Die mächtigste Diffamierungsmaschine gegen kritische Medien und Oppositionelle

Wallasch und Julian Reichelt wollten mit einer Kampagne eine SZ-Autorin in den Suizid treiben – schreibt Wikipedia

von Alexander Wallasch (Kommentare: 15)

Was ist ein „AfD-naher Blog“?© Quelle: privat

Die überwiegend aus der Anonymität mit Pseudonym arbeitenden Wikipedia-Autoren haben wieder zugeschlagen und große Teile meines Wikipedia-Eintrags „überarbeitet“. Wer sind diese Autoren? Im Prinzip kann das jeder sein, aber naturgemäß sind es Menschen, die schreiben können.

Ich selbst weiß von Journalisten und Autoren, die nach Feierabend im Wikipedia schreiben. Warum machen sie das? Zum einen natürlich, weil sie es können. Aber sie machen es insbesondere auch deshalb, um ihren journalistischen Artikeln Relevanz zu verleihen.

Wenn Journalist A meint, etwas Relevantes über den Prominenten B geschrieben zu haben, dann betrachtet er es offenbar als Ritterschlag, wenn sein Artikel im entsprechenden Wikipedia-Eintrag verlinkt ist. Und wenn es keiner dort hineinschreibt, ja, dann macht er es halt selber.

Über diese Eitelkeit hinaus ist Wikipedia längst zur stärksten Waffe der Regierung geworden, wenn regierungsnahe Medien sich – zugespitzt formuliert – mit einem Wikipedia-Eintrag selbst die Quellen schaffen, die sie nachher zitieren.

Wikipedia selbst schreibt dazu im Artikel „Kritik an Wikipedia“, die gesellschaftliche Praxis zeige vielfach, „dass die Online-Enzyklopädie nicht nur von Journalisten zu Belegzwecken herangezogen wird, sondern auch im akademischen, politischen und juristischen Bereich“.

Natürlich funktionieren diese Diffamierungen selten so direkt, wie beispielsweise auf dem Info-Forum „Quora“, das seine Leser fragt: „Was haltet ihr von dem Journalisten Alexander Wallasch?“ Und als Antwort werden anschließend direkt Wikipedia-Passagen aus „Alexander Wallasch“ zitiert.

Aber es sind nicht nur Journalisten, welche Wikipedia als Diffamierungsinstrument nutzen. Von der Regierung subventionierte Organisationen oder auch sogenannte Rechercheplattformen haben mutmaßlich in Geheimdienstmanier Bataillone von Autoren aufgebaut, welche Oppositionspolitiker und kritische Journalisten gezielt diffamieren und diskreditieren.

Warum müssen es gleich Bataillone sein, Büros mit gleich mehreren Autoren, die sich Tag ein Tag aus und jeweils über gleich mehrere anonyme Accounts mit diesen Diffamierungen beschäftigen? Weil sich politische Wikipedia-Einträge dann durchsetzen können, wenn man Sekundanten zur Seite hat, die jede Kritik an einem Eintrag vom Tisch wischen, also löschen. Wer das nicht glaubt, der soll sich einmal die Beiträge der Autoren auf den „Diskussion“-Seiten zu den jeweiligen mit Diffamierungen überhäuften Einträgen anschauen.

Mutmaßlich diskutieren hier auch unterschiedliche Synonyme des selben Autors quasi mit sich selbst. Ja, diese Wikipedia-Autoren sind auch akut gefährdet, gespaltene Persönlichkeiten zu entwickeln oder es sind idealerweise schon solche.

Was wurde verändert am Artikel „Alexander Wallasch“? Grundsätzlich ist für eine Diffamierung das Intro, also der Einleitungstext von Wikipedia-Artikeln, von besonderer Bedeutung. Hier kann man jedem, der sich informieren will, schon von Anfang an klarmachen, welchen Nazi er da vor sich hat.

Angesichts der mit dem Vorgehen von Verfassungsschutzbehörden vergleichbaren Diffamierungen darf es niemanden wundern, wenn diese ebenfalls – natürlich mutmaßlich – fleißig im Wikipedia mitschreiben, um ihre Diffamierungen dort selbst zu platzieren, mit welchen sie dann wiederum ihre Dossiers aufspecken können.

Im Einleitungstext zu „Alexander Wallasch“ steht jetzt, ich sei so etwas wie ein gefallener Engel:

„Als Journalist ist er nach Stationen bei etablierten Medien und später bei rechtsgerichteten Alternativmedien wie Tichys Einblick und reitschuster.de nunmehr primär bei seinem eigenen AfD-nahen Blog aktiv.“

Von den braven etablierten Medien zu den Nazi-Seiten Tichy und Reitschuster (rechtsgerichtet also „Kampf gegen Rechts" also Nazi) und dann zum „eigenen AfD-nahen Blog“.

Was ist ein „AfD-naher Blog“? Das ist schon deshalb eine Diffamierung, weil es unterstellt, dass man journalistisch nicht mehr unabhängig sei, sondern einer Partei nahesteht.

Um zu verdeutlichen, wie diffamierend das gemeint ist, etwas zum Begriff „nahestehend“. Die politischen Stiftungen der Parteien, wie etwa die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung werden als SPD- bzw. Grünen-nah beschrieben. Aber sie sind natürlich lupenreine Parteistiftungen. Über die Heinrich-Böll-Stiftung heißt es beispielsweise im Wikipedia, sie sei „die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen“. Wer also einen „AfD-nahen Blog“ betreibt, der ist was? Ein Lohnschreiber der AfD? So funktioniert Rufmord, so funktionieren Diffamierungskampagnen.

Ist die AfD auf dem Blog Alexander-Wallasch.de öfter ein Thema als in den etablierten Medien? Oder schreibt Alexander-Wallasch.de anders über die AfD als die etablierten Medien? Aber ganz sicher doch.

Also was soll „AfD-nah" für eine Aussage sein? Die AfD ist – dann jedenfalls, wenn man die CDU als potentiellen Ampel-Koalitionär als oppositionell gehemmt betrachtet – die größte Oppositionspartei in Deutschland. Und die Medien als „Vierte Gewalt“ haben laut Bundeszentrale für politische Bildung die Aufgabe, einen „starken kontrollierenden Einfluss auf das politische Geschehen“ zu nehmen.

Hier kann man sogar Wikipedia zitieren. Dort heißt es nämlich dazu, die „Vierte Gewalt“ übe eine „Kontrollfunktion über die drei Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Judikative“ aus, „um Machtmissbrauch zu verhindern“. Das heißt nichts anderes, als dass die Medien idealerweise schon grundsätzlich eine oppositionelle Rolle spielen sollen. Denn Machtmissbrauch kann man ja nur bei jenen aufdecken, welche die Macht auch in ihren Händen halten. Die Medien sind demnach per se nicht regierungsnah, sondern notwendigerweise regierungsfern.

Wie kommt der Begriff „AfD-nah“ in den Wikipedia-Artikel „Alexander Wallasch“? Tatsächlich gibt es dort eine Verlinkung als mutmaßlichen Beleg. Und der führt hin zu einem Erziehungswissenschaftler und Psychologen, der, als er in Rente ging, die Idee hatte, ein „Schwarzbuch Neue/Alte Rechte“ von A-Z zu schreiben. Dort hat er dann alle Personen hineingeschrieben, die er persönlich für „rechts“ hält.

Dieses „Schwarzbuch“ von Christian Niemeyer, so heißt der heute 72-jährige Autor, ist eine Diffamierungsfibel im Stile der Wikipedia-Diffamierungen, nur eben hier schon ganz ohne diese minimale Restkontrolle mehrerer Autoren, die sich idealerweise gegenseitig korrigieren sollen. Und Wikipedia zitiert jetzt, was Niemeyer sich über mich ausgedacht hat. Und es gilt dann im Wikipedia als Beleg! Weil es ja in einem Schwarzbuch von Niemeyer stand.

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Über Wallasch schreibt besagter Niemeyer in seinem Schwarzbuch, und Wikipedia übernimmt es quasi 1 zu 1:

„Wallasch, Alexander (*1964), aus Braunschweig. Schriftsteller, vorm. wie Stefan Schubert, Türsteher, neuerdings Hinwendung zum Rechtspopulismus, etwa mit Interviews mit Götz Kubitschek, 2021 in Sezession 100, neuerdings mit eigenem AfD-nahen Blog (www.alexander-wallasch.de).“

Dazu nur wenige Sätze: Der Neurechte Götz Kubitschek soll hier als Beweis meiner „Hinwendung zum Rechtspopulismus“ gelten, weil ich ihn interviewt habe! Das allerdings haben die großen regierungsnahen (!) Zeitungen und öffentlich-rechtliche Sender von „Welt“ bis „3sat“ ebenfalls getan. Ebenso übrigens Melanie Amann aus der Chefredaktion des Spiegels.

Amann vom Spiegel übrigens empfahl explizit Wallaschs Kubitschek-Interview sogar via Twitter mit den Worten: „Ein spannendes Interview!“

Autorin Hannah Lühmann reist für die „Welt“ in Schnellroda an und schildert ihre spontane Ergriffenheit, als wäre es der Beginn einer auch literarischen Leidenschaft, eines großen Deutschland-Epos. Lühmann ist überhaupt eine emotionale Erzählerin, wo sie schon im Juni 2016 schreibt:

„Er muss die Ziegen noch wegbringen, zwei Ziegen und ein Zicklein, das Zicklein springt frei, die Ziegen führt Kubitschek an der Leine, als seien sie Doggen, störrisch und weiß.“

Wer mein Interview mit Kubitschek gelesen hat, der weiß, dass ich hier explizit kritisch nachfrage. Indes machten sich linke Publikationen über die etablierten Medien lustig bzw. kritisierten sie diese scharf, weil diese eben genau das nicht machen: anständig kritisch zu berichten.

Mit einem Unterschied: Alexander Wallasch wird anschließend von einem schlampig recherchierenden Alt-Professor in einer Diffamierungsfibel attestiert, er habe mit dem Kubitschek-Interview eine „Hinwendung zum Rechtspopulismus“ vollzogen.

Ach so ja, das Interview sei bei Kubitscheks „Sezession“ erschienen, heißt es weiter. Insbesondere das belegt noch einmal die Schlampigkeit des Diffamierungs-Alt-Professors. Aber vielleicht hat er nur seinen Namen drüber gesetzt und eine Studentin hat das Material hektisch zusammengetragen? Kurz gesagt: Übersehen wurde, dass Kubitschek das Interview nur übernommen hatte! Und das ist als Interviewter selbstverständlich sein gutes Recht. Deshalb steht bei Kubitscheks „Sezession“ auch zwingend darunter: „Erschienen bei Alexander-Wallasch.de“.

Aber so oft das aufmerksame Wikipedia-Leser auch anmerken oder auf der Diskussionsseite monieren, der linke Schwarm der Feierabend-Journalisten bleibt davon unbewegt, und jeder, der die Diffamierung entfernen will, wird gelöscht bzw. der Versuch der Korrektur/Verbesserung wird gelöscht.

Unter den Wikipedia-Artikeln finden sich beim Menü-Punkt „Autoren“ alle Synonym-Autoren aufgelistet, die an einem Artikel mitgeschrieben haben samt Häufigkeit. Der am häufigsten bei Alexander-Wallasch.de schreibende Autor nennt sich „Graf Mager“. Und der schreibt auf der Diskussionsseite beispielsweise solche Kommentare:

„Nur dass Wallaschs Hetzseite kein zulässiger Beleg ist, Übermedien hingegen schon.“

Hier ging es darum, dass ich auf einen Diffamierungsartikel des regierungsnahen (!) Stefan Niggemeier (Übermedien) auch eine Erwiderung veröffentlicht hatte, wo ich genau darlege, warum Niggemeier in einer Sache falsch liegt. Aber diese Erwiderung wird im Wikipedia natürlich nicht zitiert. So, wie Belegstellen nur indirekt zitiert werden. Es gibt überhaupt keine Links zu irgendeinem meiner Artikel, aber unzählige zu Artikeln, die über meine Artikel berichten. Es ist kurios.

Und damit das hier nicht ausufert, noch im Schnelldurchlauf, was ebenfalls neu in meinem Wikipedia-Artikel steht:

So wird mir unterstellt, ich habe gemeinsam mit Julian Reichelt eine Kampagne gegen die stellvertretende SZ-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid „losgetreten“. Und Reichelt und ich seien schuldig, die Dame in den Suizid getrieben zu haben, weil wir sie mit dem SZ-Diffamierungsartikel gegen die Doktorarbeit von Alice Weidel in Verbindung gebracht haben.

Wikipedia schreibt, Föderl-Schmid habe aber „keinen der entsprechenden vier Beiträge verfasst“. Das allerdings hat auch niemand behauptet! Es ging allein darum, dass Frau Föderl-Schmid als Mitglied der SZ-Chefredaktion die Veröffentlichung dieser Artikel mit verantwortet hat.

Aber noch etwas ist erschreckend: Frau Föderl-Schmid ist doch vor allem deshalb psychisch instabil geworden, weil die SZ intern auch gegen sie ermittelte. Wer also hat diesen Wikipedia-Abschnitt mutmaßlich geschrieben, der diese „Schuld“ von der SZ in Richtung Reichelt/Wallasch schieben will?

Und zuletzt ebenfalls neu hinzugekommen ist eine weitere Kontaktschuld. Alexander-Wallasch.de habe Hans-Georg Maaßen interviewt. Und was der gesagt hat, soll „Empörung“ ausgelöst haben. Aber bei wem? Bei der Ampel und den Ampel-nahen Medien?

Um was ging es? Wikipedia schreibt über das Interview: „Darin beklagte der frühere Verfassungsschutzpräsident einen angeblichen ,Rassismus gegenüber weißen Menschen'“.

Was aber passt aktuell besser als diese Bemerkung im Kontext mit einer Entschuldigung der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring, die gerade einen Beitrag gelöscht hat, in dem sie nach dem Fußballspiel Deutschland-Ungarn schreibt:

„Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler.“

Unnötig zu erwähnen, dass Wikipedia (WP) es abgelehnt hat, diesen Eklat von Göring-Eckardt in deren Wikipedia-Artikel auch nur zu erwähnen. Auf der Diskussionsseite heißt es dazu:

„Einen Shitstorm sachlich debattieren? Zu welchem Zweck? Sowas dient unnötiger Skandalisierung. Daran darf sich WP überhaupt nicht beteiligen.“

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