Die Geister, die sie riefen: Grüner Fake-Nazis-Streich aufgeflogen

Zu wenig Nazis – Grüner Ratsherr aus Sri Lanka schmiert sich Hakenkreuz an Tür und Auto

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

Subramaniam ist ein Bauernopfer seiner Grünen geworden, weil er sich zu blöd angestellt hat. Die vielfachen Diffamierungen gegen Andersdenkende sind allerdings die viel schlimmeren Fake-Schmierereien.© Quelle: RP Online / Christos Pasvantis, PIxabay | gdj | Montage Alexander Wallasch

Der aus Sri Lanka stammende Erkelenzer Stadtrat Manoj Subramaniam (Die Grünen) hat rassistische rechtsextremistische Übergriffe gegen ihn, sein Auto und seinen Wohnort nur vorgetäuscht.

Ein Foto zeigte den stämmigen Mann dunkler Hautfarbe neben seinem weißen Kleinwagen, auf den mit roter Farbe ein Hakenkreuz geschmiert wurde – spiegelverkehrt.

Das im Internet veröffentlichte Foto wird von einer Lexus-Werbung begleitet. Das pfiffige Internet hat die Marke identifiziert und rechts daneben gleich flott ein Werbebanner geschaltet, dazu der Slogan: „Erleben Sie die Lexus SUV Modelle.“

Subramaniams grüne Parteigenossen sind entsetzt, ihr Bannstrahl des Entsetzens sorgte bereits für eine Löschung Subramaniams von der Webseite der Ortsgrünen. Gerade erst hatten sie ihrem Parteifreund die volle Solidarität erklärt, nun das. Die Rheinische Post schrieb zu dem Fall:

„Nachdem der 33-Jährige bereits viel Solidarität erfahren hat, haben jetzt auch die Erkelenzer Ratsfraktionen von CDU, SPD, FDP, und FW eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie sich hinter den Kommunalpolitiker mit tamilischen Wurzeln stellen und die rechtsextreme Straftat scharf verurteilen.“

Das Entsetzen der Parteifreunde überrascht allerdings fast mehr als die Tat selbst. Den streng genommen hat der Mann doch geliefert, was von ihm erwartet wurde, frei nach dem Motto: Es muss unbedingt sein, was sein soll. Notfalls erfinden wir es!

Denn wer in den letzten Jahren die Kriminalitätsstatistiken des Bundes und der Länder analysiert hat, dem fällt vor allem eines auf: ein krasses Missverhältnis zwischen den tatsächlichen rechtsextremen Straftaten und dem Getrommel, was darum gemacht wird, verglichen mit einer Vielzahl linksextremistischer Straftaten, die wie Bagatelldelikte verkauft werden.

Auch die Gesetzgebung der letzten Jahre hat sich alle Mühe gegeben, noch den letzten rechten Rülpser als rechtextremistische Straftat auszulegen. So betrifft die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole eine hohe Zahl dieser Delikte, zugespitzt ist schon die gegen die Sonne gehobene Hand verdächtig, ein Hitlergruß zu sein, wie jüngst sogar ein Bundestagskandidat erleben musste, dem für die wohl lächerlichste richterliche Ermittlung des Jahres sogar Immunität entzogen wurde.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Sachbearbeiter „rechts“ der Polizei wissen zudem um das vielfach jugendliche Alter und den öfter auftretenden Migrationshintergrund der Täter von Hakenkreuz- und „Jude“-Schmierereien. Linksradikale, die vermeintliche „Nazi“-Orte mit Hakenkreuzen markieren, dürften mittlerweile auch keine Seltenheit mehr sein.

Eine Beamtin erklärt im Gespräch mit alexander-wallasch.de, dass die Kollegen auch schon mal nachts ausgerückt sind, weil jemand an einer Bushaltestelle ein Hakenkreuz gesehen hat. Weiter berichtet sie, dass die Zahl der linksextremen Übergriffe eigentlich noch höher wäre, wenn man jeden einzelnen Straftäter aus einer größeren linksextremen Gruppe auf Gegendemonstrationen identifizieren würde.

Aber gerade auf dem Gebiet hätte es sich eingebürgert, dass man da weniger rigoros eingreift, um beispielsweise die Lage nicht eskalieren zu lassen.

Heiko Maaß, Ex-Justizminister, Ex-Außenminister, jetzt untergetaucht (jedenfalls medial), hatte die Marschrichtung bereits Ende November 2020 vorgegeben:

„Der Kampf gegen Rechtsextremismus braucht konkrete Maßnahmen - und die kosten auch Geld. Eine Milliarde Euro wollen wir bis 2024 zur Verfügung stellen. Damit stärken wir alle, die so unermüdlich dafür kämpfen, dass #Rechtsextremismus in unserer Demokratie keinen Platz hat.“

Der grüne Stadtrat Manoj Subramaniam muss das missverstanden haben. Oder nein, das ist zu zynisch, denn der Mann ist letztlich nicht Täter, sondern Opfer.

Die Pressemeldung der Polizei offenbart die ganze Tragik dieses Falles:

„Im Rahmen dieser Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass es nicht zu den angezeigten Straftaten kam, diese vorgetäuscht waren und eine Bedrohungslage nicht vorlag. Durchsuchungsmaßnahmen und eine Vernehmung des Beschuldigten haben diesen Verdacht erhärtet.“

Letztlich ist auch Manoj Subramaniam Opfer einer Hetzjagd der grün-roten Politik geworden gegen jeden, der eine andere Meinung vertritt.

Subramaniam ist ein Bauernopfer seiner grünen Parteifreunde geworden, weil er sich einfach zu blöd angestellt hat. Die vielfachen Diffamierungen gegen Andersdenkende sind die viel schlimmeren Fake-Schmierereien.

Das Etikett „Nazi“ ist mittlerweile zu so etwas wie einem Gütesiegel geworden, dass den Träger als aufrechten Demokraten auszeichnet – was natürlich nicht meint, dass es keine Nazis mehr gäbe, aber wenn der Staat selbst faschistische Tendenzen zeigt, dann wird es eben schwer, die Haltung meinungsstarker Bürger von Staats wegen überzeugend zu delegitimieren. Also muss die Nazi-Keule ausgepackt werden.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Die Grünen haben sich vor wenigen Stunden zum Fall geäußert  und auf dem Wege gleich den neuen Namen (Heirat?) von Subramaniam veröffentlicht: „Unser Statement zum Fall Manoj Jansen (geb. Subramaniam)“.

Der grüne Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion Erkelenz schreibt dort, die Grünen seien „fassungslos und schockiert“. „Manoj Jansen“ hätte

„die Solidarität nicht nur der Erkelenzer Grünen, sondern aller Kommunalpolitiker*innen im Kreis Heinsberg und darüber hinaus missbraucht. Angesichts der tatsächlichen Bedrohungen durch Rechte Gewalt, denen Kommunalpolitiker*innen und viele People of Color ausgesetzt sind, ist sein Tun unentschuldbar.“

Man fragt sich allerdings, was gewesen wäre, wenn Subramaniam nicht geständig gewesen wäre gegenüber der Polizei, die sogar die Hakenkreuzfarbe bei ihm sicherstellen konnte.

Klar, die Grünen hätten ihre Empörung hoch aufgehängt, daraus weitere Bezuschussungen für den Kampf gegen Rechts eingefordert, Subramaniam wäre Projektionsfläche umfänglicher Solidarität geworden.
Weiter bei den Grünen:

„Wir sind sehr betroffen ob des Schadens, den Herr Jansen angerichtet hat. Allerdings würde ich jederzeit wieder so handeln, wenn ein/e Kommunalpolitiker*in rechte Bedrohungen erleben muss. Wir haben als Kommunalpolitiker*innen einen Eid auf die Verfassung und Gesetze der Bundesrepublik Deutschland geschworen. Diesen Eid hat Herr Jansen gebrochen. Das ist nicht entschuldbar, aber ein solches Verhalten ist auch nicht vorhersehbar.“

Abschließend stufen die Grünen diesen Fall als „nicht nur parteischädigend, sondern ein Schlag ins Gesicht derjenigen“ ein, „die wirkliche Opfer rassistischer Gewalt sind.“

Sicher gibt es auch das. Aber es ist vor allem ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die täglich Opfer linksextremistischer Gewalt werden, die staatlicherseits gar nicht existieren darf. Diese Fälle werden entweder totgeschwiegen oder mit einem kaum unverhohlenen „selber Schuld“ belegt.

Auf Twitter stellt sich ein Manoj Subramaniam seinen Followern so vor:

„a potpourri of love, lust, anger an ambition/ product @ Ubisoft/ Wannabe author /LGTB“

Ob er es nun der echte Subramaniam ist oder nicht – das Manoj Subramaniam ein Wannabe ist, das hat er jetzt zweifellos unter Beweis gestellt. Eine Fake-Opfer, der zum Täter an sich selbst wurde.

Eine Art Selbstverstümmelung um seinen grünen Gefolgsleuten gerecht zu werden, die vom dunkelhäutigen Subramaniam – so dachte er vielleicht und lieferte die Lüge – mehr Übergriffe erwarteten, mehr Berichte, was dem Mann aus Sri Lanka in diesem bösen Land, in diesem „Deutschland du mieses Stück Scheiße“ von bösen Nazis angetan wurde.

Übrigens: Das absolute Highlight aus dem Irrenhaus politischer Radikalität jetzt via Twitter von einem Aktionsbündnis „ZGI - Zusammen gegen Intoleranz“, die schreiben zum Fall Subramaniam:

„Die von der Springerpresse befeuerte rassistische Hetze gegen Manoj Subramaniam ist widerlich. Mit mutiger Aktionskunst und zivilem Ungehorsam machte der grüne Aktivist braunen Hass sichtbar. Volle Solidarität, Manoj! Wir Demokrat:innen stehen entschlossen zusammen. Immer.“  

Der Account hat aktuell 6.600 Follower und soll – wie es jetzt heißt – ein rechter Fake sein. Die Nachricht selbst hingegen wirkt absolut authentisch.

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare