Von Lügen und Diffamierungen

Wir machen genau so weiter – Wir sind die Friedensbewegung!

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

"Frieden schaffen ohne Waffen"© Quelle: privat

Mich hat gestern eine treue Leserin gefragt, was das denn mit einem mache, wenn sich jetzt sogar der Verfassungsschutz, also ein Geheimdienst für meine journalistische Arbeit interessiert.

Wörtlich schrieb mir besagte Leserin:

„Wenigstens zeigt es dir, wie relevant du geworden bist. Puh – was für ein Umfeld, indem sich das bewegt. Ehrlich – ich könnte das mental nicht, wie schaffst Du das nur?“

Diese emotional sehr intensive Reaktion hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn ich mache ja seit zehn Jahren nichts anderes, als mein eigenes Politressort, kommentierend mit den immer neuesten Nachrichten, zu füllen. Es hat sich inhaltlich nichts verändert. Wer mich also fragt, wie das mental zu schaffen ist, den muss ich wohl auf die vergangenen zehn Jahre verweisen und sagen: Geht schon.

Mal vorausgesetzt, es interessiert meine Leser: Ich bin nicht ins kalte Wasser gesprungen, geschweige denn, geworfen worden. Ich schreibe bereits seit Jahrzehnten journalistisch. Ich hatte die komfortable Situation, dass ich von 2003 bis 2016 – zuletzt als „Textchef Magazin“ – in einer größeren Werbeagentur gearbeitet habe.

Auch fachlich rückblickend war das ein Gewinn: Ich kann es nur jedem, der neu journalistisch tätig werden will, ans Herz legen, zuvor ein Jahr oder länger als Texter in einer Agentur anzuheuern. Denn das macht schon deshalb demütig der eigenen Kreativleistung gegenüber, weil man mehr als 80 Prozent des Tages für die Tonne arbeitet.

Neuerlich hat sich auch der niedersächsische Verfassungsschutz (VS) der politischen Kampagne des bayerischen VS gegen mich und andere Medien angeschlossen.

Mich überrascht daran, dass es dem VS offenbar nicht um meine Zuwanderungskritik geht, nicht um meine Kritik an den Corona-Maßnahmen und Impfkampagnen, sondern um unsere Kritik an der Kriegspolitik dieser Bundesregierung. Es überrascht mich deshalb, weil es sich hier eigentlich um klassisch pazifistische Positionen der linken Friedensbewegung handelt.

Aber wo sind die linken Peace-Krieger abgeblieben? Es gibt sie nicht mehr. Die Generation Woodstock ist im Wohlstand angekommen und ihre heute erwachsenen Kinder ebenfalls. Übrigens ein Wohlstand, von dem die Masse der Russen und Ukrainer nur träumen kann. Die jungen Männer, die in den Schützengräben zu hunderttausenden verrecken, sind die Ärmsten der Armen. Immerhin das ist in jedem Krieg bisher so gewesen.

Und es sind deutsche Waffen, es ist deutsche Munition, welche diesen Krieg weiter am Leben halten. Wirklich jeder dieser ehemals friedensbewegten Deutschen, die jetzt allesamt mit in das grüne Kriegsgeheul eingestimmt haben, weiß, dass es, wenn man ihn wirklich beenden will, niemals nur um die Frage gehen kann, wer diesen Krieg angefangen hat.

Und es gehört ohne jeden Zweifel zur DNA der Friedensbewegung, zu verstehen, dass der Krieg erst dann aufhört, wenn die Munition ausgeht oder keiner mehr hingeht. Und jeder dieser in den 1970er und 1980er Jahren Friedensbewegten weiß auch, das Verhandlungen Menschenleben retten und nicht Waffenlieferungen.

Reihenweise haben grüne Politiker in den vergangen zwei Kriegsjahren ihrem Zivildienst abgeschworen und öffentlich ihr pazifistisches Engagement als Irrweg deklariert, als hätten man ihnen dafür zuvor die Eselsmütze aufgesetzt. Im selben Moment, wo der Geist des Friedens nicht nur Gerede ist, sondern sich in der Praxis beweisen muss, haben sie alle abgeschworen.

Ein Jacob C. fragte die Chefin der Grünen vor zwei Jahren via Abgeordnetenwatch:

„Was ließ Ihre Partei dazu bringen den Slogan 'Frieden schaffen ohne Waffen' komplett über Bord zu werfen? Mich würde interessieren, ob die Abkehr vom Pazifismus nur vorübergehend ist und ob eventuell Druck aus den USA die Regierung davon 'überzeugt' hat, Waffen in ein Kriegsgebiet zu liefern.“

Die Antwort von Ricarda Lang unter anderem:

„Pazifismus bedeutet in diesem Fall nicht, dass wir andere sterben lassen, weil wir nicht bereit sind, unangenehme Entscheidungen zu treffen. Würden wir bei diesem Angriffskrieg neutral bleiben wollen, würden wir uns unweigerlich für die Seite des Aggressor Putin entscheiden.“

Die Idee der Friedensbewegung ist parteilos und pazifistisch. Wesenskern des Pazifismus war immer die maximale Distanz zur Schwarz-Weiß-Sicht, dass, wer nicht für uns ist, automatisch gegen uns sei.

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Ricarda Lang behauptet in ihrer Antwort weiter, die Ampelregierung als auch ihre Vorgängerregierungen hätten versucht, „den Konflikt mit Worten und nicht mit Waffen zu bearbeiten“. Aber wo und an welcher Stelle genau soll das passiert sein?

Fazit von Ricarda Lang: „Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine bei der Ausstattung mit dringend benötigtem Material.“

2015 luden die Grünen aus Lüneburg zu einer Diskussion ein mit Michael Kellner, dem politischen Geschäftsführer der Grünen. Heute ist Kellner Staatssekretär im Habeck-Ministerium. Mit Kellner wollten die Grünen damals darüber diskutieren, warum allein 60,5 Prozent der deutschen Rüstungsexporte in Länder gingen, „die nicht der EU oder NATO angehören oder ihnen gleichgestellt sind“.

Also was fordert man heute, um diesen Widerspruch aufzulösen? Die Ukraine soll schnellstmöglich Mitglied der Nato und der EU sein! Noch 2015 schrieben die Grünen:

„Und auch im uns nahen Osteuropa findet in der Ukraine seit 2014 ein bewaffneter Konflikt statt, für den es scheinbar bis heute keine wirkliche Lösung gibt.“

Und die Grünen forderten explizit bezogen auf diesen schwelenden Konflikt:

„Die Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Vertrauensbildung (dürfen) jedoch nicht abreißen, denn nur so gelingt es dauerhaft, mehr Frieden und Sicherheit für alle zu schaffen.“

So betrachtet bin ich tatsächlich heute ein Alt-Grüner! Und dafür wird mein Portal gerade von einem links-grün kontrolliertem Verfassungsschutz bedrängt. Die Forderung „Frieden schaffen ohne Waffen“ und mit allen zur Verfügung stehenden diplomatischen Möglichkeiten, macht einen heute zum Putin-Vasallen, damit ist man rechtsextrem!

Alexander-Wallasch ist „rechtsextrem“. Der bayerische Verfassungsschutz, der uns angegriffen hat, formuliert es aber nicht so explizit. Den direkten Angriff gegen Alexander-Wallasch.de erledigen die Schergen der SPD.

Die sozialdemokratischen Kriegstreiber haben dafür offenbar ihren speziellen Inquisitor als Wikipedia-Autoren platziert. Der Sozialdemokrat mit den Diffamierungsgenen heißt „Jens Best“. Ich schrieb schon einmal über eine mutmaßliche SPD-Kampagne gegen Alexander-Wallasch.de:

2021 wollte Jens Best für die SPD im südhessischen Heusenstamm mal in das Stadtparlament. Aber interessanter ist, mit welchem Satz Jens Best auf Wikipedia sein Autoren-Profil eröffnet. Da heißt es nämlich dick gedruckt:

„Auch in 2022 gilt in der Wikipedia: Keinen Fußbreit den Faschisten von AfD und anderswo.“

Und gleich darunter schreibt Best:

„Der größte Feind der Aufklärung ist ein Wikipedianer, der glaubt an einer neutralen Website mitzuarbeiten.“

Dankenswerterweise ist Best hier etwas geschwätziger als viele seiner Wikipedia-Kollegen. Für viele, die sich fragen, wie oder ab wann diese Enzyklopädie zu einem Instrument der radikalen Linken geworden ist, der mag in Bests redseliger Leutseligkeit eine Art Missing Link entdecken.

Und dieser „Jens Best“ ist auch eine Art Wallasch-Stalker – oder wird er direkt vom Verfassungsschutz informiert, wenn er im Wikipedia aktiv werden soll?

Jedenfalls informierte der SPD-Mann „Jens Best“ gestern alle anderen Wikipedia-Autoren über Alexander-Wallasch.de:

„Es ist eine rechtsextreme Website.“

Was sich der Verfassungsschutz nicht traut, erledigen die Häscher auf Wikipedia. Aber Best ist dort nicht allein, weitere Autoren übernahmen die Diffamierungen des politischen Verfassungsschutzes und bauten diese gleich absatzweise bei mehreren Portalen wie Tichys Einblick und Alexander-Wallasch.de im Copy & Paste- Verfahren ein.

Wir werden angegriffen. Aber ich möchte dennoch mit etwas Positivem enden, das gleichzeitig ein Ausblick sein soll, um was und wen es hier eigentlich geht:

Mein Enkel ist zwei Jahre alt. Gerade fuhr der Sperrmüllwagen durch. Der Junge bekam von einem der Müllfahrer einen kleinen Kuchen geschenkt, den er in den Händen hält. Ich schaue aus dem Fenster und sehe ihn an der Straße sitzen, meine Frau ist natürlich dabei. Und der Kleine denkt vielleicht gerade darüber nach, dass er später mal Sperrmüllfahrer werden möchte.

Ich verspreche Ihnen: Ich arbeite einfach weiter wie bisher. Wir machen weiter! Denn ich habe mindestens einen großartigen Grund dafür. Und der sitzt unter meinem Fenster an der Straße, schaut auf seine Füße und entdeckt gerade, dass sein kleiner Zeh ganz komisch aussieht, wenn er ihn in den Socken bewegt.

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