Eine gewollte Katastrophe im Amt von Nancy Faeser?

Whistleblower meldet Brand im Haus – BAMF ruft erst drei Monate später die Feuerwehr

von Alexander Wallasch (Kommentare: 3)

In der freien Wirtschaft würde man so etwas eine Insolvenzverschleppung nennen© Quelle: Youtube / Welt, Screenshot

Die Alarmmeldung im Brandbrief des BAMF-Chefs an die Bundesinnenministerin wurde alexander-wallasch.de bereits Anfang August 2023 direkt aus dem BAMF zugespielt. Fragen beantwortet das BAMF bis heute nicht. Und ein inoffizielles Telefonat zieht sich in die Länge.

Ein halbstündiges Gespräch „unter Drei“ mit einem Sprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) endete am Vormittag mit der abschließenden Bitte, unsere Fragen schriftlich an die Pressestelle zu senden, eine offizielle Antwort wurde zugesagt.

Worum ging's? Alexander-wallasch.de nahm Bezug auf den sieben Seiten langen Brandbrief von Dr. Sommer, dem Chef des BAMF. Der richtete sich an Bundesinnenministerin Faeser. Die wiederum antwortete ihm mit einer E-Mail. Beide Schreiben liegen der Bildzeitung vor, werden vom BAMF allerdings auch auf Nachfrage nicht zur Verfügung gestellt. Es liegt also nahe, dass Sommer und Faeser hier stille Post spielen direkt über den Schreibtisch der Bild-Chefredaktion hinweg.

Wenn diese Kommunikation eine interne sein soll, dann muss man sich fragen, ob das Tischtuch zwischen Faeser und Sommer zerschnitten ist. Die Frage nach einer Presseerklärung zum Brandbrief und der Antwort von Faeser bleibt unbeantwortet.

Aber in der Sache sowieso bedeutsamer: Die Alarmmeldung im Brandbrief des BAMF-Chefs an die Bundesinnenministerin wurde alexander-wallasch.de bereits Anfang August 2023 direkt aus dem BAMF zugespielt. Also vor dreieinhalb Monaten und bis hin zu den inhaltlichen Details: Die Arbeitsbereiche „Sicherheitsabgleich“ (IT-Abgleich mit Sicherheitsbehörden) seien mittlerweile zusammengebrochen. Exakt darauf hatte Nancy Faeser in ihrer an die Bildzeitung durchgestochenen Antwort-E-Mail auf den Brandbrief dreieinhalb Monate später offenbar reagiert und diesen Sicherheitsabgleich deutlich reduziert.

Es ist tatsächlich ein Skandal! In der freien Wirtschaft würde man so etwas wohl eine Insolvenzverschleppung nennen.

Aber der Skandal ist noch größer: Das BAMF hatte die Informationen des Whistleblowers damals und offenbar wider besseres Wissen ins Reich der Märchen verwiesen. Und jetzt hofft das BAMF dreieinhalb Monate später darauf, dass die Altmedien diese Verschleppung einer Notlage schon deshalb ignorieren, weil ja alexander-wallasch.de darüber berichtet hat?

Das BAMF schickte heute um 13:16 Uhr folgende Antwort auf unseren Fragenkatalog:

„Vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte haben Sie Verständnis, dass sich das Bundesamt zu internen Vorgängen und Korrespondenzen nicht äußert. (Quelle: ein Sprecher des Bundesamts)“

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Nach einem dreißigminütigen Telefongespräch bat alexander-wallasch.de um offizielle Antworten auf folgende Fragen:

Die BILD berichtete über einen sieben Seiten langen „Frust-Brief“ des BAMF-Chefs Dr. Hans-Eckhard Sommer. Was ist der Inhalt dieses Briefes? Wurde der Inhalt von BILD korrekt wiedergegeben?

Schon vor dreieinhalb Monaten erhielt Alexander-wallasch.de eine anonyme Nachricht aus dem BAMF über ein „Chefetagen-Meeting“, auf dem von einem „vollständigen Alarmfall im Amt“ die Rede gewesen sein soll. Außerdem schreibt der Whistleblower, wäre auf diesem „Meeting“ darauf hingewiesen worden, dass die Arbeitsbereiche „Sicherheitsabgleich“ (IT-Abgleich mit Sicherheitsbehörden) mittlerweile zusammengebrochen seien.

Warum alarmiert Dr. Sommer die Bundesinnenministerin erst jetzt und bald hundert Tage nachdem das Problem offensichtlich bekannt war?

Sie antworteten mir damals auf Nachfrage: „Leider ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass aus Kreisen, die offenbar an einer Dramatisierung der Lage interessiert sind, Personen sich als vermeintliche Mitarbeitende des Bundesamts ausgeben und dabei ebenfalls falsche Zahlen oder Meldungen verbreiten.“

Jetzt werden diese Zahlen laut BILD und anderen Publikationen (Merkur) aus der Feder von Herrn Dr. Sommer erzählt. Warum hat das BAMF nicht schon damals reagiert auf den Notstand?

Der Merkur schreibt zum Brief von Dr. Sommer: „Fast doppelt so viele Asylsuchende wie angegeben, gibt es laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Der Ansturm sei nicht mehr zu bewältigen.“ Ist das korrekt wiedergegeben?

Ist das BAMF an einer Reduzierung der Migration/Zuwanderung interessiert? Was wäre eine Forderung des BAMF an die Politik?
Morgen trifft sich Dr. Sommer mit der Ministerin, was erhofft er sich aus diesem Treffen? Wieviel Geld braucht das BAMF aus Sicht von Dr. Sommer zusätzlich und wieviel zusätzliches Personal (Fest/auf Zeit)?

Nancy Faeser will die „Sicherheitschecks“ reduzieren um das BAMF zu entlasten, wie gefährlich ist das für die "Sicherheitsarchitektur in Deutschland?“

Sowohl der Brief von Dr. Sommer als auch die interne Re-Mail der Ministerin landen bei der BILD. Werden solche Lecks im BAMF eigentlich geprüft?

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