„Der macht alles, nur nicht seinen Job, sagt jeder im Ministerium, mit dem ich gesprochen habe.“

„Wir paffen das weg!“ – Lauterbach hat gekifft und unterstellt Kubicki in heute-show, noch stärkeres Zeug zu rauchen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

"Was Wolfgang Kubicki raucht, das weiß ich nicht. Es muss auf jeden Fall sehr stark sein."© Quelle: Screenshot Youtube / Ein flog über das Kuckucksnest / Welt / Strictly Reggae Roots, Montage Alexander Wallasch

Nach Karl Lauterbachs Fremdscham-Auftritt in der heute-show sprechen wir mit einer im Gesundheitssystem relevanten Funktionärin, die regelmäßig Kontakt mit Mitarbeitern im Gesundheitsministerium hat. Sie kennt die Stimmung im Haus gut und kommentiert Lauterbachs Auftritt mit weit hoch gezogener Augenbraue so:

„Der macht alles, nur nicht seinen Job, sagt jeder im Ministerium, mit dem ich gesprochen habe. Die finden das länger schon gar nicht spaßig, gar nicht heute-show-tauglich. Die wollen arbeiten, da machen viele ihren Job gerne. Da sitzen gute Leute, aber die bekommen keine Prokura. Lauterbach zieht alles an sich, macht aber nichts selbst. Dann bleibt es am Ende liegen. Die Krankenkassen laufen auf das größte Defizit ihrer Geschichte zu und es gibt keinen Plan, das zu lösen, weil keiner beauftragt wird, einen zu entwerfen, und Lauterbach es an sich gerissen hat, aber heillos überfordert ist. Er kann nicht führen, hat noch nie geführt. Scholz muss sich kümmern. Er muss da Bewegung reinkriegen, er muss Lauterbach sagen: Mach mal einen Vorschlag, sonst mach ich dir einen. Aber hat Scholz einen? Das weiß ich nicht. Er könnte ihm vielleicht drohen, Lauterbachs Staatsekretären mehr Prokura zu geben. Aber Scholz, so mein Eindruck, kümmert sich wie Merkel nur darum, Dinge liegen zu lassen. Das wird nicht mehr lange gut gehen.“

Tagesschau, Tagesthemen, heute, heute Journal – vier Sendungen, die mit Nachrichten im herkömmlichen Sinne nichts mehr zu tun haben. Das macht es allerdings der heute-show so schwer, denn sie möchte der Nachfolger der legendären Sendung „Rudis Tagesshow“ sein, wo Showmaster Carrell die echte Tagesschau auf die Schippe genommen hatte. Aber die gibt es beide nicht mehr.

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Jetzt also Lauterbach bei heute-show. Es geht um eine Extra-Sendung zum Thema Marihuana. Hier ein Mitschnitt der Lauterbach-Passagen:


heute-show:
Herr Lauterbach, wir müssen direkt mit einer Enttäuschung starten. Wir wollen heute weder über Corona noch über Markus Lanz reden.

Karl Lauterbach: Das wird schwer werden für mich.

heute-show: Aber es ist okay?

Karl Lauterbach: Is okay. Wir können sehen, ob es ein drittes Thema gibt.

heute-show: Da wollen wir doch mal sehen. Herzlich willkommen zu: Wer raucht denn so was? Und die wichtigste Frage zuerst. Haben Sie schon mal geraucht? Und was bitte raucht eigentlich Wolfgang Kubicki?

Karl Lauterbach: Was Wolfgang Kubicki raucht, das weiß ich nicht. Es muss auf jeden Fall sehr stark sein (Gelächter). Und ein guter Arzt probiert alles aus, um auch seine Patienten beraten zu können. Von daher habe ich auch schon konsumiert.

heute-show: Und wie war's?

Karl Lauterbach: Angenehm, muss ich sagen. Ich habe das übrigens in angenehmer Erinnerung, aber wie gesagt, also dass war nur ... man will den Menschen helfen.

heute-show: Aber sie waren ja am Anfang gegen 'ne Legalisierung.

Karl Lauterbach: Das ist richtig. Aber das also hat sich verändert in den letzten Jahren. Jetzt sind die Sicherheitsaspekte, die eine Legalisierung mitbringen, die sind so überwiegend, dass ich meine Meinung geändert habe. Und ich bin für die Legalisierung.

heute-show: Ich dachte, Sie wären jetzt dafür, weil sich eine Koalition mit der FDP nur bekifft ertragen lässt.

Karl Lauterbach: Die war damals noch nicht absehbar, als ich meine Meinung geändert habe. Aber tatsächlich – also die FDP hilft hier, um das Ganze voranzubringen. Ich werde in regelmäßigsten Abständen auf den Fluren von den Kollegen angesprochen: Sag mal, was ich noch fragen wollte, wann kommt denn der Cannabis?

heute-show: Die SPD war auch immer eine soziale Partei. Haben Sie keine Angst, dass die (Dealer) abrutschen?

Karl Lauterbach: Den Dealern wird dann nichts anderes also übrig bleiben, als einer regulären, gut bezahlten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen (Gelächter). Und wir haben ja den Bedarf. Wir haben den Bedarf! Die Dealer können in der Landwirtschaft arbeiten, die Dealer können im Marketing tätig sein. Alles gut (prustendes Gelächter).

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heute-show: Am Ende könnten sie ja am EU-Recht scheitern. Das heißt, Sie könnten der Andy Scheuer der Ampel werden.

Karl Lauterbach: Das stimmt. Das ist in der Tat ein Risiko. Das ist gefährlich, weil tatsächlich diese Rechtskonventionen sind zu beachten. Daher also muss Völkerrecht und EU-Recht müssen beachtet werden und daran arbeiten wir.

heute-show: Aber da sind wirklich alle auch sehr überzeugt von, mit denen wir geredet haben. Aber keiner kann uns sagen, wie man das EU-Recht umgehen will.

Karl Lauterbach: Es gibt diverse, also Möglichkeiten. Im Haus haben wir eine Rechtsabteilung, die ihr Brot gegessen hat. Und die tragen schon intern vor, was unsere Möglichkeiten wären. Es ist mehr als eine.

heute-show: Aber da kann man es ja auf die schieben.

Karl Lauterbach: Nein, wir brauchen nichts zu schieben, es wird kommen, es wird tatsächlich kommen.

heute-show: Aber wenn die Ampel rot ist und ich mit dem Auto drüber fahre, hilft mir auch nichts zu sagen: Ich habe aber eine gute Rechtsabteilung.

Karl Lauterbach: (Murmel, grummel) ... die Rechtsabteilung also löst das hier. Wir haben internationale Beratung. Kann Sie beruhigen. Es wird zum Schluss kommen. Wir schaffen das.

heute-show: Mit anderen Worten: Unser Motto ist "Wir paffen das!"

Karl Lauterbach: Wir paffen das weg.

heute-show: Ja, das war schön. Aber wie immer bleiben zum Schluss drei Fragen offen. Was macht Karl Lauterbach, wenn die Pandemie endlich vorbei ist? Würden Sie da mit uns einen Joint rauchen? Zur Feier des Tages?

Karl Lauterbach: Wenn die Endemie vorbei wäre, dann würde ich möglicherweise hier über meinen Schatten springen und würde einen salzlosen (?) Joint ....


Hier fragt man sich wirklich, warum niemand diesen Mann bremst. Davon abgesehen, dass es für einen Bundesminister noch einmal eine ganz eigene Hausnummer ist, in so einer Sendung aufzutreten, fehlt Lauterbach die Fähigkeit, einzuschätzen, wann die Zeit für zotige Späßchen vorbei ist.

Wer gerade einen Verkehrsunfall verursacht hat, sollte keine Witze über den Straßenverkehr machen und so weiter. Und wer den dringenden Eindruck erweckt, nicht mehr Herr der Lage zu sein – in Lauterbachs Ministerium steht die Stimmung auf Sturm, wie wir eingangs gehört haben – der sollte keine Späßchen über das Kiffen machen.

Die Opfer des Corona-Regimes stehen Schlange bei ihren Hausärzten, die Aufnahmestellen für Impfnebenwirkungen sind überlaufen und der Bundesminister erklärt, jeder Arzt müsse alles an Drogen einmal genommen haben, was seine Patienten nehmen, um zu verstehen, was diese umtreibt.

Das allerdings ist wieder so ein typischer Lauterbach-Irrsinn oder höflicher ausgedrückt: Rote Karte in Sachen Logik. Zum einen spricht sich Lautertbach für die Legalisierung von Cannabis aus, zum anderen empfiehlt er Ärzten, die Cannabis-Geschädigte in ihrer Praxis behandeln, sich durch Selbsteinnahme selbst zu schädigen, um zu verstehen, warum der Patient eine Psychose hat oder was auch immer sich derjenige zusammengekifft hat. Das ist doch nur noch Lauterbach.

Und das muss man sich wirklich vergegenwärtigen: Da knobeln ein Bundesgesundheitsminister und der FDP-Kollege von der Justiz den Zeitraum Oktober bis Ostern ("O bis O") für neue Corona-Maßnahmen aus, die den Bürgern die Luft zum Atmen nehmen. Die bereits von vielen Fachleuten als unsinnige Maßnahmen dechiffriert wurden. Und dann stellt sich so ein Minister vor die Kameras der heute-show und will 85 Millionen Bürger, denen er gerade beide Hände an den Hals gelegt hat, mit ein paar flachbrüstigen Gags aus der Klamottenkammer zum Lachen bringen. Aber hier kann nur mit letzter Luft lachen, der alle Symptome eines ausgeprägten Stockholm-Syndroms zeigt.

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