
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Kommentar von Sven-Uwe Urban
Die Krankenversichereung soll das Risiko von Krankheiten und Unfällen auf die Gesellschaft gleichmäßig verteilen.
Wer an der gleichmäßigen Verteilung rüttelt, will nichts weniger als die Büchse der Pandora öffnen.
Dicke, Raucher, später Trinker, Sportler noch später Arme die sich nicht 'gesund' ernähren.. alles nur um die 'private Vorsorge' (Jeder zahlt seins plus Aktionäre !) zu fördern.
Solche Diskussionen sind vor dem Hintergrund einer Masseneinwanderung ins Sozialsystem ein Hohn für ALLE Beitragszahler.
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Kommentar von H. Jacobsen
Es gibt Raucher und auch Menschen, welche als adipös klassifiziert werden, die eine regelrechte cash cow für die Krankenkassen sind, weil sie den Arzt kaum in Anspruch nehmen.
So gesehen sind derartige Forderungen einfach nur lächerlich und in der Praxis wohl kaum umzusetzen.
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Kommentar von Alfonso Nöhren
Passt alles typisch zum aktuellen links-grünen politischen System.
Entweder macht man direkt Verbote oder man macht dies über den Geldbeutel, so dass sich sich der größte Teil der Bevölkerung bestimmte Sachen nicht mehr leisten kann.
Die Normalos sollen zurück zum Höhlenleben getrieben werden.
Welch ein erhabenes Gefühl für die weiterhin in höchstem Wohlstand lebende UpperClass von oben auf die Höhlenbewohner herunter zu schauen.
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Kommentar von Ohio is so far away
Schade, ich hatte gehofft, es kommen endlich "Hitlers Tagebücher" auf die Tagesordnung. Offenbar hat ein NDR-Investigati-Team gerade herausgefunden, dass sie gefälscht waren.
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Kommentar von peter struwwel
Blomenkohl. Gemüse.
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Kommentar von Trudi
ich hatte Blome geschrieben! Mein Tablet hat blond draus gemacht. Ob es was bedeutet?
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Kommentar von Trudi
was ist bei Herrn Blond schiefgelaufen?
Was ist seine"Sonderheit des Lebenswandels", welche ihn hat zu den werden lassen, was er ist?
Ich höre mir jetzt nochmal eines der schönsten Lieder der kleinen Tierschau
an: Ar$chloch
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Kommentar von Alfonso Krautner
Dick gesundheitsschädlich? Was machen die Dünnen, sie laufen.
Studie der AOK, Teilnehmer 10.000: Zwei Drittel aller Freizeitläufer schaden ihrer Gesundheit.
Weshalb hat Blome die nicht in seinem Schussfeld?
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Kommentar von Peter Löcke
In meiner Naivität frage ich mich wirklich, was in einem Menschen wie Blome vorgeht. Dumm ist er ja sicher nicht. Wie kann man so sein bzw werden? Also Ausschlussprinzip/Differentialdiagnostik.
1.) Blome ist Überzeugungstäter und glaubt an das, was er schreibt. Glaubt bis heute an den ungeimpften rechtsdrehenden Satan, der sich rund um die Uhr mit Echsenmenschen beschäftigt. In dem Fall passt Blome kreativ die Fakten und die Welt an seine zementierte Meinung/Ideologie an statt umgekehrt. Dann ist Blome - pardon - ein pathologischer Realitätsleugner.
2.) "Ich muss das jetzt durchziehen." Er hat nüchtern festgestellt, dass er sich nicht nur beim Thema Corona komplett verrannt hat, denkt aber, dass der point of no return längst überschritten ist. In dem Fall wäre er zu feige und zu eitel, öffentlich Fehler einzugestehen. Dann ist es bei Blome die nicht zu unterschätzende Angst vor Gesichtsverlust.
3.) Blome ist wirklich nur ein A*losch, das die Rolle des bad cops spielt. Aus Pragmatismus, weil das Klicks und Auflage garantiert. Vielleicht genießt er sogar kritische Artikel wie diesen, denn schlechte Aufmerksamkeit ist besser als überhaupt keine.
Ich weiß es nicht. Bin ja kein Psychiater. Ich rauche dann mal eine weitere Zigarette. Schließlich möchte ich punktgenau zum Renteneintritt den Löffel abgeben, um nicht die Sozialkassen zu belasten. Anders als die egomanischen Gesundheitsfanatiker, die 102 Jahre alt werden und ewig von Vater Staat leben. Außerdem würde ich fett werden, wenn ich auföre zu qualmen. Habe die tödlichste aller Pandemien ungeimpft überlebt, obwohl Spahn und Lauterbach mir prophezeiten, dass ich seit ca. einem Jahr tot bin. Das letzte Mal war ich im Januar 2020 beim Onkel Doktor. Vor Corona. Na ja. Eigentlich brauchte ich damals nur eine AU. Zigarettenasche auf mein Haupt. Habe dem Arzt gesagt "Ich hab Rücken", was ja streng genommen keine Lüge ist. Seitdem ich nicht mehr zu Ärzten gehe, gehts mir gesundheitlich richtig gut. Außerdem spare ich Geld (keine Medikamente), was dringend notwendig ist bei den heutigen Tabakdrogenpreisen. Medis sind ja keine Drogen. Haben mir die Experten in der Drogerie gesagt.
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Kommentar von Suza
Das Gute daran wäre dass Ricarda Lang zur Kasse gebeten würde! Da diese ungelernte Schwaflerin vom Steuerzahler die Krankenkasse bezahlt bekommt, wird sie uns als Quotenfette weiter erhalten bleiben. Aber ich frage mich wie will man das prüfen? Fakt ist, dass jemand der mit 60 das Rauchen aufhört Spuren im Körper haben müsste. Wo fängt man beim Übergewicht an und wo beim Untergewicht (Bulimie und Magersucht sind Krankheiten der Instagram und Wohlstandskids).
Da braucht es dann wohl ein weiteres Denunziationsportal bei dem man Raucher und Dicke melden kann.
Daher denke ich, es ist eine Sau die durchs Dorf getrieben wird, aber praktisch nicht realisiert werden kann. Dann weicht man auf alle Versicherten aus und erhöht die Beiträge für alle und reduziert Leistungen.
Die Dickerchen der Politkaste sind wie immer fein raus, da privat versichert.
Die Kostenexplosion haben unsere Experten verursacht, weil immer mehr Einwanderung von nicht arbeitswilligen Migranten kostet den Krankenkassen bzw. deren Beitragszahler ein Vermögen.
Jedoch plädiere ich schon lange, dass Sportarten wie Tauchen, Klettern, Skifahren, Bergsteugen, und einige mehr privat versichert werden müssten.
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Kommentar von Alfonso Krautner
Macht dieser Blome jetzt den Lauterbach, oder was hat er mit dem Gesundheitswesen zu tun?
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Kommentar von Alfonso Krautner
"Sündenversicherung: RTL-Politchef Blome will Dicke und Raucher zur Krankenkasse bitten"
Konsequenterweise muss er dann auch Skiläufer, viele sportlich Aktive, E-Bike-Fahrer, Autofahrer, Bürohocker, mehrfach mit BionTech-Brühe Genbehandelte zur Krankenkasse bitten.
Vielleicht kommt er auch noch auf die Idee Klimalügner, selber Denkende, Fleischesser, Bonbonlutscher, nicht politisch Linientreue zur Krankenkasse zu bitten?
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Kommentar von BKBrackel
Der Bonus/Malus-Gedanke für die GKV ist natürlich nicht neu und absolut nicht woke. " Woke " stand ja ursprünglich für ein Wachsein für die sozialen Ungerechtigkeiten, die sich aus der jahrhundertelangen Diskriminierungen und auch wirtschaftlich-sozialen Deklassierung der schwarzen Amerikaner ergeben haben. Der Ausdruck hat erst in den letzten Jahren einen " progressiven Spin " für alles bekommen. Der Bonus/Malus-Gedanke für die GKV ist eher dem selbstgefälligen, bürgerlichen Lager zuzuordnen, dass besonders große Stücke auf die eigene Selbstdisziplin hält, und der sozialen Unterschicht gerne vorwirft, dass sie an allem wesentlich selbst schuld sei. In den USA ist ganz besonders deswegen noch nie eine allgemeine GKV entstanden. Unsere GKV hat dazu immer schon eine verhaltensunabhängige Philosophie.
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Kommentar von Rudi
Dann hat Herr Blome also die nächsten Sündenböcke für die Probleme der "Volksgesundheit" ausgemacht. Aber diese Forderung ist schon recht alt und wurde bis jetzt nicht realisiert.
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Kommentar von Ulrich Schmieder
Ich habe Herrn Blome am 13. 12. 2020 den folgenden Brief geschrieben, der die Erbärmlichkeit dieses Menschen zeigt.
Sehr geehrter Herr Blome,
es gibt gegenwärtig von namhaften Wissenschaftlern und Fachleuten erhebliche Vorbehalte gegen die neuentwickelten Corona- Impstoffe. Aufgrund viel zu kurzer Entwicklungszeit sehen sie erhebliche Risiken, weil Wirkung, vor allem langzeitliche Nebenwirkungen überhaupt noch nicht eingeschätzt werden können.
Sie haben am 07.12.2020 öffentlich um gesellschaftliche Nachteile für alle Menschen ersucht, die sich nicht freiwillig impfen lassen. Die Impflicht als gesamt gesellschaftliche Fahrscheinkontrolle für Trittbrettfahrer genannt.
Sie fordern die gesellschaftliche Ächtung derjenigen, die sich nicht freiwillig impfen lassen wollen.
Ich habe das nicht ganz verstanden. Darum würde mich interessieren woran Sie in dem Zusammenhang gedacht haben ? Wie sollte das Ihrer Meinung nach praktisch aussehen ?
Ich wohne unweit von Buchenwald und es gab in Deutschland eine Zeit, da wurden Menschen gesellschaftlich geächtet und mußten einen gelben Stern tragen. Jeder konnte mit dem Finger auf sie zeigen.Das Praktische damals war, daß auch Lager für diese Menschen da waren. Man hatte dort optimale Bedingungen für Menschenversuche, u.a. auf der Suche nach neuen Impfstoffen.
Haben Sie daran gedacht ?
In der etwas jüngeren Vergangenheit gab es in der DDR detaillierte Lagerpläne für gesellschaftlich geächtete Andersdenkende. Würden Sie aus diesen Erfahrungen schöpfen wollen ?
Schweben Ihnen weniger drastische Methoden vor wie Berufsverbote, worüber es Erfahrungen aus beiden ehemaligen deutschen Staaten gibt ?
Egal an was Sie gedacht haben. Sie haben Eines nicht bedacht. Das ist die Anzahl der Menschen, für die Sie gesellschaftliche Nachteile fordern. Es sind wohl gegenwärtig ca. 30 % der Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen wollen. In absoluten Zahlen wäre das eine Größenordnung von ca. 20 Millionen Menschen. Lager für solche Menschenmassen wären auch für Deutschland ein Novum.
Selbst wenn Sie die Variante mit den Berufsverboten bevorzugen würden und diese Leute mit
Hartz 4 abgespeißt werden müßten, stellt sich die Frage, wer die Kosten tragen soll ? Wir hätten plötzlich 25 Millionen Hartz 4 Empfänger. Fiele das in die Kosten für Soziales ?
Was wollen Sie unter Trittbrettfahrern verstanden wissen?
Ich habe gelesen, daß Sie Geschichte studiert haben. Sind Sie sicher, daß Sie alles verstanden
haben ?
Vielleicht finden Sie die Zeit meine Fragen zu beantworten und können meine Befürchtungen zerstreuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Schmieder