Auflösungserscheinungen bei den Etablierten

Wendehals Melanie Amann leistet Offenbarungseid für den Spiegel

von Alexander Wallasch (Kommentare: 11)

Amann will sich ans andere Ufer retten, ohne nass zu werden - Platsch!© Quelle: Youtube / Phoenix, Screenshot

Die Spiegel-Journalistin Melanie Amann ist verwirrt. Ihr brechen die so eitel gepflegten Narrative weg und sie findet keine neuen. Offenbar fürchtet die Journalistin zudem, dass ihr ihr AfD-Hass und ihre Verharmlosung der illegalen Massenzuwanderung samt aller Verheerungen um die Ohren fliegen.

Immerhin ist Amann instinktsicher genug, zu verstehen, wann es Zeit für eine Kehre ist. So halbnegativ formuliert könnte man sagen, Amann ist eine Meisterin in der Wendehalsigkeit. Auch im Beruf weiß die 46-Jährige – jedenfalls dem Hörensagen nach - ihre Ellenbogen auszufahren. Da bleiben widerborstige altgediente Kollegen schon mal am Wegesrand zurück. Etablierter Journalismus halt mit allen Bissigkeiten rund um die dicksten Honigtöpfe. Das kennt man übrigens auch von einigen Kollegen, die von den etablierten zu den Neuen Medien wechselten. Die gelernten Kampfmuster sind nur schwer abzulegen.

Melanie Amanns Bekanntheitsgrad wuchs mit der AfD. Sie hatte sich für den Spiegel der Partei angenommen, wo es ihren Kollegen möglicherweise zu pfui war. Dafür wurde Amann mit Talkshow-Plätzen belohnt und schrieb ein Buch über die AfD. Prompt bescheinigte ihr Alan Posener von der Welt auf seinem Blog „Fehleinschätzungen“ und, dass Amann wohl nicht die hellste Kerze auf der Torte sei:

„Bei Amann könnten die Fehleinschätzungen daran liegen, dass sie auf anderen Gebieten, deren Beherrschung Voraussetzung für das Verständnis des Populismus wäre, auch ,immer wieder' die Dinge ,falsch einschätzt'.“

Amann schreibt in ihrem Buch auf S.107:

„Es ist brandgefährlich, dass kein Politiker (den) Wählern (…) erklären kann, warum Deutschland seinen Wohlstand mit Fremden teilt. Dass ein kleiner Teil gefahrlos an Flüchtlinge abgegeben werden kann – zumal Deutschland einen großen Teil dieses Wohlstands der Armut anderswo auf der Welt verdankt.“

Und wer recherchiert, findet weitere ziemlich kuriose Stilblüten. So schrieb Amann mal 2016 über Maximilian Krahs Wechsel von der CDU zur AfD, die Partei bräuchte solche CDU-Überläufer mit bürgerlichem Anstrich, um davon abzulenken, wie krawallig man selbst geworden sei.

Den ebenfalls von der CDU zur AfD gewechselten Nicolaus Fest nannte Amann einen „Hassprediger“ ,weil dieser den Islam für eine totalitäre Ideologie hält.

2017 fragte sich Amann laut, wie es denn mit dem Rassismus der AfD kompatibel sei, dass Alice Weidel lesbisch sei und gleichzeitig dunkelhäutige Kinder habe. Ebenfalls warf sie Weidel vor, es gäbe gar keine Belege in der Kriminalstatistik, dass die Zahl der Messerangriffe gestiegen sei, und kommentierte: „Aber davon sagt Weidel nichts.“

Ende 2018 meint Melanie Amann bezogen auf den UN-Flucht- und Migrationspakt, die AfD treibe die Merkelregierung „mit einer Hetzkampagne gegen den Pakt vor sich her“.

Und der Spiegel lässt Anfang 2018 einen „Experten“ feststellen: „Soziale Werte und Normen, die einst verinnerlicht wurden, bleiben trotzdem veränderbar. Araber oder Afrikaner sind nicht per se übergriffiger als Europäer."

Diese Liste ließe sich beliebig fortführen. Ab einem gewissen Punkt passiert dann allerdings Folgendes: Die Beschönigungen, die Vertuschungen, die Umdeutungen, die Narrative, die Münchhausengeschichten werden immer grotesker, eine Verdrehung führt zwangsläufig zur nächsten, die wirren Knoten werden immer dicker, das Dilemma immer größer und zu allem Überfluss bröckelt dann noch die Front der Profiteure dieser Inszenierung einer willkommenen Massenzuwanderung.

Die AfD-Hasserin Melanie Amann hat jetzt versucht, die Reißleine zu ziehen und vor ihrer eigenen Vergangenheit zu fliehen. Dieser Prozess des radikalen Umdenkens beziehungsweise das Eingeständnis eines Zusammenbruchs der lange gepflegten Narrative soll allerdings vor dem Leser verborgen bleiben. Nirgends ist zu lesen, dass sich Amann geirrt habe. Nirgends eine Bitte um Verzeihung bei jenen, die vom Spiegel diffamiert wurden, weil sie schon viel früher kritisch vor einer überwiegend illegalen Zuwanderung muslimischer junger Männer gewarnt hatten.

Schon der Titel des besagen Artikels ist falsch. Wenn Amann titelt: „Die neue deutsche Realität“, dann soll das ja implizieren, es habe tatsächlich einen Wandel gegeben. Den allerdings gibt es zunächst einmal nur in der vorgeschobenen 180°-Alibi-Wende im Leitartikel von Melanie Amann.

Richtiggehend aufgescheucht wurde Amann von den Konvertiten Kevin Kühnert und Cem Özdemir. Der SPD-Politiker und der Grüne hatten beide gegen die auch von Melanie Amann beim Spiegel gepflegten Narrative rebelliert und muslimische Zuwanderung – für Amann wie aus heiterem Himmel – plötzlich als problematisch bezeichnet.

Problematisch ist hier allerdings, dass die beiden Politiker dafür zehn Jahre brauchten, in denen sie analog zu Melanie Amann und dem Spiegel regelmäßig Mahner diffamiert, diskreditiert und zu deren Ausgrenzung aufgefordert hatten.

Amann schreibt im Oktober 2024 – also bald zehn Jahre nach Beginn der illegalen Massenzuwanderung –, es brauche „eine sachliche Debatte darüber, dass Teile der Einwanderungsgesellschaft die Werte des Grundgesetzes nicht respektieren“.

Dass Amann und Co diese sachliche Debatte regelmäßig zerschlagen haben, das kleinlaut einzugestehen, so weit geht die Bereitschaft dann allerdings nicht. Es mangelt sicher nicht an Selbsterkenntnis, diese aber zu äußern, da stehen Melanie Amann ihre Eitelkeit und ihr unsäglicher Karrierismus im Wege.

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Amann schreibt weiter:

„Was die beiden kritisieren, dürfte vielen Menschen bekannt vorkommen, aus eigener Erfahrung oder Berichten anderer: Belästigungen oder Angriffe, verbal wie körperlich, gegen Frauen, Lesben, Schwule und trans Menschen, oft von mutmaßlichen Muslimen.“

Das allerdings wurde auch von Amann bald ein Jahrzehnt lang bekämpft, als ginge es um die Verteidigung des Refugees-Welcome-Grals um jeden Preis. Und lange hat der polit-mediale Komplex zusammengehalten. Mit diesen ersten relevanten Ausfallserscheinungen von Kühnert und Özdemir meldet sich Frau Amann heuchlerisch zu Wort, sie will nicht die letzte auf dem sinkenden Schiff sein.

Besonders beschämend dabei ist, dass Kühnert, Özdemir, Amann und Co erst in dem Moment von ihren unheilvollen Narrativen ablassen, wo Juden in Gefahr sind. „Ganz zu schweigen von den Gefahren für Jüdinnen und Juden, vor allem seit den Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober 2023“, schreibt Amann.

Viele Menschen, die sich privat und beruflich schon seit 2015 kritisch über die vielfach illegale Massenzuwanderung und ihre Folgen äußern und dafür ausgegrenzt und diffamiert wurden, reiben sich verwundert die Augen und dürfen durchaus zornig und wütend sein, wenn Melanie Amann jetzt mit Augenaufschlag und vollendeter Unschuldsmine mitteilt:

„Was aber fehlt in diesem Land: eine angstfreie, ehrliche Debatte darüber, dass dieses Schutzversprechen in Teilen der Einwanderungsgesellschaft gebrochen wird.“

Eine lupenreine Unterdrückerin der Meinungsfreiheit fordert Meinungsfreiheit und eine angstfreie Debatte ein. Es geht kaum unverfrorener und unverschämter.

Denn erst wenn Kritiker ihre Bankkonten wieder bekommen, wenn sie im beruflichen und privaten Umfeld rehabilitiert werden, wenn man ihnen ihre Arbeitsplätze zurückgibt, ist vielleicht der Zeitpunkt für Protagonisten des polit-medialen Komplexes gekommen, diese Debatte einzufordern. Grundsätzlich aber steht ihnen diese Forderung einfach nicht zu.

Aber Amann wäre nicht Amann, wenn sie in dem ganzen Dilemma nicht noch etwas zu spalten fände. Mit wehenden Fahnen wechselt sie hinüber zu Özdemir und Kühnert und beschimpft deren Kritiker aus den eigenen Reihen als „Realitätsverleugner“. Bei denen hieße es, so Amann ganz entrüstet, „die Deutschen seien immer noch selbst Weltmeister in Homophobie, Sexismus oder Antisemitismus. Und Migranten viel öfter Opfer von Angriffen als die weiße Mehrheitsgesellschaft.“

Man kann an der Stelle gar nicht so viel schlucken, wie Max Liebermann essen wollte.

Ist Melanie Amann ein schlechter Charakter? Wie erklärt es sich sonst, dass die Journalistin glaubt, sie könne sich ans andere Ufer retten, ohne nass zu werden? Amann schreibt, als ständen wir gerade am Anfang der Debatte um die Verheerungen der überwiegend illegalen Massenzuwanderung:

„Wie lässt sich die Sprachlosigkeit durchbrechen? Es beginnt damit, Eisbrecher wie Özdemir und Kühnert zu stärken. Aber man darf die Debatte nicht nur Profis überlassen, den Politikerinnen, Integrationsbeauftragten oder Medienleuten. Der Einzelne ist Teil der Lösung, auch im Mikrokosmos einer Kita oder des Büros. Über die Probleme muss geredet und Streit ausgehalten werden.“

Erwartbar kippt es im Artikel nach hinten raus. Es kann ja sein, muss Amann erschrocken gedacht haben, dass sich der Wind doch nicht so dreht, wie analysiert. Da wirft Amann noch einen Notanker, erklärt noch einmal ausführlich die Not der Zugewanderten, wie ein Abstinenzler über sein letztes gewesenes Bier quatscht und wirbt um Mitgefühl:

„Wie überfordert Geflüchtete mit den Freiheiten unserer Gesellschaft sein können, wie schockierend die Konfrontation mit öffentlichen Zärtlichkeiten sein kann. Wie Einsamkeit und Verunsicherung über ein fremdes, oft unfreundlich wirkendes Umfeld dazu verleiten mag, sich an das Altbekannte zu klammern.“

Amann gefangen im Amann-Kosmos: Aber das seien alles keine Entschuldigungen für Ressentiments oder gar Gewalt hustet sie sich selbst wieder dazwischen:

„Es ermöglicht, die Mehrheit der Musliminnen und Muslimen als Verbündete zu gewinnen. (...) Und auch sie werden Opfer homophober und sexistischer Angriffe.“

Wir dürften, so Melanie Amann, Muslime nicht als Last abzuqualifizieren. Aber wer tut das? Menschen verurteilen ganz konkret gegen alle Widerstände und seit vielen Jahren den hohen bzw. überproportionalen Anteil von zugewanderten Muslimen bei Sexual- und Gewaltdelikten.

Amann mahnt, Zuwanderer müssten „das Gefühl haben, willkommen zu sein und dazuzugehören“. Vielleicht zeige sich ja, so Amann weiter, „dass die Vorstellungen oft gar nicht so unterschiedlich sind. Und wenn doch, sollten sich diese Vorstellungen eben nicht so leicht durchsetzen können“.

Was für ein verlogenes Konstrukt und was für ein Offenbarungseid stellvertretend für den gesamten polit-medialen Komplex. Und Melanie Amann ist ja nicht irgendeine. Sie ist aktuell in der Chefredaktion eines der größten Wochenmagazine des Landes. Das macht es noch einmal besonders verwerflich.

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