Erinnert sich noch jemand an Christian Drosten? Der medieninteressierte zwischenzeitlich abgetauchte „Staatsvirologe“ der Bundesregierung wird allerdings jenen in Erinnerung bleiben, die Schaden genommen haben, die sich nicht von ihren Alten verabschieden konnten, die ihre Kinder nicht zur Schule schicken durften, die unter den Lockdowns mehr gelitten haben als andere.
Und an Christian Drosten werden in dieser Zeit jene hunderttausende Menschen denken, die verängstigt wurden, die nicht zu den Bösen gehören wollten, die nicht ausgegrenzt oder ausgestoßen oder gekündigt werden wollten und die kapitulierten und die Spritze nahmen oder zuletzt daran glaubten, dass diese von Nutzen sein kann.
Diesen Menschen wird Christian Drosten in Erinnerung bleiben als einer der Antreiber dieses Irrsinns, der im Zweifel gerne andere Wissenschaftler verklagt, die anderer Auffassung sind als Drosten selbst.
Auch wenn es den Anschein gemacht hat, der Zuchtmeister der Pandemie sei aus dem Nichts aufgetaucht und dann pünktlich vor dem Kassensturz wieder im Nichts verschwunden, so hat doch auch Christian Drosten eine Vergangenheit. Etwa jene, als er 2008 für Labor & More einen kleinen Aufsatz schrieb.
Labor & More schreibt über sich, sie hätten sich „in nur 5 Jahren am Markt etabliert“ und seien „aus der Laborszene nicht mehr wegzudenken“. Und über ihren Autor Dr. Christian Drosten schrieb das Blatt damals:
„Dr. Christian Drosten war von 2005 bis 2007 Leiter der unabhängigen Arbeitsgruppe ‚Klinische Virologie‘ Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg. 2007 wurde er auf die Professur am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn berufen.“
Aber so richtig langlebig war die Beziehung Labormagazin und Drosten dann doch nicht, eigentlich war es, salopp formuliert, sogar nur ein One-Night-Stand, es blieb bei einem Artikel für Labor & More von 2008.
Dieser Artikel allerdings hat es in sich. Christian Drosten hatte ihm die Schlagzeile „Biologische Verbrechen und Bioterrorismus“ vorangestellt und über „RiViGene: Risikoviren in der Genomdatenbank“ geschrieben.
Auch die Fotografie zum Text hat Christian Drosten selbst beigesteuert, eine Aufnahme eines Reagenzglases mit Warnhinweis „Biogefährdung“ und einer giftig-grünen Flüssigkeit darin.
„Biologische Verbrechen und Bioterrorismus“ von Christian Drosten. 2008 war sich Herr Drosten also über die Gefahren biologischer Verbrechen und des Bioterrorismus bewusst. Zwölf Jahre später sollte er gemeinsam mit weiteren Kollegen im renommierten „The Lancet“ die These, dass COVID-19 aus einem Labor entwichen sein könnte, als „Verschwörungstheorie“ bezeichnen, sich wieder revidieren und empfindlich klagen, wenn jemand unterschlägt, dass er die Möglichkeit eines Laborunfalls dann doch nicht ganz ausschließen wollte. Hier muss man ja aufpassen, wie man formuliert, um nicht selbst verklagt zu werden.
Worüber schrieb Drosten unter dem alarmistischen Titel „Biologische Verbrechen und Bioterrorismus“ in Labor & More?
Zunächst äußerst sich Drosten begeistert über die damals neue „Verfügbarkeit der Erbgutinformationen ganzer Gnome“. Eine Revolution sei das gewesen. Und das nicht nur aus medizinischer, sondern wohl auch aus kriminalistischer Sicht:
„Im Zusammenhang mit biologischen Verbrechen und Bioterrorismus findet die Genomcharakterisierung ihre unmittelbare Anwendung in der Zurückverfolgung des pathogenen Bakterienstamms zu seinem Ursprung.“
Für Drosten sind 2008 Kenntnisse über das Erbgut „unabdingbar, um Forschungsstrategien zu entwerfen, die zur Entwicklung von antiviralen Präparaten und Impfstoffen führen, mit denen infizierte Personen oder noch gesunde Kontaktpersonen nach der vorsätzlichen Verbreitung eines Virus behandelt werden können“.
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Nach der „der vorsätzlichen Verbreitung“ meint so etwas wie die Laborthese, dass es hier nicht um Zoonosen geht und dass Drosten sich schon damals intensiver damit beschäftigte, was passiert, wenn die kontaminierte, dem Tod geweihte Labormaus die Lücke im Zaun findet.
Alle Viren im Zusammenhang mit biologischen Verbrechen oder Bioterrorismus hätten eines gemeinsam, schreibt Christian Drosten weiter, „sie werden ausschließlich in spezialisierten Hochsicherheitslaboratorien untersucht“. Herausragende Beispiele seien hier die Fieberviren Ebola, Marburg, Lassa und Krim-Kongo (CCHF), die man unter Bedingungen des biologischen Sicherheitsniveaus 4 (BSL-4) untersuchen würde.
Zur Situation in der EU erklärt Christian Drosten 2008: „Gegenwärtig gibt es innerhalb der Europäischen Union lediglich sieben solcher Laboratorien und alle sieben nehmen am RiViGene-Projekt teil.“ Aber es gäbe auch „weitere teilnehmende Laboratorien, die auf BSL-3-Niveau an ausgewählten Viren forschen“. Dorsten nennt hier „Partner, die mit dem SARS-Coronavirus“ und anderen Viren arbeiten.
Zentrales Ziel von RiViGene sei es, Erbgutinformationen aller Stämme der genannten Viren – soweit sie in den entsprechenden Sicherheitslaboratorien gehandhabt und aufbewahrt werden – zu vervollständigen, zu sortieren, zu kommentieren und zu verbreiten.
Bei einer genetischen Bestandsaufnahme der Stämme führe man existierende Erbgutinformationen und neue Virussequenzen zusammen, die zwar gesammelt, aber noch nicht analysiert wurden, plauderte Drosten vor fast fünfzehn Jahren aus dem Nähkästchen. Interessant auch, dass Drosten sich damals ganz sicher war, dass man, wenn es zu einem Ausbruch aus so einem Labor käme, immer zurückverfolgen könne, welches Labor den Fehler gemacht hat:
„Als wichtiger, praktischer Satellit wird somit jedes teilnehmende Labor in der Lage sein, alle in RiViGene erfassten Virusstämme zurückzuverfolgen, wobei sie die Sicherheitslabors in den meisten EU-Mitgliedsstaaten mit abdecken.“
Drosten schreibt von wissenschaftlichen Abhandlungen, die zur Verfügung gestellt werden und sich schwerpunktmäßig mit Bioterrorismus beschäftigten. Europäische Experten „unseres Konsortiums“ würden die neuesten Erkenntnisse in verständliche Formate kanalisieren.
Koordinator des Projekts sei das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg/Deutschland. Dort war Drosten bis 2007 „Leiter der unabhängigen Arbeitsgruppe Klinische Virologie".
Weiter heißt es in Drostens Text für „Labor & More“:
„In den frühen achtziger Jahren war das BNI eines der ersten Institute in Europa, das über ein BSL-4-Labor verfügte. Zu seinen neuesten Errungenschaften zählt die primäre Identifizierung des auslösenden Virus für SARS– unterstützt von Kollegen in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich.“
Auch arbeite man dort eng mit der WHO zusammen, schreibt Drosten 2008.
Wer ist Christian Drosten? Wer war Christian Drosten? Und wer will Christian Drosten in Zukunft sein?
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Kommentar von Matthias P.
Ein allgemeiner Kommentar (nicht nur zu diesem Artikel):
Mir ist die Art der Hetze (so kann man es wohl inzwischen nennen), mit der in Teilen der Öffentlichkeit gegen einen deutschen Wissenschaftler von Weltrang wersucht wird vorzugehen, völlig unverständlich. Die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit gilt auch für Drosten; wer so mit seinen wissenschaftlichen Eliten umgeht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er bald keine mehr hat und auf den wiss. Rang von zB Russland herabsinkt. Vielleicht ist genau dieses das Ziel mancher der Akteure.
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Kommentar von BKBrackel
Da staunt die Journaille- und alle Diskussonswissenschaftler, die von nichts eine Ahnung, aber über alles eine Meinung haben. Der heute ca. 50-jährige Drosten ist tatsächlich studierter Virologe und war schon mit ca. 35 Jahren, in 2008, Professor in seinem Fach. Deshalb ist wenig überraschend, dass Drosten auch schon vor 15 Jahren über biologische Kampfstoffe am Laufenden war. Ich habe schon vor mehr als 60 Jahre gehört, dass es so etwas gibt und mit der Entwicklung der Biowissenschaften vermehrt geben wird. In 2020 haben die Diskussionswissenschaftler - wenig überraschend - nicht verstanden, dass ein Virologe kein Epidimiologe sein muß, was Drosten nie war. Er hat auch nie behauptet einer zu sein. Er wurde nur von Diskussionswissenschaftlern und genauso inkompetenten Gesundheitspolitikern immer als " Experte " gehandelt. Man hat ihm völlig falsche Fragen gestellt, und deshalb auch öfter Antworten bekommen, die für eine Epidemiebewältigung in Deutschland keinen Nutzen hatten. Die gleichen Diskussionswissenschaftler wollten schon in 2020 nicht ertragen, dass die Herkunft des Corona-Virus nicht primär eine Frage von " Meinung" ist, sondern von wissenschaftlicher Belegbarkeit abhängt. Diese war in 2020 nicht gegeben, sie war Anfang 2021, als eine WHO-Delegation in Wuhan war, nicht gegeben, und sie ist auch heute nicht gegeben. Was sich heute als Meinung über die Wahrscheinlichkeit herausgebildet hat, ist eine begründete Meinung, aber kein abschließender Beweis.
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Kommentar von Seeber
Bioterrorismus, dieser Begriff ist im Text gefallen und drückt alles aus was über diesen Herrn zu sagen ist.
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Kommentar von Elisabeth.I.S.
Ist es wirklich sooo wichtig wer er wirklich ist? Nein, weil niemand wirklich einen Menschen "bis zur letzten Leiche in dessen Keller" analysieren kann, denn noch gibt es sie, die Individualität des Einzelnen. Zur Zeit frage ich mich warum "Alle" Angst haben vor allen möglichen Dingen, aber das Wesentliche übersehen. Lauterbach ist ganz still, Lindner ebenfalls und noch einige Drahtzieher mehr. Was läuft da im Hintergrund?Täglich wird der Takt, mit dem die Säue durch Dorf getrieben werden kürzer. Die Ablenkung funktioniert! Aber bald gibt es ja nur noch die WHO und andere NGOs die uns "betreuen " und wir werden bettelarm in Gleichschritt glücklich sein.
Für mich, die auf der östlichen Seite des elektrischen Gartenzauns mit Selbstschussanlage aufgewachsen ist, die schon die 3. Währung erlebt, schwer zu ertragen diese Vorstellung.
Und schaut man gen Himmel dann sieht man schon das, selbst wenn scheinbar mal eine Pause zum Durchatmen sein könnte, von sehr fürsorglich Kreaturen das nächste Chaos verteilt wird!
Und der Wecker klingelt sich ungehört zu Tode........
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Kommentar von Heiner
Ich war mit Christian in einer Klasse, er hat sich immer vorbildlich verhalten und zum Beispiel der Klassenlehrerin die Tür geöffnet, oder neue Kreide gereicht, wenn diese zuneige ging, wenn ich mich richtig erinnere. Auch war er wegen seines sprachliches Könnens, seine Empathie und seines Interesses am wissenschaftlichen Diskurs beliebt und hochgeachtet, bei uns allen. Leider haben wir uns dann, als wir in die zweite Klasse versetzt wurden, und ich in eine andere Schule kam, aus den Augen verloren.
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Kommentar von Jens L.
Schade, und irgendwie tragisch, dass der sympathische Professor Drosten mit seiner unglaublichen Bühnenpräsenz und einmaligen Sprecherstimme sich nicht in einem anderen Metier betätigen durfte. Ich denke gerade an "Mit Dirk Steffens um die Welt" - die beliebte ZDF-Erfolgsserie. Meine Tante sagte gerade: "Irgendwie sehen die beiden sich ja sogar ähnlich, abgesehen von der Frisur, die ist natürlich unique!"
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Kommentar von Andrea
@ ...Kommentar von Bernhard Rossi
10.03.2023 um 11:34 Uhr
Christian Heinrich Maria Drosten, geboren am 12. Juni 1972 in Lingen im Emsland.
Ich wäre jedem Schul- und Studienkameraden dankbar, der sich über diesen Herren hier äußert?..............
Wichtig wäre doch nur zu wissen wo sein Haus wohnt.
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Kommentar von Jacob-Wilhelm 2
"Der Rattenfänger von Hameln (Plattdeutsch: De Röttenfanger vun Hameln) ist eine der bekanntesten deutschen Sagen. Sie wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Es wird geschätzt, dass mehr als eine Milliarde Menschen sie kennen. Selbst in fernen Ländern gehört sie häufig zum Schulunterrichtsstoff; besonders in Japan und in den USA ist sie sehr beliebt." (Quelle: Wikipedia)
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Kommentar von Campingfreund aus MeckPom
Hatte Professor Drosten selbst nicht einmal klar formuliert, was die Wissenschaft von heute auszeichnet, bzw. wo man hingeht? - Da "wo das Geld ist", wo denn sonst? Zu finden sind einige der Aussagen dieses in hohem Maße verdienten Wissenschaftlers ja noch, zum Beispiel durch Eingabe von "Drosten, Nüßlein , Sommer 2019" auf der allseitsbekannten Streamingplattform. Unvergessen auch sein Bonmot : "Die Politik wünscht sich manchmal bestimmte Aussagen von der Wissenschaft".-
https://youtu.be/whotB8Y2clg
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Kommentar von peter struwwel
Der aktuelle Artikel von Milosz Matuschek, "Das Revolvergebiss der Lüge"
(Freischwebende Intelligenz), läßt sich sehr gut auch im Zusammenhang
mit diesem Beitrag hier lesen. Dem Phantasievollen und dem Freund von
klaren Ansprachen muß der vorkommen, wie ein Arsch auf einem Eimer.
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Kommentar von Dude
Der Ogi Öw (J. Löw) der politischen Virologie und wer sich nicht mehr an den erinnert (auch gut!)...der Millionär, Porschefahrer mit der Nutella-Frisur, Rollkragen mit feuchter Aussprache und Merkels sportlicher Politkommissar...
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Kommentar von peter struwwel
vanitas, wahnitoser, am droesten
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Kommentar von Peter Löcke
Wer ist Christian Drosten? Gute Frage. Dass er sich ständig widerspricht und morgen etwas anderes behauptet als gestern, hat ihm bisher noch nie geschadet. Auch das hier wird ihm nicht schaden. Drosten hat halt seine Meinung aktualisiert. Dem Stand der Wissenschaft entsprechend. Viel spannender finde ich Drostens Rolle 2002/2003, als er "berühmt" wurde.
Da gings um SARS-CoV-1, was in der Rückschau lächerlicherweise immer noch als Pandemie bezeichnet wird. Die Legende geht in etwa so: Da ist ein junger Virologe, der zusammen mit seinem Kollegen Stephan Günther nächtelang durcharbeitet und einen PCR-Test entwickelt, mit dem man diese neue Krankheit identifizieren kann. Und weil sie sich der Dringlichkeit und Bedeutung ihrer Arbeit bewusst waren, haben die beiden ihre Erkenntnisse direkt ins damals noch recht junge Internet hochgeladen statt wie üblich in einer Wissenschaftszeitung zu publizieren und dort ihre Erkenntnisse zur Diskussion zu stellen. Anschließend winkten WHO und Co diesen Test schnell durch. Der Dringlichkeit wegen.
Meine Legende sieht etwas anders aus. Es war ein Schnelligkeitswettbewerb um Ruhm und Ehre, was ja legitim ist. Das gestand Drosten sogar mal ein in einem leider inzwischen entfernten Video ein. Der Test wurde nicht von Drosten/Günther entwickelt, sondern von den beiden lediglich auf SARS-CoV-1 angewendet. Der eigentliche Erfinder des PCR-Testes, der Nobelpreisträger Kary Mullis hat genau davor gewarnt, weil man mit diesem Test letztendlich alles in jedem nachweisen könnte. Man kann mit dem Test ganz viel Krankheit benennen (!) und nicht erkennen. Auf einmal hatte man ganz viel theoretische Krankheit. Außerdem ganz viele Tote, die man dieser Krankheit zuordnen konnte. Hmm? Wo viel Krankheit, da brauchts auch viele Medikamente gegen die Krankheit. Wäre ich Teil der Pharmalobby würde ich solch einen Mann mit Auszeichnungen und Forschungsgeldern zuschütten. Ups. Genau das ist passiert.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Christian Heinrich Maria Drosten, geboren am 12. Juni 1972 in Lingen im Emsland.
Ich wäre jedem Schul- und Studienkameraden dankbar, der sich über diesen Herren hier äußert?