Olaf Scholz im Krieg mit seinem Gewissen

Scholz in Kiew am Bett des unbekannten Soldaten

von Alexander Wallasch (Kommentare: 15)

Herr Bundeskanzler: Nie wieder ist heute!© Quelle: Youtube/Tagesschau, Screenshot

Geht es eigentlich noch grausamer? Ein Besuch am Bett eines ukrainischen Soldaten mit weggebombten Beinen soll Scholz dazu bewegen, soll ihn triggern, endlich alle Waffen in diesen Krieg zu entsenden, die noch in der Waffenkammer liegen. Wie pervers ist das eigentlich?

Die Grauen des Krieges sind nach zwei furchtbaren Weltkriegen Teil der DNA der Deutschen geworden. Könnte man denken. Jedenfalls jener Deutschen, deren Koordinatensystem nicht so vollkommen verrottet und implodiert ist, wie bei Politikern wie Michael Roth, Norbert Röttgen, Friedrich Merz, ganz vorn dabei Roderich Kiesewetter, Frau Strack-Zimmermann und der gesamten kriegsgeilen grünen Führungselite von Katrin Göring-Eckardt bis Anton Hofreiter. Über Letzteren wird erzählt, dass er als junger Erwachsener sogar Radikalpazifist gewesen sein soll. Heute alles Schall und Rauch.

Es ist zugegebenerweise nur ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer: Aber in diesen Tagen haben wir erlebt, dass auch Olaf Scholz – der große Zeitenwende-Krieger über alle roten Linien hinweg – irgendwo zwischen Ledertaschen-Tornister und der schwieligen Hornhaut des Amtes doch noch so etwas wie ein Gewissen versteckt hat.

Der tiefe Blick zurück in die Geschichte der Kriege mit deutscher Beteiligung hat bei Scholz im Epizentrum der Emotionen immerhin noch einen kleinen Schluckauf verursacht. Könnte man denken, wenn man es gut mit dem Mann meint. Andere sehen darin nichts anderes als Wahlkampf gegen Friedrich Merz, den CDU-Chef, der sich Selenskyj und seiner Entourage ohne jede Einschränkungen als Waffenlieferant Nummer eins angedient hat.

Aber ganz gleich, was den Bundeskanzler bewogen haben mag, zum kleinen Skeptiker zu mutieren. Die Friedensbewegung fragt nicht nach einem Warum, sie applaudiert ausnahmslos jedem, der dieses große Sterben verhindern will.

Die Kiew-Reise des Bundeskanzlers ist angelegt als große Disziplinierungsmaßnahme. Verbunden mit der Idee der Organisatoren, dass Scholz in Kiew beim persönlichen Kontakt mit den Opfern dieses Kriegs die Einsicht gewinnt, dass dieser Krieg noch viel mörderischere und brutalere Waffen braucht, um in nichts anderem als in einem ukrainischen Siegfrieden über Russland zu enden: Der Fall Moskaus, der Sturz Putins und die bedingungslose Kapitulation!

Die Bilder gehen in diesen Stunden um die Welt: Selenskyj und Scholz am Krankenbett von Soldaten, die ihre Beine verloren haben. Bilder, die als Argumente zählen sollen, nur noch mehr Waffen in diesen Krieg zu entsenden. Der gesunde Menschenverstand wird hier gemeinsam mit dem letzten Rest von Menschlichkeit ins Minenfeld gejagt.

Wer in den vergangenen Jahren etwas über diesen Krieg aus nächster Nähe gesucht hat, der ist um tausende von Kurzvideos kaum herumgekommen, die überwiegend von ukrainischen Militärs in die sozialen Medien gespült wurden: Mit Siegesstolz gefilmte Aufnahmen aus der Vogelperspektive, die über einem elenden Schützenloch beginnen, in welchem ein einzelner zusammengekrümmter russischer Soldat liegt, der anschließend von den filmenden Drohnen eine Granate nach der anderen auf den Kopf geschmissen bekommt, solange, bis der Tod in Fetzen blutige Gewissheit geworden ist.

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Fraglos wird es diese Aufnahmen auch von der Gegenseite geben, aber in beiden Fällen bleibt die Frage, wie man psychisch verfasst sein muss, diesem individuellen Verrecken auf beiden Seiten auch nur irgendetwas abzugewinnen.

Scholz ist wieder vom Krankenbett aufgestanden und hat Kiew weitere Waffenlieferungen zugesagt. Der Ukraine wurden weitere 650 Millionen Euro deutscher Rüstungs-Lieferungen zugesagt.

Wer sich in diesen Stunden auf die Suche macht, bleibt erfolglos: Wo sind denn die gemeinsamen Gespräche zwischen Scholz und Selenskyj über Friedensverhandlungen? Wo wurde heute an das Ansinnen des nächsten amerikanischen Präsidenten angeknüpft, dieses Verrecken endlich zu beenden? Hauptsache Frieden!

Die Ukrainer selbst haben sich längst mehrheitlich für so einen Sofortfrieden ausgesprochen. Aber stattdessen haben Selenskyjs westliche Verbündete den ukrainischen Kriegspartner aufgefordert, auch noch die 18-Jährigen in den Krieg zu entsenden.

Wer heute den Besuch von Olaf Scholz in den Medien mitverfolgt hat, dem bleibt eigentlich nur eines übrig: sein Herz aufmachen für die Überlebenden dieses Kriegs. Der darf – nein, der sollte sogar! – als Teil der Menschheitsfamilie um jeden einzelnen Soldaten weinen.

Und der kann daraus nur eine große Bitte ableiten: Beendet endlich diese Grausamkeiten! Beendet ein unsagbares Gemetzel, das unserer europäischen Geschichte und unseren westlichen Werten vollkommen zuwider läuft!

Lieber Olaf Scholz, ich bitte Sie von Herzen: Bitte beenden Sie den deutschen Beitrag an dieser Rückkehr in die Barbarei. Stellen Sie sich an die Spitze einer europäischen Friedensinitiative. Und wenden Sie sich dabei an jeden, der dazu beitragen kann. Sprechen Sie mit Donald Trump, sprechen Sie mit Viktor Orban. Nutzen Sie jede verdammte Gelegenheit in den letzten Wochen ihrer Amtszeit, Menschenleben zu retten. Gehen Sie in Frieden! Dann gehen wir diesen Weg mit Ihnen!

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