Deutsche Panzer sind auf dem Schlachtfeld. Lesen Sie alles über den laufenden Großangriff jetzt nur mit BILDplus.

Wollt Ihr den totalen Krieg? Propagandaführer BILD zieht in die letzte Schlacht

von Alexander Wallasch (Kommentare: 7)

„ES IST DIE GROSSE SCHLACHT!“© Quelle: Bil.de/ Screenshot

Das große Sterben im „BILDplus“-Modus zum Einführungspreis von 1,99 Euro, später 7,99 Euro. Und zum Start der Großoffensive gibt’s „BILDplus“ einen Tag gratis, wenn man nur den angebotenen Extra-Code eingibt. Feuer frei!

Aber bitte schnell, bevor das blutige Gemetzel wieder vorbei ist und die nächsten zehntausend zerbombten, zerschossenen und ausgebluteten Soldaten aus den Schützengräben gezerrt und nach Hause versandt werden. Jedenfalls dann, wenn man sie nicht gleich vor Ort vergräbt.

Kriegsberichterstattung im 21. Jahrhundert. Die deutschen Medien, allen voran die Bildzeitung, wetzen die Messer, trampeln wie wild in ihren bequemen Redaktionssneakern am Kaffeeautomaten und bejubeln die Eskalation des Kriegsgeschehens mit Blick auf die Abo-Zahlen.

BILD kann den totalen Krieg kaum abwarten. Der Glaube an einen ukrainischen Endsieg ist seit eineinhalb Jahren und hunderttausende Tote später weiter ungebrochen: Wenn man den ihr Staatsgebiet verteidigenden Ukrainern nur genug Waffen liefert, dann kann der Russe bis nach Moskau zurückgetrieben und Aggressor Putin an den Zinnen des Kremls aufgehängt werden. Wirklich?

Die Bildzeitung schreibt:

„Die Hauptschlacht hat begonnen! Ukraine startet Großangriff! Deutsche Panzer an der Front! Die US-Regierung meldet: Die Ukraine beginnt den lang erwarteten Hauptangriff auf die Russen. ES IST DIE GROSSE SCHLACHT! Tausende im Westen ausgebildeter Soldaten sind im Einsatz. Deutsche Panzer sind auf dem Schlachtfeld. Die Russen berichten von riesigen Angriffen. Lesen Sie alles über den laufenden Großangriff jetzt nur mit BILDplus.“

Autorin für die Bildzeitung ist Jeanne Plaumann aus Wittlich. Gestern twitterte sie: „Surprise visit by Zelenskyy in Odessa“. Und einen Tag zuvor „Sinéad O’Connor“ und dazu ein traurig-sorgenvolles Emoji.

Die wichtigste, die entscheidende Frage bleibt allerdings weiter unbeantwortet: Kann Russland besiegt oder aus der Ukraine vertrieben werden? Ist ein vollständiges Zurückdrängen der russischen Armee möglich oder ist nicht ein beidseitiges und anhaltendes zehntausendfaches Sterben viel wahrscheinlicher?

Wer Ende Juli 2023 davon schreibt, dass eine „Hauptschlacht“ bevorsteht, der muss logischerweise auch einen Sieger und einen Verlierer annehmen. Ein Sieger allerdings dürfte nach eiskalter Rechnung der Bildzeitung schon vor dem Ende der Schlacht feststehen: Ein paar BILDplus-Abonnenten mehr, welche das Popcorn rausgeholt, ihr Abo bezahlt und schnell nachgeschaut haben, was die Bildzeitung hinter der in Großbuchstaben geschriebenen Schlagzeile „ES IST DIE GROSSE SCHLACHT!“ für sie Blutiges hinterlegt hat.

Wem hier speiübel geworden ist von dieser Kriegstreiberei, der steht übrigens keineswegs unter Verdacht, ein Putinversteher zu sein. Der trauert schon jetzt um die die vielen Männer auf beiden Seiten und um die ukrainischen Frauen, die Kinder und Alten, die in diesem wieder nur nächsten Gemetzel ihr Leben verlieren.

Dieser Krieg muss jetzt sofort beendet werden. Oder wie es Prof. Elvira Rosert von der Universität Hamburg geschrieben hat:

„Wann und wie der Krieg beendet werden kann, hängt vom mittel- bis langfristigen Zusammenspiel verschiedener politisch-diplomatischer, ökonomischer und militärischer Kräfte ab. Obwohl die UN, wie eingangs erwähnt, in dieser Krise nicht ihr gesamtes Instrumentarium einsetzen können, um den internationalen Frieden wiederherzustellen, sind sie Teil dieses Zusammenspiels, indem sie politisch-diplomatisch Einfluss nehmen und daneben versuchen, die Folgen des Krieges zu lindern und seine Opfer zu schützen und zu unterstützen. Wir dürfen erwarten, dass die Vereinten Nationen deutlich sichtbarer werden, wenn ein Waffenstillstand erreicht ist und sie sich – hoffentlich – mit ganzer Kraft in die Friedenssicherung einbringen können.“

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