Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich einmal einen Newsletter des Focus bestellt habe. Habe ich überhaupt? Jedenfalls ist es bequemer und einer Faulheit geschuldet, Meldungen einfach mit einer Fingerbewegung am Handy wegzuwischen, anstatt den Newsletter ein für alle Mal mit den dafür notwendigen Schritten abzubestellen.
Heute bin an so einem „Briefing“, wie es der Focus nennt, hängengeblieben. Konkret an der Überschrift „Findet die Ukraine 2025 Frieden?“
Geschrieben wurde das „ Briefing“ von Thomas Tuma. Sein Porträt wurde ebenfalls veröffentlicht, blaue Augen, modisches fluidales Brillengestell, weißer Dreitagebart, weiße Haut, weiße Glatze. Tuma ist „Chefautor“ des Focus und Mitglied der Chefredaktion. Er ist sogar in meinem Alter und hat als Journalist diverse Redaktionen vom „Stern“ bis zum „Handelsblatt“ durchlaufen, nein, wir kennen uns nicht persönlich.
In besagtem Briefing geht es einleitend nicht um die Ukraine, sondern darum, dass Thomas Tuma offenbar in eine Lebensabschnittsphase eingetreten ist, in der der Wunsch, für das was man tut auch geliebt zu werden, immer öfter Kontrolle über sein Leben beansprucht.
Tuma beschwert sich leise, dass ihn alles so müde mache: „All das wachsende Gekrittel links wie rechts macht ja sogar mich müde.“ In einem Satz: Der Focus-Journalist sehnt sich nach einer Extraportion Optimismus und hat darüber seine eigentliche Aufgabe als Medienvertreter aus dem Auge verloren.
Journalismus bedeutet nun aber leider, als Vierte Gewalt 24/7 der Stachel im Fleisch der Mächtigen und Herrschenden zu sein. Diese Rolle wird von der Verfassung explizit geschützt.
Journalisten genießen bei der Ausführung ihres Berufes eine Reihe von Sonderechten, welche ihnen garantieren sollen, unbehelligt kritisch zu bleiben. Und denen sie im Gegenzug ihrerseits gerecht werden müssen. Gefallsucht ist der Tod dieser Tätigkeit, er geht sogar schlimmstenfalls einher mit Kungelei und Gefälligkeitsschreiberei.
Wer sich mit dem Objekt seiner Beobachtung gemein macht, wer jedermanns Darling sein möchte, der läuft Gefahr, sich als Journalist unkenntlich zu machen.
Aber was ist der Gradmesser? Furcht!
Journalismus muss von den Herrschenden gefürchtet werden. Der freien Presse gegenüber müssen sich die Mächtigen immer wieder aufs Neue rechtfertigen. Wer ungemütlich ist, der eckt an, der ist unbeliebt. Thomas Tuma hat es ein bisschen satt, nicht gemocht zu werden. Er sehnt sich nach Zuneigung.
Journalisten darf man aber nur auf eine einzige Weise zugeneigt sein: Und das betrifft ihre Unbestechlichkeit. Und ihre Klarheit und Eindeutigkeit dort, wo sie Haltung zeigen und einen Meinungsartikel veröffentlichen.
Toma – der hier nur das Pech hatte, beispielhaft vorgestellt zu werden – schreibt, er sei empfindlich, wenn ihm jemand vorwerfe, Narrative der AfD zu bedienen:
„Nein“, rechtfertigt er sich, „tu ich nicht. Ich versuche dieser Protestpartei eher Themen wegzunehmen, indem ich sie offen dorthin spiele, wo sie hingehören: in die Mitte der Gesellschaft. Egal ob Migration, Islamismus oder Energiewende – wir müssen reden! Die AfD bewirtschaftet erst die Tabus, die wir ihr lassen.“
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Aber für wen hält sich Thomas Tuma, wer will er sein? Erst sehnt er sich widernatürlicher Weise als Journalist danach, gemocht zu werden. Dann wechselt er die Seiten und wird Konkurrenzpartei zur AfD und sieht sich dabei als eine Art vermittelnder Conférencier hinüber zu einer „Mitte der Gesellschaft“.
Der Focus-Mitarbeiter schreibt den Lesern des Blattes: „Wir müssen reden!“ Aber welcher Grund sollte dafür vorliegen? Wenn der Focus keine dramatische Sitcom ist, dann ist er ein Wochenmagazin, das über die Ereignisse der vergangenen Woche berichtet und diese kritisch begleitet. Bestenfalls aufgerüstet mit Interviews der relevanten Personen, die mit der Nachricht in Verbindung stehen.
Thomas Tuma hat sich ein Stück weit verheddert. Er möchte geliebt werden. Aber der Schlachter kann keine Lobeshymnen von den Veganern erwarten, sei denn dafür, dass er seinen Beruf an den Nagel hängt. Bekommt er dennoch welches, dann ist etwas in Unwucht geraten, dass es zu überprüfen gilt.
Es ja nicht so, dass Journalismus keine Anerkennung bekäme. Wer Missstände ohne Umwege investigativ und aufmerksam verfolgt, analysiert und veröffentlicht, der macht das gnadenlos. Das werden seine Leser anerkennen. Und nur daraus darf und soll sich der Antrieb für Journalisten ableiten weiterzumachen. Wer kein Blut sehen kann, der wird nicht Chirurg, wer nicht bereit ist, tief in die schmutzige Wäsche der Mächtigen zu fassen, um etwas daraus hervorzuziehen, der wird kein Journalist.
Thomas Tuma will rausgehen und mit klugen Menschen sprechen. Er überschreibt sein „Briefing“ mit den Worten „Auf zur Mission Zuversicht“. Aber so etwas sollten sich seine Leser allenfalls am Sonntag in der Kirche erzählen lassen, vorausgesetzt, sie glauben daran. Einem Journalisten auf Mission ist grundsätzlich zu misstrauen. Und zwar noch deutlicher, als einem Politiker. Denn von einem Journalisten erwartet man exakt das Gegenteil: Niemals auf Mission zu sein, ganz gleich auf welcher.
Tuma will offenbar so etwas wie Literatur produzieren und keine Nachrichten mehr. Er sehnt sich nach einer Entschleunigung, nach Anerkennung, nach einer Form von gepflegtem Bildungsjournalismus. Nach einer Tasse Kakao und einem klugen Gespräch?
Tuma und der behäbige Focus hin oder her, die Welt dreht sich stur im selben Tempo weiter. Aufmerksamkeit ist die erste Pflicht des Journalisten. Und der unbedingte Wille, an einer Sache dranzubleiben und der Wahrheit auf der Spur zu bleiben, wo und wie auch immer sie sich offenbart. Das schulden wir unseren Lesern. Aufgeben ist dabei keine Option.
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Kommentar von Berliner Maxe
Wie ich höre, wird gerade brutalst aufgeräumt in Hannover....! Haken Sie nach!
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Kommentar von Berliner Maxe
Der Werte-Union-Blasebalg, der uns noch 170 Jahre NSU-Akten-Versteckung unter seiner Ägide erklären wollte, verdreht die Tatsachen in seinem X-Post:
"Es ist eine Umkehrung der Werte, wenn die linksextremistische und verbotswürdige #Antifa, die seit Jahrzehnten auch mit #Gewalt die freiheitliche demokratische Grundordnung und alles, was eine freie Gesellschaft ausmacht, bekämpft, als „Verfassungsschützer“ bezeichnet wird und wenn die diejenigen, die sich für diese Grundordnung einsetzen, ausgegrenzt, diffamiert und politisch verfolgt werden. Dies war nur möglich, indem Linksradikale unsere Politik und Medien dominieren."
Nicht die Antifa hat sich als Verfassungsschützer erklärt, sondern der NDS-VS hat sich zur Antifa BEKANNT!
Ansonsten hat der Schauspieler natürlich recht, ohne Rotfront in Politik und Medien, wäre das undenkbar!
https://x.com/HGMaassen/status/1847322509525344523#m
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Kommentar von Carl Peter
Eigentlich möchte ich all diesen Journalisten zurufen:
Tut doch nicht so!
(Als ob ihr aufrichtig wärt, als ob ihr Demokraten wärt, als ob ihr für Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen wärt und als ob ihr die Freiheit eures Nachbarn genauso schätzt, wie eure eigene - und tut gefälligst nicht so, als ob ihr an irgendeiner höheren Wahrheit interessiert seid.
Also tut doch nicht so, als ob man auf euch zählen kann)
Beim Corona-Betrug habt ihr euch als Solidargemeinschaft erwiesen, die allem weiteren Betrug Vorsatz leistet - also tut doch nicht so, als ob ihr gegen Krieg und alle anderen menschenverachtenden Betrügereien seid.
Tut doch nicht so, als ob ihr euch selbst und eure Mitmenschen lieben würdet.
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Kommentar von .TS.
@Joachim Winter: Kann ihren Beiträgen nur zustimmen. Ergänzend ist zu erwähnen daß die heutigen Fastfoodmedien auch nur das sind was die Konsumenten woll(t)en und bekommen haben: Geiz ist Geil, Gehirn benutzen ermüdend, und plumpe Krawallschlagzeilen gehen über kontroverse Fakten.
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Kommentar von Berliner Maxe
In dem Sinne! Fragen Sie doch mal den Ex-VS-Fatzke, der sich als Demokrat zu verkaufen zu versucht, was er von der Aussage hält, daß der Ratten-Verein sich zu Antifa bekennt!
https://apollo-news.net/verfassungsschutz-erklrt-wir-sind-auch-antifa/
Eine lächerliche Nummer ist der Himmler-Brillen-Träger! Und Sie sind es auch, wenn sie dem nicht nachgehen!
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Kommentar von winfried klemm
Welcher Lohnschreiber bekommt denn keine Krise? Selbst der olle Marx ging daran ferig!
Sie machen ihren Job, auf welcher Propagandaebene auch immer. Die Letzte ist: knapp am Ziel vorbei zu lenken, so wird der Rest zu Unsinn. Silvio Gesell, kennt heute keiner mehr, doch hatte er neben der Analyse auch noch die Lösung! http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/nur-zwei-buecher
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Kommentar von Stefan Wietzke
"Journalismus muss von den Herrschenden gefürchtet werden"
Das mag so sein. Aber Propagandaorgane haben nun mal die Aufgabe Propaganda zu machen. Dafür werden sie schließlich bezahlt. Und genau deswegen arbeitet man beim ÖRR, dem Spiegel, der Süddeutschen, der FAZ oder der Welt.
Was mich da allerdings an journalistischen Medien zunehmend irritiert ist die Angewohnheit jede Textschleuder mit geradezu autistischer Penetranz als "Journalisten" zu bezeichnen. Das muss eine spezielle Form von Stockholm-Syndrom sein.
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Kommentar von Perry Moppins
Ich sehe das Problem eher darin, daß das Publikum 'informiert' sein will, um mit Geplapper um sich zu werfen, das eine scheinbare Berechtigung hat, kommunikativ ausgetauscht zu werden (Kranheitsgeschichten sind da seeehr beliebt, die muß sich jeder immer anhören und dann wird man damit vollgequatscht, haha). Und sei es auch nur, um sich der Prüfung 'Freund oder Feind', Mitglied der Herde oder Außenseiter (ganz pöhse!) zu stellen.
Die Erkenntnis die leider den meisten Menschen fehlt und aus Gründen(!) nicht vermittelt wird: wer in-formiert wird, der wird formiert. Also, der fügt sein Denken in vorbereitete Kästchen ein, und dieses Auffüllen hält der Mensch dann für eine Art von Welterkenntnis. Tatsächlich kann man das Ganze als Programm sehen, in dem genau das getan wird, was getan (gedacht, gemacht) werden soll, ohne Abweichung. Jedenfalls in der Hauptströmung. Heil Klima! Heil Elektro!
Anslem Kiefer hatte es vor vilen Jahren mal in einem Interview so ausgedrückt, die besten Gedanken enstehen in der Stille, wenn der Mensch ganz auf sich zurückgeworfen ist. Oder ein oder zwei Themen / Gegenstände / Sachen, denen er sich dann widmet und sich die Zeit nimmt, deren Wesen zu verstehen. Und das ist der Punkt, an dem Geist und Erkenntnis wachsen. In der rasenden Eile, immer 'in-formiert' zu sein, wohl kaum.
Aber, wie der große Philosoph Dieter Bohlen schon sagte: "Erklär mal einem Bekloppten, daß er bekloppt ist."
Genau.
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Kommentar von Joachim Winter
lieber Herr Wallasch, danke dafür, dass Sie sich ihrer mühevollen Pflicht bewusst bleiben. Sie sind eben ein Journalist. Chapeau!
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Kommentar von Joachim Winter
wie oft höre ich draußen: ihr Journalisten müsst doch immer alles schlecht reden. Schau dich doch einmal um, uns geht es doch Gold! Das triggert mich immer hart.
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Kommentar von Joachim Winter
lieber Herr Wallasch, Sie schätzen das leider falsch ein. Die meisten Menschen wollen keine Aufdeckung von Missständen. Sie wollen bestätigt werden. Sie wollen, dass die Journalisten Ihnen signalisieren: es ist soweit alles in Ordnung. Sie möchten hören: Deutschland wird von Figuren wir K Lauterbach ganz gut regiert. Und die Impfungen wsren gutund richtig! Gut für uns alle. Sie kennen doch die Geschichte von dem erschossenen Kurier. Wenn die Nachricht unangenehm wird, erschießt man den. In diesem Sinne viel Tapferkeit! Und nicht vergessen: wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
und dieser Salon Schreiber Thoma, fest angestellt, hat bis kurz vor seiner Rente anscheinend alles richtig gemacht. Kuscheln mit dem Fokus
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Kommentar von Max Meier
Sehr gut!