Zwei Drittel aller Frauen in Frauenhäusern haben Migrationshintergrund

Verleugnung des Migrationshintergrunds – Toxischer Cocktail häuslicher Gewalt gegen Frauen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

Kritik an der muslimischen Kultur als eine ausschlaggebende Größe für häusliche Gewalt© Quelle: Pixabay / Peggy_Marco

Es grenzt an doppelter Arbeitsverweigerung der Politik, Gewalt gegen Frauen allein geschlechtsspezifisch abzuhandeln und noch viel öfter die Migrationsproblematik unter den Tisch fallen zu lassen.

Vorab eine Bestandsaufnahme. Welt am Sonntag (WamS) berichtete schon vor über zwei Jahren unter Berufung auf Innenministerien und Kriminalämter der Bundesländer, dass die Behörden 2021 „161.000 Opfer von Gewalt durch Partner oder Ex-Partner registriert“ hätten. Das entspräche, heißt es weiter, einem Anstieg um 1,3 Prozent. Also um zusätzliche knapp 2.000 Vorfälle.

Das sind weit über 400 Fälle pro Tag im gesamten Bundesgebiet. Und hier nur solche Fälle, bei denen die Polizei involviert war. Die Dunkelziffer ist in diesem Deliktfeld besonders hoch, weil sich die meisten Opfer nicht trauen, Anzeige zu erstatten. Das ZDF berichtete, dass nach Auskunft der Opferhilfe „Weißer Ring“ schon 2020 gegenüber dem Vorjahr die Beratungsfälle bei häuslicher Gewalt um 10 Prozent angestiegen seien.

Der WamS zufolge war die Gewalt 2022 beispielsweise in Thüringen um 24 Prozent, in Niedersachsen um 12,9 Prozent und in Bremen um 9,1 Prozent angewachsen. Insgesamt meldeten damals acht Bundesländer steigende Zahlen.

Ein Blick in die deutschen Frauenhäuser offenbart, dass häusliche Gewalt überproportional bei Familien eine Rolle spielt, die dem muslimischen Kulturkreis entstammen.

Ein Migrationsmagazin, das nicht unter dem Verdacht steht, ausländerfeindlich zu sein, titelte schon 2020: „Zwei von drei Frauen in Frauenhäusern sind Migrantinnen“. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn beispielsweise deutsche Frauen mit Partnern mit Migrationshintergrund wurden hier gar nicht mitgezählt.

Das Magazin erklärt mit Blick auf die Frauen mit Migrationshintergrund, dass diese „nicht über die gleichen sozialen Netzwerke und Ressourcen für alternative Möglichkeiten verfügten“ wie deutsche Frauen. Aber das macht die häusliche Gewalt deshalb nicht ungeschehen.

Wer sich nicht an eine Kritik an der muslimischen Kultur als eine ausschlaggebende Größe für häusliche Gewalt heranwagt, der fischt weiter im Trüben zum Schaden dieser Frauen.

Hier muss eine schonungslose Benennung der Ursachen stehen, um diesem Wahnsinn entschlossener, als es im Moment geschieht, entgegenzutreten. Wer stattdessen alles daran setzt, diese Gewalt zu relativieren, indem Männer per se als gewalttätig beschrieben werden, der vergeht sich gewissermaßen ein zweites Mal an den Frauen.

Es grenzt an doppelter Arbeitsverweigerung im Familienministerium bzw. bei der Bundesregierung, die Gewalt gegen Frauen nur geschlechtsspezifisch abzuhandeln, aber die Migrationsproblematik unisono unter den Tisch fallen zu lassen, weil man hier fürchtet, Migrationskritikern in die Hände zu arbeiten.

Von Habeck bis Göring-Eckardt und Merz finden Politiker im Wahlkampf die Zahlen „erschütternd“, aber um wie viel erschütternder ist es wohl für die betroffenen Frauen, wenn der kulturelle Hintergrund einfach nicht wahrgenommen wird? Stattdessen entwickelt man eine „Tarn-App“, die Hilfesuche erleichtern sollte, falls die Handys der betroffenen Frauen kontrolliert werden.

Eine Tarn-App? Und hier verriet bereits die Sprachauswahl, an wen sich diese App insbesondere richtet: Die Inhalte sind auch in Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Russisch verfügbar.

Alexander-Wallasch.de sprach mit einer Berliner Krankenschwester der Ersten Hilfe eines großen Krankenhauses, die geschult ist, gerade solche Fälle zu erkennen, die nicht immer zur Anzeige gebracht werden, aber in den Notaufnahmen landen und beispielsweise erklären, gestolpert oder gegen eine Wand gelaufen zu sein.

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Der Krankenschwester steht ein gerichtsverwertbarer Dokumentationsbogen zur Verfügung, der entsprechend ausgefüllt und archiviert wird, bis es zur Anzeige kommt. Was sie dabei in den letzten Jahren zu sehen bekommen hat, ist eine Zunahme von häuslicher Gewalt insbesondere während der Lockdowns. Und hier besteht sie darauf, nicht alleine von Gewalt gegen Frauen zu sprechen. Was bei ihr in der Notaufnahme landet, sind zwar mehrheitlich Frauen, aber auch Kinder und zunehmend Alte und Behinderte.

Und was hier ganz oft vergessen wird: Gewalterfahrung führt mitunter auch zu Autoaggression oder zu einer Gewaltspirale, wenn die Opfer selbst zu Tätern werden, weil die Psyche schon so verletzt ist. Des Weiteren kommt auch Gewalt zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern seltener zur Anzeige, ebenso wie solche von Frauen gegen Männer.

Das niedersächsische Gesundheitsministerium berichtete ebenfalls schon vor 2023 über die hohe Dunkelziffer der Gewalt gegen Frauen:

„Migrantinnen werden nicht nur Opfer von Misshandlung, sondern zum Teil ergeben sich auch kulturelle und rechtliche Barrieren bei der Suche nach Hilfe. Ein Teil der Frauen lebt in Deutschland völlig isoliert vom deutschen Umfeld; sprachliche Schwierigkeiten behindern ihre Suche nach Information und Hilfe. Durch negative Erfahrungen in ihrem Heimatland kann ihnen auch das Vertrauen zu Polizei und Gerichten fehlen.“

Besonders tragisch und ein weiterer Grund für die hohe Dunkelziffer häuslicher Gewalt gegen Migrantinnen:

„Für Nicht-EU-Bürgerinnen kann die Trennung von ihrem Mann wegen häuslicher Gewalt besondere Probleme bedeuten, denn häufig haben sie kein eigenständiges Aufenthaltsrecht.“

Eine Zunahme häuslicher Gewalt insbesondere gegen Frauen unstrittig. Aber Gewalt gegen Frauen mit Migrationshintergrund wird hinsichtlich der Täter verschwiegen und verdrängt. Wer das tut, der prügelt letztlich mit! Denn hier spielt der muslimisch-kulturelle Hintergrund eine viel wesentlichere Rolle, wie unter anderem die Belegzahlen der Frauenhäuser zeigen.

Anmerkung zum Schluss: Ein besonderes Augenmerk bei der Verhinderung häuslicher Gewalt muss zukünftig besonders auch auf Alte und Behinderte gerichtet sein, die sich von allen betroffenen Gruppen am wenigsten gegen diese Gewalt zur Wehr setzen können.

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