Wenn selbst das regierungsnahe Hass- und Hetzeportal T-Online unter Lars Wienand, einem besonders hartnäckigen Feind des Journalismus, der AfD attestiert Volkspartei, zu sein, dann kommt für die Partei unter der Führung von Alice Weidel und Tino Chrupalla ein echtes Problem hinzu: Woher das Personal nehmen, das sich noch nicht von den politmedial geförderten linksextremistischen Gewaltandrohungen hat mundtot machen lassen?
Hintergrund ist eine INSA-Umfrage. Die kommt nicht von T-Online, das Portal bedient sich hier am Restebuffet der Bildzeitung, die das Umfrageinstitut beauftragt hatte, repräsentativ zu fragen:
„Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, die AfD zu wählen?"
Die Fragestellung für sich ist bereits interessant. Denn auch, wenn man noch nie darüber nachgedacht hat, die AfD zu wählen, heißt das ja nicht, dass derjenige die AfD nicht gut fände. Möglicherweise allerdings findet er nur die Tierschutzpartei noch besser oder geht überhaupt nicht wählen.
Bei der hohen Zahl an Nichtwählern fällt hier zudem automatisch das große Heer der Nichtwähler jener Seite zu, die noch nicht darüber nachgedacht hat, die AfD zu wählen. Nehmen wir mal die anstehende Hessenwahl: Zuletzt gab es hier 2018 eine Wahlbeteiligung von 67,3 Prozent. Das bedeutet: 32,7 Prozent Nichtwähler in Hessen, die möglicherweise am ehesten AfD wählen, aber nicht an die Urne treten.
Aber welche Antworten hat INSA nun bekommen, was war das Ergebnis der Befragung? Tatsächlich haben 33 Prozent schon einmal darüber nachgedacht, die AfD zu wählen. T-Online zitiert die „Bild“, welche demgegenüber von INSA erfahren hat, dass 62 Prozent noch nicht darüber nachgedacht haben. Hier wäre die Nachfrage spannend gewesen, was denn nun wäre, wenn sie darüber nachdenken müssten.
Was macht T-Online daraus, die das BILD/INSA-Ergebnis heute um 13 Uhr veröffentlicht haben? Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Redaktion darüber geschwitzt und gedampft hat. Ergebnis: Um die Schmach der Pro-AfD-Umfrage wettzumachen, hatte T-Online vorab bereits einen Text über einen angeblichen AfD-Hochstapler veröffentlicht, der den Umfrage-Artikel mutmaßlich kontaminieren soll. Der erschein zwar schon um 10:12 Uhr, steht in der Übersicht aber jetzt plötzlich vor dem Umfrage-Artikel. Und der Umfrageartikel ist zwischenzeitlich ganz aus der Vorschau verschwunden.
So durchsichtig das war, so war es noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Denn der amüsante Schlussakkord hat es verdient, in aller Ruhe berichtet zu werden: T-Online bietet sporadisch bei vielversprechenden Themen ein Befragungstool. Der typische woke Leser klickt da auch gerne mal drauf. Aber dieses Mal muss etwas entsetzlich schiefgegangen sein für die Lars-Wienand-Fraktion in dieser Anti-Journalismus-Redaktion.
Hier kurz und schmerzlos die Frage, welche T-Online zum AfD-Umfrage-Artikel platziert hatte:
Welche Partei macht Ihrer Meinung nach in der Opposition im Bundestag aktuell die beste Arbeit?
Über 5000 Leser haben bereits gevotet, die AfD liegt hier fast uneinholbar bei über 34 Prozent, gefolgt von der CDU/CSU mit um die 26 Prozent und der Linken mit knapp 16 Prozent. Noch schöner für die AfD: Das Portal behauptet zudem in Zusammenarbeit mit Civey, diese Umfrage sei repräsentativ mit maximalen Abweichungen von 2,5 Prozent.
Es kann ja kaum dicker kommen für T-Online. Sie wollen das Ergebnis der INSA-Umfrage kassieren und bekommen das Gegenteil serviert. Der ganze Hass und die Hetze der letzten Jahre hat nichts genutzt, selbst der Leser von T-Online hat sprichwörtlich die Schnauze voll. Kaum auszudenken, was der Durchschnittsdeutsche hier geantwortet hätte, der Anspruch der AfD auf eine Kanzlerkandidatin scheint damit jedenfalls nicht nur untermauert, sondern er wurde zementiert.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Seit November 2015 gehört das T-Nachrichtenportal Ströer Media, einem Vermarkter von Online- und Außenwerbung, und wird von diesem als Newswebsite betrieben und ausgebaut. Das Grundkapital beträgt gegenwärtig 56.691.571 Euro, es gibt 56.691.571 Aktien. Die Anteile verteilten sich im März 2023 wie folgt: Udo Müller (23,49 %);
Dirk Ströer (19,49 %); ValueAct (15,06 %); JPMorgan Chase (9,78 %); Allianz SE (9,01 %);
Streubesitz (43,44 %).
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Kommentar von .TS.
"32,7 Prozent Nichtwähler in Hessen, die möglicherweise am ehesten AfD wählen"
Oder auch nicht, denn was mir mittlerweile als häufigste Begründung des Nichtwählens genannt wurde war daß Wählen ohnehin nichts bringt:
Entweder weil auch diese Parteien (inkl. Linke, Basis, FW, etc.) nur als Teil des abgekarteten Systems (entweder Feigenblätter oder ebenfalls korrumpiert) betrachtet werden, oder man ihnen zwar redliche Tätigkeit zutraut, aber nicht glaubt daß sie damit Erfolg haben werden da es von höherer Stelle verhindert wird.
Läuft in beiden Fällen auf dasselbe hinaus: Ein erheblicher Teil der Bevölkerung hat bereits mit den Füßen entschieden wieviel Vertrauen er in diese sogenannte Demokratie noch hat.
Und angesichts dessen daß immer mehr Entscheidungen volks- und landesfern in Brüssel oder gar in fremden Kontinenten (Weltbank, WHO,...) getroffen werden ist das alles andere als unbegründet.
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Kommentar von Marco Fuhr
Ich höre das Zähneklappern der Altparteien und Systemmedien bis in meinen Urlaubsort.
Aber vorsicht! In die Enge getriebene entwickeln oft ungeheuere Kräfte. Die werden jede, sei sie auch noch so schmutzige Aktion versuchen
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Kommentar von A lle f ür D emokratie
Ich hatte mir das neulich nochmal notiert:
"AfD und Union erhalten 2023 die meisten Großspenden".
Da weiß man, wohin die Reise geht. Links und Grün werden über die Klippe geschmissen.
Das große Geld bestimmt immer, was wird. So wurde das system gebaut, daß ohne Parteispenden niemand gewinnen kann, wie in den USA. Das ist der Hebel, der eingezogen wurde.
Ob die Bonzen nun auf einmal menschlich werden? Hahaha - wers glaubt. Sie wollen sich häuten, wie Schlangen eben so sind. Aber interessant wird es allemal, wenn "Links" abgesägt wird. Deshalb schreien die Linken (und Grünen) ja auch immer so nach "Menschenrechten", wegen ihrer an deren Näpfen hängenden Mischpoke.