Interview mit Rüdiger Ernst, AfD-Vorsitzender in Mannheim

Wieder Mannheim: Brutaler Überfall mit Teppichmesser gegen AfD-Politiker

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Schnittverletzungen am Kopf und am Bauch© Quelle: Youtube/ SWR Screenshot

In Mannheim kam es erneut zu einem Angriff mit schweren Schnittverletzungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. War es zuletzt der Islamkritiker Stürzenberger, der von einem Islamisten angegriffen wurde, griff gestern Nacht ein Linksextremist einen AfD-Kreisvorstand an.

Interview mit Rüdiger Ernst, AfD-Sprecher von Mannheim, zum versuchten Tötungsdelikt von gestern Nacht gegen einen Mannheimer AfD-Politiker.

Gestern am Abend kam es zu einem Angriff auf einen AfD-Politiker in Mannheim. Können Sie dazu etwas sagen?

Mein Vorstandskollege vom Kreisvorstand, Heinrich Koch, ist gleichzeitig Kandidat für die Gemeinderatswahl am Sonntag, es sind ja auch Kommunalwahlen in Baden-Württemberg. Heinrich Koch kandidiert auf Platz drei, und Koch hatte gestern unmittelbar dort, wo er wohnt, in seinem Stadtteil, gesehen, wie mutmaßliche Linksextremisten oder Antifa-Aktivisten zu dritt unsere Plakate zerstört haben.

Es war ungefähr 22:30 Uhr in der Nacht, und Herr Koch wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft. Er hat es gesehen und ist dann gleich dort zu den drei Personen hingegangen. Er hatte dabei sein Video am Handy eingeschaltet. Und in dem Moment, als er die Personen zur Rede gestellt hatte, wurde er von diesem mutmaßlichen Antifa-Typen mit einem Teppichmesser schwer verletzt. Ein Passant hatte das beobachtet, hat die 110 gewählt und die Polizei war wohl schon 30 Sekunden später von Ort. Die waren zufällig in der unmittelbaren Nachbarschaft. Der Täter wurde festgenommen und Heinrich Koch wurde mit einem Rettungswagen ins Klinikum Mannheim eingeliefert. Es waren dann gottseidank keine lebensgefährlichen Verletzungen. Es handelte sich wohl um Schnittverletzungen. Konkret waren es Schnittwunden am Kopf und am Bauch, beide wurden genäht – oder zumindest die am Kopf.

Heinrich Koch ist gleichzeitig Verbindungsoffizier in Mannheim. Er ist Reservist, und im Katastrophenfall ruft ihn der Oberbürgermeister von Mannheim an, weil er dann praktisch die Bundeswehr hier befehligt. Herr Koch hatte sich schützen können gegen den Angriff und konnte dadurch vermutlich noch schlimmere Verletzungen verhindern. Man hat erst vermutet, dass die Milz irgendwas abbekommen habe, aber das hat sich Gottseidank nicht bewahrheitet. Er wollte gleich wieder nach Hause gehen, aber es ging ihm schlecht, er war wahrscheinlich auch im Schockzustand, so blieb er auf Anraten im Krankenhaus zur Beobachtung. Alles ist gut gegangen. Wie gesagt, die Schnittverletzung mussten genäht werden. Heute gegen Mittag wird Heinrich Koch wahrscheinlich entlassen werden.

Es gibt also Handyaufnahmen?

Genau. Diese Aufnahmen wurden auch an den Landesvorsitzenden weitergeleitet, der das zentral an die Presseagentur vermittelt, die es dann an die Medien weitergibt.

Wie ist das für Sie als AfD-Politiker in Mannheim? Müssen Sie grundsätzlich mit Angriffen rechnen? Was macht das mit Ihnen?

Sagen wir es mal so: Man ist ein Stück weit abgestumpft. Im Hintergedanken schwebt es natürlich immer mit. Man weiß, als AfD ist man erstmal Angriffsziel. Das wissen wir, wenn wir nach der Arbeit plakatieren, oft abends und nachts. Und da denkt man Angriffe immer mit. Mir haben 2021 Antifa-Leute die Fassade des Wohnblocks beschmiert, in dem ich wohne. Das war unangenehm, weil ich in einer Hausgemeinschaft mit mehreren Mitbewohnern lebe. Wenn da dann auf die Fassade geschmiert steht, hier wohnt der Nazi Ernst, da fühlt man sich natürlich nicht wohl. Wir gehen auch immer zu zweit plakatieren. Das ist das Vernünftigste.

Die Antifa ist jetzt wieder aggressiver geworden. Es gab vor wenigen Tagen auf einschlägigen Seiten – Indymedia usw. – Aufrufe, dass man in Mannheim mit allen Mitteln die AfD angreifen soll. Wir kennen diese Aufrufe. Es ist ja nicht neu. So schlimm es klingt, aber als AfDler ist man das gewöhnt. Ich bin mittlerweile neun Jahre aktiv im Kreisvorstand tätig. Es ist immer ein unwohles Gefühl, das da mitschwingt und etwas mit einem macht.

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Wie reagieren Sie darauf, wenn wieder Bundestagsabgeordnete der Linken, der Grünen und der SPD sich zur Antifa bekennen, wenn sie zudem die dauerhafte Förderung der Antifa verlangen?

Wir kreiden so etwas immer an. Im Gemeinderat von Mannheim gibt es auch Aktionspakete gegen Rechtsextremismus. Und jedes Jahr sagen wir, solche Pakete sind wertlos, wenn nicht der Linksextremismus und der Islamismus genannt wird. Diese ganzen Programme sind auch mit städtischen Geldern finanziert. Jedes Jahr kriegen die wieder ihre 120.000 Euro.

Da heißt es dann gegen Islamophobie oder gegen Antiziganismus und so Sachen. Die Gefahr besteht aber auch von den Linksextremisten und Islamisten. Aber die Mittel, die von der Stadt ausgegeben werden, sind dann für Gruppen wie „Mannheim gegen Rechts“ oder „Omas gegen rechts“. Die sind eben gerade nicht gegen Rechtsextremismus, sondern gegen die AfD. Und die bekommen dafür auch indirekt städtische Gelder.

Wir haben hier ein Jugendzentrum, die bekommen von der Stadt jedes Jahr 150.000 Euro. Das ist ein Verein. Und da darf dieses „Offene antifaschistische Treffen Mannheim“ – so nennen die sich – die haben dort ihr Domizil. Wir sagen, es kann nicht sein, dass diese Antifaschisten, wie sie sich nennen, die Antifa-Gruppe, die vom Landesverfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird, dass die sich in einem Raum aufhalten dürfen, der mit städtischen Geldern finanziert wird. Das prangern wir immer wieder an. Wir wissen ja um die doppelten Standards, mit denen das gemessen wird.

Jetzt regen sie sich auf, dass die AfD am Freitag am Marktplatz eine Großkundgebung machen will wegen des Attentat auf den Islamkritiker Michael Stürzenberger. Das sei unverantwortlich, was wir machen, das sei eine Schande, hieß es zuletzt auf einer Podiumsdiskussion, bei der ich anwesend war. Man wirft uns vor, das Attentat zu instrumentalisieren. Ein Kommunalpolitiker, ein Stadtratskollege von einer anderen Partei, sagte, er habe Angst, dass hier ein Bürgerkrieg entsteht. Ich habe geantwortet, die Probleme kommen von Linksextremisten.

Noch mal zurück zum Angriff gegen Heinrich Koch, wie geht es da weiter?

Die Staatsanwaltschaft hat hier ein versuchtes Tötungsdelikt angenommen. Das heißt, in dem Fall war das Beweismaterial offenbar vorhanden, wenn die Staatsanwaltschaft sogar ein versuchtes Tötungsdelikt annimmt. Jetzt kann sich niemand mehr rausreden. Und wenn das Beweismaterial, also das Video, eindeutig zeigt, dass Heinrich Koch nicht aggressiv aufgetreten ist, dann besteht die Hoffnung, dass das nicht mehr heruntergespielt werden kann.

Ich glaube, durch das Beweisvideo ist es nicht so einfach, das kleinzureden. Hinzu kommt: Heinrich Koch ist gleichzeitig KfZ-Unfall-Begutachter. Er wird von der Polizei gerufen, wenn es Autobahnunfälle sind. Er muss dann genau beurteilen, wie ist der Unfall zustande gekommen? Wie sind die Verletzungen zustande gekommen? Wie war der Unfallhergang? Er kann also sehr klar und präzise Vorgänge beschreiben. Und wenn das Beweismaterial als Video vorhanden ist, kommen die wahrscheinlich aus dieser Nummer nicht heraus.

Danke für das Gespräch!

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