Soll man den Monitor-Chef eine Chance zur Korrektur geben?

Bitte mehr Mitgefühl mit dem verzweifelten Georg Restle

von Alexander Wallasch (Kommentare: 9)

Der große Schmerz des ehemaligen Journalisten.© Quelle: X, @georgrestle, Screenshot

Georg Restle sah sich selbst schon auf dem Gipfel der evolutionären Entwicklung der Demokratie und Meinungsfreiheit, im Besitz jener magischen Wahrheit, die jede Debatte überflüssig macht, das Ende der Demokratie im Paradies des Wissens, ganz nah am heiligen Gral.

Wer noch einen Beweis dafür braucht, dass die Etablierten, die Woken, die Öko-Sozialisten, der polit-mediale Komplex – wie auch immer – am Ende sind und die letzte Party auf dem brodelnden Vulkan bereits begonnen hat, der sollte sich einen aktuellen Tweet des ÖR-Monitor-Moderators Georg Restle anschauen.

Bei Restle ist jetzt jener kritische Zeitpunkt erreicht, wo Panik so viel Adrenalin ausschüttet, dass die Denkleistung und Feinjustierung gestört und alles auf die zentrale Funktion des politischen Überlebens eingestellt ist. Restle wird lauter, schräger, schriller, hysterischer und aggressiver.

So ähnlich muss man sich die trotzigen Eliten um Batista vorstellen, als die kubanischen Revolutionäre immer näher rückten aber noch genug warmer Champagner da war: Hasta la victoria Siempre! Georg Restle bleibt seiner Rolle als West-Ersatz-Schnitzler treu bis in den Untergang. Nein, er liebt nicht alle Menschen. Er findet die Deutschen sogar richtig kacke und doof.

Georg Restle veröffentlichte heute via X folgende für ihn offenbar bedeutsame Erkenntnis gleich auf Englisch. Restles Manifest, ein Nachruf, ein letztes „Hallo“ und dann „Tschüss“. Herrje, der Mann ist so getriggert, so kitschig und woke-pathetisch dabei:

“Never forget: X has nothing to do with free speech but a lot to do with the political agenda of one of the richest men in the world. It‘s propaganda, not information. It‘s the power of the few, not democracy.”

(„Vergessen Sie nie: X hat nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun, aber sehr viel mit der politischen Agenda eines der reichsten Männer der Welt. Es geht um Propaganda, nicht um Information. Es geht um die Macht der Wenigen, nicht um Demokratie.“)

Und dann hängt Georg Restle – wieder in seiner Heimatsprache – hintendran:

„Und wer noch einen Beweis braucht, lese die Kommentare. Wozu Algorithmen fähig sind… 😉"

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Dann tut man ihm halt den Gefallen und liest. Und da kommentieren lauter kluge Leute, teilweise amüsiert über den armen Kerl von Monitor, der seine Suppe nicht mehr auslöffeln will, weil er sich zu oft im eigenen Sud verbrannt hat. Und der jetzt um sich schlägt, weil er nicht weiß, wie er aus dem Schlamassel jemals wieder rauskommen kann. Keine Umkehr möglich, jede Glaubwürdigkeit verspielt, auch der pfiffige Dreh, sein Polit-Fernsehen als konstruktiven Journalismus zu verkaufen, vollkommen schief- und nach hinten losgegangen.

Georg Restle sah sich selbst schon auf dem Gipfel der evolutionären Entwicklung der Demokratie und Meinungsfreiheit im Besitz jener magischen Wahrheit, die jede Debatte überflüssig macht, das Ende der Demokratie im Paradies des Wissens, ganz nah am heiligen Gral.

Georg Restle ist die Generation östrogener Stuhlkreis. Jahrzehntelang alles wirklich bis zum Erbrechen diskutiert. Immer zuhören und verstehen müssen. Immer aufpassen, als weißer Mann die gebührende Zurückhaltung zu üben. Bloß nicht als Macho auffallen. Dabei immer lächeln, spitzbübig sein wie Habeck, oder es mindestens versuchen. Das alles zermürbt und verschleißt ganz schrecklich auf dem Weg nach oben. Und die vielen Verletzungen der Seele!

Und jetzt kommen diese rechten Arschlöcher und wollen alles von vorne beginnen lassen, wieder diskutieren, eine eigene Meinung haben und diese frecher Weise auch noch äußern wollen! Aber Nazi-Propaganda ist doch keine Meinung! Die Enttäuschung könnte für Georg Restle kaum größer sein. Die Gewaltandrohungen der Antifa waren offenbar immer noch nicht extremistisch genug.

Herrgott nochmal, ich bin es so leid, was sollen wir denn noch alles tun? Alle Andersdenkenden totschlagen, mag Mescalero Restle eins um andere Mal im stillen Kämmerlein geflucht haben, das geht ja dann auch nicht. Aber so ein Holzscheit vielleicht, wenn gar nichts mehr geht ...

Der öffentlich-rechtliche Propagandachef der Bundesregierung schimpft über die politische Agenda von Elon Musk auf X: „Es geht um Propaganda, nicht um Information. Es geht um die Macht der Wenigen, nicht um Demokratie“. Und er macht es auf Englisch, weil er denkt, Elon Musk werde so auf ihn aufmerksam. Dieses Stalking ist für viele noch das I-Tüpfelchen auf dieser – man muss es so sagen: – elenden Restelei.

Der totale Verlust der Deutungshoheit ist jetzt immerhin auch von Georg Restle verstanden worden. Es ist auch kein Kampf mehr, es ist nur noch ein sanftes: Ach, sei doch einfach still Georg, benimm Dich nicht immer wie ein Rumpelstilzchen. Es ist die Ankunft im Hafen der Bedeutungslosigkeit. Georg R. wird böse, aber es interessiert niemanden mehr.

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