Ehemalige Mitarbeiter ermitteln gegen ihren Ex-Chef

Verfassungsschutz eskaliert: 1000 Dokumente gegen Dr. Maaßen gesammelt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 21)

Von Dr. Maaßen geäußerte Medienkritik wird absatzweise zitiert und seziert.© Quelle: Yotube / WerteUnion, Screenshot

Eine 20-seitige Sammlung über Hans-Georg Maaßen kommt aus dem Verfassungsschutz und dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Was sich Faeser und Haldenwang ausgedacht haben, sprengt jedes Maß.

Der Verfassungsschutz (VS) schreibt, Dr. Maaßen habe sich in einer Kolumne für die „Weltwoche“ über die Grünen geäußert und sich gefragt, wie die Grünen mit Leuten umgehen, die sich ihnen in den Weg stellen. Dr. Maaßen stellte hier fest, dass es ihm Angst mache und an den Fanatismus der chinesischen Kulturrevolution und die Rote Khmer erinnere.

Weitere „Weltwoche“-Artikel werden genannt.

Der Verfassungsschutz sammelte ebenfalls, welche Veranstaltungen Maaßen besuchte. So etwa eine zum Thema Windkraft in St. Gangloff am 1. Mai 2023, aus der vom VS zitiert wird. Das Gleiche auf einer Mitgliederversammlung der WerteUnion im Juni 2023, auch hier wird umfangreich zitiert. Ein vom VS verschriftlichtes Zitat ist eine Kritik an CDU-Chef Merz: „Aus meiner Sicht muss dieses Parteienkartell aufgebrochen werden.“

Seitenweise wird aus weiteren Veranstaltungen und Gesprächsrunden zitiert. Weit über zwanzig Gespräche mit Alexander-Wallasch.de sind ebenfalls datiert aufgeführt, aus denen reichlich zitiert wird.

An einer Stelle stellt Dr. Maaßen eine rhetorische Frage, die als Frage an Alexander Wallasch falsch beschrieben wird. Dr. Maaßen fragte, warum hunderttausende Menschen ins Land geholt werden sollen, die hier nicht integriert werden können.

An einer weiteren Stelle wird Dr. Maaßen dahingehend zitiert, dass er meinte, „sie wollen eine gesellschaftliche Transformation“. Gleich zu Beginn des 20-seitigen Papiers wird ein Reichsbürger zitiert, der im Zusammenhang mit den ‚Rollator-Razzien‘ über Dr. Maaßen geäußert haben soll, der sei ein „strammer Republikaner“. Also für die Reichsbürgersache untauglich? Auch das ist aufgeschrieben, aufgesammelt und archiviert.

Der ehemalige Chef des Bundesverfassungsschutzes wird – sicher vielfach von ehemaligen Untergebenen – zu einer Akte zusammengefasst, die ihm WAS unterstellen will? Etwa dass er ein Rechtsextremer sei? Es ist bestürzend und kurios zugleich. Was ist das Ziel, welches die Bundesinnenministerin hier verfolgt?

Auch von Dr. Maaßen geäußerte Medienkritik zitiert der Verfassungsschutz absatzweise. Ein Auftritt auf dem Kanal „tvberlin“ wurde auszugsweise mitgeschrieben, Dr. Maaßen äußert sich hier zum „Zusammenprall der Kulturen“ und zu Messerangriffen.

Auch welt.de findet sich in der Auflistung wieder, dort hatte Dr. Maaßen am 18. August 2019 ein Interview gegeben. Ebenso die NZZ und die Webseite von Dr. Maaßen selbst.

Im weiteren Verlauf des 20-seitgen Papiers wird auch der X/Twitter-Account von Dr. Maaßen seziert, so habe er beispielswiese ein Bild mit Harald Schmidt veröffentlicht und dazu geschrieben, die Nazis heute seien wohl im Gegensatz zu ihren Vorfahren so verblödet, dass sie nicht einmal merkten, dass sie Nazis sind.

Auch Postings von Dr. Maaßen auf "Gettr" sammelten die Verfassungsschützer fleißig.

Anschließend erfolgt noch die Kontaktschuld-Sammlung des VS. Hier werden etwa Martin Sellner und Björn Höcke aufgeführt, die in einem Videoclip Dr. Maaßen zitiert haben sollen.

Zuletzt werden Angriffe gegen Dr. Maaßen aus den Öffentlichen-Rechtlichen und Mainstream-Medien zitiert, Sendungen, die Dr. Maaßen diffamieren in braver Auflistung des VS. Auch Zitate von Dr. Maaßen über Sucharit Bhakdi wurden gesammelt (Der VS kann den Namen Bhakdi nicht korrekt schreiben).

Außerdem wurden Beiträge anderer Autoren über Dr. Maaßen gesammelt und solche Beiträge, die mit Dr. Maaßen zunächst nichts zu tun haben, aber hilfreich sein könnten, Äußerungen von Maaßen in ein bestimmtes Licht zu stellen.

Ebenfalls interessant: Der VS hat auch Unterlagen gesichtet, die Maaßen noch selbst als Chef des VS gesichtet hat, so ein an die Behörde adressiertes Schreiben im „typischen“ Reichsbürger-Sprachgebrauch.

Der VS berichtet, die automatische Suche habe 1000 Dokumente mit Bezug zu Dr. Maaßen betroffen. Aber man habe personelle Schwierigkeiten gehabt, genauer zu prüfen, ob diese Dokumente alle tatsächlich etwas mit Dr. Maaßen zu tun gehabt haben.

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