Heute sagt Bruttel im Interview: „Das Kernargument unseres Preprints, der wahrscheinlich bisher klarste Beweis für einen Laborursprung, kann nicht mehr widerlegt werden.“
Zuletzt wurde bekannt, dass der Bundesnachrichtendienst schon 2020 der Laborthese eine Wahrscheinlichkeit von bis zu 95 Prozent gegeben hat, seine Analyse aber fünf Jahre lang geheim gehalten hat.
Wir sprechen mit Dr. Valentin Bruttel darüber, wie er – ähnlich wie Prof. Wiesendanger – in den letzten Jahren diffamiert, denunziert und ausgegrenzt wurde und ob Christian Drosten dabei eine Rolle spielt.
Sie waren schon früh Verfechter der Laborthese. Parallel hatte auch der Bundesnachrichtendienst (BND) eine ähnliche Idee, die aber fünf Jahre geheim gehalten wurde.
Meine Aussagen dazu mögen für einige Leser extrem erscheinen, aber das liegt nur daran, dass die großen deutschen Medien fast ausschließlich Virologen mit erheblichen Interessenkonflikten zu Wort kommen ließen. Heute gibt es noch viel klarere Beweise für einen Laborursprung, als es selbst der BND-Bericht damals diskutierte.
Analysen, die nicht einmal alle Quellen einbeziehen, kommen auf eine Wahrscheinlichkeit von über 99,9 Prozent für einen Laborunfall. Seit unserer Vorveröffentlichung 2022, in der wir mit bislang unwiderlegten wissenschaftlichen Argumenten einen Laborursprung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachweisen konnten, sind noch eine ganze Reihe zusätzlicher sehr starker Indizien für einen Unfall bekannt geworden.
Beispielweise sind in 2019 von einem Patienten entnommene Urin- und weiteren Proben DNA-Konstrukte aufgetaucht, wie man sie für die Herstellung von Impfstoffen für Tiere generiert, und welche das komplette Stachelprotein von SARS-CoV-2 mit Ausnahme der sogenannten Furinspaltstelle kodierten.
2019 war offiziell die Sequenz des Stachelproteins noch überhaupt nicht bekannt. Außerdem wurde das den Mutationen nach älteste SARS-CoV-2-Genom in einer Probe gefunden, die auch DNA von Zelllinien enthielt, die immer zur Herstellung künstlicher Viren eingesetzt werden. Details und Quellen finden Sie in meinem Substack.
Neu ist nun, dass der BND seit 2020 davon wusste und die letzten zwei Regierungen uns diese Einschätzung und Beweise jahrelang vorenthielten.
Hier scheint ein BND-Mitarbeiter entschieden zu haben, nicht länger Teil dieser Täuschung zu sein. Wohl auch durch eine Publikation über in Wuhan synthetisch hergestellte MERS-Viren – Ich habe die Autoren dieses Papers bezüglich der gefundenen MERS-DNA-Bausteine beraten, da wir in unserem Preprint ähnliche Bausteine beschrieben hatten.
Besonders alarmierend: MERS, an dem auch Christian Drosten in Berlin forscht, ist ein um ein Vielfaches tödlicheres Virus als SARS-CoV-2. Dass DNA-Bausteine solcher Viren in landwirtschaftlichen Proben auftauchen, zeigt, wie schlecht die Sicherheitsstandards in diesen Laboren sind.
Es ist daher höchste Zeit, dass die Geheimdienstinformationen offengelegt und von wirklich unabhängigen Experten analysiert werden. In Deutschland brauchen wir dringend eine Aufarbeitung dieser Katastrophe – so wie unsere NGO „Biosafety Now“ dies in den USA begleitet hat. Zudem sollte diese extrem gefährliche und aus meiner Sicht nutzlose Forschung endlich verboten werden – idealerweise weltweit, aber auch Deutschland hinkt hier den USA und UK schon deutlich hinterher.
Zuvor gab es aber einhundert Jahre lang keine Pandemie. Warum sind Sie überhaupt der Auffassung, dass es hier in der Zukunft weitere Pandemien geben kann?
Weil sich die Technologie zur DNA- und Virusproduktion rasant verbessert hat. Heute reichen wenige Experten, um innerhalb einer Woche ein neues Virus zu bauen – früher dauerte das Jahre. Es gibt international kaum Regulierungen, und selbst bestehende Vorgaben werden manchmal von Virologen einfach ignoriert.
Zudem gibt es Hinweise, dass bereits 2021 wieder ein tödlicher Laborunfall mit einem Ebolavirus stattfand. Die erste Patientin war eine Krankenschwester, und dem Virus fehlten etwa fünf Jahre natürlicher Mutationen – ein starkes Indiz für eine Kontamination durch eine falsch entsorgte eingefrorene Laborprobe. Keiner der Virologen, die ich darauf ansprach, war bereit, diesbezüglich etwas zu unternehmen.
Ist der Begriff „Pandemie“ noch der Richtige? Müsste man solche Pandemien dann nicht korrekter „Labor-Pandemien“ nennen oder ähnlich?
Es gibt zwei Extreme. Das war jetzt ein Virus, das nur für relativ wenige Infizierte tödlich, aber dafür extrem ansteckend war, so dass es sehr schnell viele Menschen infizierte. In der Summe kam es somit immer noch zu Millionen an Toten und vielen bleibenden Schäden.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zogen zudem soziale und wirtschaftliche Verwerfungen nach sich. Die Pandemie war nach dem initialen Ausbruch praktisch nicht mehr aufzuhalten, weil das Virus im Labor manipuliert worden war.
Bei vielen anderen Laborunfällen in der Vergangenheit waren viel tödlichere, dafür nicht manipulierte und daher weniger gut an den Menschen adaptierte Viren entkommen. Die verbreiten sich langsamer und verursachen bei jedem Patienten schwere Symptome, weswegen sie sich aber auch leichter nachverfolgen und eindämmen lassen.
Der Alptraum wäre natürlich ein durch „Gain of Function“-Forschung gut an den Menschen adaptiertes, sehr tödliches Virus. Solche extrem gefährlichen Versuche wurden auch in Europa durchgeführt. Außerdem werden weltweit immer mehr Labore für gefährliche Viren gebaut, und das bedingt auch mehr Unfälle, was sich leicht schon anhand der Liste bei Wikipedia nachvollziehen lässt.
Nun ist es wichtig, z.B. für natürliche Viren neue Medikamente zu erforschen, was aber extrem komplex, langwierig und teuer ist. Viel leichter ist es, durch die Manipulation eines Virus selbst schnell gut publizierbare Veröffentlichungen zu generieren. Das ist hochriskant, zahlte sich für die Autoren aber aus, weil viele lesen wollten, wie nah ein Virus dran ist, eine Pandemie verursachen zu können, und es daher leicht hochrangig publizierbar ist.
Ihre Vorveröffentlichung war damals umstritten, u.a. drei Professoren an der Uni Würzburg hatten eine Gegenstellungnahme veröffentlicht. Sie haben hier nun ein Verfahren eingeleitet. Vielleicht zwei Sätze dazu, was Sie sich davon erhoffen, Genugtuung?
Nein, es geht in erster Linie um das Ende einer Täuschung der Öffentlichkeit. Besonders bei einer Katastrophe, die so viel Leid verursacht hat, sollten sich alle Wissenschaftler strikt an die Wahrheit halten, auch um zukünftig weitere solche Katastrophen zu verhindern.
Durch dieses fehlerbehaftete Gutachten und die nachfolgende Flut an Presseartikeln ist auch ein enormer Schaden für meinen Ruf als sorgfältiger Wissenschaftler entstanden. So wurde ich beispielsweise bei Vortragsveranstaltungen ausgeladen, und wahrscheinlich wurden auch mögliche Geldgeber oder Partner verunsichert.
Sie haben einen Reputationsverlust und auch wirtschaftlichen Schaden erlitten?
Es geht um Professoren, die damals hier in Würzburg tätig waren und es zum Teil noch sind. Diese haben ein von vielen Zeitungen zitiertes Gutachten zu unserem Preprint geschrieben, in welchem uns z.B. „erhebliche methodische Schwachstellen“ unterstellt wurden, sowie dass sich aus den in der Studie vorgelegten Analysen keine sichere Evidenz für die von uns formulierte Schlussfolgerung, dass SARS-CoV-2 synthetischen Ursprungs sei, ergeben würde.
Wir hatten uns bei dieser Analyse auf Genscheren konzentriert, die kurz zuvor zur Herstellung synthetischer Viren eingesetzt wurden. Die Gutachter hatten unsere Versuche dann einfach mit vielen hundert, wahrscheinlich tausend verschiedenen Genscheren wiederholt, und dann auch ähnliche Muster in natürlichen Viren gefunden.
Das Problem dabei ist, dass einer der Gutachter in einer mir weitergeleiteten Mail zugab, gar nicht zu wissen, ob diese Genscheren hier einsetzbar sind. Tatsächlich ist dies für die allermeisten nicht der Fall. Dies habe ich den Gutachtern natürlich sofort erklärt, was sie aber ignorierten.
Nur wenige dieser Genscheren produzieren für jede „Klebestelle“ andere DNA-Überhänge. Dies ist aber für einen geordneten Zusammenbau der DNA Segmente erforderlich. Klingt kompliziert, solche Klonierungsmethoden sind aber zum Teil schon Abiturstoff.
Obwohl der Artikel für den Fachbereich Bioengineering geschrieben war, weigerten die Gutachter sich außerdem, sich von einem erfahrenen Biotechnologen beraten zu lassen. Am krassesten war jedoch, dass unser signifikantestes Ergebnis, die erhöhte Frequenz von Mutationen in den Erkennungssequenzen der Genscheren, im Gutachten einfach völlig ausgelassen wurde.
In natürlichen Viren sind stille Mutationen, die nur die RNA-Sequenz, nicht aber die Proteine verändern, erwartungsgemäß gleichmäßig über das Genom verteilt. In Laborviren hingegen enthalten die Erkennungssequenzen der für den Zusammenbau genutzten Genscheren oft viele neue Mutationen, da diese Sequenzen für einen effektiven Zusammenbau mutiert werden.
Wir hatten festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer so extremen Häufung von Mutationen in diesen Bereichen je nach Vergleichsgenom über zehn Millionen Mal wahrscheinlicher manipuliert als natürlich war. Das wurde einfach ausgelassen.
Auch der Gesundheitsminister wurde im Expertenrat der Bundesregierung falsch über unsere Arbeit informiert: Ihm wurde einfach erzählt, diese Erkennungssequenzen würden beim Zusammenbau immer verschwinden, obwohl erfahrene Biotechnologen natürlich wissen, dass das für die in Wuhan geplanten Versuche Quatsch ist.
Und das ist jetzt bei einer Art Schiedsstelle gelandet?
Ja, es gibt ein Verfahren, zu konkreten Schritte möchte ich mich hier aber nicht äußern.
Glauben Sie, dass ihre Geldgeber das anerkennen werden? Wie schafft man die Brücke von der Diskreditierung zurück zur Normalität?
Unsere Daten sprechen eigentlich für sich. Mark Twain sagte aber einmal, es sei leichter, die Menschen zu täuschen, als sie zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind. Ich glaube, das sehen wir auch heute noch, wo selbst nach den jetzigen Geheimdienstberichten gefühlt immer noch viele Journalisten an den Lippen von Christian Drosten hängen, obwohl er selbst laut veröffentlichter Chatnachrichten seiner Kollegen „bei diesem Thema zu große Interessenkonflikte hat, um gerade denken zu können“.
Wissenschaftsjournalismus großer Zeitungen scheint leider so zu funktionieren, dass Professoren bei wissenschaftlichen Fragen einfach blindlings vertraut wird. Es wäre ja auch sehr aufwendig, diese auf ihrem Fachgebiet routinemäßig zu hinterfragen. Aber hier geht es nicht um irgendwelche Vogelflugrouten, sondern um die Ursache für den Tod von Millionen von Menschen. Da wäre es extrem wichtig gewesen, journalistische Grundprinzipien einzuhalten und beispielsweise Interessenkonflikte abzufragen.
Anders als bei diesen Journalisten höre ich aus der Allgemeinbevölkerung aber schon immer, dass viele einen Laborursprung für wahrscheinlicher halten. Man braucht auch kein Biotechnologe oder Virologe sein, um das zu erkennen. Der Ausbruch direkt neben dem Labor für Fledermaus-Coronaviren und die Chatnachrichten der Virologen sprechen Bände: Viele Virologen, die das Gegenteil publizierten, hielten einen Laborunfall auch für höchstwahrscheinlich.
Da bleibt jetzt die Frage, ob es eine wirkliche Aufarbeitung geben wird. Prof. Theißen kritisiert da völlig zu Recht, dass da trotz aller Interessenkonflikte jetzt wieder Herr Drosten mit beauftragt wird. Das Kernargument unseres Preprints, der wahrscheinlich bisher klarste Beweis für einen Laborursprung, kann nicht mehr widerlegt werden.
Auch das wurde im Ausland in großen Zeitungen längst diskutiert, nachdem Investigativ-Journalisten herausfanden, dass Pläne im Entwurf eines Forschungsantrags den Zusammenbau der Viren für Wuhan mit genau der Genschere und aus genauso vielen DNA-Segmenten beschrieben, wie wir das postuliert hatten.
Man kann das als wissenschaftlichen Streit abtun. Aber kann man auch nachweisen, dass Ihnen durch diese Ablehnung – womöglich politisch konnotiert – ein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist?
Auf jeden Fall behalte ich mir vor, auch zivilrechtlich dagegen vorzugehen. Zunächst mal war es sehr schwierig, überhaupt einen Anwalt zu finden. Drei Kanzleien lehnten es aus verschiedenen Gründen ab, mich zu vertreten.
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Es gibt auch Fälle, wo tatsächlich Schadensersatz gezahlt wurde?
Bei Rufschädigungen immer wieder, klar, vor allem bei Prominenten. Aber einen Fall wie meinen kenne ich nicht. Viel wichtiger als irgendwelche Strafen ist aber, dass die Öffentlichkeit endlich erfährt, was wirklich zu dieser Pandemie geführt hat. Und dass dann Politiker endlich eine unabhängige Aufarbeitung einleiten und entsprechend gefährliche Forschung auch in Deutschland verbieten, damit sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt.
Auch habe ich viele führende Politiker wie z.B. Konstantin von Notz, Andrew Ullmann und Ursula von der Leyen seit Jahren aufgefordert, etwas zu unternehmen, was zu bisher aber zu nichts Nennenswertem führte, selbst öffentliche Gespräche wurden immer abgelehnt.
Wie wichtig ist es für Sie, Öffentlichkeit zu schaffen, um klarzumachen, dass Sie richtig gearbeitet haben? Sie hatten im Vorgespräch auch von Studenten erzählt, die zurückgeschreckt sind.
Zunächst einmal verlangt das Thema nach Öffentlichkeit. Wenn hochriskante Forschung Folgen hat, die alle Menschen auf dem Planeten betreffen, dann hat die Öffentlichkeit auch das Recht zu erfahren, was offenbar passiert ist. Dann müssten auch die Maßnahmen ergriffen werden, die einen weiteren Unfall soweit wie irgendwie möglich ausschließen.
Was ich aber festhalten möchte: Alle etwaigen Schadensersatzzahlungen würde ich nach Abzug der Anwaltskosten komplett für die Forschung für neue Therapeutika für Long-Covid und Post-Vac spenden oder in solche Arbeiten investieren. Das soll den wirklichen Opfern dieser Pandemie zugutekommen, nicht mir.
Auch ich habe vor der Pandemie diese enormen Gefahren nicht erkannt und die Fahrlässigkeit mancher Kollegen komplett unterschätzt. In China wurde beispielsweise seit Jahren auf einer Sicherheitsstufe, auf der nicht mal einfache Masken vorgeschrieben sind, an solchen Viren herummanipuliert.
Es wird aktuell wieder viel über Aufarbeitung diskutiert. Kann dazu auch ein finanzieller Topf für wirtschaftlich Geschädigte gehören?
Ich denke, das wäre möglich, auch der Staat hat hier gegebenenfalls die Wahrheit verschwiegen. So wurde auch Prof. Wiesendanger Opfer einer extrem fraglichen Medienkampagne ausgesetzt und für seine großteils völlig korrekten Aussagen zu hohen Gerichtskosten verurteilt.
Dann gab es öffentlich-rechtliche Sender wie etwa den MDR, die einen – wissenschaftlich gesehen – unfassbar schlechten Podcast mit Prof. Kekulé veröffentlicht haben, der neben absurden Behauptungen wie „diese Genscheren würden auch RNA schneiden“ und vom Virus selbst kodiert, auch eine lange Reihe an Beleidigungen und Unterstellungen beinhaltete. Ich habe da Beschwerde eingelegt, aber nie Antwort erhalten.
Aber bei Zeitungen wie der „Süddeutschen“ oder „Zeit“, die Beleidigungen wie „Kindergarten-Molekularbiologe“ abdruckten, ohne die massiven Interessenkonflikte der entsprechenden Virologen zu überprüfen oder mir eine Möglichkeit zur Stellungnahme zu bieten, sollte jetzt aber nicht der Steuerzahler für etwaige Kompensationen aufkommen.
Ich hatte mich diesbezüglich z.B. auch mal bei HateAid gemeldet, aber auch das führte zu nichts.
Sie haben im Vorgespräch erzählt, Sie hätten eine Kommunikation mit Herrn Drosten gehabt.
Ich hatte 2021 im Juni einen längeren E-Mail-Austausch mit Professor Drosten gehabt, wo ich ihm alle wichtigen Hinweise auf einen Laborursprung per Mail geschickt habe. Da ist zum einen diese eingebaute Furin-Spaltstelle, die extrem sauber eingesetzt ist. Dann die ersetzte Rezeptorbindedomäne, die dieses Virus so extrem ansteckend macht. Und dann Spuren vom genetischen Zusammenbau dieser Viren, die entstehen, wenn das Genom aus meistens fünf bis acht DNA-Bausteinen zusammengesetzt wird. Das heißt, er kannte viele wichtige Beweise für einen Laborunfall eigentlich sehr früh.
Haben Sie da mit einer Antwort gerechnet?
Er hatte ja zuvor immer geantwortet. Und dann wohl gemerkt, dass ich mich von Autorität allein nicht überzeugen lasse. Der Tenor schwenkte dann zu: Das seien persönliche Anschuldigungen, und alles nicht genug ausgearbeitet, usw.
Das heißt, er hat erst mal reagiert und wollte sie vom Gegenteil überzeugen und dann hat er die Diskussion irgendwann beendet? Interessant ist ja auch, dass es nie einen echten Beweis für eine Zoonose-Geschichte gab.
Diese Artikel im Magazin "Science", die gesagt haben, es kommt höchstwahrscheinlich vom Markt, hatten schwere methodische Fehler, welche inzwischen zum Teil durch sogenannte „Errata“ korrigiert wurden, zum Teil aber noch nicht.
Eigentlich hätten diese Artikel niemals einen wissenschaftlichen Begutachtungsprozess überstehen dürfen. Das Versagen unseres Wissenschaftssystems bei der Erforschung des Corona-Ursprungs hat der Pflanzengenetiker Günter Theißen in seinem Buch „Das Virus“ recht gut beschrieben. Er vermeidet zwar jede eigene Stellungnahme zum wahrscheinlichen Ursprung von SARS-CoV-2, zeigt aber, wie fehlerhaft und tendenziös die meinungsbildenden Arbeiten waren. Das liest man nur leider kaum in den Zeitungen, die stattdessen reißerische Artikel über Daten verfassen, die angeblich auf den Marderhund als Zwischenwirt hindeuten.
Wenn man dann fragt, wie sie denn an die Daten gekommen seien, bekommt man als Antwort, dass diese gar nicht vorlägen. Da werden komplette Überschriften also einfach ausgedacht. Dann werden die Daten verfügbar, und es zeigt sich, dass da eine sogenannte negative Korrelation vorlag, also dass die Proben, die sehr viel Marderhund-DNA enthielten, fast gar keine SARS-CoV-2-RNA enthielten, während Proben, die kaum Marderhund-DNA enthielten, ganz, ganz viel Covid-RNA enthielten. Und das waren sowieso alles nur Bodenproben, bei denen sich vieles durchmischt, alle Proben von Tieren waren negativ.
Was das eigentlich zeigt, ist, dass der Marderhund nicht der Zwischenwirt war. Was aber auch vorher schon klar war, da nie infizierte Tiere in freier Wildbahn gefunden wurden. Es wurde auch nie gezeigt, dass sich Marderhunde mit dem Ausgangsvirus überhaupt infizieren können. Für diese Versuche wurde eine spätere, infektiösere Variante benutzt.
Und dann waren die Virenlasten in den Tieren immer noch um einen Faktor von etwa 10.000 mal niedriger als Virenlasten in Menschen (siehe mein Substack). Dabei würde man eigentlich das genaue Gegenteil erwarten, nämlich dass die Viren gut an Zwischenwirte angepasst sind, und diese daher viel mehr Viren absondern als der neue Wirt, der Mensch. Diese Geschichten haben nichts mit seriöser Wissenschaft zu tun.
Ich habe Christian Drosten auch nach einem Vortrag Ende letzten Jahres nochmal gefragt, ob er bereit sei, das Thema mal öffentlich zu diskutieren, da waren gerade die Antragsentwürfe mit den genauen Bauplänen für die künstlichen Fledermaus-Coronaviren aufgetaucht. Auch da kam wie aus der Pistole geschossen die Antwort, es gäbe leider keine Beweise für einen Laborunfall. Auch das war wieder sehr überzeugend vorgetragen, ich hatte den Eindruck, dass ihm fast der ganze Saal das glaubte.
Wie haben Sie Drostens Reaktion empfunden?
Initial hatte ich das Gefühl, dass er hier die Fakten einfach nicht wahrhaben oder nachverfolgen will. Im Nachhinein, nachdem ich erfahren habe, welche engen Beziehungen er nach Wuhan hatte, dass es da gemeinsame Konferenzen gab, auf denen er und Shi Zhengli vorgetragen haben, dass er Editor des letzten Papers von Shi Zhengli war, wundert mich das nicht mehr.
Wenn man das historisch betrachtet, ist das ja auch gar nichts Neues. Bei großen Skandalen, sei es Kindesmissbrauch in der Kirche oder dem VW-Abgasskandal, hat der innere Kreis ja immer geschwiegen und, so lange es ging, die Öffentlichkeit getäuscht.
Immer ging es den Beteiligten um den Ruf, den Schutz von Kollegen, nie um die Opfer. Und Drosten war sehr nahe dran an dieser Forschung.
Er hat in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gefordert, wir müssten diese enormen Risiken aushalten, und selbst Projekte koordiniert, bei denen es um Gain-of-Function und die Manipulation der proteolytischen Aktivierung von Atemwegsviren geht, was z.B. durch den Einbau einer Furinspaltstelle erreicht werden kann.
Meines Empfindens nach hat kein anderer Wissenschaftler in Deutschland ähnlich große und offensichtliche Interessenkonflikte. Und diese hat Drosten, soweit ich weiß, kaum, oder wenn, dann erst extrem spät, öffentlich gemacht. Daher verwundert mich seine Reaktion heute nicht mehr.
Was mich weiterhin verwundert ist, dass es immer noch reihenweise Journalisten gibt, für die nur diese eine Stimme zu gelten scheint, und die immer noch beispielsweise ein Interview mit Drosten führen, ohne diese Interessenkonflikte abzufragen oder ihr Publikum über diese aufzuklären.
Ich glaube, dass dies insbesondere für die vielen Opfer dieser Pandemie und deren Angehörige extrem bitter ist. Ich bin da auch wegen der Entwicklung von Therapeutika mit ein paar Long-Covid-Patienten in Kontakt, die sind immer wieder fassungslos.
Transparente Aufarbeitung, wie den Opfern geholfen und eine weitere solche Pandemie verhindert werden kann, sollte jetzt im Vordergrund stehen.
Danke für das Gespräch!
Dr. Valentin Bruttel studierte Biomedizin und Molekulare Medizin. Er promovierte im Bereich Immunologie und ist heute wissenschaftlicher Leiter eines Unternehmens, welches gezielte Therapeutika für Autoimmunerkrankungen entwickelt und im Bereich Biotechnologie schon einige Innovationspreise gewonnen hat.
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Kommentar von R. Kresnikg
Um es einmal ganz deutlich zu sagen:
5G(+) war nicht der Grund, weshalb massenhaft Menschen in Wuhan zusammenbrachen, das ist eine Verschwörungstheorie!
5G(+) war nicht der Grund, weshalb Elefanten tot zusammenbrachen, das ist eine Verschwörungstheorie!
5G(+) war nicht der Grund, weshalb Schwärme von Vögeln tot vom Himmel fielen (und ihre Lungen bluteten), das ist eine Verschwörungstheorie!
Und der Laborursprung durch Gain of Function Forschung steht schon lange nicht mehr in Frage.
Hier geht es nur noch darum, ob diese, ich sage Biowaffen dazu, absichtlich freigelassen wurden.
Da müßte man dann allerdings einen Ticken über den Tellerrand hinaus denken können.
Immerhin haben wir alle erlebt, daß Covid durch die von Medien (ua mit Fake Bildern von Särgen etc) angeheizte Massenpanik weltweit der 100%ige Türöffner für die Akzeptanz einer mRNA Gen-Spritzung wurde, die vorher jahrzehntelang niemand freiwillig haben wollte.
Und wir haben erlebt, daß der Covid-Test (was bedeutet nochmal Covid?) der Türöffner zur Akzeptanz einer verpflichtenden digitalen ID wurde.
Und weshalb wurde von den Medein das "keine Luft mehr kriegen" überall als Horrorbild an die Wand gepinselt? Nein, das hat natürlich nichts mit blockierter Zellatmunung in den Lungen zu tun, das ist nur eine Verschwörungstheorie!
Natürlich sind das alles nur reine Zufälle, und daß sie zusammenpassen ist eine totale Verschwörungstheorie!
Du meine Güte.
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Kommentar von .TS.
Die unmittelbare Nähe des Ausbruchsortes zu einem genau damit arbeitenden Labor, die bekannt niedrigen dortigen Sicherheitsvorkehrungen, die Berichte der als "Fledermausfrau" bekannten Forscherin, Auffälligkeiten an den Veränderungen gegenüber früheren Viren die stark zumindest auf Züchtung, wenn nicht gar Design hindeuten - die Indizienlage war schon von Anfang an immens.
Was mich aber wundert ist daß weitere gewichtige Sachverhalte kaum thematisiert werden:
-die Erregerspuren die schon im Sommer 2019 in italienischen Abwässern aufgefunden worden sind
-die Erkrankungswelle bei einer südchinesischen Sportveranstaltung im Herbst 2019
-die Tatsache das der Erreger für Träger einer bestimmten Blutgruppe deutlich infektiöser ist (und die Verteilung der Blutgruppen global unterschiedlich ausfällt)
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Kommentar von HP
Herrn Bruttel kannte ich selbst als Corona-Kritiker noch nicht.
Vielen Dank an Herrn Wallasch.
Ich werde diese gute Arbeit demnächst mit einer Spende unterstützen.
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Kommentar von Rolf Oetinger
Vielen Dank Herr Wallasch
für das klasse Interview mit Herrn Bruttel,
ich kannte bis dato nur die Arbeit von Prof Wiesendanger.
Der Nebel lichtet sich, nun läuft es darauf hinaus, dass, wenn die Wahrheit ans Licht kommt viele Leute mit Rang und Namen aus Politik und Wissenschaft als Lügner-wegen-Interessen (welche?) dastehen.
Es geht um Millionen Tote - von Corona direkt udn aufgrund Impfung und (auch überzogener) Maßnahmen, die gesundheitliche, psychische und schwerste wirtschaftliche Schäden anrichteten, Diese Schäden verusrsachten direkt und indirekt selbstverständlich - sorry - Tote.
Oder wie war das mit den modellierten Hitzetoten, Feinstaubtoten, die die Klimawandler so eifrig modellieren, obwohl nichts dergleichen auf dem Totenschein steht?
Ebenso sind die direkten und indirekten Toten weltweit aufgrund Infektionen, Maßnahmen und Impfungen mitamt den wirtschaftlichen Verwerfgungen zu berechnen.
Und das NUR, weil irre Virologen lebensgefährliche, gar massenmordfähige Gain-of-function-Forschung betreiben.
Sie machen es immer noch.
Am Montag – tun sie es wieder.
Wer schließt ihre Labors?
Wann werden Staaten deren gezüchtete Virenkulturen vernichten, verbrennen?
Warum nicht direkt am Montag, das wäre übermorgen!?
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Kommentar von Hans Buschmann
1. War es ein Laborunfall oder wurden die Viren vorsätzlich verbreitet - also gezielter Massenmord?
2. Wer heute einem Professor glaubt, der die Meinung der Regierung verbreitet, dem ist nicht mehr zu helfen.