These: Ein schlanker Staat ist immer gut. Aber doch bitte nicht, indem man den Sozialstaat abschafft. Der regierungsnahe Propagandist und Monitor-Moderator Georg Restle schrieb vor ein paar Tagen via X:
„Wer erklärt den Wählern und Wählerinnen der AfD, dass 'libertär' das Gegenteil von solidarisch bedeutet, dass ihre gesetzlichen Renten dramatisch sinken, die Gesundheitsversorgung teurer und exklusiver wird und gute Bildung noch stärker vom Einkommen abhängt?“
Hier ist mindestens die Behauptung falsch, dass alle AfD-Wähler libertäre Wunschträume haben. Ebenso, wie es falsch ist anzunehmen, die AfD wäre ein Hort des Libertären.
Hinzu kommen grundsätzlich unterschiedliche Ansichten besagter Libertärer, was genau libertär nun eigentlich bedeutet. Einigen kann man sich darauf, dass es um Freiheit geht. Freiheit allerdings ist das Grundbegehren jedes gesunden Menschen, es ist demnach auch eine Binse.
Schwieriger wird es die Frage zu beantworten, ob ein libertärer Geist potentiell auch etwas Anarchistisches in sich trägt. Unbestritten gibt es verschiedene Denkschulen des Libertären. Unbestritten ist die alte FDP näher am Libertären, als die Grünen oder die SPD.
Am lautesten wird es bei Freunden, die sich dem libertären Lager zuordnen, wenn es um den Sozialstaat geht. Der gehöre abgeschafft, von Zwang und Diebstahl ist schnell die Rede bis hin zu Enteignungsfantasien. Nur Fantasien?
Diese Haltung steht maßgeblich unter dem Eindruck der illegalen Massenzuwanderung in die Sozialsysteme, die einem sozialistischen bzw. öko-sozialistischen System zugeschrieben wird. Aber geht das so einfach? Hier der libertäre Unternehmer, der keinen Bock mehr hat, halb Asien mit durchzufüttern, dort der linke Taugenichts in der Regierung, der ihn ausrauben will?
Hier schleicht sich der Gedanke ein, dass ein paar libertäre Unternehmergestalten zu Trittbrettfahrern werden. Deshalb die Frage: Taugt der anhaltende massive Missbrauch des Sozialstaates dazu, den Sozialstaat gleich ganz in Frage zu stellen? Oder ist das Libertäre hier die Gegenkraft der Wahl, die dafür sorgt, dass das Pendel erstmal in die andere Richtung ausschlägt?
Es gab in der alten Bundesrepublik ein paar allgemeinverbindliche einfache Regeln: Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Und Freiheit darf niemals die Freiheit eines anderen einschränken.
Eine Gemeinschaft, eine Nation, ein Volk wählt sich eine Form des Zusammenlebens, die diese Gemeinschaft schützt, die ihre Freiheit schützt, ihren Wohlstand mehrt und die eine verlässliche Sicherheitsarchitektur aufbaut.
Und das dafür sorgt, dass Mitbürger, die mit ihren Lebensplänen gescheitert sind, nicht von Flaschencontainer zu Flaschencontainer eilen müssen, um zu überleben, sondern von einem sozialen System aufgefangen werden.
Interessant ist ein Blick in die ehemalige DDR. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, da wehte ein libertärer Geist, denn die DDR hielt Sozialpolitik für Opium für das Volk. Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt über die Haltung der DDR:
„Aufgabe der Sozialpolitik im Kapitalismus sei es, einige Mängel, die dieser Gesellschaftsordnung immanent seien, zu mildern. Mit der Ablösung der alten Ordnung werde sie überflüssig, im Sozialismus lasse sich das politische Handeln generell von dem Prinzip der Sorge um den Menschen leiten.“
Das hört man oft aus Kreisen, die sich libertär empfinden: Freiwilligkeit, so eine Art Charity-Wohltätigkeit, immer dann, wenn man sich schlecht fühlt über dem Champagnerglas. Nun weiß allerdings auch, wer regelmäßig anschafft, dass Unternehmertum viel öfter und viel mehr mit Fleiß, Risiko, Wagnis und viel mit Verantwortung zu tun hat.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Inwieweit muss diese Verantwortung vom Staat in bestimmte Bahnen gelenkt werden, damit sie nicht nur ein Verantwortungsgefühl ist, sondern Verantwortung auch zwingend übernimmt?
Hier hilft ein Blick zurück in die alte Bundesrepublik vor 1990. Sozialhilfe für bundesdeutsche Bedürftige ging immer. Die alte Bundesrepublik gönnte und erlaubte es sich einfach. Es gab damals immer einen geringen Prozentsatz von arbeitsunfähigen und auch arbeitsunwilligen Deutschen. Entsprechend engmaschig kontrollierend und streckenweise bewusst nervig wurde die Sozialhilfe und der Zirkus darum gestaltet, aber es wurde ausgezahlt.
Für Sozialhilfeempfänger war das oft kein Zuckerschlecken. Der Bedürftige wurde hier bewusst ein stückweit entmündigt, er musste regelmäßig persönlich vorstellig werden, er bekam Hausbesuch bis dahin, dass Mitarbeiter überprüften, wie viele Zahnbürsten im Becher standen um ggf. einen heimlichen Mitverdiener zu überführen. Daraus entwickelte sich oft ein Katz- und Mausspiel. Aber der Prozentsatz der tatsächlich Bedürftigen blieb überschaubar. Ebenso, wie es immer einen kleineren Anteil jener gab, die dieses System bewusst ausnutzten.
Es ist billig oder sogar unredlich, den Sozialstaat heute wegen des massiven Missbrauchs – „Bürgergeld = Migrantengeld“ – generell in Frage zu stellen. Es macht aber den Eindruck, dass jene, die sich Libertäre nennen, jeden Strohhalm suchen um sich von diesem Sozialstaat zu befreien.
Eine provokante Frage: Inwieweit sind diese Empörten die wahren Gesellschaftsschmarotzer? Sie benötigen die Gesellschaft und die Gemeinschaft der Menschen, um ihre unternehmerischen Gewinne zu generieren und leistungsfähige und gebildete Mitarbeiter zu finden. Gleichzeitig fordern sie einen schlanken Staat, wollen den Sozialstaat gleich ganz weghaben und bieten stattdessen eine Art freiwillige Wohlfahrt und Charity-Zuwendungen an: Der gönnerhafte Scheck beim üppigen Bankett.
Ein Sozialstaat ist der Goldstandard. Und er muss aktuell gegen Ideologen verteidigt werden, die ihn an Migranten verramschen. Er muss aber auch gegen Leute verteidigt werden, die sich Libertäre nennen und diesen Sozialstaat zerstören wollen.
Fehlt noch der konstruktive Vorschlag. Was machen, angesichts eines Bürgergelds, dass zum Migrantengeld geworden ist? Gestern machte ich dazu via X den Vorschlag, Sozialhilfe nur für Deutsche, ansonsten Sachleistungen. Dafür wurde ich zu Recht ermahnt, dass es auch Ausländer gibt, die hier einzahlen und ebenso ein Anrecht auf Unterstützung in einer Notlage haben.
Das ist ganz sicher richtig. Aber das darf nicht dazu verführen, Sozialhilfe davon abhängig zu machen, wer eingezahlt hat. Eine Solidargemeinschaft ist eine Solidargemeinschaft. Und eine Versicherung ist eine Versicherung. Das sollte niemals vermischt werden. Wobei auch die Versicherungen in der alten Bundesrepublik einmal nach dem Prinzip der Solidargemeinschaft funktioniert haben.
Ich bin fest davon überzeugt: Die aktuelle Notlage der Deutschen, die von linksradikalen Ideologen ausgepresst werden – von einer Öko-Sekte, die Deutschland und die Deutschen hassen – darf nicht Anlass dafür sein, die Errungenschaften des Sozialstaates und der sozialen Marktwirtschaft über Bord zu werfen.
Denn nicht der Sozialstaat und die soziale Marktwirtschaft sind verantwortlich. Es sind die etablierten Parteien und ihre Medien, die Missbrauch betreiben. Und es sind skrupellose Manager und Unternehmer, die sich mit den Ideologen gemein gemacht haben, weil sie sich aus einer politischen Positionierung Vorteile versprochen haben. Möglicherweise verstehen sich auch einige dieser Unternehmer mit Regenbogenfahne vor dem Werkstor als Libertäre.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von .TS.
"Wer erklärt den Wählern und Wählerinnen der AfD, dass 'libertär' das Gegenteil von solidarisch bedeutet"?
Klingt so sinnvoll wie Warnung vor rotem Fleisch im Grillsteaktempel. Oder Alkoholabstinenzbeweihräucherung im Whiskyparadies.
Umverteilungsgeile Zwangsverschlimmbesserungsbevormunder werde das nie verstehen können.
melden
Kommentar von Olaf Grumer
Ohne soliden Sozialstaat, wird es nur schlimmer. Die Ausbeutung der Arbeitskraft schreitet massiv voran. ALG2 hat diese Zustände fast 20 Jahre befeuert, dafür wurde es ja auch eingeführt und hat seinen Zweck im Interesse der Gewinner erfüllt..
Die Menschen die systembedingt durch Fortschritt von der Arbeit befreit werden, geraten dann in eine tue alles gegen nichts Schmiede und werden permanent als das Problem dargestellt, um immer schön abzulenken von der wahren Ursache.
Das ALG2-System hat allen bis heute nonstopp geschadet. Es hat im Grunde alles wie ein Sog nach "unten" hin verschlechtert und das tut es nachwievor.
Mindestlohn wird als ganz toll angepriesen, dabei ist er ein Armutslohn.
Das Problem ist aber nicht die Ausbeutung der Arbeit, es ist das viel zu hohe Bürgergeld.. aha.
Wieder also die gleiche Richtung der Niederhaltungspropaganda.
Der sogenannte Niedriglohn-Sektor, also die moderne Sklavenindustrie, die aus den Leih/Zeitarbeitsbuden im Verbund mit den verbrecherisch agierenden Jobcentern entstanden ist, hat den Besitzenden und ihren Konzernen nur die Taschen noch weiter gefüllt, für den Mittelstand ging es Richtung Bodensatz.
Das die Menschen seit alleine 1990 7-10x so produktiv geworden sind, dass die Maschinenarbeit durch immer mehr technologischen Fortschritt, übrigens steuerfrei, ebenso gewaltige Mehrwerte erzeugt, die alle in die Taschen der Besitzenden wandern, bleibt ebenso im Dunkeln.
Das eine Kaputtmachwirtschaft, also geplante Obsoleszenz, inkl. Bullshitjobs, Überbürokratie, Technologieunterdrücken, Warenverknappung, Ressourcenzerstörung und gewaligen Resourcenverbrauch + noch gewaltigere Müllberge dabei, seit 100 Jahren betrieben wird, damit eben sich nichts ändert, existiert in den meisten Köpfen der Menschen nicht. Sie verstehen gar nicht den Niederhaltungscharakter dieses Prinzips und zwar massiv.
Es liegt stetig eine Täuschung vor, dass durch Leistung, Wohlstand erschaffen wird.
Die Menschen werden mit Vorsatz von ihrer wahren Freiheit ferngehalten, die durch Fortschritt schon längst da ist.
1991 gab es die Studien zur geplanten Obsoleszenz, die besagt damals schon, vor also fast 35 Jahren, dass 20% der Güterproduktion darüber neutralisiert werden, also für die Mülltonne sind. Man darf sich vorstellen, wie maximiert dies heute der Fall sein wird.
2007/2008 gab es die Studien zu den Bullshitjobs, wo heraus kam das weitere 20% der geleisteten Arbeit, Arbeit ist, die nur dazu da ist, damit gearbeitet wird und zwar für gar nichts produktives oder sinnvolles. So als lasse jemand 50 Tonnen Geröll abkippen und nun lässt man die Menschen ununterbrochen diese von A, 30 Meter weiter nach B per Hand schaffen und dann wieder zurück, nur damit die Menschen eine Arbeit haben. Bullshitjobs halt, Papier schmutzig machen... Und heute 2025 haben wir wesentlich mehr davon + bald KI, Robotik und 3D Druck.
2017/18 rum etwa, gab es die Studien zur Erwerbsarbeitlosigkeit.
Es wurde festgestellt, dass die wahre Höhe der Arbeitslosigkeit bei 17,8% lag. Der ganze Rest ist der statistische Betrug darum, sowie die Jobs im Minijob Bereich, also vergeudetes Potential.
Dazu hatte sogar ein AfD Politiker eine Aussage getätigt und man findet diese Aussage noch irgendwo auf Wikipedia.
Rechnet man nur diese teils sehr veralteten Zahlen zusammen, kommen wir also auf fast 60%.
Es gibt dazu dann wieder weitere Studien und Berechnungsszenarien, die haben sich dann mal damit befasst, wie es aussehen würde, wenn man diese ganze Situation beenden würde und die frei werdenden Ressourcen an Arbeitskraft und ohne die Kaputtmachwirtschaft, so anwenden würde, dass diese auf alle echten zu machenden Jobs fallen würden.
Es kommt heraus, dass eine 5-Stunden-Woche oder weniger drin wäre.
Nehmen wir an, diese Leute irren sich, dann sind es eben 10h pro Woche, die jeder wirklich noch arbeiten müsste und es würde uns alles sehr gut gehen.
Es müsste also das System selbst gewandelt werden. Die Arbeit aufgeteilt, gerne auch in mehrer kurze Schichten am Tag wo dies alles gut machbar wäre, oder so, dass jemand an einem Tag arbeitet voll und den Rest der Woche eben gar nicht, wenn er das nicht will.
Es geht ja auch darum, den Zwang loszuwerden und die Werte verteilen.
Denn das ist ja alles keine Utopie, die sich wer ausgedacht hat.
Diese Zustände sind längst real, werden aber durch die genannten Niederhaltungsmethoden nonstopp verhindert und dann noch so getan als würde es nicht reichen, arbeiten wir bis 70+ bei wieder 10 Stunden am Tag.
Das ist dieses wahnsinnige System, das ständig wachsen muss und auf der anderen Seite Zinszahlungen an die Leute leisten, die ihr schmutziges Spiel, sich einfach Geld aus dem Nichts zu erschaffen ergaunert haben und dann dieses Nichts aber mit Zinseszinszahlungen versehen, wofür wir alle permanent immer mehr in Schulden versinken und zwar exponentiell.
Und jetzt kommen auch noch die unzähligen Gäste dazu, die im schlimmsten Falle, wieder als Lohndumping fungieren.
Wir werden also nicht nur völlig für blöd verkauft, es finden ständige Angriffe auf unsere Freiheit statt. Wenn es nicht anders geht, dann muss ein hochindustrialisiertes Land wie Deutschland, eben wieder runtergewirtschaftet werden, damit die Zustände gewahrt bleiben.
Da bekommen Pipeline-Sprengungen, Lockdowns die die Wirtschaft zerstören, AKW Abschaltung, Solar/Wind Energieerzeugung, hohe Preise der Energie und Wirtschaftsabwanderung, schon ganz andere Züge.. Sie wirken nicht mehr ganz so, als würden wir von Idioten regiert. Eher ist es gewollte Niederhaltung, nur damit sich eben nie etwas ändert.
Die Superreichen auf ihren Treffen, reden doch ganz offen von unnützen Essern. Sie reden von 15- Min Ghettos und ewiger Leih-Modus, damit sie nicht dieses System zu unseren Gunsten ändern müssen, weil der Fortschritt das seit langer Zeit erforderlich macht.
Und damit wir uns dann nicht fragen, warum müssen wir so arm und zusammengefercht leben, kommen dann die CO2-Klima Keulen.
Es passt alles wunderbar zusammen, wenn die die Hintergründe und die Zusammenhänge kennt.
Von wegen der Sozialstaat ist das Problem. Von wegen die Renten sind nicht sicher.
Diese ganze Propaganda des schmarotzenden Erwerbsarbeitslosen und setzt ihnen die Pistole auf die Brust, ist genau auf der anderen Seite der Skala der falsche Hebel für Änderungen.
Es wird die Sache nur wieder verschlechtern und die Gewinner werden die selben sein, die Verlierer, wir alle ebenso.
Was es braucht, ist ein Wandel auf der anderen Seite des Zaunes. Und genau hier schützt man das System und tritt nonstopp nach "Unten".
Wenn ich dieses Geplapper schon höre, die Peitsche wieder zu schwingen in den verbrecherischen Jobcenter-Buden, um den alten Motor des ALG2 System wieder und noch besser anzuwerfen.
Die Leute werden stetig für Dumm verkauft und merken ihre eigene Niederhaltung nicht nur nicht, sie brüllen noch mit, ja nieder mit dem bösen Leute im Sozialsystem.
Sie kämpfen also für ihre eigene Niederhaltung und Ausbeutung... So wunderbar funktioniert Propaganda und Lügen verbreiten.
Unser Sozialsystem ist eine Errungenschaft, genau von diesem Kräften abgerungen, die aus dem Sozialsystem eine Profitschmiede mit Hartz 4 gemacht haben. Deswegen sammeln heute Rentner Flaschen und der Mindestlohn beträgt nicht 3000 Euro netto, sondern bedeutet Armut.
Wenn man mal den Mindestlohn ranzieht und dann eine Rente berechnet, was glaubt man da, wo man ankommen wird? Bei Grundsicherung im Alter, also ALG2.
Alles Niederhaltungskonstrukte, wo wie alle schon längst in utopischen Zuständen leben müssten, wenn dieses System einer kleinen Minderheit nicht permanent dafür sorgen würde, das es nie passiert.
Das die sogenannten Arbeitgeber, also die, die sich über die Arbeitsleistung der Angestellten bereichern, weil sie die Werte nicht zurückverteilen, sondern Mindestlöhne zahlen, oder knapp darüber, lassen sich dann von ihren Vertretern repräsentieren wie ein Herr R. Dulger, die der Politik dann klar machen, wir wollen mehr wehrlose billige Arbeitssklaven..
Ich habe weder Lust für diesen Moloch und Umverteilung zu arbeiten, noch mich in irgenden schleppe Steine von A nach B Sinnlosjob in Zukunft drücken zu lassen. Ganz sicher nicht in einen "Du wirst nichts besitzen, aber glücklich sein" Dauer-Leih-Modus hin zu einer Reichensekte, die sich alles unter den Nagel reißt und uns hier eine Scheinrealität vorspielt.
Nein.. die Menschen haben sich seit 20 Jahren durchs ALG2-Prinzip und was daraus alles miterwachsen ist, ausplündern gelassen. Jetzt heisst es nicht, eine Wiederholung nur nochmal maximiert, das System muss auf der anderen Seite des Zaunes endlich gewandelt werden.
Aber was tun die Besitzenden..? Das was sie immer tun. Sie tun so alles seien sie diejenigen, die seit Einführung des Hartz4-Modells die Verlierer gewesen sind und machen die Opfer noch zu Tätern.
Dieses System ist einfach nur abscheulich und muss geändert werden.
Eine AfD die den Sozialstaat kastrieren will und die Axt da ansetzen, die Pistole auf die Brust der Opfer richten, ist genauso unwählbar, wie der ganze Rest dieses Politikerpacks. Sie arbeiten alle für die falsche Seite.
melden
Kommentar von Schwar Zi
@Ombudsmann Wohlgemut, bei allem Respekt, aber einen größeren Unfug habe ich noch nie gelesen. Libertär = links = Anarchismus? Womit begründen Sie denn diese ziemlich verwegene These?
Wir, die Libertären, sind in erste Linie freiheitlich. Und wir alle wissen, Freiheit und links...das sind zwei Gegenpole. Freiheit bedeutet auch nicht, dass jeder tun und lassen kann was er / sie / es will. Freiheit bedeutet eigenverantwortlich zu handeln, der Gesellschaft möglichst nicht auf der Tasche zu liegen. Und trotzdem bedeutet Freiheit auch (und vorallem) vom Staat in Ruhe gelassen zu werden. Aber mit der Freiheit hadern viele Deutsche ja. Viele Westdeutsche scheinen immer noch der Meinung zu sein, die westlichen Alliierten hätten ihnen die Freiheit geschenkt... Lassen Sie es mich in aller Deutlichkeit sagen, Freiheit ist nicht kostenlos und Freiheit muss verteidigt werden, gegen einen übergriffigen Staat.
Übrigens, das ist ein Zitat aus der wohl libertärsten Rede von Dr. Guido Westerwelle, seiner Abschiedrede. Ein großer Liberaler, der auch libertäre Ansätze hatte.
melden
Kommentar von Schwar Zi
Ich habe keine Ahnung warum, aber scheinbar haben die Libertären (die Freiheitlich) sich den Ärger von Ihnen Herr Wallasch auf den Hals gezogen. Ich selbst bezeichne mich als libertärer Geist und weder ich noch irgend ein mir persönlich bekannter Libertärer fordert die vollständige Abschaffung des Sozialstaates, im Gegenteil.
Ich frage mich, wie sozial ist es denn wenn Menschen (und leider nicht wenige) über viele Jahre, ja Jahrzehnte im "Bürgergeld" früher H4 verharren, während andere Menschen ein immer größer werdendes Arbeitspensum schultern müssen, weil sich einfach nicht genügend Qualifizierte (und Willige) finden lassen?
Ist es denn sozial, wenn ganze Generationen ins H4-System aka Bürgergeld hineinwachsen?
Und nein, der Sozialstaat ist nicht nur Bürgergeld, es ist ein Rentensystem, die Krankenversicherung, die Pflegeversicherung aber natürlich auch kostenlose Schulbildung.
Ist es zuviel verlangt Menschen zu motivieren, aus dieser "systemischen Zwangshaltung" des Bürgergeldes auszubrechen? Linke Kreise sehen das bedingungslose und unbegrenzte Bürgergeld als Selbstverständlichkeit, diese Ansicht teilen wir Libertäre grundsätzlich nicht. Wir erwarten von den Leistungsbeziehern eine aktive Mitarbeit, den Willen, den Wunsch, ihren Lebensunterhalt wieder aus eigener Kraft bestreiten zu wollen. Bei der Umsetzung helfen wir gern. Und genau das sollte einen guten Sozialstaat auch ausmachen, die Willigen fördern und den Unwilligen eine klare Grenze aufzeigen.
Generell wird uns Libertären allerlei Unheil zugeschrieben, mal sind wir Anarachisten, ganz ganz linke, mal Anhänger eines Raubtier-Kapitalismus, wie es gerade dem jeweiligen Kritiker in den Kram passt.
Dabei sind wir eigentlich nur freiheitlich. Wir achten des Privateigentum, wir wünschen uns einen starken Staat. Jedoch sollte sich dieser auf seine Kernkompetenzen beschränken und sich so weit wie möglich aus den Familien und dem Alltag heraus halten, so lange keine Gesetze gebrochen werden. Aber das will nicht in die Köpfe vieler Deutscher, denn mit der Freiheit hat man es hierzulande nicht so. Freiheit ist in Deutschland schon fast obszön.
Also noch einmal, wer nicht arbeiten kann, z.B. aus gesundheitlichen Gründen, der sollte staatliche Untersützung erhalten. Wer sich aber nicht einmal um einen Job bemüht, sich aktiv oder passiv verweigert seinen Lebensunterhalt (und den seiner Familie) aus eigener Kraft zu bewerkstelligen, dem muss man nicht zeitlich unbegrenzt Geld hinterher tragen. Dies ist, in vielen Teilen der Welt, sogar in einigen EU Staaten ein völlig normaler Ansatz.
Beste Grüße
melden
Kommentar von Bernd Neumann
Alexander Wallasch sollte nicht den Fehler machen, die alte BRD zu verklären. Da ich auch ein Boomer bin, neige ich auch dazu, mir die 1980er zurückzuwünschen, aber wenn ich genau nachdenke, gab es alles, was heute schlecht ist, damals auch schon. Inklusive verlogene Konservative a la Norbert Blüm. Wir waren alle bloß jünger.
Sozialstaat bedeutet nichts anderes als die Sozialisation persönlicher Lebensrisiken. Natürlich freut das jeden, wenn der Staat das macht. Wählerstimmen lassen sich zuverlässig so kaufen, das Geschäftsmodell der SPD seit 60 Jahren.
Es geht mitnichten um die schmarotzenden Einwanderer - die tun nur, was sie können, weil man sie läßt. Alexabnder Wallasch ist nicht kinderlos, aber er sollte mal ausrechnen, wie viele bewußt Kinderlose Senioren seine Kinder - neben ihm und ihrer Mutter - als Rentner mit durchfüttern müssen, weil Kinderlose nun mal keine Kinder haben, die sie im Alter freihalten könnten.
Das ist Sozialstaat. Ein Aspekt, plakativ herausgegriffen.
Der Sozialstaat spricht Urängste von Hunger, Kälte Krankheit,, Tod und Einsamkeit an, kann aber nichts davon lösen oder beseitigen. Was er aber zuverlässig tut - und darum ist er bei allen Politikern so beliebt - ist das Individuum zum Abhängigen zu machen.
Nimm doch dem kinderlosen Rentner einfach seine Rente weg. Getan hat er für sie nichts, denn Vorsorge fürs Alter wollte er nicht betreiben. Wütend wird er seine Rente einfordern - oder eher das Aufgehen seines Lebenskonzeptes, eben in produktiven Jahren jene Aufwendungen fürs Alter zu sparen und zu verkonsumieren, um sie dann im Alter sozusagen doppelt einzufordern. Ist bisher für Millionen prächtig aufgegangen. Fliegen Sie um diese Jahreszeit nach Thailand oder Bali, da werden Sie sie finden.
Man kann den Kinderlosen auch mit einem Arbeitslosen oder Kranken ersetzen.
Barmherzigkeit wird immer mißbraucht. Der Sozialstaat zieht jede Gesellschaft immer tiefer hinunter. Armutseinwanderer von ihm auszusperren mag eine Frist kaufen von 10 Jahren, dann kehren die Probleme mit Wucht zurück. Denn gelöst würde dadurch nichts, wenn man den Kreis der Nutznießenr verkleinert.
Der Sozialstaaat muß weg. Das ist nicht libertär, es ist human.
melden
Kommentar von winfried Claus
Das Gegenteil von Marktwirtschaft ist Kapitalismus - wenn Geld zur Ware wird!
300 Jahre lang hatten wir eine geregelte Marktwirtschaft, mit breitem Wohlstand.
Erkennen wir das Grundproblem, die Änderung ist gar nicht so groß und nicht Gewaltsam.
Dieses Buch ist absolut Lesenswert: http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/file_download/39
melden
Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
Libertär ist anarchistisch und stellt die Selbstbestimmung über alles.
Wieso sollte man die AfD damit verbinden? Das ist doch komplett im linken Lager zu finden.
Die AfD ist liberal-konservativ.
melden
Kommentar von Martin Feyerabend
Spagat zwischen Leistung muss sich wieder lohnen und zunehmende Verarmung der im Niedriglohnsektor Tätigen.
Die rechten Parteien, nicht nur die AFD, wollen nicht sehen, dass nicht die Sozialkürzung sondern die Erhöhung der Niedriglöhne ebenfalls das Abstandsgebot beim erarbeiteten und bedingungslosen Einkommen erfüllen würde.
Da wird dann auf die Tarifpartner ausgewichen, die sollen ganz ohne Tarifbindung die Löhne aushandeln. Bei Millionen Arbeitslosen und fehlender Tarifbindung hat man die Arbeitnehmer erfolgreich pulverisiert und die Gewerkschaften erfolgreich geschwächt. Gleichzeitig sind die Top-Funktionäre der Gewerkschaften häufig durch korrumpierende Zuwendungen, zu Sprechern der Unternehmensleitung geworden, die ihre eigenen Pfründe nur sichern wollen.