Ich wünsche meinen Lesern, Freunden und Unterstützern frohe Weihnachten

Weihnachten 2022 – Warum Steinmeier uns nicht belehren muss

von Alexander Wallasch (Kommentare: 7)

Familie ist das Wichtigste. Das gilt für Deutsche genauso wie für Ukrainer und Menschen überall auf der Welt.© Quelle: Pixabay I Victoria_Watercolor / Youtube / ZDF I Montage Alexander Wallasch

Liebe Freunde, Leser und Unterstützer von alexander-wallasch.de, in wenigen Stunden sitzen wieder Millionen Familien neben dem Weihnachtsbaum und sind zunächst einmal erschöpft von den Vorbereitungen für dieses Fest.

Das letzte vergessene Geschenk wurde auf den letzten Drücker eingepackt, nachdem man vielleicht erschrocken festgestellt hat, einen zu Beschenkenden vergessen zu haben.

Traditionell bleiben viele Großeltern aus Erfahrung zu Hause, die Familie kommt bei Oma und Opa am ersten oder zweiten Weihnachtstag zusammen.

An Weihnachten geht es vielen vor allem darum, unbeschwerte Kindheitserinnerungen ein Stück weit wieder lebendig zu machen, den Kindern zu vermitteln, wie es einem selbst ging, als Vater die kleine Glocke läutete und man endlich ins Wohnzimmer zum leuchtenden Baum hinschauen durfte, unter dem die so schön verpackten Geschenke warteten.

Für Millionen Eltern muss der Kraftakt dieses Jahr gigantisch gewesen sein, wer schon über Monate statt 350 Euro das doppelte an Energiekosten aufbringen musste, dem fehlt eine große Summe für Geschenke für seine Liebsten.

Die Energiekonzerne schöpfen das Weihnachtsgeld der Angestellten ab, weil die Regierung es nicht besser konnte oder wollte. Gleichzeitig haben Beamte einen Bonus von teilweise über 10.000 Euro bekommen. Hier wird Neid geschürt, wie es schlimmer kaum sein könnte.

Und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in seiner Weihnachtsansprache noch eine ganz andere Idee, wie die Deutschen Weihnachten feiern sollen. Nämlich nicht zuerst mit sich selbst und den Lieben, sondern in Gedanken bei Zuwanderern aus aller Welt und bei jenen, in deren Heimat Krieg herrscht:

„Und auch viele Nichtchristen feiern mit und lassen sich berühren von den Verheißungen der Weihnachtsgeschichte: Wärme und Schutz, Nähe und Eintracht, Zuversicht und Frieden. (…) Ja, in diesem Jahr ist wohl unser sehnlichster Wunsch, dass wieder Friede herrscht. Der brutale russische Überfall auf die Ukraine, die Rückkehr des Krieges nach Europa, das entsetzliche Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer, auch die Furcht vor einer Ausweitung der Kämpfe, all das verstört und verängstigt viele Menschen in unserem Land.“

Um zu erfahren, was der „sehnlichste Wunsch“ der Deutschen ist, müsste man sie allerdings persönlich befragen, anstatt Reichstag und Kanzleramt zu einer Festung umzubauen.

Aber selbst, wenn es der sehnlichste Wunsch der Deutschen an Weihnachten wäre, dass im zweitausend Kilometer entfernten Donbass wieder Friede herrsche, dann ginge dieser Wunsch zunächst direkt an die Bundesregierung, die jene schweren Waffen liefert und finanziert, die diesen Krieg immer noch am Leben erhalten.

Was der Bundespräsident hier tatsächlich meint, ist ein Siegfrieden. In den letzten Wochen haben sich die Kriegshandlungen punktuell auch auf russisches Gebiet verschoben, wenn man Sabotageakte und ähnliches miteinbezieht.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte ein längeres ergebnisloses Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin. In den letzten Tagen ist der ukrainische Präsident vom US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden unter großem Jubel in Washington empfangen worden.

Die Folgen des Krieges sind für Deutsche zunächst einmal die Folgen der Entscheidungen der Bundesregierung, sich als Nichtkriegspartei gegenüber Russland und der Ukraine zu verhalten.

Steinmeier spricht von einer Rückkehr des Krieges nach Europa. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass viele Deutsche nicht einmal wussten, dass die Ukraine ein Teil von Europa ist.

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Schon deshalb, weil dieses Europa längst mit den Mitgliedstaaten der EU gleichgesetzt wird. Die EU-Außengrenzen sind hier übrigens auch kulturell der Rahmen, die Türkei ist nicht ohne Grund kein Teil der Europäischen Gemeinschaft, obwohl Millionen Türken in ihren Grenzen leben, arbeiten und ihre Kinder großziehen.

Steinmeier sagt:

„Liebe Landsleute, auch Sie spüren die Folgen dieses Krieges, vor allem die wirtschaftlichen Folgen. Aber Sie tragen die Lasten, weil Ihnen das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer nicht gleichgültig ist; weil Ihnen ihr Kampf für die Freiheit nicht egal ist; weil Sie solidarisch und mitmenschlich sind.“

Das stimmt nicht. Faktisch tragen wir Lasten, weil unsere Regierung diese Lasten so entschieden hat. Und ja, vielen ist das Schicksal der Ukrainer nicht egal. Und das ist auch gut so. Deshalb fordern viele Deutsche, endlich diplomatische Verhandlungen aufzunehmen und mitzuhelfen, das Grauen zu beenden. Aber dafür werden sie vom polit-medialen Komplex sofort als „Putinversteher“ diffamiert.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass Frank-Walter Steinmeier lange Jahre ein Abonnement auf diesen Begriff hatte. Thomas Schmidt, Herausgeber der Welt-Gruppe schrieb im April dieses Jahres über Steinmeiers Ukrainesünden:

„Er war als Außenminister an zentraler Stelle für eine verfehlte Russland-Politik zumindest mitverantwortlich, die auf Kosten der Ukraine ging und sie in eine schwache Position brachte.“

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Ganz gleich, wie man Steinmeiers Engagement beim Minsker Abkommen bewertet: Wer sich einmischt, wer Vorschläge macht, übernimmt Verantwortung. Steinmeiers Vorschlag stimmten im Oktober 2019 Russland und die Ukraine zu, der Vorschlag ging sogar als „Steinmeier-Formel“ in die Geschichte ein.

Das Ergebnis kennen wir heute: Der Vorschlag konnte den Krieg mindestens nicht verhindern. Zehntausende Soldaten und Zivilisten sind seit dem 14. Februar 2022 elend verreckt. Hier gibt es für Steinmeier rückblickend auf seine Außenministerrolle nur zwei Möglichkeiten: Entweder er weist jede Verantwortung energisch von sich oder er steht zu einer wie auch immer gearteten Verantwortung – dann allerdings wäre er für den Posten des Bundespräsidenten gänzlich ungeeignet.

Steinmeier hat sich eingemischt und als deutscher Außenminister Weltpolitik gemacht. Er hat mehr Verantwortung als jeder einzelne Deutsche, der heute unter dem Tannenbaum sitzt und jetzt von Steinmeiner quasi hinterrücks bekniet wird, diesen furchtbaren Krieg zu seinem eigenen zu machen. Es ist aber viel mehr der Krieg des Bundespräsidenten als unserer. Der ausbleibende sofortige Rücktritt Steinmeiers ist in dem Zusammenhang betrachtet ein politischer Skandal.

Aber Rücktritte sind heute Mangelware geworden. Dabei waren sie noch nie der Geschichte der Bundesrepublik in so großer Zahl und sofort notwendig.

Und, liebe Leser, Freunde und Unterstützer, damit sind wir noch nicht einmal bei einem Thema angekommen, das heute Abend in den Familien in seiner ganzen Düsternis mitschwingt: Die Erinnerung, an die letzten beiden Weihnachtsfeste, die geprägt waren von Ausgrenzung, Isolation und nicht zuletzt von den wirtschaftlichen Folgen für viele Deutsche.

Vom ehemaligen Gesundheitsminister und weiteren Lockdown-Beschleunigern und Grabenbauern hörten wir zuletzt salbungsvolle Worte, man müsse nun wieder aufeinander zugehen, es wären auch Fehler gemacht worden. Aber die Deutungshoheit liegt nicht bei den Verursachern, sondern bei den Geschädigten.

Ein kleines Wunder wäre es, wenn wir heute beispielsweise erfahren würden, dass sich die ehemalige Bundeskanzlerin als damals politisch Mitverantwortliche mit der Mutter der 15-jährigen Cheyenne und ihren beiden Söhnen an den Weihnachtsbaum setzen würde, um mit der Familie um das nach der Impfung verstorbene Mädchen zu weinen.

Oder wenn sich die Lockdown-Beschleuniger Drosten und Wieler mit jenen Familien zusammensetzten, deren Großmütter und Großväter in der Isolation der Altenheime verstorben sind, ohne ein letztes Mal ihren Liebsten maskenlos ins Auge schauen zu können und am Mitgefühl der Familie loslassen zu können. Viele Alte mussten gehen ohne den Trost der einen vertrauten warmen Hand, die sie bis zum Hinübergleiten in die andere Welt nicht loslässt, die Hand des Sohnes oder der Tochter, ein Händedruck für den ganz individuellen Seelenfrieden, ein Händedruck der gegenseitigen Vergebung aus Liebe.

Die wunderbare Sängerin Julia Neigel hat den Mut aufgebracht und in eindringlichen Worten über den Verlust der Kontrolle der Fürsorge über uns geliebte Menschen geschrieben. Ein emotionaler Appell, der mehr als geeignet ist, die Weihnachtsbotschaft des Bundespräsidenten zu einer Farce werden zu lassen.

„Offenheit gegenüber Fremden“ fordert Steinmeier ein. Aber fremd ist vielen Deutschen vor allem dieser sozialdemokratische Bundespräsident geworden, samt der von seinen Genossen angeführten Bundesregierung, die es als ihre Hauptaufgabe versteht, Wohlstand und Sicherheit der Menschen anzugreifen.

Hier wird ein Krieg im eigenen Land geführt gegen die natürlichen Interessen seiner Bevölkerung. Und wer das anspricht, wird als Delegitimierer des Staates diffamiert und verfolgt. Das ist die eigentliche Weihnachtsgeschichte 2022.

Aber um das nicht misszuverstehen: Selbstverständlich ist es der Wunsch der Deutschen, dass dieser Krieg in der Ukraine endet. Aber das heißt nicht automatisch, dass die meisten Deutschen deshalb mit diesem Bundespräsidenten und dieser Bundesregierung solidarisch sind. Diese weihnachtliche Idee von Steinmeier und Co ist geradezu grotesk.

An einer Stelle hat der Bundespräsident allerdings Recht: „Ja, dies sind raue Zeiten. Wir stehen im Gegenwind.“ Aber nur dann, wenn er das ausschließlich auf sich und seine politische Kaste bezieht. Macht er aber nicht. Hier will jemand seine persönliche Verantwortung auf andere abwälzen. Weniger Weihnachtsbotschaft geht kaum.

Liebe Leser, Freunde und Unterstützer, lassen Sie sich den Abend nicht verdüstern von solchen Menschen wie dem Spalter Frank-Walter Steinmeier und seiner Entourage. Erzählen Sie ihren Kindern von denen, die nicht mehr sind. Das muss nicht automatisch ernst und traurig sein, es gibt auch viele warmherzig-lustige Erinnerungen an jene, die nicht mehr dabei sein können, wenn Familie zusammenkommt.

Wie wäre es: Vielleicht entschließen sie sich ganz kurzfristig noch dazu, ihre Eltern bzw. Großeltern einzuladen, setzen Sie sich spontan ins Auto und holen sie sei einfach ab. Die Gans im Ofen ist längst fertig, der Baum geschmückt, auch das letzte Geschenk gepackt. Kommen Sie zusammen mit ihren Liebsten und erzählen Sie uns bitte hier in den Kommentaren anschließend davon.

Lassen Sie sich bitte nicht spalten von solchen im Geiste Steinmeiers geschriebenen Warnungen vor politischen Gesprächen. Hören Sie sich wieder zu, essen Sie gemeinsam, genießen sie zusammen, was viel Mühe und Aufwand gekostet hat, vorbereitet zu werden.

Die eigenen vier Wände sind nicht nur am Weihnachten heilig. Sie sind erster Ort des Widerstands. Lassen Sie sich das bitte nicht nehmen, kämpfen Sie gemeinsam für Ihre Freiheiten, sie sind es wert.

Familie ist das Wichtigste. Das gilt für Deutsche genauso wie für Ukrainer und Menschen überall auf der Welt.

Frohe Weihnachten wünscht Ihnen von Herzen Ihr

Alexander Wallasch

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