Hier ein Ausschnitt aus der Pressekonferenz. So erschreckend sich Kaltschnäuzigkeit und Lügen aus dem RKI lesen, so sehr muss Stefan Homburg an manchen Stellen schmunzeln über die Dreistigkeit des RKI-Vortrags.
Prof. Stefan Homburg:
„Es waren nicht nur komplett ungeschwärzte Seiten, die freigeklagt wurden, sondern der Leak umfasst vor allem rund 1500 Seiten, die bis jetzt noch nie gezeigt wurden, weder geschwärzt noch ungeschwärzt.
Daraus habe ich mal einige Stellen für sie vorbereitet. Nur einige Appetithappen, gewissermaßen, die ich aufgeteilt habe in zwei Themengebiete: Erstens ,Ministerielle Weisungen' und zweitens ,Täuschung der Öffentlichkeit'.
Beides ist wichtig, weil die Öffentlichkeit denkt, dass die über eintausend RKI-Mitarbeiter Wissenschaft gemacht haben, die Politik beraten haben und die Politik sich dann nach dieser Wissenschaft gerichtet hat.
In Wirklichkeit ist es aber genau umgekehrt gewesen. Folgendes Protokoll ist vom September 2021 und war vor heute noch nie zu sehen, außer vom Whistleblower und uns.
Ich zitiere: ,Die Weisungsbefugnis des Ministers bei technischen Dokumenten des RKI wird derzeit rechtlich geprüft.' Es geht um technische Dokumente, also um Fachliches, nicht um politische Empfehlungen. Und das RKI lässt gerade rechtlich prüfen, ob der Minister da überhaupt Vorgaben machen kann. Dass sie das prüfen lassen, indiziert, es ist ihnen nicht recht, und sie bekommen Vorgaben, die sie nicht in Ordnung finden.
Es geht weiter: ,Die aktuelle Einschätzung der RKI-Leitung ist, dass die Empfehlung durch das RKI in der Rolle einer Bundesbehörde ausgesprochen werden und einer ministeriellen Weisung nachgekommen werden muss, da das Gesundheitsministerium die Fachaufsicht über das RKI hat.' Das stimmt. Das RKI ist eben keine unabhängige Behörde, sondern muss so wie eine untere Wasserbehörde den Weisungen der vorgesetzten Behörde folgen.
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Oktober 2021: ,Der Minister hat allen eine Booster-Impfung nahegelegt. In Klammern: Ist von der Stiko aber noch nicht empfohlen. Und der Minister hat die doppelte Impfung von Genesenen nahegelegt. In Klammern: Hierzu liegen unserem Fachgebiet 33 und der WHO noch keine Daten vor.'
März 2022: ,Herr Lauterbach spricht von möglicher Sommerwelle. Es gibt eine nachlassende Immunität, und der Saison-Effekt wird nicht ausreichen.'
Das ist besonders kurios. Sie erinnern sich: 2020, sagte Herr Drosten, der Höhepunkt der Welle wird im Sommer kommen. Im Sommer waren diese Inzidenzen praktisch auf null. 2021 wiederholte sich das, und jetzt, 2022, sagt Herr Lauterbach, es kommt die Sommerwelle. Das ist sehr aktuell, weil im Moment ja auch wieder kolportiert wird – aufgrund irgendwelcher Abwasserwerte – dass wir im Moment in einer schlimmen Situation sind. Das Kuriose ist, es gibt ja diese klinischen Daten des RKI, also Grippeweb und Arbeitsgemeinschaft Influenza. Da sieht man, dass die ganze Zeit nichts ist. Aber aufgrund dieser PCR-Tests wird der gegenteilige Eindruck erweckt.
Und am 26. April 2022 wird vom RKI notiert: ,Über die Beschlüsse der Gesundheitsminister-Konferenz und die Lauterbach-Kehrtwende zu Quarantäne und Isolation.' Also, sie selber erfahren aus der Presse, dass der Minister eine Kehrtwende gemacht hat. Sie selber haben diese nicht nahegelegt.
Zweites Thema: Täuschung der Öffentlichkeit.
5. November 2021, das ist zwei Tage jetzt nach Beginn des Wellenbrechers, wenn Sie sich erinnern. Der Wellenbrecher, der dann überging in die Weihnachtsruhe, die Silvesterruhe, die Osterruhe, die Pfingstruhe und dann eskalierte mit einer bundesweiten Ausgangssperre bei kleinen PCR-Werten.
Also, am 5. November heißt es: ,In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht ist das nicht korrekt. Die Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in der Kommunikation aufgegriffen werden?'
Und dann die Antwort: ,Nein, der Minister sagt das bei jeder Pressekonferenz. Vermutlich bewusst, (Er) kann eher nicht korrigiert werden.' Das heißt, sie wissen, dass der Minister in der Öffentlichkeit lügt – also bewusst – aber sie trauen sich nicht, das richtigzustellen.
8. Dezember 2021: ,Tiefstand der Intensivkapazitäten, und sie gehen weiter zurück.'
Ich habe das überprüft mit den DIVI-Daten. In der Tat waren bis zum Dezember 2021 die Intensivkapazitäten von 40.000 auf 30.000 gesunken. Aber bei konstanter Kapazität an freien Betten. Es gab damals, als das geschrieben wurde, ungefähr 2000 freie Betten. Und das ist auch im Moment so, weil die Intensivkapazität eben ein atmendes System ist, kann immer Personal von „Normal“ auf „Intensiv“ umgelegt werden. So wird das auch immer gemacht.
Also: Tiefstand der Intensivkapazitäten am Beginn des Wellenbrechers.
Und jetzt eines der letzten Protokolle. Es ist also relativ frisch vom 26. April 2023. Für mich das Highlight der ganzen Sammlung:
.Minister Lauterbach hat Anfang April die Pandemie für Deutschland für beendet erklärt. Wie gehen wir damit um? Es gibt kein landesspezifisches Ende einer weltweiten Pandemie.'
Ja, man sieht, sie haben sich selber in diese Pandemie reingesteigert, und man kann als abschließende Bemerkung beim RKI im Grunde folgende Tendenz ausmachen: In den Protokollen von März 2020 zeigen sie sich ersichtlich befremdet über das, was politisch passiert. Sie weisen darauf hin, dass es plötzlich fünfzig Prozent Leerstand in den Kliniken gibt. Was es noch nie gegeben hat. Sie schreiben, normal seien 10 Prozent Leerstand.
Sie sagen aufgrund ihrer klinischen Überwachungssysteme, also Sentinel und so weiter, dass die Zahl der Erkältungen insgesamt völlig normal ist. Und man sieht, dass sie dem Ganzen distanziert gegenüberstehen.
Das ändert sich aber. Und ich deute es so, dass sich viele RKI-Mitarbeiter selber in die von ihnen erzeugte Psychose mit hineingesteigert haben und am Schluss ganz erschreckt erfahren: Hupps, jetzt wird gesagt, die Pandemie ist zu Ende. Aber warum? Es ist doch alles wie vorher?
Ja, stimmt. Es gab eben nie eine Pandemie im medizinischen Sinne, also im Sinne des Notstands. Sondern es gab nur eine Deklaration, eine politische Deklaration einer Pandemie. Und die wurde dann beendet, als es politisch nicht mehr opportun war.“
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Kommentar von Corinne Henker
"5. November 2021, das ist zwei Tage jetzt nach Beginn des Wellenbrechers, wenn Sie sich erinnern."
Das ist so nicht richtig. Der "dreiwöchige Wellenbrecher-Lockdown" begann am 2.11.2020 (nicht 2021!) und dauerte in unterschiedlicher Ausprägung bis Anfang Mai 2021. Ich erinnere mich recht gut daran, da es mich psychisch extrem belastete, bis hin zu Suizidgedanken. Und das trotz überdurchschnittlich angenehmer Wohnsituation und ohne betreuungsbedürftige Kinder, ich möchte gar nicht daran denken, wie sich diese Schikanen auf Familien in Wohnsilos ausgewirkt haben. Wer nähere Informationen zu diesem Verbrechen an unserer Menschenwürde sucht, findet sie z.B. hier:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/corona-lockdown-so-ist-der-zweite-lockdown-in-deutschland-verlaufen/27076474.html#:~:text=Im%20Mai%202021%20endete%20der,monatige%20coronabedingte%20Lockdown%20in%20Deutschland.
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Kommentar von .TS.
Zu einem echten Gesundheitsnotstand gehört daß frühzeitig alle verfügbaren medizinnahen Fachkräfte - egal ob im Ruhestand, Ausbildung, Berufwechsler, Eltern- oder sonstige Auszeit, etc. - bezüglich Verfügbarkeit geprüft und auf einen möglichen Einsatz außer der Reihe vorbereitet werden.
Nun darf man mal in entsprechenden Kreisen nachfragen wann und wie umfangreich das passiert ist - mir ist, trotz angeblich voller Intensivstationen, nur zu Ohren gekommen daß die reguläre Belegschaft wie gehabt weiterarbeiten sollte, nur eben unter dem doppelten Aufwand der zusätzlichen Hygienemaßnahmen. Der aber durch die Vielzahl zurückgestellter nicht akuter Fälle kompensiert wurde.
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Kommentar von Klaus Leipold
Gibt es nicht auch möglicherweise Protokolle der StIKo, die der Öffentlichkeit nicht bekannt sind?
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Kommentar von Palmström
1.000 Mitarbeiter im RKI, was machen die in Realität den ganzen Tag? Können dort 500 oder alle weg?
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Kommentar von Red Marut Jr.
Danke für die Wurst.