Reporter ohne Grenzen geben gewalttägigen Querdenkern die Schuld

Rangliste 2022: Immer weniger Pressefreiheit in Deutschland

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

„Reporter ohne Grenzen“ schimpfen lieber über Demonstranten als über immer massiver die Pressefreiheit einschränkende Maßnahmen der Regierung gegen alternative Medien.© Quelle: © Quelle: Pixabay / Thomas Wolter, Freepik.com / fabrikasimf, Bildmontage: Alexander Wallasch

Über die Aufgabe der Presse haben sich schon Generationen von Journalisten den Kopf zerbrochen. Der Gründer des Spiegels erfand für seine Reporter den Wahlspruch: „Sagen, was ist.“ Dann kam Relotius, der mehr Fantasie hatte und einfach erfand, was sein sollte.

Der Name des betrügerischen Spiegelautors ist zum Synonym geworden für einen Journalismus der Altmedien, der sich nicht mehr als Vierte Gewalt versteht, der nicht mehr grundsätzlich in Opposition zu den Regierenden steht, sondern der sich vor allem eines zu eigen gemacht hat: eifersüchtig mit allen Mitteln an einer Deutungshoheit festzuhalten, als hätten die großen Verlagshäuser darauf für ewige Zeiten ein Monopol.

Wer heute feststellt, dass die Pressefreiheit in Deutschland bedroht ist, der muss nicht den Umweg machen, zu schauen, welche Maßnahme der Regierung daran schuld ist. Die Altmedien selbst sind zu den Totengräbern der Pressefreiheit geworden.

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Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Staatsfunk sind hier ebenso zu finden wie ein etliche Millionen Dollar schweres Sponsoring durch die Gates-Foundation oder der Wunsch der etablierten Zeitungen, als Dank für ihren Gefälligkeitsjournalismus endlich auch einen staatlichen Zuschuss zu bekommen, wie ihn doch längst so viele Nichtregierungsorganisationen (NGO) erhalten.

Journalist Matthias Matussek, der 26 Jahre beim Spiegel beschäftigt war, kommentiert das so:

„Die bauen ihre warmen Nester im Bauch der Redaktionen durch Regierungsnähe und versorgen so auch ihren Tross. Die haben ihr Gewissen und ihren inneren Kompass an der Garderobe abgegeben. Mich hat das alles schon lange angekotzt. Deshalb bin ich zu den alternativen Medien übergewechselt. Dort weht ein anderer Wind, dort ist vom ‚Lügenäther‘ von dem Sloterdijk spricht, kaum etwas zu spüren.“

Wenn sich also jetzt in Deutschland die Situation der Pressefreiheit weiter verschlechtert hat, dann haben ausgerechnet diejenigen daran einen großen Anteil, für die dieser „Freedom of the press“ nach Artikel 5 des Grundgesetzes eigentlich eingerichtet wurde.

„Reporter ohne Grenzen“ hat gerade seine „Rangliste der Pressefreiheit“ veröffentlicht und Deutschland von Rang 13 zurück auf Rang 16 geschoben, noch hinter Länder wie Estland und Jamaika. Deutschland liegt aber immerhin noch vor Osttimor (17) und Namibia (18).

Die Organisation bescheinigt der hiesigen Pressefreiheit einen im Vorjahr begonnenen Abwärtstrend. „Reporter ohne Grenzen“ ist nun allerdings selbst eine jener eingangs geschilderten gut gepolsterten Organisationen. Unwidersprochen wird eine Facette der Finanzierung im Wikipedia-Artikel der Organisation so erzählt: „Nach Recherchen der Zeitung Junge Welt wurde ROG in der Vergangenheit u. a. von dem US-Multimilliardär Georges Soros finanziert.“

Die Ursachen des Abwärtstrends der Pressefreiheit in Deutschland werden bei „Reporter ohne Grenzen“ allerdings nicht nur unzureichend, wenig präzise und sogar absichtsvoll irreführend benannt: Sie sind regelrecht verlogen, wenn hier angebliche Übergriffe von Corona-Maßnahmen-Kritikern gegen Journalisten ein maßgeblicher Grund für den Abwärtstrend der Pressefreiheit sein sollen.

Die Begründung für die Abstufung Deutschlands beginnt in der Rubrik „Nahaufnahme“ dann so:

„Die Ablehnung unabhängiger Medien durch Teile der Gesellschaft entlud sich 2021 noch häufiger in gewaltsamen Attacken - und das mehrheitlich im Kontext von Protest gegen die Corona-Maßnahmen.“

Hier kommt man richtiggehend durcheinander, denn der Begriff „unabhängige Medien“ wird heute längst nicht mehr so verwendet, wie hier unterstellt wird. Es sind vielmehr die alternativen Medien, die echte Gegengewichte gesetzt haben gegen jenen unerträglichen Wohlstands- und Schreibtischjournalismus, der von solchen Demonstrationen vom Schreibtisch aus berichtet.

Der sitzend berichtet, weil er gar nicht mehr persönlich dort hingehen möchte, wo Opposition passiert. Diese Journalisten wissen schon daheim im Home-Office vor ihren MacBooks, mit welchen Sätzen sie die außerparlamentarische Opposition diffamieren. Und sie haben längst eine sehr geringe Teilnehmerzahl aufgeschrieben, bevor die Demonstrationen überhaupt begonnen haben.

Nein, die Vertreter der Altmedien, die bei „Reporter ohne Grenzen“ fälschlich „unabhängige Medien“ genannt werden, sind vielfach Schreibtischtäter.

Und wenn sie sich trotzdem mal vor die Tür bewegen, dann kann passieren, was in Weimar zum Skandal wurde und exemplarisch ist für die freiwillige Selbstzerstörung der Pressefreiheit: Da springt der Chef eines thüringischen Journalistenverbandes in Kickbox-Manier einem vor den Ordnungskräften weglaufenden Demonstranten frontal in die Seite und bringt diesen zu Fall: Der Journalist als Hilfssheriff und eine ganz spezielle Auslegung der Pressefreiheit.

Die Altmedien haben sich nicht nur ihr Grab geschaufelt, als sie nicht mehr berichten wollten, was ist. Sie haben die Pressefreiheit aufgegeben, um sich so die Konkurrenz vom Hals zu halten.

Selten noch waren die staatlichen Übergriffe auf die freie Presse so massiv wie gegenwärtig. Davon allerdings liest man nicht bei „Reporter ohne Grenzen“. Das ist der eigentliche Skandal dieser „Rangliste der Pressefreiheit“.

Die „Reporter ohne Grenzen“ haben ihre Stoßrichtung verloren. Anstatt die Regierungen zu überwachen, macht man sich zum Teil einer staatlichen Denunziationsmaschine gegen die Opposition und gegen die Vierte Gewalt.

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