Rechtsanwalt und Publizist Joachim Steinhöfel ist ein besonders erfolgreicher und hartnäckiger Kläger gegen die Beschneidung der Meinungsfreiheit etwa durch die sozialen Medien und Wikipedia. Namhafte Vertreter der neuen Medien haben sich mehrfach von Steinhöfel die Kartoffeln aus dem Feuer holen lassen. Die „Welt“ schrieb im August 2022 über Steinhöfel, er hätte sich wie kaum ein anderer Jurist um die Meinungsfreiheit verdient gemacht.
Und Steinhöfel macht selbst auch umfangreich Gebrauch von dieser Meinungsfreiheit. Nicht selten auch gegen den linken Mainstream, aber die Fronten verwischen hier zusehends, wer heute die Sache Israels gegen die Hamas-Terroristen vertritt, der ist zwar auf Linie mit der Bundesregierung, aber so richtig sicher kann man sich der Staatsräson nicht sein, denn das linke, das linksradikale und linksextremistische Vorfeld der Ampel steht vielfach auf der Seite des Hamas-Terrors und verurteilt die militärische Antwort Israels überwiegend als „Genozid“ an der palästinensischen Bevölkerung.
Joachim Steinhöfel ist vor zwei Tagen nach Israel geflogen. Er twitterte seine Bordkarte nach Tel Aviv mit den Worten: „Es gibt definitiv uninteressantere Destinationen als Tel Aviv.“ Ob er privat oder publizistisch unterwegs ist, kann man den sozialen Medien nicht entnehmen.
In Israel filmte Steinhöfel offenbar auch in Sichtweite des Gaza-Streifen, der in der Ferne zu sehen sein soll. O-Ton Steinhöfel: „Dahinten, wo man den Turm sieht, ist die Mauer zum Gaza-Streifen.“
Auch hat er kurze Videos in Netiv HaAsara aufgenommen, einem Dorf in Israel nahe des Gaza-Streifens, das im englischsprachigen Wikipedia mittlerweile einen eigenen Eintrag hat unter dem Suchbegriff „Netiv HaAsara massacre“, die Terroristen sollen hier mindestens 20 Personen getötet haben, viele weitere sollen verletzt worden sein. Die israelischen Streitkräfte brauchten hier sechs Stunden, bis sie Überlebende des Dorfes aus ihren Verstecken retten konnten.
Steinhöfel filmte hier für seinen X-Account unter anderem eine honigfarbene Katze, die er sanft streichelt und dazu sagt: „Die Katze haben sie am Leben gelassen.“ Im Dorf fotografierte Steinhöfel ein schlichtes einstöckiges Haus, rechts der Eingangstür liegt ein Kinderfahrrad, links hängen noch Apfelsinen am Baum. Er schreibt dazu:
„Haus in Netiv HaAsara. Hier haben die Terroristen zwei Jungen ermordet. In manchen Bereichen des Ortes kann man sich bewegen, in anderen nicht, weil sie vom Gazastreifen einsehbar sind.“
Steinhöfel war auch in Ashkelon und besuchte dort ein Krankenhaus. Unter zwei Fotografien schreibt er:
„Das Barzilai-Krankenhaus in Ashkelon unterscheidet sich vom Shifa-Krankenhaus in Gaza. Zwei Stockwerke unter dem Erdgeschoss befindet sich eine terrorsichere Notaufnahme und kein Waffenlager.“
Auch berichtet Steinhöfel, dass er von Itamar Shimoni, dem Bürgermeister Ashkelons, ein „detailliertes Briefing“ über die Massaker bekommen hat. Eine Fotografie der beiden ist ebenfalls zu sehen.
Für gesteigerte Aufregung und Unruhe sorgte ein Post vom Vorabend, das auf einer Art Veranda aufgenommen wurde samt leichtem Gefechtslärm und einem Kommentar von Steinhöfel, der dazu schreibt:
„I love the sound of Israel artillery firing volleys towards Gaza.“
(„Ich liebe den Klang der israelischen Artillerie, die Salven auf Gaza abfeuert“)
Joachim Steinhöfel spielt hier offenbar auf eine berühmte Szene aus Francis Ford Coppolas 1979er Kult-Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ an, als Lt. Colonel Bill Kilgore im Gefecht erklärt: „Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen“. Im Film wird der Vietnamkrieg thematisiert, der bis zu drei Millionen vietnamesische Opfer hinterließ.
Es gibt weitere Posts von Steinhöfel. Ein von ihm veröffentlichtes Foto zeigt ihn gemeinsam mit zwei weiteren Personen mit Einwegplastikschürzen beim Äpfelschälen. Steinhöfel kommentiert: „Preparing food for the IDF.“ („Essenszubereitung für die IDF“).
Ein weiteres Bild zeigt eine weitere Helferin bei der Essenszubereitung mit dem Kommentar von Joachim Steinhöfel:
„Das ist Mira, die hier als Freiwillige Essen für die israelischen Soldaten zubereitet. Am 7. Oktober wurde sie morgens von ihrer Freundin auf FaceTime angerufen. Sie hat live miterlebt, wie ihre acht Freunde in dem Bus von den Terroristen abgeschlachtet und zerstückelt wurden. Wie die Hamas-Mörder mit den Köpfen und Armen der Opfer fangen gespielt und dabei gelacht haben.“
Das aktuellste Posting zeigt Steinhöfel selbst und eine weitere Person. Er schreibt dazu:
„Meeting with Yigal Carmon who was a colonel the Israeli military intelligence service, and later counter-terrorism advisor to Israeli prime ministers Yitzhak Rabin and Yitzhak Shamir. Now president of hugely important @MEMRIReports”
(in etwa: „Treffen mit Yigal Carmon, einem Oberst des israelischen Militärgeheimdienstes und späteren Anti-Terror-Berater der israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin und Yitzhak Shamir. Jetzt Präsident von äußerst wichtigen @MEMRIReports”)
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Kommentar von Dr. Klaus Rocholl
Ich leiste es mir, zu diesem atem-raubenden Konflikt keine Meinung zu haben bzw. keine Meinung zu äußern:
Palästinensische Juden-Vernichtungsphantasien gegen zionistische „Erez-Israel“-Träume….
Eine wahrhaft viehische und unmenschliche Schlacht- und Blutorgie der Hamas, die diese auf ewig aus dem Kreis der menschlichen Gemeinschaft ausschließt,
gegen einen kriminellen, kurz vor dem Gefängnis stehenden israelischen Ministerpräsidenten, der angeblich trotz „bestem Geheimdienst der Welt“ angeblich von nichts gewußt hat und jetzt mindestens versucht, „alle Juden und Israelis hinter sich zu einen“ (und dabei seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen!).
Die sicher als Ziel gerechtfertigte vollständige Vernichtung der menschenverachtenden Hamas, die sich bewußt (und mehr als genug gesponsert von EU, „dem Westen“ und am Ende gar von Israel selbst (… wofür es ja ebenfalls etliche Indizien gibt) hinter und unter Zivilisten, Frauen und Kindern versteckt,
gegen ein … dabei unvermeidliches (?), leider notwendiges (?) Massaker an palästinensische Zivilisten mit Tötung, Verletzung, Verstümmelung, Traumatisierung und Vertreibung von zigtausenden unschuldigen Männern, Frauen und Kindern,
was zwangsläufig die nächsten Generationen von Menschen mit gnadenlosem Haß auf Israel und den Westen gebiert…
Wer ist da gerecht?
Wer will da entscheiden, was falsch, was richtig, was gut und was böse ist ???
Nur eines weiß ich sicher:
„I love the sound of Israel artillery firing volleys towards Gaza.“
Wer EINEN SOLCHEN „Sound“ „liebt“,
verabschiedet sich ebenso aus der Gemeinschaft der menschlich fühlenden, denkenden und handelnden Wesen wie viele der übrigen Akteure in dieser Tragödie.
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Kommentar von Hans Berthold
Den armen Mann wurde soviel das Gehirngewaschen,das man ungewollt Mitleid empfindet,was fürn kranken Wahnsinn von dieser von sich gibt
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Kommentar von Clara Schwarze
Nach meinem Eindruck ist das hier v.a. eine neue Form von "Embedded journalismn", mit dem auch die Ukraine schon gearbeitet hat. Zunehmend holen sich Konfliktparteien Berichterstatter auf, die eigentlich keine Fachjournalisten sind, die leicht einzuwickeln sind - und mit denen leicht die Emotionen dann so durchgehen, dass sie sich beim Äpfel schälen schon für Bill Kilgore halten.
In solchen Fällen wünscht man sich wirklich Peter Scholl-Latour zurück.
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Kommentar von Lumpi, Sapere Audeo
Und wer nicht der Meinungsvorgabe des Mähnstream-Imperiums folgt, ist natürlich ein Leugner, ein Troll, ein Relativierer, ein Lumpen-Pazifist? "Zuerst, Sie müssen immer moralisch und emotional argumentieren" (Elisabeth Wehling, Framing Expertin)
Das Imperium der Tagesschau-Herde ist wohl in Panik?
Sait Fönf Ohr Fönfondvörzig wörd zoröckgebröllt, vermute ich, auf Befehl.
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Kommentar von Tommaso Targi
Bezüglich der akustischen Vorlieben bin ich ganz bei Herrn Steinhöfel. Das verlogene Geheul der Relativierer-Trolle hier ist das Sahnehäubchen.
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Kommentar von Charlotte Hinterhuber
Er liebt den Sound der Artillerie, die gerade andere und ihr Hab und Gut vernichtet. Das ist doch krank - oder?
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Kommentar von Marcus Thiemann
Prof. Dr. Jack Nasher hielt mal einen Vortrag über das Lügen.
Darin sprach er auch von Anwälten und dass man sich das größte XXXX als Anwalt suchen solle, weil der den meisten Erfolg verspricht.
So ist das wohl auch im Falle Broders, lieber Farg Alucard.
Nun fällt es mir schwer zu glauben, dass Broder den unmenschliche Vernichtungskrieg gegen die Palestinenser im Gazastreifen gutheißt. Der erbärmliche Steinhöfel dürfte es sich da mit jemanden verscherzt haben.
Antwort von Alexander Wallasch
Ein Wort aus Nettiquette-Gründen unkenntlich gemacht. Bitte keine Beleidigungen auch nicht über Bande, danke!
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Kommentar von .TS.
Eine Mischung aus Betroffenheitsduselei, Kriegsverherrlichung und einseitiger Propaganda.
Das Bild mit dem Apfel paßt: Da macht sich die Journaille fleißig an den verbotenen Früchten zu schaffen, aber mit der (Selbst-)Erkenntnis ist es heutzutage leide rnicht mehr weit.
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Kommentar von Kristin Meyer
Mir hat es schon gereicht allein die Überschrift zu Ihrem Beitrag zu lesen. RA Steinhöfel, Honorarsatz netto 450 EUR, ist für mich aufgrund solcher menschenverachtenden Äußerungen endgültig unten durch. Der Mann hat psychisch, moralisch, ethisch gewaltig etwas aufzuarbeiten.
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Kommentar von Frau Niemandsland
Und mit dem Wissen das in dem Moment auch Kinder, Frauen und Alten sterben muss es für ihn ja ein wahrer Hochgenuss sein.
Deutschland hat verdient fertig und es wird Zeit das es verschwindet.
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Kommentar von Tim Spieker
Herr Wallasch, guter journalistischer Beitrag, dies hier. Schreiben was ist - ohne Wertung.
Mein Kommentar zum Geschehen:
Steinhöfel - das ist doch der Anwalt, der vor vielen Jahren seine Kohle mit Massenabmahnungen gemacht hat, wenn ich mich recht erinnere. Und bekanntlich ist ist vollen Hosen gut stinken! Widerlich der Typ, in meinen Augen. Zugute halten muss man ihm seine rechtlichen Erfolge die Einschränkung der Meinungsfreiheit betreffend. Aber wie gesagt, ein widerlicher Typ in meinen Augen.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Meinungsfreiheit leben find ich gut! Meinungsfreiheit leben lassen find ich besser!
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Kommentar von Awbero X
Was für ein erbärmlicher Kommentar von Steinhöfel. Wohl auch so ein 1000%iger Verfechter irgendeiner Staatsräson.
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Kommentar von Gregor Vandergud
Die neue Welt entsteht bereits.
Das alte Regime macht nur viel Lärm beim Sterben.
yakety yakety yak, thats all folks!
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Kommentar von StephanU
Was für ein erbarmungswürdiges Volk, das seinen Ersatz-Patriotismus im oder für das Ausland austoben muss. Und das gilt für den Mainstream genauso wie für das sogenannte "Widerstandslager". Greift der eine zum Ukraine-Fähnchen, hisst der andere reflexartig seinen Russland-Wimpel. Kommt die Israel-Fahne dran, wedelt der andere mit dem Palästinenser-Tuch. Suspekt ist beiden Seiten die deutsche Flagge, bloß keinen Nazi-Verdacht erregen. Und deutsche Interessen? Gibt's nicht. Nur Haltung. Auf beiden Seiten.
Deutschland ist geistig-moralisch am Ende. Öffnet die Grenzen. Es ist egal. Wünscht denen, die kommen, viel Glück und vergeht wenigstens in Würde.