Jedes unserer Kinder hatte sein Lieblingstier. Als Figur oder als Stofftier und manchmal auch spielerisch in der Selbstdarstellung, wenn der Löwe im Kinderzimmer brüllte. Und es gibt dieses Foto, dass mich jedes Mal aufs Neue anrührt, wenn ich es anschaue:
Meine Frau mit den beiden Jüngsten auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt, die zum ersten Mal vor dem hell beleuchteten Karussell stehen und zunächst noch ganz schüchtern den anderen Kindern zuschauen, der Feuerwehr, dem Polizeiauto, dem Pferd und dem Elefanten. Die Tiere haben Griffe im Nacken, damit die Kinder nicht herunterfallen können.
Unsere Jungs saßen später mit riesigen Augen nebeneinander in der Feuerwehr. Während der dritten Runde klingelten sie schon wie wild die große Messingglocke. Ein Glücksmoment für Dreimarkundfünfzig.
Die Kinder sind längst groß, aber das Erstaunliche: Dieses Karussell steht immer noch den Dezember lang auf dem Weihnachtsmarkt und ist fast immer voll besetzt, die Faszination bleibt ungebrochen. Und die Feuerwehr bleibt das beliebteste Fahrzeug auf dieser Kreisbahn. Lustig auch anzusehen, wie verkrampft und ehrfürchtig die Kinder weiterhin ihre Plastikfahrchips in den Händen halten, bis sie ihnen vom „Junger Mann zum Mitreisen gesucht!“ abgenommen werden.
Aber damit soll jetzt Schluss sein. Die Tierschutz-Organisation Peta fordert ein Ende des Karussellpferds. Denn nicht die Feuerwehr, sondern das Pferd ist der absolute Klassiker im Fahrgeschäft. Warum will Peta den Kindern die Freude vermiesen?
Bei lebenden Ponys, die immer nur im Kreis laufen müssen mit Kindern auf dem Rücken, die jauchzen und schreien, das kann man verstehen und darauf hatte Peta schon 2021 hingewiesen. Aber was soll falsch daran sein, auf einem alten bunt angemalten Holzpferd zu sitzen und sich an einer künstlichen Mähne festzuhalten?
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Wie emotional das Thema aufgeladen ist, zeigt die hohe Resonanz in den Medien. Kaum eine Zeitung, die sich nicht mit der Peta-Provokation beschäftigt. Offenbar haben auch andere Redakteure emotionale Bilder abgespeichert und die Meldung der radikalen Tierschützer aufgenommen.
Nein, Holztieren kann man kein Leid zufügen. Peta geht hier einen Schritt weiter: Sie wollen schon die Kleinsten im Umgang mit Tieren erziehen. Laut Peta entsteht durch diese Karussells ein zweifelhaftes Bild davon, wie Menschen mit lebenden Tieren umgehen sollten. Über die Karusselltiere entstehe der Eindruck, die Nutzung der Tiere als Transportmittel und zur Unterhaltung sei normal.
Aber ist es das nicht? Das mag man – das muss man vielleicht auch – negativ finden. So mancher überladene Esel in südlichen Ländern bietet ein Bild des Elends, allerdings kann man das von seinen Besitzern oft auch noch sagen. Schön ist das alles nicht, aber der Bogen von der kindlichen Liebe zum Karussell hinüber zur gequälten Kreatur ist ein gewagter Umweg. Übrigens auch deshalb, weil er dem Kind vollkommen abspricht, auch ohne Verbot des Holzpferds eine Empathie für seine Mitgeschöpfe zu entwickeln.
Sind diese Aktivisten alle kinderlos, dass sie nicht begreifen, dass gerade der spielerische Umgang mit der Tierfigur Übungsfläche für diese natürliche Empathie ist?
Offenbar haben die Tierschützer noch nie erlebt, wie liebevoll Kinder mit ihren Stofftieren oder Holzfiguren umgehen können. Ein Verbot auch dieser Figuren wäre dann ja die logische Folge des Verbots der Karusselltiere. Die Argumente sind 1:1 übertragbar.
Die Kinderzimmer sähen dann allerdings sehr leer aus. Und das gendergerechte schrille rosa Trans-Einhorn wäre dann auch verschwunden. Oder darf es ausnahmsweise bleiben? Gleich mal Peta eine E-Mail schicken und nachfragen.
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Kommentare
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Kommentar von Rainer
Hierzu habe ich an anderer Stelle einen passenden Leserbrief gefunden:
"Als ich den Artikel über die Karussellpferde gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich was unternehmen muss. Mit Tränen in den Augen erschoss ich meinen treuen Kuckuck meiner Kuckucksuhr, um ihm das endlose Leiden in unserer Republik, in der nur so von Idioten wimmelt, zu ersparen. In diesem Land wundert mich nichts mehr."
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Kommentar von Perry Moppins
Interessant - Pferd am Spieß, erinnert mich an die "The Hunt for the Unicorn Tapestries".
"Unicorn Tapestries. Rockefeller paid millions for these tapestries in early 20th century. "
https://www.instagram.com/leyamarieart/p/CU45F3ALCIB/
"Die Einhorn-Wandteppiche sind eine Sammlung von sieben Wandteppichen, die vor über 500 Jahren, etwa im frühen 16. Jahrhundert, hergestellt wurden. Die sieben Kunstwerke werden jetzt in New York City im Cloisters ausgestellt."
https://owlcation.com/humanities/The-Unicorn-Tapestries-Order
Im Film "Shazam und der Zorn der Götter" gab es sehr böse, höllische Einhörner. Die wurden aber mit Zuckerlutschpillen ("Skittles - Taste the Raimbow") besänftigt, mangels echtem Ambrosia.
Einhörner sind ein Symbol, das gerne im Zusammenhang mit der VerQUEERung der Kinder benutzt wird.
"CMS stellte „The Gender Unicorn“ vor. Dieser kleine Kerl ist der neue Lehrerassistent des Charlotte-Schulsystems. Er wird unseren Kindern helfen, herauszufinden, als wen sie „ins Bett gehen“ und mit wem sie gerne „ins Bett gehen“."
https://www.charismanews.com/opinion/59131-schools-now-pushing-disturbing-gender-unicorn-on-your-children
Aber das ist ja alles nur meine Fantasie. Niemand, kein Kind das jahrelang mit queerer Einhornpropaganda erzogen wurde, das rosa Einhorn-Schokolade https://www.ebay.de/b/Ritter-Sport-Einhorn/258022/bn_7005461546 kauft, wird bei Karussellpferden an Regenbögen und Einhörner denken, ach nein.
So kann man sich irren!
"Denken Sie jetzt mal NICHT an Einhörner, auch wenn es optisch so ähnlich aussieht."
Nichts einfacher als das... oder?
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Kommentar von Herbert Priess
Peta ist immer für einen Gag gut! Vor nicht allzu langer Zeit verlangten sie, daß es verboten werden muß diskriminierende Sprichworte mit Tieren zu benutzen. Also z.B. Da ging es zu wie beim Fuchs im Hühnerstall! Du blöder Ochse! Du dumme Kuh! Benimmt sich wie ein Trampeltier! Da paßt es auch, daß auch vor nicht langer Zeit, eine Grüne sich darüber echauffierte, daß im Glockenspiel des Rathauses einer Stadt: Fuchs du hast die Gans gestohlen! zu hören war. Und wirklich, die Stadt nahm das Lied raus um den bürgerlichen Frieden zu wahren.
Nun also Schaukelpferd und Elefant auf einem Kinderkarussell verbieten. Was fällt diesen verklemmten Sektierer noch alles ein? Komplett den Spaß verbieten wäre den Jakobinern wohl am liebsten. Übrigens, der Schauspieler und Vegetarier Armin Rohde will seine Mitgliedschaft bei Peta aufkündigen wenn die mit dem Quatsch nicht aufhören. Er scheint eine gesunde Einstellung zur Realität zu haben.
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Kommentar von michael gondorf
Bei der derzeitigen, lebensfremden, schwachmatischen Regierung würde es mich nicht wundern, dass das Wahlrecht für Tiere gesetzlich geregelt wird. Vielleicht schaffen die dann die absolute Mehrheit, um ungehindert noch mehr Schwachsinn zu produzieren.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Ich habe noch nie ein Kind gesehen, das ein Holzpferd gequält hat. Wie kommen die nur auf die Idee, dass Karussellpferde eine Erziehung zum Quälen sind? Könnte auch das Gegenteil sein. Eine Affinität entwickeln, die durch Kontakt entsteht.
Die neudeutsche Verbotskultur ist das Allerletzte an Spießertum. Viele Nahahmer.
Apropos: Die Faschingssendungen im TV kommen auch nicht mehr wie Humor rüber. Mehr wie Wut und Belehrung. Zum Davonlaufen!
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Kommentar von W. Köhler
Vor Kurzem hatte ich erst gelesen, dass bei diesen Karusells Autos, Hubschrauber, Motorräder und Flugzeuge verboten werden sollen, weil Kinder sonst schon so jung das falsche Verhalten des Reisens mit Verbrenner lernen.
Wenn dann auch noch die Tiere verboten werden, dann müsste man ja lauter gebückte Menschenfiguren dort aufstellen, damit die Kinder auf etwas anderem als Kisten sitzen können. Da würden sich doch Figuten von div. Prominenten und Politikern anbieten ...
Soll, darf, muss das dann Hautfarbengemischt sein?
Die Welt ist nur noch irre!
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Kommentar von John Kelsh
PETA muss es ja wirklich langweilig sein, um auf so einem Bullshit herumzureiten (hach was für ein Wortwitz).
Demnächst in ihrem Zirkus, ohne Schaukelpferde, Pferdekostüme oder Steckenpferd.
Ideologie frisst Hirn....
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Kommentar von Ostdeutsche
Holzpferde fühlen mehr als menschliche Embryonen.
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Kommentar von Eugen Karl
Wer Tiere quasi zu Bessermenschen erklärt oder so behandelt wissen will, der ist auf der Kinderstufe stehengeblieben. Organisationen wie PETA sind nur weitere Belege für die Infantilisierung unserer Gesellschaft.
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Kommentar von .TS.
"Offenbar haben die Tierschützer noch nie erlebt, wie liebevoll Kinder mit ihren Stofftieren oder Holzfiguren umgehen können."
Der Vergleich hinkt: Denn diese werden gehätschelt statt geritten.
Aber auch einem gut gepflegten statt gewaltsam getrietztem Reitpferd dürfte es besser gehen als vielen Wildtieren.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Hüte dich vor Wasser, das nicht läuft, und einer Katze, die nicht miaut."
Radikale Tierschützer? Was soll das sein? Das ist keine demokratische Vereinigung oder Partei! Hier wird Rassismus und Diskriminierung offen gezeigt. Ein Fall für den Verfassungsschutz!
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Kommentar von Tommaso Targi
Seit wann sind die Irren von PETA denn Tierschützer? Gestörte sind das, die mangels Therapierbarkeit ihren Dachschaden an der Allgemeinheit austoben. Genau wie die "letzte Generation", "FFF", "Antifa", "Trans"- und "Gender"-Spinner und Linke insgesamt.
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Kommentar von hans
… meine Quietscheente in der Badewanne lass ich mir nicht nehmen.
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Kommentar von R.S.
Peta könnte sich mal um die Fuchsjagd kümmern und die Schlieferanlagen-da sitzen lebende Füchse und die Hunde werden an diesem "ausgebildet". Fuchswelpen werden ausgegraben und erschlagen. Wer das nicht glaubt,googelt mal. Und nein,Füchse bedrohen nicht die Vogelwelt, das macht der Mensch schon ganz alleine. In Luxemburg ist Fuchsjagd verboten und die Population reguliert sich ohne eingreifen des Menschen.Was ist mit der Tierwelt in Solarparks?