„Spannungsfeld Männlichkeit“ – Die Medien ignorieren den großen Elefanten

Tabu: Toxische Männlichkeit und Migranten – Eine Umfrage fürchtet Vorurteile

von Alexander Wallasch (Kommentare: 33)

„Jeder dritte Mann dieser Altersgruppe ist schon einmal handgreiflich gegenüber Frauen geworden.“© Quelle: Pixabay / Tumisu

Eine Umfrage rund um Gewalt gegen Frauen und toxische Männlichkeit wird von fast allen Zeitungen übernommen, aber kein Blatt wagt es, zu fragen, warum nicht nach Herkunft gefragt wurde.

Die Bundesregierung finanziert mit hunderten von Millionen Euro ein ganzes Heer woker, linksgrüner Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Medien sind eng mit diesen NGOs vernetzt.

Wenn Scholz, Baerbock, Faeser und Co vor dem Problem stehen, dass die von ihnen beförderte Gewalt von Migranten, Zuwanderern und Menschen mit Migrationshintergrund gegen Frauen samt religiös-patriarchal verfestigter Strukturen zunimmt, dann lässt man einfach mal von einer der staatlich subventionierten NGOs eine Studie oder Umfrage machen, die das Gegenteil belegt oder pauschal potentielle Tätern zu Opfern macht. Im nächsten Schritt nehmen die Medien diese Studie dann samt vorgeschlagener Interpretation willfährig auf. Fertig ist die Kampagne.

Sie halten das für stark überzeichnet und glauben nicht, dass Politik, Medien und NGOs so plump agieren? Folgendes aktuelles Beispiel belegt allerdings, dass es exakt so passiert. Und es geschieht mit einer Dreistigkeit, die eine neue Qualität aufweist.

Konkret geht es um eine Umfrage des Kinderhilfswerk „Plan International Deutschland e.V.“, über die vielfach in den Medien berichtet wurde. Die Umfrage heißt „Spannungsfeld Männlichkeit“ und kommt zu dem Ergebnis, dass die ganzen Bemühungen um eine neue sanfte Männlichkeit und ein neues Modell des Zusammenlebens der Geschlechter offenbar grandios gescheitert sind.

Hier eine kurze Zusammenfassung entlang der Angaben von Plan International DE, die sich gefragt haben, „welche Vorstellungen von Männlichkeit(en) derzeit in der deutschen Gesellschaft existieren“ und dafür 1000 Männer und 1000 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren befragten:

  • Jeder dritte Mann dieser Altersgruppe ist schon einmal handgreiflich gegenüber Frauen geworden.
  • 71 Prozent der befragten jungen Männer glauben, persönliche Probleme selbst lösen zu müssen, ohne um Hilfe zu bitten.
  • Die Hälfte der Befragten (51 Prozent) ist der Überzeugung, sie sei schwach und angreifbar, wenn sie Gefühle zeigt.
  • Die äußere Erscheinung spielt für die Befragten eine große Rolle. So geben 59 Prozent an, dass sie viel unternehmen, um einen sportlichen und muskulösen Körper zu haben.
  • Darüber hinaus fühlen sich 48 Prozent der Befragten gestört, wenn Männer ihr Schwulsein in der Öffentlichkeit zeigen.
  • 42 Prozent sagen, dass Männer, die verweichlicht oder feminin auf sie wirken, „schon mal einen Spruch“ von ihnen abkriegen.
  • 52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen. Für Hausarbeit ist ihrer Meinung nach vor allem die Partnerin zuständig.
  • 9 Prozent finden es wichtig, in der Beziehung oder Ehe das letzte Wort bei Entscheidungen zu haben.

„Jeder zweite junge Mann sieht sich als alleiniger Ernährer der Familie.“ Kommentar von Plan Intern. DE: „Diese traditionelle Rollenverteilung muss dringend überdacht werden!“

Mittlerweile haben quasi alle relevanten etablierten Medien über die „Plan“-Umfrage berichtet, oder präziser: Sie haben sich ausnahmslos an der Kurzzusammenfassung von Plan International DE orientiert.

Von Tagesschau über den WDR bis ZEIT und FAZ überall die gleichen vorgekauten und vorverdauten Inhalte.

An keiner Stelle fragt eines der Medien einmal kritisch danach, was hier wie ein großer Elefant im Raum steht:

Wie sehen die Zahlen bereinigt nach deutscher Mann, Migrant, Mann mit Migrationshintergrund und nach religiöser Zugehörigkeit aus? Welchen Sinn macht so eine Umfrage noch, wenn diese Unterscheidung nicht getroffen wird? Wenn es tatsächlich Ziel der Befragung war, aus den Ergebnissen Handlungsanweisungen abzuleiten, dann hilft es wenig, einfach auszulassen, welche Männergruppen es besonders betrifft.

Alexander-wallasch.de fragt bei einer Sprecherin von Plan International DE nach. Wir bekommen die Antwort, dass man das absichtlich nicht abgefragt hätte, um keine Vorurteile in irgendeiner Art und Weise zu schüren. Man hätte repräsentativ quer und einmal durch die Republik nach Alter, Schulabschluss und Regionalität gefragt und habe dort Ergebnisse bekommen, die sich durch alle Altersgruppen, alle Bildungsabschlüsse und durch alle Regionen zögen.

Hier wird also nicht weiter gefragt, weil man mit dem Ergebnis, dass es alle Männer betrifft, ganz zufrieden ist? Entlang unserer Notizen zum Gespräch hier noch einmal nachgestellt, wie unser Telefonat in etwa ablief:

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Warum wurde in der Befragung nicht nach Migranten oder Einheimischen unterteilt?

Das hat ja nicht unbedingt etwas mit der Nationalität zu tun, das geht ja durch alle Schichten, durch alle Bildungsabschlüsse und durch alle Altersgruppen. Deswegen haben wir das absichtlich nicht abgefragt. Damit wir keine Voreingenommenheit in irgendeiner Art und Weise haben. Da muss sich jeder jetzt letztendlich selber ein Bild von machen. Wir wollten auch die Religiosität nicht abfragen. Das machen durchaus andere Umfragen, wir haben es aber absichtlich nicht gemacht.

Aber dann können sie ja die Frage nicht beantworten, ob es da Probleme gibt. Weil, wenn es dort Probleme gäbe, wäre das ja auch eine Aufgabe für die Bundesregierung, integrativ weiter vorzugehen. So könnte man ja behaupten, die Studie wäre dann ein Stück weit unvollständig.

Das würde ich nicht sagen, dass sie unvollständig ist, sondern wir haben das abgefragt, was wir für uns abgefragt haben. Wir können ja nicht unbedingt alles abfragen, und letztendlich kann man sich ja dann an andere Expert*innen wenden.

Aber diese Experten müssten dann ja wieder eine neue Umfrage machen, um das feststellen zu können …

Genau, aber wie gesagt, man kann ja in Umfragen auch nicht immer alles abfragen. Also man hat ja einen bestimmten Fokus, auf den man sich konzentriert, und die Gewalt ist ja zum Beispiel auch nur ein Teil. Wir haben ja auch ganz viel zu anderen Verhaltensmustern, Rollenbildern, Selbstverständnis und sowas abgefragt, und das war letztendlich auch – das ist das Ziel der Umfrage. Dass wir nicht alles abdecken können, das ist so …

Plan international Deutschland gibt als Partner „verschiedene Bundesministerien und Behörden“ an.

Auf europäischer Ebene kooperiere man mit den Institutionen der Europäischen Kommission, international mit den verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen (UN) sowie Ministerien in unseren Partnerländern. Plan Deutschland arbeitet mit „29 öffentlichen Gebern und Institutionen zusammen. Dabei erhielt die NGO „Fördermittel in Höhe von insgesamt 94,8 Millionen Euro“.

Was die Umfragemacher nicht ermitteln wollten, haben allerdings andere längst herausgefunden. Und da nicht nur in Deutschland. Beispielsweise das „Eidgenössische Büro für die Gleichstellung der Frau“ ermittelte dazu:

„Die Ursachen von häuslicher Gewalt sind vielfältig. Sie kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und Bevölkerungskreisen vor, jedoch besteht ein überproportionaler Anteil von Fällen bei Personen mit Migrationshintergrund.“

In Deutschland Stand Ende 2020 haben zwei Drittel aller Frauen in Frauenhäusern einen Migrationshintergrund.

Interessant hierzu ein Diagramm der „Frauenhauskoordination“ zur Herkunft, welches einen eklatanten Anstieg von Frauen aus Ländern wie Syrien und Afghanistan seit 2015 verzeichnet. Alle anderen Gruppen stagnieren oder sind deutlich zurückgegangen, wie bei den einheimischen Frauen, die heute nur noch zu 35 Prozent den Anteil der Frauen in Frauenhäusern ausmachen.

Kommen wir zur Kriminalitätsstatistik Schwerpunkt Partnerschaftsgewalt 2021. Hier hatte man bisher noch keine Bedenken, den nichtdeutschen Hintergrund der Täter zu benennen. Allerdings wird der Migrationshintergrund auch nicht mehr aufgeführt.

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30 Prozent der Opfer sind hier keine Deutschen (ohne Migrationshintergrund). Das sind in Zahlen 44.379 und damit überproportional viele. Der Anteil der Zuwanderer unter diesen Ausländern betrug 17,7 Prozent.

Weiter heißt es da:

„Innerhalb der Opfer von Partnerschaftsgewalt dominierten in der Gruppe der Zuwanderer (7.649 Opfer) syrische Staatsangehörige mit 25,1 % (1.921) gefolgt von afghanischen Staatsangehörigen mit 12,6 % (961) und irakischen Staatsangehörigen mit 8,8 % (676).“

Wie sieht es eigentlich in den Herkunftsländern mit Gewalt gegen Frauen aus? Auch so etwas muss ja als Hinweis ernst genommen werden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung befand schon 2019:

„Gewalt gegen Frauen ist eine globale Seuche. In muslimischen Ländern wird fast jede dritte Frau von ihrem Mann misshandelt.“ Und dann der Nachsatz, offenbar um keine religiösen Ressentiments zu bedienen: „Unterdrückt werden sie nicht vom Islam – sondern vom patriarchalen System.“

Inwieweit der Islam das patriarchale System im negativen Sinne prägt, wird von der Zeitung nicht behandelt.

Statistica befragte 2010, inwieweit Religion Ursache von Gewalt gegen Frauen sein könnte. Ergebnis:

„70 Prozent der Befragten in Deutschland sahen in religiösen Überzeugungen eine mögliche Ursache für häusliche Gewalt gegen Frauen.“

Und der Focus berichtete Anfang 2020, dass eine muslimische Gemeinde ihren Gläubigen Schläge als Erziehung der Ehefrau durchaus empfiehlt.

Im Oktober 2010, also lange vor der ersten Massenzuwanderung, beschäftigte sich das Familienministerium mit „Gewaltphänomene(n) bei männlichen, muslimischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund“.

Dabei kam man vor 13 Jahren – und noch Millionen überwiegend junge männliche und muslimische Zuwanderer weniger – zu folgenden Ergebnissen:

„Es konnte eindeutig belegt werden, dass beispielsweise Jugendliche türkischer und ex-jugoslawischer Herkunft zwei bis drei Mal häufiger von elterlicher Gewaltanwendung betroffen sind als die anderen Jugendlichen.“

„Nicht mit Worten, sondern mit den Fäusten zu kämpfen ist die bevorzugte Verhaltensmaxime, um sich zu behaupten und in die Gruppe aufgenommen zu werden.“

„Wer sich entschieden und selbstbewusst verteidigt und auch Gewalt anwendet, wird in der Gruppe hoch angesehen und seine Stellung in der Gruppe steigt.“

„Viele Jugendliche (Migranten) legen Wert auf ein ausgeprägtes Männerbild, das stark von religiösen Vorstellungen geprägt ist. Nach der Untersuchung von Baier et al. (2010) schätzen islamische Jugendliche die Bedeutung der Religion für Ihren Alltag als hoch ein (59.2%), weshalb der Einfluss der Imame als religiöse Vorbilder sehr wichtig ist.“

„(Viele) wollen unbedingt eine Frau heiraten, die ihre Jungfräulichkeit bis zur Ehe bewahrt hat.“

„Zu den komplexen Ursachen für eine erhöhte Strafanfälligkeit männlicher türkischer, arabischer und albanischer Jugendlicher mit Migrationshintergrund in der dritten Generation gehört auch der Werte- und Normenkodex, mit dem die Jungen aufwachsen und über den sie ihre Identität definieren.“

„,Ehre' und ,Männlichkeit' sind Begriffe, die die muslimischen Jugendlichen in den Anti- Aggressionskursen immer wieder artikulieren."

„Die Eigenschaften eines ehrenhaften Mannes sind Virilität, Stärke und Härte. Er muss in der Lage sein, auf jede Herausforderung und Beleidigung, die seine Ehre betrifft, zu reagieren und darf sich nicht versöhnlich zeigen.“

„Traditionell werden muslimische Jungen zu körperlicher und geistiger Stärke, Dominanz und selbstbewusstem Auftreten – im Hinblick auf die Übernahme von männlichen Rollenmustern – erzogen. Wenn ein Jugendlicher diese Eigenschaften nicht zeigt, wird er als Frau und Schwächling bezeichnet. Auch Homosexualität ist mit der traditionellen Männerrolle nicht vereinbar, insbesondere dann nicht, wenn dabei die Rolle des Passiven übernommen wird. Diese ist mit der Frauenrolle und damit mit Schwäche assoziiert.“

Dass sich diese Verhaltensmuster durch die beginnende Massenzuwanderung ab 2015 und Millionen Zuwanderer später massiv verstärkt hat, scheint nur folgerichtig zu sein. Aber Plan International Deutschland spart den Migranten bei der Untersuchung eines „Spannungsfeld(es) Männlichkeit“ vorsorglich aus, um keine Vorurteile zu schüren.

Ein Vorurteil ist laut Google eine „nicht objektive, meist von feindseligen Gefühlen bestimmte Meinung, die sich jemand ohne Prüfung der Tatsachen voreilig, im Voraus über jemanden, etwas gebildet hat.“

Objektiv allerdings gibt es dazu etliche seriöse Untersuchungen: Hier geht es nicht um Gefühle oder Meinungen, sondern um Tatsachen. Und hier wird möglicherweise das Verhalten der Gruppe der einheimischen jungen Männer auf unzulässige Art und Weise gleichgesetzt aus nur einem Grunde: Um die Verhaltensweisen von Migranten zu vertuschen. Anders ist die Auslassung von Plan International Deutschland nicht erklärbar.

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