Aufwind für Klimawandel-Kritiker?

Verstörend: Die Nazis haben den „menschengemachten Klimawandel“ entdeckt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 18)

„Wir waren uns durchaus nicht einig, was hier herauskommen konnte, aber wir waren eigentlich alle der Überzeugung, dass wir diesem Problem unbedingt nachgehen mussten.“© Quelle: Youtube/TemporaTV Screenshot

Wann fing die Diskussion um einen „menschengemachten Klimawandel“ eigentlich an? Die Spuren gehen zurück bis an die Ostfronst der 1940er Jahre, als Hitler und Göring die Meteorologen nach den günstigsten Winden für ihre Kampfflieger und Bomber befragten.

Das ist wirklich eine dolle Geschichte und im Mittelpunkt eine interessante Figur der Zeitgeschichte, die Rede ist vom Meteorologen und Klimatologen Hermann Flohn (1912-1997). Der hatte nämlich 1941 – im selben Jahr begann er seine Tätigkeit beim Wetterdienst des Oberkommandos der Luftwaffe – in der „Zeitschrift für Erdkunde“ einen Artikel publiziert mit dem Titel „Die Tätigkeit des Menschen als Klimafakor“.

Welches Interesse die Nazis an dieser Publikation gehabt haben mögen, dass sie sie zuließen, bleibt vorerst im Dunkeln, möglicherweise hat ihnen gefallen, dass der Mensch nicht nur zu den Sternen, sondern mutmaßlich auch nach dem Klima greifen kann.

Ein Thema, das in der Folge zu Flohns Steckenpferd werden sollte. Denn noch fast 40 Jahre später, nämlich 1980 in der Umschau Nummer 80, Seite 114-115, veröffentlichte der Wissenschaftler einen Bericht mit dem Titel: „Co2-induzierte Warmzeit gefährlicher als Kernenergie“.

Damit war Flohns wiederum vierzig Jahre vor Greta Thunberg als Vorvorreiter unterwegs, die junge Klimaaktivistin hatte Ende 2022 gefordert, die Atomkraftwerke in Deutschland nicht abzuschalten, stattdessen zerstören die Grünen sie mit Säure.

1980 schrieb Hermann Flohns über seine „Entdeckung“ des menschengemachten Klimawandels von 1941: „Wenn wir abwarten und den Co2-Anstieg voll in Gang setzen, ist es zu spät.“. Noch interessanter: 1980 schaute Flohns fünfzig Jahre voraus und schrieb, man stehe sehr unter Zeitdruck, „weil jeder Übergang zu einer alternativen Energiepolitik bis zu einer Wirksamkeit (…) etwa 50 Jahre braucht.“

In dieser Meteorologenszene verhält es sich nicht viel anders als etwa bei Raketenforschern oder Virologen. Nur wenige Spezialisten weltweit prägen die internationalen Erkenntnisse und Vorgehensweisen. Und so, wie sich die Alliierten USA und Russland nach 1945 um jeden deutschen Raketenspezialisten bemühten, waren auch die Meteorologen – wenn auch mit weniger Dringlichkeit – begehrte Experten, wie Flohn 1992 in einem bemerkenswerten Interview ausführlich schilderte.

Interessant hier die engen Verbindungen der deutschen Meteorologen untereinander und auch zu den Kollegen in den USA und nach England. Diese Pioniere der Wettermesstechnik mussten viele Begriffe überhaupt erst erfinden, um sich über ihre Forschungsobjekte auszutauschen. Die in den 1930er und 1940er Jahre entstandene Sprache der Wetterphänomene prägte so selbstverständlich auch die Begriffe der Klimabewegung.

Sicher war die Wetterkenntnis von Flohns und seinen Mitstreitern nicht kriegsentscheidend, aber für Görings Luftwaffe war das Wetter eine Unbekannte, der man gerne in die Karten schauen wollte, bevor es ins Gefecht ging.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Wie kam nun Flohns 1941 darauf, dass der Einfluss des Menschen auf das Klima relevant oder mindestens erkennbar oder messbar sein könnte? Ein englischer Chemiker hatte schon früher an verschiedenen Stellen über gewisse Zeiträume Co2-Messungen gemacht und einen Anstieg festgestellt, dem Flohns nachgegangen war.

Seinen beruflichen Werdegang vor dem Krieg beschreibt Flohns im Interview von 1992 so:

„Ich selbst war nur zweieinhalb Jahre im Reichsamt gewesen, in der Klimaabteilung, bevor ich 1937 an die Bioklimatische Forschungsstelle in Bad Elster (Vogtland) versetzt wurde. Die Zentrale Wetterdienstgruppe (ZWG) wurde yom Reichsluftfahrtministerium bereits vor dem Krieg geplant, sie sollte im Krieg die Aufgaben der zentralen Analyse und Sammlung aller Wetterdaten vomehmen.“

Über seine Tätigkeit für die Luftwaffe erzählte er vergleichend mit der Arbeit der Kollegen in den USA während der Zeit:

„(…) man konnte daraus nicht den geostrophischen Wind ableiten, der im Luftkrieg so außerordentlich wichtig wurde. So mußte die Ausbildung der US-Meteorologen nach 1941 völlig auf die Geopotentialanalyse isobarer Flächen umgestellt werden - das war wohl eine der wichtigsten Ursachen, weshalb der Jetstream erst so spät in Amerika erkannt wurde.“

Der SWR machte drei Jahre vor seinem Tod noch ein Interview mit dem Erfinder bzw. Entdecker des menschengemachten Klimawandels. Die Überschrift lautete damals: „Klima-Pionier Hermann Flohn: Wie die Forschung den menschengemachten Klimawandel erkannte“.

Und hier gab Flohn ein paar erstaunliche Details bekannt, die eine Idee liefern können, wie der „menschengemachte Klimawandel“ später zu einem das Leben der Menschen aufgrund politischer Maßnahmen so elementar verändernden Themas werden sollte.

Wer die Entwicklung der „Pandemie“ mitverfolgt hat, fühlt sich bei Flohns Bericht für den SWR von 1992 vielleicht auch an diese ominöse Telefonkonferenz von Anfang 2020 erinnert, als der US-Staatsvirologe Anthony Fauci weitere Virologen aus allen Ländern versammelte und die durchaus kontroversen Auffassungen fast gewaltsam zu einer gemeinsamen Haltung schmiedete, die beispielsweise die Laborthese zu einer „Verschwörungstheorie“ erklärte.

Hier Auszüge aus dem SWR-Interview mit Hermann Flohn zur Geschichte des „menschengemachten Klimawandels“:

„Entscheidend war eigentlich für die heutige Entwicklung, dass unmittelbar vor dem Krieg ein englischer Chemiker (…) die CO2-Messungen, jedenfalls die zuverlässigen CO2- Messungen, die damals vorlagen, miteinander verglichen hat und feststelle, dass der CO2-Gehalt um etwa zehn Prozent gestiegen sei, seit Ende des vorigen Jahrhunderts.
Und da wir wussten, dass CO2 eines der Gase ist, der den Strahlungshaushalt der Atmosphäre beeinflusst, hat mich diese Mitteilung, die unmittelbar vor dem Krieg erschienen ist, dazu geführt, diese Möglichkeit überhaupt in Rechnung zu stellen.

Und es kam dann zu der Vorstellung, dass eine Änderung des CO2-Gehaltes zu einer Änderung des Klimas führen könnte. Dann haben wir 1971 eine internationale Konferenz auf einer Insel in der Nähe von Stockholm gehabt, wo wir drei Wochen lang unter Konklave gehalten wurden und Tag und Nacht diskutierten. Wir waren aus 20 Ländern, etwa 60 Fachleute zusammengekommen. Es war eine großartige Diskussion im Gang.

Wir waren uns durchaus nicht einig, was hier herauskommen konnte, aber wir waren eigentlich alle der Überzeugung, dass wir diesem Problem unbedingt nachgehen mussten, dass es aber völlig verfrüht sei, irgendetwas darüber zu sagen.

Und das kam dann nachher auch zur Kenntnis der Uno-Organisation, insbesondere der World Meteorological Organization, die zuständig für die Wetterdienste der ganzen Welt war. Und die hat 1979 eine Konferenz einberufen. Ich war in dem Gremium, das zur Vorbereitung der Konferenz erstmal nach Genf geholt wurde.

Und wir paar Leute beschlossen damals, das Thema ist so entscheidend wichtig für die Zukunft, dass wir auf jeden Fall alle Meteorologen damit vertraut machen sollten und die Forschung in die Richtung treiben, dass wir die Ursachen und die Möglichkeiten einer solchen Klima-Entwicklung näher untersuchen.

Nun muss ich aber sagen, ich bin eigentlich erstaunt gewesen, dass das so rasch und so intensiv vor sich ging. Nach den Diskussionen, die wir in den 70er Jahren hatten, in der alles noch außerordentlich kontrovers war, konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass dieses Thema schon 1991 nachher in Rio zu einer politischen Weltkonferenz führte von dem Ausmaß, wie wir das jetzt erlebt haben. Ich bin also skeptischer gewesen, vor allen Dingen, weil wir ja auch damit rechnen mussten, dass die Politiker diese langfristigen Fragen von höchster Komplizität gar nicht in den Rahmen ihrer Überlegungen einbeziehen wollten.“

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare