Es wird viel geredet über das aktuelle Buch des neuen Welt-Herausgebers Ulf Poschardt. „Nius“-Chef Julian Reichelt schwärmt mit dem Book on Demand in der Hand regelrecht von „meinem großartigen Kollegen Ulf Poschardt“ und fragt, wie dieses „Shitbürgertum“ – so der Titel des Buches – so sagenhaft mächtig werden konnte. Gemeint ist damit laut Reichelt die „bizarre links-grüne Elite“.
Reichelt erklärt seinen Zuschauern in „Achtung Reichelt“, das Buch bereits gelesen zu haben, er habe gelacht und „teilweise geweint“ und er sei klüger geworden.
Aber hat der Portalmacher, der sein „Nius“ als eine politische Bewegung versteht („Werden Sie Teil unserer Bewegung“) das Buch tatsächlich gelesen?
Das kann man bezweifeln, denn Poschardt macht an einer Stelle einen Move, der von herausragender Bedeutung für die Rezeption der illegalen Massenmigration von Millionen nach Deutschland ist. Poschardt stellt seine Ex-Kollegen aus den Chef-Etagen von Springer/Welt/Bild an den Pranger im Versuch, seine eigene Rolle in der Führungsetage von Springer kleinzureden und reinzuwaschen.
Ulf Poschardt schreibt:
„'Wir schaffen das', dekretierte Merkel. 'Refugees welcome', sagten Kai Diekmann und Julian Reichelt bei der 'Bild“' In den Nachrichtensendungen strahlten die Bürger:innen (sic!) mit Applaus-Corsi um die Wette – und natürlich war das, wie auch das berühmte Selfie der Kanzlerin, ein Pullfaktor.“
Und weiter geht es so: „Die tatsächlichen und vermeintlichen Flüchtlinge kamen, und nach den Selfies und den Lobhudeleien der Medien …“
Waren das jene Stellen, die Julian Reichelt zum Weinen gebracht haben? Aber warum? Vor Scham, dass er heute vielfach die Folgen der Massenzuwanderung beklagt und sein „großartiger Kollege“ Ulf Poschardt mal ungeschminkt die Propaganda-Rolle von Reichelt bei der Öffnung der Grenzen und der Welcome-Refugees-Bewegung (Auch wieder eine Bewegung) zwischen zwei pappige „Book on Demand“-Buchdeckel gequetscht hat?
Oder hat Reichelt vor Erleichterung geweint, weil er endlich durch Poschardt Anklage davon befreit wurde, sich zu überlegen, wie er diesen Widerspruch zwischen Opfer- und Täterrolle im Zusammenhang mit der millionenfachen illegalen Massenzuwanderung seinen Leser verklickern soll?
Alexander-Wallasch.de hat diese und weitere Fragen an den großartigen Kollegen Julian Reichelt geschickt. Wenn hier Antworten kommen, werden sie natürlich nachgereicht. Bemerkenswert ist hier auch die Rolle von Ulf Poschardt selbst, der es sich auf Kosten von Reichelt und Dieckmann gutgehen lässt.
Julian Reichelt hatte 2016 schon einmal einen Rechtfertigungs-Move probiert, als er gegenüber einer Zeitung geradezu heroisch erklärte, dass der Pullfaktor – Reichelt nennt es „unsere klare, menschliche, empathische Haltung in der Flüchtlingskrise“ – viele Leser gekostet habe. Dennoch habe das Blatt an der Refugees-Welcome-Linie festgehalten.
Und als wäre es eine Auszeichnung, erklärte „Bild“-Chef Reichelt im November 2016 weiter:
„Dass wir mehr Zeitungen mit 'Refugees welcome' verkauft hätten, das kann ich hier absolut ausschließen".
Und damit sind wir wieder bei der politischen „Bewegung“ und diesem anhaltend merkwürdigen Verständnis von Journalismus. Denn wenn Reichelt sagt, man habe mit „Refugees Welcome“ nicht mehr Zeitungen verkauft, was war es dann anderes, als eine politische Bewegung? Zur Erinnerung: Eine der originären Aufgaben eines Zeitungschefs in einem Verlag wie Springer, ist der Blick auf die Auflage. Die Leserzahlen stehen im Zentrum. Sie sind die Leitplanke. Oder doch nicht?
Wer, wenn nicht Reichelt steht bis heute für dieses besonders laute Trommeln um Leser? Man kann sogar sagen, Reichelts „Nius“ ist heute die vielfach erfolgreichere Version von „PI-News“ oder „Jouwatch“, das waren – oft zum Leidwesen der stilleren Neuen Medien – immer die schrillen Trommler, irgendwo soll sich da auch ein ehemaliger Bild-Mann tummeln, gelernt ist gelernt.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Wenn also die „Refugees-Welcome-Bewegung“ von Julian Reichelt nicht der Auflage diente, dann muss diese Unterstützung der millionenfachen illegalen Ansiedlungspläne der Merkel-Regierung ganz oben in der Springer-Konzernspitze beauftragt oder mindestens geduldet worden sein.
Da wurden also von Springer und Reichelt die Vertreibung von hunderttausenden Lesern und die Vernichtung von Millionen Euro Einnahmen billigend in Kauf genommen, um die Propaganda-Maschine der Bundesregierung zu sein?
Der ehemalige Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek kennt die Szene des Mainstream-Journalismus aus der Führungsebene. Er war mit dem meisten Protagonisten enger befreundet und er kennt vor allem auch das filigrane Spiel der Krähen, die sich gegenseitig kein Auge aushaken. Sein Kommentar dazu ist besonders aufschlussreich:
„Da hat Reichelt wohl das Buch hymnisch gefeiert, ohne es gelesen zu haben- so funktionieren Seilschaften im Nuttenbetrieb Journalismus seit Balzacs („Verlorene Illusionen“) Tagen.“
Die Journalistin und Influencerin Anabel Schunke schreibt dazu:
„Tatsächlich wird gerne vergessen, dass der Großteil der Springer-Leute, die sich heute als die größten Kritiker der Migrationspolitik gerieren, damals noch ins Refugee Welcome-Horn geblasen haben. (…) Ich kann sagen: Ich war eine der Allerersten. Teil der Pioniere, der Warner, die alles prognostiziert haben, was jetzt eintritt und die dafür zur Persona non Grata geworden ist. Heute springen jene, die damals noch mit Teddybären geworfen haben, auf den Zug auf und sind die Big Player, während wir immer noch um Anerkennung kämpfen müssen. So ist es halt.“
Jedes Wort ist wahr.
Ulf Poschardt ist verloren, er ist lost. Aber darüber will sich kein Triumph einstellen. Denn das Schicksal dieses ehemaligen Faserland-Pop-Journalisten hat eine wirklich tragische Seite: Er wurde gerade von Springer zu lebenslang verurteilt und als „Welt“-Herausgeber in seinem Elfenbein einbetoniert.
Und während der flüssige Beton an ihm hochstieg, hat er mit „Shitbürgertum“ einen letzten Hilfeschrei adressiert, der allerdings mutmaßlich so verhallen wird, wie jede andere „Wahrheit“, die auf einer Verdrehung aufgebaut ist.
Das mag auch der Grund dafür sein, dass „Shitbürgertum“ in der Schmuddelecke der literarischen Underdogs, bei den Streetfightern und den Familienmeditationen im „Book en Demand“-Selbstverlag erscheinen ist.
Einmal – nur einmal bitte! – wollte Ulf Poschardt wirklich unabhängig sein. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet damit gelingt ihm der Sprung auf Amazon-Bücher Platz 1. Bevor der Beton trocknet, erlebt Poschardt also noch einmal, wie es sich anfühlt, wirklich frei zu sein. Wenn es ihn gibt, dann ist der, der alle Fäden in den Händen hält, wirklich ein böser Mann.
Und dann tritt Poschardt noch einen Ex-Kollegen ans Bein, der behauptet, Poschardts Buch sei „eines der klügsten Bücher, die ich je gelesen habe“. Und damit indirekt bescheinigt, dass er es gar nicht gelesen hat.
Der Text soll hier enden mit den Worten eines mutigen Mannes, des ungeimpften Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse (AfD), der deshalb des Plenums verwiesen und auf der Empore Platz nehmen musste und von dort oben herunter in den Reichstag rief: „Ich verachte Sie bis auf wenige Ausnahmen zutiefst“. All diejenigen, die sich davon angesprochen fühlen, dürfen jetzt kurz zusammenzucken.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Jarno Olbrecht
@Judith Phanter
Das stimmt einfach nicht. Schon damals gab es genügend Berichte in den freien Medien, über die generalstabsmäßige Organisation der sogenannten Flucht. Ich erinnere mich bspw. an einen Reporter der jungen Freiheit, der die Routen besucht hat, die Busse fotografiert und auch Interviews mit den armen Gotteskriegern geführt hatte, die um Leib und Leben fürchteten. Nämlich, wenn sie Buntland nicht erreichen und die Schleppergelder zurückzahlen können, die ihre Stämme gesammelt haben.
Ihre angeblichen echten Flüchtlinge, die hatten vorher etliche sichere Länder durchquert. Und ganz plötzlich hatten sie auch alle Merkel Plakate zur Hand...
melden
Kommentar von Jarno Olbrecht
Das stimmt schon, obwohl sie alle brav mitgemacht haben. Wie bei jedem Thema.
Reichelt traue ich nicht mal so weit wie ich sehen kann. Ich erinnere mich noch sehr gut an seine Refugees Rufe und wie er mal schwärmte, von der ach so tollen arabischen Kultur...Worin die besteht, außer archaischen Stammesriten aus dem 3 Jahrhundert, vermochte ich nie herauszufinden. Reichelt ist aber nicht dumm und passt sich aktuell wieder einmal dem herrschenden Zeitgeist an. Veränderungen möchte er auch nicht, er ist ein überzeugter CDU Mann aka Linker.
Wie schnell er seine angeblichen Überzeugungen wechselt, war jüngst am Beispiel AfD zu bewundern. Die hat er artig verteufelt, wie sich das für einen der Gutigutsten gehört. Dann rebellierte seine Fanbase und plötzlich entdeckte auch der aufrechte Julian, dass die AfD eigentlich ziemlich klasse ist. Reichelt ist ein Opportunist wie er im Buche steht und ein klassischer Wendehals. Immer ganz nahe am Puls der Zeit und am Hintereingang der Mächtigen. Braucht kein Mensch.
melden
Kommentar von Petra Wilhelmi
Es wundert mich nicht, wenn Julian Reichelt 2015 pro Migranten war. Er ist ein treuer CDU-Mann und die CDU hat diesen Massenansturm von Migranten zu verantworten. Anders als @Frau Judith Panther meint, konnte man schon ganz am Anfang sehen, WER uns stürmte. Tränenreiche Geschichten über ihre Flucht war ein Märchen aus 1001 Nacht. Jeder konnte sehen, wer in Budapest die Züge gestürmt hat und es gab genügend Berichte aus Ungarn darüber, auch aus Griechenland. Das war genau diese Klientel, die auch heute in unser Gebiet reinlatscht und im Sozialsystem gepampert wird. Erdogan hat schon recht früh dazu aufgerufen, Deutschland mit dem Geburtendjihad zu - ich formuliere es mal salopp - zu übernehmen.
Die CDU ist jetzt im Wahlkampf ein bisschen abgerückt von "alle reinlassen", zumindest den Worten nach. Innerhalb der CDU ist man sich ja trotzdem nicht einig, was man nun wirklich machen will. Herr Reichelt ist auf diese etwas andere Politik umgestiegen. Ich will Herrn Reichelt zu Gute halten, dass er sich damals geirrt hat und jetzt von der Realität umzingelt ist und deshalb andere Töne anschlägt. Menschen können sich nun mal irren und können deshalb auch ihre Meinung ändern. Auf der anderen Seite, ist er strikt gegen Grün eingestellt und macht auf deren Zumutungen immer aufmerksam. Das ist löblich. Da die heutige sogenannte Migrantenpolitik hauptsächlich auf den Grünen und der SPD-Faeser basiert, ist es durchaus sein Verdienst, aufzuklären und Statistiken richtig für alle zu deuten, damit die Wahlbürger die Lügen des rot-grünen Establishments sehen. Da er ein CDU-Mann ist und auch von der CDU gesponsert wird, kommt natürlich die Kritik an der CDU nur recht selten vor. Leider!
Das Buch von Herrn Poschardt kenne ich nicht, will es auch nicht kennenlernen. Das Buch wird wohl die Welt des Herrn Poschardt widerspiegeln, die nicht die meine ist. Wenn Herr Reichelt das Buch promotet, ist immer noch nicht gesagt, das er so darüber denkt, wie er darüber spricht. Wer weiß, wem er einen Gefallen damit getan hat oder tun musste.
melden
Kommentar von Judith Panther
Zur Ehrenrettung von Reichelt und vielen der Teddywerfer sei erwähnt, daß es sich anfangs ja wirklich um echte Flüchtlinge gehandelt hat - Familien, Frauen, Kinder - mit ihren teils brutalen Geschichten allein von ihrer Flucht, dazu oft schlimmen Verletzungen und Traumata.
Keiner konnte ahnen, wie schnell sdas Camp sich dann von einem Zufluchtsort für Menschen in Not zum
Hauptquartier für Banden von Dealern, Dieben, Vergewaltigern und Prostituierten wurde, vorwiegend aus Tunesien und Algerien, verwandeln würde, die ungestört ihrem kriminellen Handwerk nachgehen konnten, versehen und gestärkt mit einem einklagbaren Anspruch auf Taschengeld, Kost und Logis, unter den Augen der Vertreter des Regierungspräsidiums und der Polizeikräfte vor Ort und von diesen faktisch unbehelligt.
Daran hat sich nach fast 10 Jahren auch nichts geändert.
Aber nach fast 10 Jahren kann ich eines konstatieren:
Die Deutschen sind das mit Abstand dümmste Volk der Welt, sogar – auch wenn das kaum mehr möglich erscheint - noch dümmer als die Regierung, die es mit der gleichen Stumpfheit immer wieder wählt, mit der eine Stubenfliege an die immer gleiche Fensterscheibe klatscht.
Von Schilda redet hier keiner mehr.