Was kritisiert die Junge Freiheit an einer Geschichte, die bisher fast ausschließlich vom Betroffenen selbst erzählt wurde, schlicht, weil die Ermittlungsarbeit noch nicht abgeschlossen ist?
Zunächst einmal schaut die JF umfangreich auf das Verletzungsbild von Herrn Jurca. Und die Zeitung fragt hier zweifelnd: „Stimmt seine Version von dem Angriff und den Migranten als Schlägern?“ Es seien, heißt es weiter, so gut wie nie Ausländer für Angriffe gegen AfD-Politiker verantwortlich.
Dann lässt sich die JF absatzweise darüber aus, dass die Verletzungen typischerweise hätten anders aussehen müssen. Das führt die JF zu Fragen wie der folgenden: „Warum blieb die Brille unbeschädigt?“
Warum blieb sie das? Weil sie ihm etwa vom Kopf geschlagen und er sie anschließend wieder aufgesetzt hatte, nachdem ein Begleiter sie vielleicht aufgehoben hat? Herr Jurca soll ohne Brille kaum etwas sehen, die Brille muss sehr stark sein, aber auch starke Brillen sind heute oft aus Kunststoff und nicht notwendigerweise aus Glas.
Über seinen Begleiter gibt Andreas Jurca auch gegenüber der JF keinerlei Hinweise, was ihn für die JF noch verdächtiger macht. Der Zeitung erscheint es zudem auffällig, dass sich die Führungsriege der AfD bisher noch nicht geäußert habe. Leider wird diese Gemengelage um den Fall Jurca nach diesem Artikel erst richtig undurchsichtig. Der Artikel ist ein ganz großes Raunen auf Kosten des Geschädigten, weil es gegen den zweifellos Geschädigten Zweifel sät. Kann und darf das Aufgabe der Medien sein?
Selbstverständlich, wenn dafür trifftige Gründe vorliegen. Ja, jene Gründe, welche von der JF angegeben werden, haben ein Gewicht. Aber reicht es aus? Die JF ist sich selbst nicht ganz sicher und endet so:
„Natürlich kann sich alles genauso zugetragen haben, wie Andreas Jurca es berichtet. Es kann aber auch etwas anderes gewesen sein.“
Hier muss sich Dieter Stein sicherlich auch die Frage stellen, warum man dann nicht einfach die Ermittlungsarbeit der Polizei und des Staatsschutzes abwartet, so wie es die AfD-Führung auch macht. Denn eines ist klar: Aufgrund der schweren Verletzungen im Gesicht kann auf besonders schwere Schläge und starke Schmerzen geschlussfolgert werden. Hier wirkt sofort eine mitfühlende Solidarität, die selbstverständlich damit einhergehen darf und sollte, der Aussage des Opfers Glauben zu schenken.
Und selbst, wenn es Ungereimtheiten gibt, sind diese – das kann jeder Ermittler bestätigen – in solchen emotionalen Ausnahmesituationen eher die Regel als die Ausnahme. Da ist dann klassische professionelle Polizeiarbeit gefragt, um zu einem abschließenden der Wahrheit möglichst nahe liegendem Ergebnis zu kommen.
Und – das gilt insbesondere für diesen Fall – selbst, wenn sich herausstellen sollte, dass der Tathergang von den Aussagen des Opfers abweicht: Dann sind damit die Jagdlisten der Antifa Frankfurt und die Veröffentlichungen derselben durch den Hessischen Rundfunk und die hessische Polizei nicht aus der Welt.
Und es ist nicht aus der Welt, dass selbst noch im Bundestag Politiker wie die grüne Renate Künast eine staatliche Förderung dieser Antifa-Schläger einst gefordert hatte und linke Politikerinnen mit Antifa-Sticker im Bundestag Reden halten und dafür abgemahnt werden müssen. Ganz zu schweigen von der hetzerischen Rede des Bundespräsidenten zum 75. Jahrestag des Verfassungskonvents in Herrenchiemsee, der exakt von der genannten extremistischen Klientel als Gewaltaufruf verstanden werden kann und wird.
Die AfD-Führung tut gut daran, sich diesem Fall erst intern zu widmen, um vom Opfer Genaueres zu erfahren. Denn vollkommen unabhängig vom Hintergrund der schweren Verletzungen des Andreas Jurca ist jeder der vielen Übergriffe gegen AfD-Politiker und Wähler doch vor allem eines:
Nämlich der Versuch, die längst sichtbare Entwicklung der als Protestpartei angetretenen AfD hin zu einer Volkspartei dadurch zu erschüttern, dass Bürger Sorge vor Gewalt haben müssen, wenn sie sich für diese Partei engagieren. Die stillschweigende Freude wie Duldung, ja sogar Förderung dieser Angst durch große Teile der etablierten Parteien ist ein schreckliches Signal, die Demokratie nimmt daran schweren Schaden und dafür ist definitiv nicht die AfD verantwortlich.
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Kommentar von Karl Eduard
Unfassbar, aber auch nicht überraschend - eine Alternative Seite nach der anderen fällt dem Mainstream zu bzw. ist aufgrund von Russophopie nicht mehr lesenswert. Die Junge Freiheit ist für mich ab heute gestorben, egal was bei der "Untersuchung" herauskommt. Wer versucht Spiegel und Konsorten links zu überholen für ein paar linke Klicks mehr, hat in den freien Medien nichts mehr zu suchen. Was für eine Schande.
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Kommentar von SuperlogenRegierenDieWelt
"Jurca kämpft gegen Verleumdung durch 'Junge Freiheit'", 16.08.23
(https://www.compact-online.de/jurca-wehrt-sich-gegen-verleumdung-durch-junge-freiheit/)
(ggf. auch: https://twitter.com/jurca_andreas)
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Kommentar von Bernd Neumann
Dieter Stein ist ein alt-westdeutscher Konservativer. Auch wenn die Junge Freiheit nie die von tiefer Irritation gekennzeichnete Distanz zur AfD hielt wie etwas Tichy oder Broder – so richtig warm wurde und wird er mit der blauen Partei nicht. Ob das daran rührt, daß er sich bei den Republikanern in den 1990ern schon einmal ziemlich verkalkuliert hat, wer weiß. Ist auch einerlei. Ich komme hinter die Bezahlschranke, weil ich ein JF-Onlineabo habe, war aber heute kurz sehr versucht, es zu kündigen.
Was Stein nicht versteht, ist, daß ihn NIEMAND nicht zum „rechten“ Lager zählen wird. Da kommt er nicht raus, so sehr er sich wünschen mag, Kohl erfahre einen Wiedergänger. Ein Roland Tichy drischt in jeder Tagesausgabe seines Formates wütend auf die Grünen ein – aber vor die Wahl gestellt, entweder eine Bundeskanzlerin Weidel oder einen Kanzler Scholz/Habeck zu ertragen, wird er immer zähneknirschend für Habeck votieren. Er kann nicht anders.
Am Ende kann man sich seine Zeitung nicht schnitzen. An Alexander Wallasch gefällt mir sein neurechter Birkenstock-Pazifismus nicht – aber so ist er nun mal. Wer bin ich, ihm das zu bestreiten.
Es zeigt sich aber in dieser Affäre einmal mehr: Das, ob nun alternativ oder rechts genannte Lager ist sich stets selbst im Weg und die Linken müssen nur grinsend die Ernte einfahren. Sie haben ihre „Sache“, hinter der stehen sie, und sie schließen auch stets ihre Kleriker und Putztruppen mit ein. Rechts der Mitte läuft da nichts – und so werden wir auch 2040 noch unter grünlinks leben.
Antwort von Alexander Wallasch
"neurechter Birkenstock-Pazifismus" hahaha was das?
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Kommentar von .TS.
Wenn man keine Ahnung hat sollte man besser die Klappe halten. Hat man doch erst zuletzt bei der Vorverurteilungsposse um den Klamaukrocker bestätigt bekommen.
Die JF fährt einen ähnlichen Kurs wie ihn die "Welt" zwischen 2015 und Coronoia hielt: Konservativer als die CDU, aber noch nicht AfD - obwohl man von beider Seiten Leser gern profitiert. Und wie damals will man eine Lücke bedienen die es im Grunde nicht gibt - stattdessen irrlichtert man auf einem dünne Grat bis man irgendwann doch runterfällt.
Es ist schon länger auffällig daß die JF eine ähnliche Praktik wie die linientreue Einheitspresse betreibt wenn es darum geht wem man im Interview eine direkte Bühne gibt und über wen man nur in Dritter Person schreibt.
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Kommentar von Gerda Dannert
Wer die 'Junge Freiheit' schon länger liest, konnte beobachten, wie sie immer mehr Richtung Mainstream abgedriftet ist. Wer dazu noch gute Menschenkenntnis hat, konnte sehen, wie Chefredakteur Dieter Stein bei Interviews zu bestimmten Fragen sich gewunden hat, um seine wahre Gesinnung zu verbergen.
Aber jetzt ist es eindeutig. Der JF-Artikel bedient ohne Not nur Annahmen, Unterstellungen, Vermutungen und Projektionen. Wer keine medizinischen Kenntnisse hat, schaue nur in Wikipedia unter Blaues Auge/Brillenhämatom' nach. Das Opfer hat nicht behauptet, dass es nur Migranten waren, sondern dass er zwei aus einer größeren Gruppe als solche erkannt hat. Vermutlich hat seine Ohnmacht mehrere Minuten gedauert, da die Täter bei Erwachen von A. Jurca schon weg waren. Da muss man kein Rettungssanitäter sein, um zu wissen, dass bei der Schwere der Verletzungen das Opfer einen massiven Schock hat, der auch Tage dauern kann. Da ist das Schmerzempfinden stark unterdrückt, so dass das Opfer relativ gelassen erscheint, sagt es fehle ihm kaum etwas. Rein instinktiv zieht sich derjenige dann aber zurück, damit der Alarmzustand abklingen kann, am besten nicht im Krankenhaus, sondern bei geliebten Menschen. usw., usw.
Es ist schlimm, dass Konservative, ob mehr liberal oder mehr patriotisch, ihren Brüdern im Geiste so in den Rücken fallen.
Aber ich denke, die Leser der Jungen Freiheit merken das und 'bedanken' sich dafür.
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Kommentar von Hail hail Freedonia
Man kann zum Paywall-Artikel immerhin die Kommentare lesen.
Ich bin natürlich auch der Meinung, daß Jurca simuliert, und sich die Blutergüsse selbst beigebracht hat, um mehr Wählerstimmen zu bekommen, na was denn sonst!
Die JF hat das System also auch im Sack. Na dann wissen wir ja Bescheid: wenn es zu dramatisch und emotional wird, zieht das System die Reißleine, tarnt, täuscht und vernebelt, wo es nur kann. Auch das wird den Niedergang der Corporate-Globalisten nicht aufhalten. Die sind bereits jetzt absehbar am Ende. Da kann Lindner oder sonstwer nach Kiew fahren mit der Bimmelbahn, die von Russland seltsamerweise nie beschossen wird, die Russen sind halt nicht so schlau wie Elendsky. Das Narrativ bricht zusammen, und ich breche auch. Jeden Tag, wenn ich die rudelbekloppten Mainstream-Fasch*sten sehe.
Irgendwann ist es vorbei, mit dem Erziehungs-Geschrei. Vorbei ist es jetzt schon mit der BäERDe. Sie weigert sich nur noch, endlich auf den Misthaufen der Geschichte gelegt zu werden. Aber dauert nicht mehr lange. Und die ganzen hetzenden Jubler dürfen sich dann dazu legen, zum toxischen Kompost. Von wegen Muff von tausend Jahren. Die linke Kaperung eines früher schönen Landes hat psychisch und genetisch das Ausmaß von Atommüll, der Mist strahlt dann immer noch durch jede linksgrün und Mainstream-verseuchte Birne. Das ist das wahre Problem: die Verstrahlung der Massen, und der geistig toxische Abfall, der hier seit Jahrzehnten täglich erzeugt wird. Natürlich kann man Idioten erzählen, man ziehe die Darstellung von Jurca in Zweifel. Ich habe da mal eine kleine Bitte an diese "Experten": die sollen das mit den Veilchen doch mal selbst simulieren, und sich selbst dicke Augen hauen, damit wir das mit der "richtigen Darstellung" mal korrekt im Ablauf und faktisch kritisch demonstriert bekommen. Nur so als Anregung, die Glaubwürdigkeit von dauernden selbsternannten "Experten" zu erhöhen. So ein Gesabbel hat den Nährwert von feuchter Pappe, und genauso labberig ist auch alles, was der Mainstream der Herde serviert. Pawlow war mal, jetzt heißt es RND oder dpa oder Funke-Gruppe, kling kling hechel hechel sabber sabber.
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Kommentar von Pommes Leibowitz
Ganz ehrlich: Das Gesicht erscheint mir so übertrieben dick und blau, dass auch ich Zweifel habe. Kann man mit solchen Verletzungen Interviews geben? ABER:
Natürlich müssen das Ermittlungen klären und es wird ja auch ein ärztliches Gutachten geben. Die Art der Verletzungen kann übrigens die Folge nachgereichter Tritte sein, als er schon am Boden lag. Mit der Brille und dem ersten Schlag gibt es deshalb keinen ursächlichen Zusammenhang, dieser Gedankengang in der JF ist albern.
Auch der Gedankengang, dass Ausländer selten aus politischen Grünen übergriffig werden, ist nicht zielführend. Grüne, Linke und vermutlich auch Antifanten haben einen hohen Ausländeranteil und sind halt - unabhängig von der Herkunft, das erlebe ich in täglichen Diskussionen - extrem verhetzt und hasszerfressen gegenüber den vermeintlichen "Nazis". Wer den ganzen Tag nur von "brauner Soße" und braunem Bodensatz faselt, der ist vermutlich zu allem fähig.
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Kommentar von Sandra Richter
Sehe ich exakt genauso. Mangels JF-Abo konnte ich mir den Artikel zwar nicht durchlesen, aber wenn da tatsächlich u.a. die heruntergefallene Brille als Argument gebracht wird, den Angriff in Zweifel zu ziehen, ist das schon problematisch.
Brillengestelle sind heutzutage oft aus hochflexiblen und sehr leichtem Titan, die praktisch unzerstörbar sind. Insbesondere wenn der Träger hohe Dioptrien hat und entsprechend dicke Gläser mit hohem Gewicht tragen muss, kann man davon ausgehen, dass er sich für ein Titangestell entschieden hat. Moderne Brillengläser werden ausserdem fast nur noch in Plastik angeboten und sind somit ebenfalls praktisch unzerstörbar.
Das alles hätte man wissen müssen, wenn man einen Brillenträger mit schlechten Augen befragt hätte. Viel wahrscheinlicher ist es hingegen, dass durch einen Schlag ins Gesicht durch die Brille selbst Verletzungen an den Augen verursacht werden, die dann auch symmetrisch und klar begrenzt sein können, aber die Brille selbst völlig unbeschädigt bleibt, selbst wenn sie danach auf den Boden fliegt.
Solche perfiden "Argumente" aus dem linken Eck sollte man nicht übernehmen, besonders wenn man sich an den brutalen Angriff auf den Bremer AfD-Landespolitiker Magnitz erinnert, der in einem Hinterhalt von hinten von feigen Linksextremisten mit einem kräftigen Tritt ins Genick niedergestreckt wurde. Da dieser zuerst fälschlicherweise annahm, mit einen "Kantholz" angegriffen worden zu sein, ist er später von den linksgrünen Meinungsmachern verhöhnt worden. Schon damals zeigte sich die Menschfeindlichkeit der roten und grünen Sozialisten, die ihm zudem noch dreist vorwarfen, sich als "Opfer zu inszenieren".
Perfider und menschenverachtender geht es kaum, aber so ticken halt die meisten Haltungsjournalisten in den Mainstreammedien. Das sollte sich die Junge Freiheit das nächste mal in Erinnerung rufen, bevor sie sich deren "Argumente" aneignet.
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Kommentar von hans
… klar kann eine Doublette – links/rechts - ein Gesicht so verunstalten. Kaum in einer Wirtshauskeilerei, beim unerwarteten Angriff, vom trainierten Straßenkämpfer, aber sehr wohl.
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Kommentar von SuperlogenRegierenDieWelt
Leider ist der JF-Artikel wegen Paywall nicht einsehbar.
Ich gebe zu, dass ich ZWEI gleichartige blaue Augen nach EINEM Schlag der ihn nach eigenen Angaben direkt ausnockte (kurze Bewusstlosigkeit) und zu Boden brachte unerklärlich fand. Aber ggf. war es ein Tritt - man war ja nicht dabei.
Da die Verletzungen real sind, kann es ansonsten nur noch eine Schlägerei MIT seinem Bekannten gewesen sein - aber warum sollte er dann die Polizei gerufen und eine Fake-Story erzählt haben, sowie seinen Bekannten anschl. noch nach Hause gebracht haben?
Für mich ist Herr Jurca glaubwürdig (s.a. https://www.youtube.com/watch?v=w7lLavi8Oyo).
Die Polizei wird mit Sicherheit den Bekannten verhören und so leicht Widersprüchlichkeiten, soweit vorhanden, herausfinden.
Man sollte also aktuell das Naheliegenste tun und Herrn Jurca - bis es nicht gegenteilige Infos gibt - glauben und ihn nicht zum zweiten Mal zum Opfer machen.