„Grenzt an Betrug“

Wenn Wallasch bei REWE einkauft, verfolgt ihn die Frankfurter Rundschau und berichtet

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

Die Ippen-Krake© Quelle: Wallasch auf X

Ein harmloser Einkauf bei Rewe und seine Folgen. Mir war lediglich aufgefallen, dass die Umverpackung der Tintenfischarme ziemlich viel Leerraum hat. Daraus machte unter anderem die Frankfurter Rundschau jetzt eine REWE-Investigativ-Geschichte.

Ich fahre mit den Söhnen gerne einkaufen. Ich fahre überhaupt gern einkaufen. Aber seltener zu Rewe oder Edeka, denn diese vielfach modern zu Gourmettempeln ausgebauten Center-Discounter haben satte Preise, die sich Durchschnittsfamilien mit Kindern nicht leisten können.

Und weil wir seltener in solche Konsumkirchen fahren können, fallen uns Dinge auf, die ich gelegentlich fotografiere und bei X verteile. So geschehen auch mit Tintenfisch-„Pulpo“-Armen in einer Umverpackung, die viel Luft nach unten lässt:

Die Tintenfischarme wurden in ihrer Verpackung von einer Banderole verdeckt, die aber auch einen großen Leerraum darunter verdeckte, was mir aufgefallen war, als ich die Banderole neugierig ein wenig verschob. Ja, 200 Gramm steht irgendwo drauf, aber die Verpackung suggeriert dem Käufer, es seien deutlich mehr, eine Zahl ist nur eine abstrakte Größe. Die Arme waren also in Wirklichkeit – und vielleicht traurigerweise – von einem Tintenfisch, der möglicherweise seine Pubertät noch gar nicht erreicht hat. Aber diese Frage sollen Biologen unter den Lesern beantworten, möglichweise gibt es auch kleinere Arten, denen ihre Arme erst im hohen Alter abgeschnitten werden.

Das alles nur eine kleine Beobachtung am Rande, die auf X aber sehr viele User zum Nachdenken angeregt hatte. So weit – so traurig, wir haben die kleinen Arme natürlich nicht gekauft. Allerdings taucht diese Geschichte Tage später in bald einem Dutzend Online-Ausgaben von Zeitungen auf, sogar in der regierungsnahen "Frankfurter Rundschau". Der Wallasch-Post, brav verlinkt samt Fotos der Tintenfische, die teilweise auch für die Titelbilder herhalten müssen.

Aber selbst bei so einer harmlosen Geschichte glänzt die linksradikale Frankfurter Rundschau noch gewohnheitsmäßig mit Fakenews. Kein Witz, die Schlagzeile lautet:

"Rewe-Kunde verschiebt Etikett auf Verpackung – und ist irritiert: „Grenzt an Betrug“"

Der Rewe-Kunde bin ich. Aber von Betrug war niemals die Rede. Ich hatte lediglich geschrieben: „Ich habe die Banderole mal verschoben – Rewe“.

Daraufhin habe ich die knapp 300 Kommentare mal durchgeblättert. Tatsächlich hatte die Sache mit dem „Betrug“ der X-User „ViemmeQueen“ unter mein Tintenfisch-Rewe-Foto geschrieben:

„Krass!!!! Zugegeben, die Menge ist 200g, das ist nicht viel, aber wenn Leute nicht auf die Menge achten, grenzt das an Betrug.“

Nun ist das alles wirklich keine große Sache. Allenfalls ein Schmunzler und vielleicht nicht gleich Grund für eine Unterlassungsklage – oder doch? ;) Aber es ist jedenfalls typisch für diese Zeitungen, die es mit der Wahrheit grundsätzlich nicht genau nehmen. Sie haben vielfach einfach verlernt, wie man vernünftig journalistisch arbeitet. Dafür bezichtigen sie seit Jahren Journalisten der Neuen Medien, Fakenews zu verbreiten. Psychologisch ist das vielsagend.

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Bleibt noch die Frage, warum meine eigentlich läppische Tintenfisch-Beobachtung plötzlich in so vielen Zeitungen, einschließlich der politischen "Frankfurter Rundschau", erscheint. Auch das ist schnell recherchiert. Diese Blätter gehören zum Imperium eines Dirk Ippen, das ist offenbar so eine Art kleiner Rupert Murdoch.

Ippen betreibt auch IPPEN.MEDIA. Und die beschäftigen Journalisten, die auf Halde schreiben. Eine Art Verbundsystem, wo sich dann wohl jede der Ippen-Zeitungen bedienen kann. Und die Tintenfische der Ippen-Autorin Carmen Mörwald gefielen offenbar vielen dieser Ippen-Blätter. Mörwald hatte allerdings ziemlich lässig recherchiert und überlesen, dass ihr „Rewe-Kunde“ der böse Wallasch war. Der Wallasch, dem sie dann noch Fakenews in den Mund geschoben hatte.

Was Rewe wohl dazu sagt, auf diese Weise von den Ippens vorgeführt zu werden? Wie viele Anzeigen Rewe wohl regelmäßig bei diesen Zeitungen schaltet? Hoffentlich geht dieser Schuss nicht nach hinten los.

https://www.fr.de/verbraucher/rewe-kunde-verschiebt-etikett-an-verpackung-und-ist-verbluefft-grenzt-an-betrug-zr-93378543.html

https://www.giessener-anzeiger.de/panorama/rewe-kunde-verschiebt-etikett-an-verpackung-und-ist-verbluefft-grenzt-an-betrug-zr-93378543.html

https://www.mannheim24.de/verbraucher/verbraucher-magazin/rewe-kunde-verschiebt-etikett-an-verpackung-und-ist-verbluefft-grenzt-an-betrug-zr-93378543.html

https://www.tz.de/verbraucher/rewe-kunde-verschiebt-etikett-an-verpackung-und-ist-verbluefft-grenzt-an-betrug-zr-93378543.html

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/rewe-kunde-verschiebt-an-verpackung-etikett-und-ist-überrascht-grenzt-an-betrug/ar-AA1t1cvD

https://www.op-online.de/verbraucher/rewe-kunde-verschiebt-etikett-an-verpackung-und-ist-verbluefft-grenzt-an-betrug-zr-93378543.html?trafficsource=idTopBox

https://www.hna.de/verbraucher/rewe-kunde-findet-mogelpackung-und-geraet-selbst-ins-kreuzfeuer-wo-ist-dein-problem-93378548.html

usw.

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