Wenn der Irrsinn Formen annimmt, dann ist der einzelne Bürger herausgefordert, Mut aufbringen, Position zu beziehen. In der Familie, in der Nachbarschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis, beim Sport und gegenüber Kollegen.
Niemand sollte dabei unterschätzen, wie viele seiner Mitbürger davon abhängig sind, dass Einzelne sich nicht irre machen lassen. Die Kriegstreiberei, die Kriegslust und die Friedenverdrossenheit dieser Bundesregierung scheinen kein Ende mehr zu nehmen.
Besonders perfide hier dieses obszöne Feigenblatt in Form eines „Nein“ zu den Taurus-Lieferungen durch den Bundeskanzler selbst. Feigenblatt deshalb, weil das Establishment in Deutschland auf erschreckende Weise schlafwandelt.
Auf den von der Bundesregierung und ihren Vorfeldorganisationen organisierten Großstadtdemonstrationen tragen sie ein „Nie wieder“ wie eine Monstranz vor sich her und haben dabei schon ganz vergessen, dass dieses Motto ursprünglich aus drei Wörtern bestand. Es hieß „Nie wieder Krieg!“ und stand 1924 auf einem Antikriegsplakat neben einer Zeichnung von Käthe Kollwitz.
Kennen Sie die amtierende Bundesbildungsministerin der FDP? Die 55-jährige Hessin Bettina Stark-Watzinger äußerte sich jetzt gegenüber der Funke Mediengruppe dahingehend, dass das Militär und die Zivilverteidigung wieder in die Schulen einziehen müssten, inklusive Zivilschutzübungen.
Die „Welt“ zitiert aus den jüngsten Äußerungen der Bundesbildungsministerin:
„Die Gesellschaft muss sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten – von einer Pandemie über Naturkatastrophen bis zum Krieg. (...) Zivilschutz ist immens wichtig, er gehört auch in die Schulen. Ziel muss sein, unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken.“
Schulen ständen aus Sicht von Stark-Watzinger in der Verantwortung, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten. Die FDP-Politikerin forderte zudem dazu auf, Zivilschutzübungen an Schulen abzuhalten. Aber das alles ging ihr noch nicht weit genug. Die Ministerin wünscht zudem ein neues „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“. Sie halte es für wichtig, „dass Jugendoffiziere in die Schulen kommen und berichten, was die Bundeswehr für unsere Sicherheit tut“.
Paradoxerweise glaubt Stark-Watzinger auch, dass, wenn man solche Aktionen in Schulen durchführe, dass man dann „Sorgen und Ängsten“ begegne. Davon, dass man eventuell welche schüren könne, ist hier keine Rede.
An der Stelle ist es vor allem für in Westdeutschland oder nach der Wende sozialisierte Deutsche ratsam, mal mit Freunden und Bekannten zu sprechen, welche noch in der DDR sozialisiert wurden und die berichten können, wie das mit der Militarisierung der Kinder in den Schulen tatsächlich gewesen ist.
Gute Freunde von Alexander-Wallasch.de leben in Thüringen, sind am Samstagnachmittag spontan erreichbar und gern bereit, die entsprechenden Passagen aus ihrem DDR-Alltag zu berichten. Wer Freunde mit DDR-Biografien hat, sollte diese Gelegenheit nutzen, junge Menschen sollten mit Älteren sprechen und sie ebenfalls fragen, an was sie sich bei den Vorschlägen von Ministerin Stark-Watzinger erinnert fühlten, an was sie diese Bundesregieurng erinnert.
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Die Thüringer Freunde geben ausführlich Auskunft. In den ersten Jahren der DDR habe es diese Wehrsportgeschichten nicht in dem Maße in der Schule gegeben. Es habe hin- und wieder eine GST-Ausbildung gegeben, die so genannte „Gesellschaft für Sport und Technik“. Dazu trugen die Schüler eine Montur in Art der Kampftruppe, „gefleckt und mit Mützchen dazu“.
Auch die Mädchen seien zu den Schießübungen bestellt worden, zusätzlich sei eine „Beleuchtung strategisch und politischer Art im Rahmen der Staatsbürgerkunde“ obligatorisch gewesen.
Was die Eltern der Schüler betraf, habe es ganz erhebliche Resonanzen gegeben im Falle einer Ablehnung. Wobei die Art und Weise dieser Resonanzen immer abhängig war von der jeweiligen Funktion im Betrieb und im Staatsapparat. Diejenigen, die opponierten, seien eher jene gewesen, die funktionsmäßig nichts zu verlieren hatten.
„Auch die Mädchen mussten mit dem Kleinkalibergewehr rummarschieren und schießen.“
Ein Kernsatz der Freunde aus Thüringen:
„Diejenigen, die es noch erlebt haben, die haben das Militärische noch immer im Hals stecken.“
DIe Thüringer erinnern sich an ein „Manöver Schneeflocke“ für die kleineren DDR-Bürger, wehrsportliche Wettkämpfe für die Thälmann-Pioniere. Damals habe es darüber durchaus „bösen Unmut“ von den Müttern der Kleinsten gegeben.
Angesprochen auf den Stellenwert der Ukraine für Europa und ob der für einen Deutschen mit DDR-Hintergrund größer wäre, heißt es, die Ukraine habe nie diesen aufpolierten Stellenwert gehabt, den man ihr in den letzten Jahren zugedacht habe.
Auch das sogenannte „Siegen lernen von der Sowjetunion“ sei eher selten mit einem Gedanken an die Ukraine verbunden gewesen. Die neue Wertigkeit der Ukraine sei eindeutig neueren Datums, politisch gemacht, das habe es vorher nicht so gegeben, das habe nur ideologische Gründe.
Eine Geschichte am Rand speist sich aus der emotionalen Präsenz der Erzählungen. Einer der Thüringer Freunde von Alexander-Wallasch.de begehrte schon als 14-Jähriger in der Schule auf. Dieses Aufbegehren hatte ernsthafte Folgen, der Vater wurde danach nie mehr befördert.
Der Umgang des Vaters und des Sohnes mit diesen einschneidenden staatlichen Eingriffen in die Familiengeschicke fror ein. Der Vater machte dem Sohn zwar nie direkte Vorwürfe, aber die gewechselten Worte wurden weniger, die Hände fanden immer seltener zueinander und das blieb so bis zum Ableben des Vaters. Die Last auf den Schultern des erst 14-Jährigen blieb dort über Jahrzehnte ein Mühlstein.
Diese Geschichte steht mahnend für eine Stimmung in der Gesellschaft, die sich niemand in den Alltag gehörend zurückwünscht. Die aber zurückkommt, wenn es nach der Bundesregierung und ihrer Bildungsministerin geht. Ideologisierung und Politisierung durchdringen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens.
Die wehrsportlichen Wettkämpfe für die Thälmann-Pioniere sind bei Frau Stark-Watzinger ein Zivilschutz, der unsere Widerstandsfähigkeit stärken soll. Der Irrsinn hat Formen angenommen. Zeit, den Anfängen zu wehren. Und wer unsicher ist, dem sei empfohlen, mit jenen zu sprechen, die das alles schon einmal erlebt haben. Nie war der Osten Deutschlands so wertvoll wie im Moment.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, sich auszutauschen, telefonieren Sie, schreiben Sie sich über die sozialen Medien. Aber vor allem fragen Sie ihr Gegenüber ein Loch in den Bauch, sie werden staunen, was ein ehrliches Interesse und zwei Ohr zum Zuhören auszulösen in der Lage sind. Sich gegenseitig zuzuhören ist der Schlüssel zur Veränderung. In der Familie, in der Nachbarschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis, beim Sport und gegenüber Kollegen.
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Kommentar von Claus Diem
@Marion Sönnichsen. Die Entwicklungen sind bedenklich. Ich stimme Ihnen zu. Ich stimme Ihnen auch zu, dass die FDP und namentlich Frau MASZ einen - leider unrühmlichen - Anteil an den Entwicklungen hat.
Hier liegt aber einfach eine Überschussreaktion vor. Liegt es vielleicht daran, dass Frau MASZ und Frau BSW banale Gemeinsamkeiten haben? Nun, beide sind Politikerinnen der FDP jenseits der 50 mit Bindestrich-Nachnamen. Es sind aber immer noch unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen.
Sie gehen in meinen Augen von falschen Tatsachen aus, wenn Sie denken, dass Schulen per se ein unverkrampften Verhältnis zur Bundeswehr haben. Und unabhängig davon, wie einzelne Schulen dazu stehen, ist das Thema parteipolitisch umstritten und wird auch von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Lesen Sie z.B. den Artikel "FDP will Jugendoffiziere der Bundeswehr an Schulen" in der SZ vom 6.11.23. Lesen Sie dann auch noch einmal die wenigen Worte die Frau BSW dazu gesagt hat; ich habe diese unten gepostet.
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Kommentar von Marion Sönnichsen
@ Claus Diem. Alexander Wallasch hat schon recht mit seinem treffenden Beitrag. Wir kennen doch mittlerweile die Kriegsaussagen der FDP, insbesondere die von Oma Courage (Hierzu der Artikel auf achgut.com, 12.03.24). Hier ein Beispiel Herr Diem. Die Bundeswehr hat schon lange Werbung mit der Zielgruppe Jugendliche gemacht. Auch zu den Veranstaltungen im Rahmen der Berufsorientierung der Schulen ist die Bundeswehr stets mit einem Stand vertreten. Sehr gute, normale Informationen über Ausbildungsplätze und Berufsperspektiven. Normale Fotos aus dem Alltag im Ausbildungsbereich der Bundeswahr. Das ist okay. Aber es hat sich geändert Zum 18. Geburtstag erhielt meine Tochter eine Postkarte der Bundeswehr, die jeden in Bild und Text schockiert hätte. Jugendliche posieren in Heldenpose vor einer Kriegskulisse. Das sah aus wie ein Videospiel. Aber Krieg ist kein Videospiel. Wir treten gerade ein von einer Information über Sinn und Zweck der Bundeswehr sowie Ausbildungs- und Berufschancen in eine Kriegspropaganda. Welchen Anteil hat die FDP an diesem Wandel? Und warum lügt Frau Stark-Watzinger? Sie weiß doch ganz genau, dass Schulen bereits ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ haben. Das Motiv, weshalb sie ausgerechnet jetzt mit dieser Aussage kommt, und da kann sie mit Strack-Zimmermann so viel Kreide fressen, wie sie will, muss ein anderes sein. Bitte keine schützende Hand über die FDP.
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Kommentar von Claus Diem
@.TS. Wenn ein Offizier der Bundeswehr eine Schule besucht, stellt er die Sicht der Bundeswehr und seine eigene Sicht auf sicherheitspolitische Herausforderungen dar und sucht das Gespräch. Dabei gilt selbstverständlich der Beutelsbacher Konsens. Es wird genügend Raum für Diskussion und eigenständige Meinungen der Schüler gegeben. Die Schüler können dabei auch Ihre Sichtweise äußern oder welche auch immer.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Auch das war einmal die FDP: Ebenso erfolgreich ging Hirsch gemeinsam mit Baum und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor dem Bundesverfassungsgericht gegen Teile des sogenannten Großen Lauschangriffs von Schwarz-Rot vor. Den Staatstrojaner im NRW-Polizeigesetz brachte Hirsch ebenso mit zu Fall wie die uneingeschränkte Vorratsdatenspeicherung.
Burkhard Hirsch war ein Individualist, bisweilen knorrig und nicht immer einfach. Vor allem jedoch war er ein aufrechter, unbeugsamer Liberaler. An einem Mittwoch im März 2020 ist er im Alter von 89 Jahren in Düsseldorf verstorben.
Die auf Zeit gewählte Truppe in Berlin braucht einfach mehr Hirsch!
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Kommentar von hans
@.TS.
… richtig; ich meine Deutschland wäre als basisdemokratischer Rechtsstaat - in der Außenpolitik neutral aber wehrhaft - zwischen all den 'shitholes' am besten bedient. Das haben sich die Deutschen über Jahrhunderte hinweg 'verdient'.
Das hat was mit dem Völkerrecht zu tun. Das 'Deutsche Volk' muss es nur wollen.
… im Übrigen kann ich keinen völkerrechtwidrigen russischen Angriffskrieg auf die 'Kokaine' erkennen, allerdings sollte sich eine Verklärung russischer Politik – ich denke an Deutschland 1953, Ungarn 1956, Prag 1968 oder Afghanistan ’79 –’89 - verbieten.
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Kommentar von .TS.
@hans & Claus Diem: Richtig, Verteidigungsfähigkeit ist grundsätzlich sinnvoll.
Als Selbstverteidigungsfähigkeit eines souveränen und neutralen Landes, in Zusammenarbeit mit ebenfalls souveränen Nachbarstaaten.
Nicht als fremdgelenkter Vasall in einem fragwürdigen Bündnis das an einem neuen Stellvertreterkrieg beteiligt ist.
Und in diesem Zusammehang haben die Forderungen mehr als einen scharfen rheinmetallischen Geschmack.
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Kommentar von Enthor Grundbacken
Entscheidend wird sein, welche Inhalte wie vermittelt werden. Gesellschaftliche Vorsorge im Sinne eines Zivilschutzes halte ich grundsätzlich für sinnvoll. Ich halte es ebenfalls für sinnvoll, Jugendlichen bereits sehr früh zu verdeutlichen, dass wir in Deutschland in einer geschichtlich einzigartig langen Friedenszeit leben und dass es dafür Gründe gibt, die eben nicht nur darauf beruhen, dass sich alle Menschen lieb haben.
Nein, wir profitieren hier u.a. davon, dass es eben einen abschreckenden Schutz durch eine starke Militärmacht (USA) gibt. Das kann man nun mögen oder auch nicht. Nur ändert das den Sachverhalt nicht.
Ein ‚fit machen‘ oder ‚begeistern‘ für den Krieg lehne ich massiv ab.
Denken wir doch einmal an die ‚Letzte Generation‘: ihnen wird oft, auch von mir, vorgeworfen, dass sie die Realität eines Lebens unter Entbehrungen und harter Arbeit nie kennengelernt haben. Manche sprechen sogar von ‚Wohlstandsverwahrlosung‘. Wieso soll denn nun ein ein Lehrinhalt zum Zivilschutz, der mit Augenmaß und Sorgfalt erstellt wurde, schlecht sein? Für die heutige Jugend erscheint mir das wichtiger denn je.
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Kommentar von R.S.
Ich kenn das noch,die vormilitärische Ausbildung.Mit Uniform,dicken Stiefeln sollten wir die Schule sicher machen.Ich sagte dann mal vorsichtig zum "Ausbilder",daß im Falle einer atomaren Bedrohung eine Plastikplane am Fenster nicht wirklich was bringt.Auch hatten wir Schießtraining und marschieren.Ich weiß nicht,ob das Sinn macht die Kinder auf Krieg zu trimmen.Auf der anderen Seite sind ja doch viele Schneeflöckchen unterwegs ,die noch nicht mal Wasser kochen können und absolut keine Ahnung haben,was Krieg bedeutet.Heute wird leichtfertig gefordert,Waffen zu liefern,dies und das....ohne zu zeigen,was Waffen anrichten.Es laufen doch ständig irgendwo Dokus vom 2-WK...Wenn man Militarisierung will,gehört dazu zu zeigen,was Krieg ist-Zerstörung Elend Tote.Das muss man den Kindern dann auch zeigen ehrlicherweise.
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Kommentar von Carl Peter
Es ist das Normalste auf der Welt, dass man Kinder auf den Krieg vorbereitet - allerdings in bestimmten Gesellschaftsschichten recht unterschiedlich gehandhabt.
So in der Reihenfolge: Hersteller, Stopfer, Kanonenfutter.
Wovon in dem Artikel gesprochen wird, ist das Kanonenfutter, wobei die entsprechenden Damen und Herren über das Kanonenfutter, ihre eigene übergreifende Perversion des Menschlichen völlig in Abrede stellen.
Zudem kommt:
Haben wir nicht jede Menge traumatisierte Kriegsflüchtlinge, darunter sehr viele Kinder?
Was will man denen noch beibringen?
Liebe Kinder habt fein acht, was der Papa im Krieg so macht.
Wenn das nicht geisteskrank ist, was denn sonst?
Aber es dient ja zum Schutz vor bösen Russen, die überall auf der Welt ihre Militärbasen errichten, um nach der Weltherrschaft zu greifen.
Sagt man den Kindern auch, wie entsetzlich man im Krieg stirbt? Dass man nicht einfach nur von der Bildfläche verschwindet, wie beim Computerspiel?
Schon gut, ich weiss, zur Dummheit kann man auch erzogen und gezwungen werden - nur bleibt man dann eben dumm.
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Kommentar von Eddy Nova
Schaut aus wie die WEHRSPORTGRUPPE HOFFMANN ...hoffentlich sind die zum Oktoberfest noch nicht einsatzbereit ...
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Kommentar von hans
… nun, eine vormilitärische Ausbildung für Jugendliche oder gar ein liberales Waffenrecht ala Österreich, sehe ich nicht kritisch. Einen möglichen Kriegsgegner wird das kaum beeindrucken. Aber den Vergewaltiger, der in die kreisrunde Mündung eines Peacemakers schaut … poooh. Tja, selbst das Establishment kommt dann ein wenig runter. Könnte ja 'hinten' losgehen. Oder?
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Kommentar von Claus Diem
Ich ergänze noch: Es ist eine schon klassische politische Auseinandersetzung, ob es erlaubt sein soll, dass Bundeswehroffiziere an die Schulen kommen. Die FDP-Position ist hier ein stabiles "ja". Die Frage wird auch immer wieder im Wahl-O-Mat abgefragt. Nur als Beispiel sei der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl 2011 in Rheinland-Pfalz genannt:
These 23: Die Bundeswehr soll weiterhin an Schulen Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler durchführen dürfen.
Antworten: CDU, FDP, SPD: ja ; Grüne, Linke: nein
Man beachte auch das "weiterhin".
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Kommentar von Claus Diem
Herr Wallasch greift ein schon angefangenes Framing in der Welt auf und framt und framt ...
Wenn man wissen will, was Frau Stark-Watzinger gegenüber der Funke Mediengruppe gesagt hat, sollte man eine Zeitung der Funke Mediengruppe zitieren, beispielsweise die Berliner Morgenpost.
Im Artikel "Stark-Watzinger für Zivilschutzübungen an Schulen" vom 16.03. findet man:
"„Die Gesellschaft muss sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten - von einer Pandemie über Naturkatastrophen bis zum Krieg“, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Zivilschutz ist immens wichtig, er gehört auch in die Schulen. Ziel muss sein, unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken.“
Stark-Watzinger sprach sich dafür aus, Zivilschutzübungen an Schulen abzuhalten. Sie verwies auf Großbritannien. „Dort gehören Übungen für den Katastrophenfall an Schulen zum Alltag. Davon können wir lernen“, sagte die Ministerin. Junge Menschen müssten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können. Das müsse kein eigenes Schulfach, aber Lerninhalt sein.
Die Ministerin rief die Schulen auf, ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ zu entwickeln. „Ich halte es für wichtig, dass Jugendoffiziere in die Schulen kommen und berichten, was die Bundeswehr für unsere Sicherheit tut“, sagte die FDP-Politikerin. Dass es da Vorbehalte gebe, könne sie nicht nachvollziehen."
Dazu möchte auch ich sagen: Ja, das ist schwer nachzuvollziehen.
Eine Anmerkung noch: Auch die Berliner Morgenpost betreibt schon Framing, und zwar im ersten Satz des Artikels: "Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht die Schulen in der Verantwortung, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten." Nein, "vorbereiten" auf Krieg an Schulen hat sie ausdrücklich nicht gesagt. Die "Vorbereitung" im Sinne von Training an Schulen betrifft den Zivilschutz. Immerhin ist die Überschrift in der Berliner Morgenpost akkurat.
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Kommentar von Hans Buschmann
Inhaltlich 100 % Zustimmung, aber ein Mühlstein ist kein Müllstein.
Antwort von Admin
Danke ;-)
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Si vis pacem para bellum. Bei allem Respekt, dass es dazu grundsätzlich unterschiedliche Meinungen gibt, und noch mehr dass es auch bei grundsätzlicher Akzeptanz immer Streit um das " wie " geben wird, der Vergleich mit den Wehrsportübungen der DDR scheint unzulässig. Auch in einer liberalen, rechtsstaatlichen Demokratie muß Information an Jugendliche ( Ü-14), zu Militär und Zivilschutz möglich sein. Auch durch junge Offiziere mit Präsentationen in Schulen.