Authentischer wäre ein Aufmarsch von Transmenschen, Schwulen und Lesben im Christopher-Street-Day-Ornat gewesen.

Markus Söder lässt zum G7-Gipfel Trachten aufmarschieren wie dressierte Pudel

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

Ein Zynismus, der kaum mehr zu überbieten ist: Die Tracht als traditionelles Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe der Deutschen, runtergebrochen zur Karnevalseinlage von einem Ministerpräsidenten, dessen Wertesystem sich längst in vollkommener Selbstauflösung befindet.© Quelle: Twitter, Carlo Masala1

Selten war so klar erkennbar, an welchem Punkt der polit-medialen Selbstzerstörung sich dieses Land unter dem Jubel weiter Teile der Gesellschaft aktuell befindet.  

Gemeint ist hier jener Moment, wo der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zum G7-Gipfel den US-Präsidenten an einer Reihe von Menschen in unterschiedlichen deutschen/bayerischen Volkstrachten vorbeidefilieren lässt.

Ein Zynismus bzw. Sarkasmus, der kaum mehr zu überbieten ist: Die Volkstracht als traditionelles Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe der Deutschen, runtergebrochen zur Karnevalseinlage von einem Ministerpräsidenten, der unter Merkel einer der Unterstützer der illegalen Massenzuwanderung war, der während der Pandemie einer der großen Verfechter umfangreicher Einschränkungen der Grundrechte war und der sich zuletzt vor den Grünen in den Staub geworfen hat in der trügerischen Hoffnung, dass ihm diese Demutsgeste noch ein paar Jahre persönlicher Machtverlängerung bescheren könnte.

Söder lässt also aufmarschieren, was er bekämpft, und präsentiert ein Abziehbild des Eigenen. Eine Persiflage auf das Deutsche. Das Tragische dabei: Wer das Deutschsein von jeher verspottet mit einem Klischee von Seppellederhose und prallgefülltem Dirndl, von dem ist auch nicht mehr zu erwarten. Söder selbst trägt – wie zuletzt bei einer Fußballveranstaltung – ersatzweise die Trainingsjacke der italienischen Fußballnationalmannschaft.

Hier soll gar nicht näher auf den traditionellen Zweck/Hintergrund einer Tracht eingegangen werden. Nichts erzählt werden von einer überlieferten Brauchtumspflege und einem Bekenntnis zur Gruppe. Das Söder mit seiner Trachten-Maskerade so viel Spott erntete, liegt an Söder selbst, an einer linksideologischen Haltung, welche die politische Klasse in Deutschland in einer auf Beliebigkeit geeichten Gesellschaft gewillt ist zu verankern:

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Die Abkehr vom Nationalstaat, die Verunglimpfung des Eigenen bis hin zur Selbstaufgabe, in der Hoffnung, dafür persönlich besonders begünstigt zu werden, oder einfach nur aus linksradikaler Verblendung.

Florian Harms, ehemals Ideologe beim Spiegel, jetzt Chefredakteur von T-Online, zeigt auf besondere Weise, dass ihm diese lächerliche Maskerade von Söder in ihrer Verachtung des Deutschen noch nicht einmal weit genug geht.

Was hätten die deutschen Medien gerne anstelle der Trachtentruppe gesehen? Der Vorstand der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung, Jan Philipp Albrecht, stellte per Twitter irritiert die Frage: „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“

Was wünscht sich Albrecht hier? Auf die Reaktionen in den Medien hätte man gespannt sein dürfen, wenn Markus Söder passend zum auch von ihm selbst bevorzugten ideologischen Zeitgeist dort eine kleine trans-schwule LBTG-Sternchen-Gemeinde aufgestellt hätte.

Also was schreibt T-Online über den Trachtenauftritt mit Air-Force-One im Hintergrund? Joe Biden sei von einer „Horde Männer und Frauen in traditionell bayerischer Montur“ empfangen worden.

Bundeskanzler Helmut Kohl hatte den französischen Präsidenten Saumagen serviert, Angela Merkel grillte in Trinwillershagen (Meck-Pomm) Wildschwein mit George W. Busch und Söder macht den Comedian-Karnevalsprinzen für Biden.

T-Online schreibt weiter, dass auch andere User die Befürchtung gehabt hätten, dass das Bild der Deutschen im Ausland weiter entstellt werden könnte.

Carlos Masala, Professor für Internationale Politik, twittert auf Englisch zum Trachtenfoto: "An alle meine ausländischen Freunde und Kollegen: In Deutschland laufen wir nicht jeden Tag so herum. Tatsächlich laufen wir überhaupt nie so herum."

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Aber welches Bild fürchtet man da, dass entstellt werden könnte, das nicht längst vollkommen entstellt wäre: Deutschland als Zahlmeister der Welt, das sich gerade selbst mit Vergnügen abschafft – sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch, was den Zusammenhalt der Gesellschaft und einen irgendwie gearteten Konsens der Werte angeht.

Zuletzt sei hier noch die taz erwähnt. Die grünen Printideologen sind zweifellos die Meister der Schlagzeilen bei den Altmedien. Und es gelingt ihnen, den Zynismus noch auf die Spitze zu treiben.

Denn während sich junge einheimische Frauen und Männer nicht mehr an den Badesee oder in die Innenstädte und Gastronomien trauen, weil sich dort diverse, teils illegal zugewanderte ethnische Minderheiten machtvoll eingerichtet haben, titelt die taz zum Aufmarsch der Trachten vor Joe Biden:

„Endlich indigene Völker beim G7-Gipfel“

Ironie der Geschichte – Die gleiche taz schrieb vor vier Tagen:

„Am Donnerstag ist in Deutschland die Konvention zum Schutz der Rechte indigener Völker der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Kraft getreten. Die Bundesrepublik ist damit das 24. Land weltweit, in der das Abkommen – das bereits 1989 verabschiedet wurde – gilt.“

Und die taz stellt dazu weiter fest: Hierzulande leben „keine indigenen Gemeinschaften (…), die die Kriterien des Abkommens erfüllen“.

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